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Warum darf ich nicht glücklich sein?

phoenix

Mitglied
das tut mir so leid zu hören, dass Du jetzt weinst und ganz alleine bist.
Vielen Dank für Dein Mitgefühl. Ich muss fairerweise dazu sagen, das am Sonntag der Todestag meiner Freundin ist. Mich hat das die letzten Jahre eigentlich nicht so aufgewühlt. Na ja, holt mich aber wohl alles wieder ein und ich bin ganz froh hier geschrieben zu haben.
Und ich bin froh, dass Du es hierhin geschafft hast, weil ich das Gefühl habe, dass Dir das was bringen kann.
Mit Deinem Gefühl liegst Du ganz gut. Meine Stimmung sich zwar nicht wesentlich gebessert hat, spüre aber wenigstens nicht mehr so einen Druck auf der Brust.
Dich mal auszusprechen, verschiedene Sichtweisen zu bekommen, Impulse zu bekommen. Das wünsche ich Dir sehr.
Das Atmen fällt mir gerade zwar schwer, trotzdem merke, dass es eine gute Entscheidung war, hier zu schreiben. Ich habe sonst niemanden, dem ich mich sonst so anvertrauen kann. Ich habe zwar Freunde, aber irgendwie sind die für tiefere Gespräche nicht zu gebrachen oder es mir einfach zu schwerfällt, denen meine Seele vor die Füße zu kotzen. Sorry, wenn ich das jetzt so direkt geschrieben habe.

Was Dein Wikipedia-Zitat angeht, genau dieser Phönix ist mit meinem Nick gemeint. Ich bin seit meiner Kindheit kreativ veranlagt und habe sonst immer irgendwie versucht meine Gefühle und Gedanken mit oder in Grafiken auszudrücken. Vielleicht auch wegen dieser Veranlagung einige Probleme mehr habe. Ich werde Deinen Ratschlag bezüglich einer Therapie beherzigen, weil ich selber langsam Angst von und vor mir bekomme. Ich habe zum Glück (noch) keine suizidalen Gedanken und das soll auch so bleiben. Habe mir inzwischen die Nummer vor der Caritas herausgesucht und am Montag einfach mal anrufe. Danke für alles!
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Hallo Phönix

Was ich jedem raten kann, dem es nicht gut geht ist raus in die Natur gehen. Wandern, alleine oder mit jemandem (auf der Seite Wandercommunity kann man gut Wanderpartner finden).

Ich gehe gleich wandern. In der Natur kann man gut durchatmen, die Seele baumeln lassen und zur Ruhe kommen. Das gibt Kraft für weitere Dinge. Lg, Nina
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Hi Phönix, wie geht es dir heute? Du schriebst, dass es stimmt, dass Du Dich nicht wirklich leiden kannst. Hast Du Schuldgefühle wegen dem Unfall Deiner Freundin damals? Hast Du unbewusst vielleicht das Gefühl, dass Du kein gutes Leben verdienst, während sie nicht mehr leben kann? Ist das eine Selbstbestrafung, dass Du unbewusst vielleicht soviel Elend angezogen hast?

auf jeden Fall finde ich es sehr gut, dass du am Montag bei der Caritas anrufen möchtest, tu das, eine Therapie ist wirklich gut in Deinem Fall, denke ich. Soviel Schweres, was unbearbeitet auf Deiner Seele lastet, wie sollst Du da ein unbeschwertes Leben führen können wenn Du Dir das nicht mal alles angeguckt hast nochmals, um es dann aber auch zu verabschieden, loszulassen. Es ist nicht Deine Schuld und natürlich haben diese Schicksalsschläge Dein Leben geprägt und Dir sicherlich auch den Glauben gegeben, dass das Leben sehr hart ist und unschön, was es oft auch ist. Aber es ist eben auch anderes.

Es ist schwierig, wenn Freunde einen in einer bestimmten weise kennen und man ihnen etwas vorspielt oder zumindest sie nur bis zu einer bestimmten Grenze an sich heran lässt. Aber wirklichh gute Freunde sollten einem auch zuhören können, wenn es einem nicht gut geht. Gibt es denn einen Freund/Freundin, der Deine ganzen Schicksalsschläge so kennt, wie Du sie uns beschrieben hast?

Lg, Nina
 

phoenix

Mitglied
Hi Phönix, wie geht es dir heute?
Hi Nina, entschuldige das ich erst jetzt auf deinen Beitrag antworte. Ich habe eigentlich das dümmste gemacht, was man machen kann - mich zu Hause eingegraben und sinnlos betrunken. Irgendwann bin ich müde und erschöpft vom ganzen Geheule eingeschlafen. Ich kann aber denke ich insofern Entwarnung geben, das derlei Verhalten sonst nie vorkommt. Ich habe das ganze Jahr über nicht mal wirklich etwas an Alkohol angerührt. Wenn, dann nur ein obligatorisches Feierabendbier. An dem Tag war mir aber einfach danach. Es aber gewiss nicht zur Gewohnheit werden lasse.

Ich bin am Sonntag alleine auf den Friedhof zum Grab meiner Freundin, habe mehrere Kerzen angezündet und anschließend nachhause. Die ganze Woche über ging ich mit einem richtig miesen Gefühl zur Arbeit. Ich war ziemlich ruhig, habe kaum etwas gesagt und mich wohl auch meinen Arbeitskollegen gegenüber komisch verhalten habe. Hier und jetzt geht es mir zwar Gefühls-technisch etwas "besser", von langer Dauer wird das aber wohl nicht sein. Ich bin ehrlich und das Telefongespräch mit der Caritas durch die Arbeit wieder mal verdrängt habe. Stattdessen für Überstunden eingetragen und es wieder vor mir herschiebe. Einerseits will ich das sich was ändert und das ich zur Ruhe komme, anderseits wieder und wieder den Fehler mache und es vor mir herschiebe.
Hast Du Schuldgefühle wegen dem Unfall Deiner Freundin damals? Hast Du unbewusst vielleicht das Gefühl, dass Du kein gutes Leben verdienst, während sie nicht mehr leben kann? Ist das eine Selbstbestrafung, dass Du unbewusst vielleicht soviel Elend angezogen hast?
Wenn ich sehe, wie mein Leben bisher verlaufen ist, was ich alles falsch gemacht und nicht erreicht habe, wünschte ich mir manchmal, ich wäre an ihrer Stelle gestorben. Ich habe jetzt keine suizidalen Gedanken, mein bisheriges Leben aber mehr als Scherben besteht, das ich mir denke, das sie mehr aus sich gemacht hätte. Egal wie sehr ich mich auch bemühe und anstrenge, nichts ist von langer Dauer. Immer wieder ist irgendwas, drehe mich dadurch im Kreis und darf wieder von vorne anfangen.
Es ist nicht Deine Schuld und natürlich haben diese Schicksalsschläge Dein Leben geprägt und Dir sicherlich auch den Glauben gegeben, dass das Leben sehr hart ist und unschön, was es oft auch ist. Aber es ist eben auch anderes.
Dass das Leben auch anders ist oder sein kann, weiß ich zwar. In meinem Leben bisher eigentlich nur die eine Seite kenne. Der einzige Moment, in dem es mal nicht so war, war das Date mit einer langjährigen Freundin. Sie war der einzige und erste Mensch, den ich wirklich ganz nah an mich ran kommen lassen habe. Mehr als Date und ONS lief jedoch nicht. Als ich erfuhr, dass sie mit einem anderen zusammengekommen ist, habe ich mich für sie gefreut und nicht an mich gedacht. Ich habe es ihr sogar gesagt, sie verstand es jedoch so, das ich damit nicht klarkomme. Was absolut nicht der Fall ist. Für mich war's hingegen wiedermal ein Schlag ins Gesicht zu wissen, das ich nicht verstanden wurde. Ich wünsche mir dümmer sein, nicht so viel nachzudenken und es mir nicht leichter macht, in so vielen Dingen anders zu sein. Schon in meiner Kindheit fing es an, in meiner Jugendzeit auch weniger mit gleichaltrigen Mitschülern zu tun hatte und selbst meine ersten Partnerinnen meist "älter" waren. Es ist einfach so viel und mich von der Welt unverstanden fühle.

Aber wirklichh gute Freunde sollten einem auch zuhören können, wenn es einem nicht gut geht.
Ich habe zwar Freunde die mir zu hören, mit den wenigsten kann ich jedoch tiefgründige Gespräche führen. Es gibt zwei, bei denen das zwar nicht so ist, aber irgendwie mach ich nur meinen Mund auf, wenn es mir wirklich hundeelend geht. Dann hake ich es schnell wieder ab, bis mich die nächste Depri-phase einholt oder ich wieder in einem Meer von Gedanken versinke.
Gibt es denn einen Freund, der Deine ganzen Schicksalsschläge so kennt, wie Du sie uns beschrieben hast?
Nein, nicht wirklich. Von einem Teil wissen einige, alles weiß aber keiner. Manche wissen halt das dieses oder jenes passiert ist, aber nicht wie alles von klein auf bis heute verlief. Es mag auch an mir liegen, das ich äußerlich vielleicht lache, obwohl mir eigentlich zum Weinen ist. Einem Freund habe ich kürzlich geschrieben, das ich nicht wüsste was wäre, wenn ich ihn nicht kennengelernt hätte. Dennoch weiß auch er nicht alles und vergangenes Wochenende offen und ehrlich geschrieben habe, das ich mich und andere in der Vergangenheit belogen habe. Nicht mit böser Absicht, sondern um mich - wie auch immer - zu schützen.

LG, Phoenix
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Hallo Phoenix,

schön von Dir zu lesen, ich hatte mich schon gefragt, wie es Dir geht. Es ist verständlich, dass es Dir am Sonntag schlecht ging und Du Dich betrunken hast. Und gut, dass Du nicht in den Alkohol abrutscht.

In einem anderen Thread, wo es um Lernen geht und um Selbstüberwindung, haben wir dem TE geraten, die Sachen in kleine Minischritte zu unterteilen. Das, was man will oder tun sollte, klein und überschaubar zu machen.

Was genau willst Du? Wilst Du ernsthaft, dass es Dir irgendwann besser geht? Willst Du Dich und Dein Denken/Fühlen ändern? Willst Du irgendwann wieder jemanden lieben und eine tiefere Beziehung eingehen?

Was sind Deine Ziele? Du hast immens viel Schlimmes erlebt, aber Du hast Du auch durch vieles durchgekämpft. Das zeugt von guter Resilienz. Wie hast Du das damals geschafft, wie hast Du Dich motiviert, was hat Dir geholfen? Die Tatsache, dass Du einiges erreicht hast, zeigt, dass Du schon Stärke in Dir hast. Darauf kannst Du bauen.

Ich denke, Du wirst um eine THerapie nicht herum kommen, Du bist ja auch bereit dazu. Also wenn das Ziel: Therapie wäre, was ist dann der winzigste Schritt, den Du gehen kannst Du Dir zutraust?
Ich würde sagen: eine Telefonnummer heraussuchen und sichtbar platzieren.
Nächster Minischritt: auf einen Zettel schreiben, was Du genau fragen und wissen willst.
Nächster Schritt:in Deinem Kalender als Termin eintragen: Caritas anrufen.

Dies als Beispiel.

Hast Du den Film "The secret" geguckt? Wenn nein, wäre das auch mal ein Minischritt. 10 min. von dem Film gucken.

Du wirst nicht aus Deinem Tief herauskommen, wenn Du es immer wieder aufschiebst, das weißt Du ja selbst, Du bist ja sehr reflektiert.

Liest mal, wenn Du magst, den Thread von "Umaro" -im Forum "Beruf" - er heißt "Gefangener meiner..." da gibt es einige Tipps, wie man das Aufschieben etwas verhindern kann.
Ein weiterer Schritt wäre - vielleicht erst, wenn Du schon Therapie machst - einem guten Freund noch mehr von Dir zu erzählen. Ich denke, Du spürst ja vermutlich hier, dass es gut tut, mal alles von der Seele zu schreiben. Wir können keine echte Nähe in Beziehungen erreichen, wenn wir andere nur bis zu einem bestimmten Level an uns heranlassen. Natürlich muss man nicht alles erzählen in einer Freundschaft, aber je mehr man erzählt und spürt, dass man es äußern kann, umso wohler fühlt man sich in der Beziehung.

Also, was genau möchtest Du und was könnten Deine zukünftigen Minischritte sein?

Lg, Nina
 

phoenix

Mitglied
Hi Nina,
Es ist verständlich, dass es Dir am Sonntag schlecht ging und Du Dich betrunken hast. Und gut, dass Du nicht in den Alkohol abrutscht.
wie es die Böhsen Onkelz bereits gesungen haben, "Saufen ist wie Weinen" und die Flasche Whiskey einfach in mich hinein geschüttet habe. Mir während dessen aber stets bewusst war, das es keine Lösung ist, sein kann oder darf. Egal welche BTM ich auch in der Vergangenheit konsumiert habe, zu keiner Zeit haben sich irgendwelche Suchterscheinungen eingestellt. Was das angeht, mir zum Glück nicht auch noch Sorgen oder Gedanken machen muss. Völlig gleich wie andere darüber denken mögen, mir selber war es wichtig, auch dies offen und ehrlich hier mitzuteilen.

Was genau willst Du? Wilst Du ernsthaft, dass es Dir irgendwann besser geht? Willst Du Dich und Dein Denken/Fühlen ändern? Willst Du irgendwann wieder jemanden lieben und eine tiefere Beziehung eingehen?
Ich möchte eigentlich nicht viel. Einfach ein "normales" Leben führen. Meinen Job behalten, eine aufrechte und ehrliche Beziehung, eigene Kinder, einen Hund - wenn man so will ein Spießer-Normalo-Leben, so wie ich es zuvor immer weggestoßen habe. Einfach zu wissen, das jemand da ist, wenn man nach Hause kommt. Einfach wissen, dass man nicht alleine ist. Egal wie blöde oder schnulzig es sich anhören mag, mir für eine Frau die ich Liebe wirklich Arme und Beine ausreiße. Wenn ich mich in meinem Freundeskreis umsehe, wünsche ich mir eigentlich nichts mehr, als ebenso zu leben. Ich will das exzessive Feiern komplett hinter mir lassen.
Was sind Deine Ziele? Du hast immens viel Schlimmes erlebt, aber Du hast Du auch durch vieles durchgekämpft. Das zeugt von guter Resilienz.
Mein Ziel ist vor allem Kontinuität in meinem Leben. Arbeit, Beziehung und nicht mehr diese sich ständig wiederholende Rückschläge und das sich im Kreis drehen. Jemanden an der eigenen Seite wissen, der einen wirklich versteht. Mit den Ecken und Kanten umzugehen weiß und nachvollziehen kann, warum man so geworden ist, wie man ist.
Wie hast Du das damals geschafft, wie hast Du Dich motiviert, was hat Dir geholfen? Die Tatsache, dass Du einiges erreicht hast, zeigt, dass Du schon Stärke in Dir hast. Darauf kannst Du bauen.
Ich musste, ob ich wollte oder nicht, früh lerne auf eigenen Beinen zu stehen. Als ältester von drei Kindern der große Bruder war, der seine Mutter unterstützen wollte. Soweit ich mich zurückerinnere, bin ich auch in der Pubertät nie auffällig gewesen - ganz im Gegenteil. Mit 12/13 Jahren hatte ich meinen ersten Job neben der Schule. Während Freunde anfingen Partys zu feiern, ging ich freitags, samstags sowie in den Ferien neben der Schule arbeiten. Irgendwann änderte sich das auch bei mir und für meine Clique immer irgendwie wie Dr. Sommer war. Egal welche Probleme es gab, man vertraute mir und heulte sich bei mir aus. Als einziger Kerl beim Mädelsabend dabei, viele Eindrücke gesammelt und nach dem Tod der Freundin vor allem an meine Freunde gedacht.

Ich habe damals zwei Cliquen zusammengebracht, weil es mich nervte, mich jedes Mal entscheiden zu müssen, wo und mit wem ich nun etwas unternehme. Am Ende waren wir etwa fünfzig Jugendliche, die viel Zeit miteinander verbrachten. Das Feiern nahm bei mir dann irgendwann immer exzessivere Züge an. Erst floss der Alkohol in hohen Mengen, es folgte der Konsum von BTM (MDMA, Amphetamin, Kokain, LSD) und im vierzehntägigen Rhythmus auf kleineren und größeren Festivals unterwegs war. Ich konsumierte immer mehr, ließ meinen Job schleifen, verlor damals meine Wohnung, zog für kurze Zeit wieder zu Hause ein und landet nach Streit mit meinem Vater für einige Tage auf der Straße. Von meinen alten Freunden hatte ich abgekapselt und bin stattdessen den falschen hinterhergerannt. Ich weiß nicht, warum oder wieso, aber alles was passiert ist mehr und mehr verdrängt und gefühlt ausgelöscht habe. Dass es nicht so ist, merke ich ja heute mehr als deutlich. Ich würde alles dafür hergeben, wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte. Zurück in eine Zeit, in der ich andere und vor allem mich nicht selbst immer wieder belogen habe.

Du bist ja auch bereit dazu. Also wenn das Ziel: Therapie wäre, was ist dann der winzigste Schritt, den Du gehen kannst Du Dir zutraust?
Ich würde sagen: eine Telefonnummer heraussuchen und sichtbar platzieren.
Ja, ich will mein Leben wirklich ändern. Vor einigen Wochen ging es bereits so weit, das ich meiner Familie, Bekannten und Freunden bezüglich der BTM reinen Wein eingeschenkt habe. Manche wussten es längst, andere haben es nur vermutet und der Rest - vor allem meine Eltern - eher geschockt oder schweigend reagiert hat. Alleine diesen Schritt hätte ich schon viel eher gehen sollen, jedoch nicht den Mut dazu gehabt habe.
Hast Du den Film "The secret" geguckt? Wenn nein, wäre das auch mal ein Minischritt. 10 min. von dem Film gucken.
Ich bin leider noch nicht dazu gekommen, werde es aber noch an diesem Wochenende nachholen. Letztes Mal war ich halt weder physisch noch psychisch dazu irgendwie in der Lage. Da war es mir eigentlich nur wichtig, das Grab meiner Freundin zu besuchen.
Du spürst ja vermutlich hier, dass es gut tut, mal alles von der Seele zu schreiben. Wir können keine echte Nähe in Beziehungen erreichen, wenn wir andere nur bis zu einem bestimmten Level an uns heranlassen.
Ja, es tut wirklich gut und schon eher nach einer Plattform wie dieser hier hätte suchen sollen. Irgendwie komisch das ich als echter "Digital Native" nicht vorher mal auf diese Idee gekommen bin. Ich weiß es wirklich verdammt zu schätzen, das mir jemand zuhört und sich Zeit dafür nimmt, mich und meine Probleme zu verstehen.
Also, was genau möchtest Du und was könnten Deine zukünftigen Minischritte sein?
Mein erster Minischritt ist oder wird wohl der Anruf bei der Caritas sein. In der Hoffnung das mir darüber Hilfe zuteil wird, damit sich mein Leben in Zukunft nicht weiter ständig im Kreis dreht. Ich habe diesmal gleich die Nummer der Lebensberatung herausgesucht und aufgeschrieben. Jetzt nur hoffe, dass ich mich kommende Woche nach der Nachtschicht (ich arbeite nur nachts) aufraffe und dort anrufe.

LG, Phoenix
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Ein intensives und in Teilen wirklich heftiges Leben hattest Du bisher. Das ist Deine Vergangenheit, die Du nicht ändern kannst und die Dich geprägt hat.
Aber da Du nicht am Ende Deines Lebens stehst, hast Du noch viel vor und kannst noch viel Schönes erleben.

Du bist ein starker Charakter finde ich, hast Du aus wirklich schlimmen Situationen aufgerafft und hast schon einiges erreicht, auch wenn es noch nicht Deine angestrebten Ziele sind.

Dann hattest Du nie eine echte unbeschwerte Kindheit, sondern bist schon früh etwas in die Erwachsenenrolle reingerutscht. Du scheinst ein sehr hilfsbereiter Mensch zu sein, der anderen gut zuhören kann und ihnen was geben kann. Ich finde es sehr gut, dass Du Freunden von BTM-Geschichte erzählt hast. Freundschaften sind immer Geben und Nehmen, man kann nicht immer nur anderen geben und sie dann nicht auch geben lassen, dann fühlt man sich als Freund unwohl. Man möchte ja auch da sein dürfen für den anderen.

Deine Ziele sind alles machbar und in Teilen planbar - zumindest der Hund ;). Mit der Frau an Deiner Seite wird sicherlich auch klappen, wenn Du bereit bist dazu. Damit meine ich, wenn Du an Dir gearbeitet hast, wenn Du vielleicht auch gelernt hast im positiven Sinne egoistischer zu sein, Dich mehr einzubringen mit Deinen Problemen in Deinen Freundschaften. Dann muss man den anderen nicht mehr vorspielen, ist lockerer, gelassener und authenischer.

Ich finde einen Menschen viel interessanter und sympathischer, wenn er zugibt, was nicht so gelaufen ist, wenn er ehrlich erzählt von sich, als wenn er einen coolen Typen vorspielt. Das zieht dann nur wieder Menschen an, die man nicht wirklich in seinem Leben für eine tiefe Beziehung will.

Du bist auf einem guten Weg finde ich. Klar, dass Deine Eltern erstmal geschockt waren. Viele können nicht gut mit dem Schmerz anderer umgehen. Es ist ihnen zuviel, sie finden keine Worte oder können sich nicht einfühlen oder manche wollen es auch nicht wahrhaben. Da sollte man ihnen Zeit geben, damit es sacken kann.

Deine Minischritte finde ich gut: dieses Wochenende Film gucken und Montag anrufen bei Lebenshilfe. Natürlich wirst Du Dich aufraffen und es schaffen, weil ich nämlich hier sein werde und Dich fragen werde und Du möchtest ja sicherlich dann ganz stolz berichten, dass Du Dich aufgerafft hast, gell? ;)😈

Ich finde es auch sehr gut, dass Du hier schreibtst, analytisch und sehr reif. Ich hatte mal einem Freund von diesem Forum erzählt. Er war sehr erstaunt, dass es das gibt und etwas ablehnend nach dem Motto: was kann denn "Lieschen Müller" zu meinen Problemen sagen.
Er hat hier allerdings noch nicht reingeguckt.

Ich finde man kann hier viele Impulse bekommen und auch anderen Impulse geben, das finde ich sehr gut.

Also: ein schönes Wochenende - wir lesen uns dann spätestens am Montag wieder...
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Mein erster Minischritt ist oder wird wohl der Anruf bei der Caritas sein. In der Hoffnung das mir darüber Hilfe zuteil wird, damit sich mein Leben in Zukunft nicht weiter ständig im Kreis dreht. Ich habe diesmal gleich die Nummer der Lebensberatung herausgesucht und aufgeschrieben. Jetzt nur hoffe, dass ich mich kommende Woche nach der Nachtschicht (ich arbeite nur nachts) aufraffe und dort anrufe.

LG, Phoenix
Hallo Phoenix,

und, hast Du angerufen? Wenn nicht, wann willst Du anrufen? Lg, Nina
 

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