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Warum gibt es in Deutschland soviele Singles?

  • Starter*in Starter*in Pattsrick
  • Datum Start Datum Start
Ich weiß nicht, ob 22% viel ist. Dies müsste man relativ zu früheren Zeiträumen oder anderen Kulturen betrachten um zu erkennen ob es viel oder wenig ist.

Tendenziell glaube ich, dass wir immer mehr Singles haben, weil soziale Strukturen wegbrechen:
- in städtischen Strukturen kennt man oft nicht mehr den Nachbarn
- Man hat in digitalen Zeiten weniger direkten Kontakt
- Man ist seltener Mitglied in Kirche und Vereinen
- Man wechselt häufiger den Arbeitsplatz
- man lebt nicht mehr so lange zuhause
- es gibt weniger soziale Not und damit auch weniger Not zusammen zu leben

Es gibt auch immer mehr Tendenzen "sich selbst zu verwirklichen". Emanzipierte Frauen wollen z.B. heute "alles" und klassische Familienkonstruktionen sind schwer. Es sind auch immer weniger Menschen bereit viel zu arbeiten und damit andere Menschen mit zu unterhalten. Wir arbeiten viel weniger als vor 100 Jahren.

Moralische Werte haben sich verändert. Haus, Ehe, Kinder, eine lebenslange Beziehung haben für viele heute weniger Wert. Heute wird Individualität hoch gehalten und abweichende Lebensmodelle werden gehyped. Auch der Wert von Konsum ist höher als früher. Viele Menschen leben in einer Welt aus Konsum und Selbstdarstellung. Dabei landet man gerne in einer Informationsblase und sieht nicht mal mehr den Nachbarn.
 
Ich denke es liegt auch an unserem Wohlstand. Wir haben keine existenzielle Not mehr.
Es gibt keine Vernunft- oder Zwecksverbindungen mehr.
Man kann sich von dem gesellschaftlichen Anspruch abkapseln ohne existenzielle Konsequenzen zu fürchten. Dadurch sind aber auch die Ansprüche an einen Partner gestiegen.
Man bleibt lieber alleine, als mit jemanden zusammenzukommen der keinen Mehrwert für sich selber bringt.
 
Meiner Meinung nach liegt das auch daran, dass viele nicht mehr bereit sind, Kompromisse einzugehen. Jeder will sein Ding machen und der andere soll sich dem doch bitte anpassen. Dass man sich selbst aber auch anpassen und dem anderen entgegenkommen muss, das vergessen leider viele. Viele scheinen auch zu erwarten, dass der andere Gedanken lesen kann und immer weiss, was man grad will. Dass man dafür aber miteinander reden muss, scheinen auch viele vergessen zu haben. Da werden höchstens noch Andeutungen gemacht und das war's. Läuft es dann nicht so wie gewünscht, wird sich getrennt und bei der nächsten Beziehung geht das Ganze von vorne los. Und schon sind die Leute mehr Single als in einer Beziehung. Dafür findet man ja hier im Forum sehr viele Beispiele.
 
Ich finde 22% jetzt nicht so viel... die Mehrheit der Deutschen lebt ja demnach in einer Partnerschaft und es gibt sicher auch viele freiwillige Singles, die sich einfach (noch) nicht binden wollen. Zum anderen denke ich auch, wie einige andere hier, dass es an der Anspruchshaltung und Kompromisslosigkeit liegt, die viele Menschen heutzutage an den Tag legen.
 
Vier von vielen Gründen:

1. Unsere Gesellschaft ist in diesem Bereich zu einer Ansammlung von kompromisslosen Individualisten mutiert. Der Kompromiss ist mit Schwäche und Versagen konnotiert. Wie lautet ein Werbespruch: "unterm strich zähl ich" (und sonst niemand).

2. Im Gegensatz zu unseren Vorgängergenerationen besteht für keinen Sachverhalt mehr eine Scham, diesen öffentlich zu machen. Der Rückzug in eine Gemeinschaft zu Bewältigung ist nicht (mehr) notwendig. Ganz im Gegenteil - schamlose Offenheit verspricht Profit.

3. Die unablässige mediale Bombardierung mit Perfektem aus allen Lebensbereichen - such dir dein persönlich empfundenes defizitäres Feld aus und sieh dir an, dass alle anderen besser sind als du - führt zu Frustration und rückzugsorientiertem Verhalten.

4. Jede Neigung oder Lust kann heute temporär nur für den Moment lang erfüllt werden, in dem der Drang nach ihr besteht. Eine darüber hinaus gehende Verbindung ist nicht nur nicht erforderlich, sondern lästig.
 
Was vlt noch ein interessantes Phänomen ist, sind die Sōshoku Danshi bzw. Men going their own way (MGTOW). Das sind Männer, die sich gar nicht mehr anstrengen eine Frau zu suchen bzw. sogar bewusst alleine leben. Das hat laut einem Bericht, den ich mal gelesen habe drei Gründe:

1. Der Aufwand einer Beziehungsführung und die Nachteile einer Trennung schrecken die Männer ab.
2. Aufgrund der Emanzipation sind die Anforderungen an die Männer gestiegen. Die Ansprüche der Frauen sind so hoch, dass viele Männer die nicht mehr erfüllen können/wollen.
3. Viele Alternativen zum Sex. Früher gab es nur Sex innerhalb einer Ehe. Das ist eines der Hauptantriebe der Männer nach einer Frau zu streben. Heute braucht man nichtmal mehr eine Beziehung für eine sexuelle Befriedigung.
Die attraktiven Männer bekommen über z.B. Dating-Apps genug Möglichkeiten um unverbindlichen Sex zu haben oder es ist gesellschaftsfähig geworden Freundschaft+ zu führen.
Die weniger attraktiven Männer können sich in der Prostitution oder in frei erhätlicher Internetpornografie ihre Befriedigung holen.
 
Meine Gründe sind ja auch nicht die Bibel.
Deswegen:
😉🙂

Was sind denn Gründe aus deiner Sicht ?
🙂

Gruß Hajooo

Harter Konkurrenzkampf. Frauen können heutzutage in der Altersgruppe 16 bis 35 problemlos die Messlatte bei der Partnerwahl paar Stufen höher legen, ohne alleine bleiben zu müssen. Etwa 10 Prozent (ungefährer AB-Anteil) der Männer bleiben damit dauerhaft chancenlos. Wahrscheinlich wird es nicht bei den 10 Prozent bleiben in Zukunft...
 
Harter Konkurrenzkampf. Frauen können heutzutage in der Altersgruppe 16 bis 35 problemlos die Messlatte bei der Partnerwahl paar Stufen höher legen, ohne alleine bleiben zu müssen. Etwa 10 Prozent (ungefährer AB-Anteil) der Männer bleiben damit dauerhaft chancenlos. Wahrscheinlich wird es nicht bei den 10 Prozent bleiben in Zukunft...
Und dazu kommen ja auch noch die Frauen und Männer, die gar keinen Partner wollen. 🤔 😉
 
Als heutiger Mann muß man tätowiert, ohne Haare, ohne Bart, ohne Brille, sein. Am besten Haar- und Augenfarbe wunschgemäß, schlank bis muskulös, tolle Freunde haben, super Job, Sportwagen, belesen, witzig sein und unterhalten können. Eierlegende Wollmilchsau sozusagen. Und im Bett muß man Leistung bringen wie ein Pornostar, jederzeit verfügbar. Zu guter Letzt perfekt kochen können, da 0 Bock.

Zu mir meinte eine mal, die Brille muß weg und Motorrad geht gar nicht. Die ganze Kohle, die ich für Discos, Dating Gedöns und Co. verbrannt habe, hätte ich besser bei einer professionellen angelegt, da hätte ich wenigstens meinen Spaß gehabt.
 

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