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Von Mutter verlassen

S

Smoker86

Gast
Die Entscheidung der Traumatherapeut/in kann ich gut verstehen, auch wenn es für dich natürlich schwierig ist. Eine gewisse Stabilität muss man mitbringen, da ist ein stationärer Aufenthalt schon sinnvoll und ich kann sehr gut verstehen , dass du das deiner Tochter nicht zumuten wolltest. Ehrlich gesagt finde ich, dass du dich da auch richtig entschieden hast, auch wenn es zu deinem Nachteil ist.
Und das zeigt ja was ganz Tolles: das du eine gute Mutter bist, obwohl es dir nie jemand gezeigt hat!
Überhaupt scheinst du ja eine resiliente Person zu sein! Du führst eine stabile Beziehung, achtest auf das Wohl deiner Kinder und machst dir Gedanken , wie du abschließen kannst.
Leute nehmen wegen weniger Problemen schon Drogen oder flüchten sich in Alkohol.

Vielleicht ist der Moment für die Traumabewältigung und einen Abschluss auch noch nicht gekommen und das ist völlig in Ordnung. Manchmal stehen Dinge wie "Überleben" eher im Vordergrund - das ist dann leider so und das machst du ja sehr gut.

Hast du denn eine Idee, wieso andere Menschen dich ablehnen? Bist du unfreundlich, unhöflich? Hast du keinen Spaß, verbreitesz du schlechte Laune, sprichst du gar nicht? Was gab es denn da an Rückmeldungen?

Ich frage das völlig wertfrei und möchte dich nicht verurteilen. Ich bin der Meinung, wenn man sachlich auf Probleme schaut, kann man sie auch lösen. Aber dazu muss man das Problem erstmal erkennen.
 
S

Smoker86

Gast
Und hast du eine Idee, wieso es mit der Partnersuche geklappt hat und mit sozialen Kontakten nicht? Irgendwas scheinst ja an dir zu haben. Machst du bei potentiellen Partnern einen Unterschied?
 
G

Gelöscht 120887

Gast
Vielen Dank für das Kompliment… ich zweifele nämlich täglich dran, dass ich eine gute Mutter bin oder ob ich es bin…

Ich kann es dir wirklich nicht sagen… ich habe keine Ahnung… ich habe bis jetzt jeden Psychologen gefragt, ob sie denn wüssten woran es liegen könnte und da kam wirklich jedes mal die selbe Antwort.. Nein, auf mich machen Sie einen sehr netten und freundlichen Eindruck.
Wenn ich das nur wüsste… vielleicht bin ich auch einfach zu langweilig. Immerhin habe ich mich ja von der Außenwelt soweit es abgeschottet. Keine richtigen Hobbys, ich mache kein Sport… einfach nicht interessant genug…

Meine Partner lernen mich eben auf eine andere Ebene kennen. Da müsstest du meinen Mann fragen…
Was andere Menschen angeht bin ich vollkommen Ahnungslos.
Ich verzweifele schon, wenn meine Tochter mit ihren zwischenmenschlichen Problemen zu mir kommt. Ich habe keine Ahnung was ich ihr sagen soll, oder welchen Ratschlag ich ihr geben soll. Ich weiß einfach nicht, wie man mit anderen Menschen umgeht. Ich kann nicht mal ein kleines Kind sagen, wie sie mit ihren Freundinnen umgehen soll. Die alltäglichen Problemen…
 
S

Smoker86

Gast
Frag doch mal deinen Mann, auch wenn es weh tut - was hat er für eine Rückmeldung von seinen "Freunden" bekommen?
Was schätzt er an dir, was mag er?

Die Psychologen können ja auch nur raten - du könntest eine total freundliche Patientin sein und draußen Leute mit deinem Kot bewerfen, dass bekommen die ja nicht mit ;)

Eine Therapeutin meinte mal zu mir "Schlechte Eltern denken nicht darüber nach, ob sie schlechte Eltern sind."
Hattest du je den Eindruck, dass deine Erzeugerin darüber nachgedacht hat, was sie dir eigentlich antut? Nö.
Da liegt ja schonmal ein deutlicher Unterschied zwischen euch.

Und ich lese heraus, dass du dir viele Gedanken um dein Kind machst. Machen schlechte Eltern das? Du bist sicherlich nicht die perfekte Mutter, dass ist niemand. Fehler macht jeder und nur Selbstreflexion bewahrt uns davor, sie immer und immer wieder zu wiederholen und großen Schaden anzurichten.
Und du denkst ja anscheinend viel (zu viel?) Nach und versuchst, dass Beste raus zu holen. Das ist schonmal ein guter Ansatz - die Probleme werden noch lange bleiben, aber sie müssen nicht für immer bleiben.

Hast du denn schonmal von sozialen Kompetenz Training gehört? Ich denke, dass könnte was für dich sein und dir helfen! Dabei wird auch nicht über deine Geschichte gesprochen, sondern über ja, Überraschung - deine sozialen Kompetenzen und wie du selbstbewusster auftreten kannst.

Was macht dir denn gerade Freude, was bringt dich durch den Tag?
 
G

Gelöscht 120887

Gast
Frag doch mal deinen Mann, auch wenn es weh tut - was hat er für eine Rückmeldung von seinen "Freunden" bekommen?
Was schätzt er an dir, was mag er?
Also was das angeht… wer ist denn bitte heut zu Tage noch ehrlich? Kein Mensch sagt dir doch ins Gesicht, warum er nichts mehr mit dir zu tun haben möchte. Sein bester Freund hat meinen Mann ständig zu irgendwelchen Veranstaltungen eingeladen, wie früher auch, nur sollte er ohne mich kommen. Näher wurde nicht drauf eingegangen. Obwohl alle aus dem Freundeskreis mit Partner dabei waren. Mein Mann hat dann abgesagt und ist auch nicht hingegangen.
Seit wir zusammen sind, hatten wir kaum Kontakt zu anderen Menschen und wenn doch, wollten sie alle nur mit meinem Mann zu tun haben. Ich könnte dir ein paar Beispiele nennen. Ich dachte, ich falle vom Glauben ab... Immer wieder der Beweis für mich, dass ich einen großen Bogen um andere Menschen machen sollte.

Um ehrlich zu sein, habe ich gar keine Lust mehr irgendwelche Therapien oder Trainings zu machen. Ich bin es wirklich leid. Ich würde mir niemals das Leben nehmen, weil ich das meinen Kindern nicht antun möchte… weil ich ganz genau weiß wie es ist, ohne eine Mutter groß zu werden. Wie wäre es erst, wenn die Mutter „freiwillig“ gehen würde… unfassbar… Aber wenn ich schlafen gehen würde und nicht mehr aufwachen würde, dann könnte ich ja nichts dafür. Oh man… ich könnte mich selber dafür hassen, dass ich so denke, aber meistens ist es einfach nur eine Qual.
Ich kann nicht mal eine Nachricht schreiben, ohne es vorher meinem Mann gezeigt zu haben.

Wie hast du das alles geschafft? War es bei dir auch so extrem?
 
S

Smoker86

Gast
Na ja, meine Erzeugerin war anwesend, hat uns aber nur misshandelt, wir waren Messis, sie hat uns vor Verfolgungswahn isoliert, wir durften keinen Kontakt zu unseren Vätern haben, alles drehte sich nur um sie....könnte darüber ein Buch schreiben, das würde den Rahmen sprengen.
Auf jeden Fall waren fast alle Arten von Gewalt dabei, bis auf s*, die ging tatsächlich nur kurz und zum Glück hat meine Mutter da in irgendeiner Form reagiert, wenn auch nicht aus dem Grund heraus, uns zu schützen, sondern weil der Typ sie schlug.

Dadurch hatte ich auch soziale Probleme, entweder war ich im falschen Freundeskreis (Drogen & Kriminalität) oder ich war ziemlich einsam, ich hatte auch nie normale Kommunkationsformen gelernt, war unheimlich unsicher, unzufrieden, hab geklammert....7ch war ätzend haha
Deswegen kann ich deine Lage auch gut verstehen, hätte meine Mutter sich nicht das Leben genommen, wäre ich wohl nie zu dem Punkt gekommen, dass ich jetzt was ändern muss.

Wie ich das geschafft habe? Nachgefragt, Feedback eingeholt, permanent nachbessern, und Therapie ohne Ende. Ach, ich war schon oft am Boden...und viele Sachen haben erst NACH JAHREN Wirkung gezeigt.

Ich wollte eben immer besser als meine Mutter leben- sie hat Hilfe immer abgelehnt und am Ende hat sie uns fast damit in den Selbstmord getrieben. Ich musste hart arbeiten und habe mittlerweile einen tollen Job, großartige Freunde, eine tolle Wohnung und einen wundervollen Mann und Oma-Hobbys haha

Ich kann gut verstehen, dass du auf das Therapie-Gedöhns keine Lust hast.
Es ist auch unfair: müssten nicht eigentlich die Täter/innen in Therapie?! Ich fands auch immer ätzend. Aber krank sein macht ja auch keinen Spaß.

Die Frage ist ja: was hilft dir, deinen Weg ins Leben zu finden?
Du hast tolle Kinder, die bei Problemen zu dir kommen und einen lieben Mann, der zu dir steht. Das ist schonmal einiges Wert!
Du liest dich reflektiert und liebevoll, nur der Zugang zu dir selbst ist verloren bzw. War vermutlich nie da.

Womit vertreibst du dir denn den Tag? Arbeitest du?
 
S

Smoker86

Gast
Ich habe gerade noch ein wenig überlegt....mein Weg ist ja nicht dein Weg. Seit Jahrhunderten finden Menschen auf ihre Weise Wege, wie sie mit erfahrenen Leid umgehen können und für mich hat sich ein Blick darauf gelohnt. Heute gibt es ja auf YouTube und Co. Die Möglichkeit, sich allerhand tolle Erfolgsgeschichten anzuhören und da habe ich mir (damals durch Bücher) viel raus gezogen.
Für mich war es sinnvoll, mir Geschichten, die nichts mit meiner eigenen zu tun haben, anzuhören und die von den Menschen genannten Praktiken einfach mal auszuprobieren.
Eigentlich habe ich so ziemlich alles ausprobiert- Malen mit Pinsel zu finde ich doof, mit den Fingern ist es super. Ton finde ich ätzend, dafür liebe ich alles mit Wolle.
Mir helfen noch Tiere und ich habe vieles aus meiner Kindheit nachgeholt und konnte dadurch auch wichtige Entwicklungsschritte nachholen.

Das menschliche Gehirn ist unheimlich faszinierend! Unter Stress entwickelt sich das Gehirn von Kindern ganz anders, mittlerweile ist das auch wissenschaftlich belegt. Also habe ich geschaut- was hat mir als Kind gefehlt und was DARF ich jetzt machen?
Viele finden es albern, mir hat es sehr geholfen.

Vielleicht helfen dir inspirierende Geschichten und ermutigen dich, neue Wege zu gehen- manche Sachen werden nichts für dich sein und das ist okay.
Vielleicht entdeckst du dann neue Seiten an dir, die dich strahlen und auch für andere interessant werden lassen :)

Es gibt auf YouTube eine kurze Dokumentation über einen Mann, der wegen Polio bis heute in einer eisernen Lunge lebt.
Er hat studiert, war bis zur Rente Anwalt, malt, liest...im Prinzip hat er nur seinen Mund. Und trotzdem ist er fröhlich, positiv und hat sich seinen Platz im Leben erkämpft.

Es gibt soooo viele tolle Geschichten - wieso sollten wir nicht auch so eine haben? ;)
 
G

Gelöscht 120887

Gast
Hi,

ich hoffe, dass du einen schönen 2. Advent hattest.

Ich bewundere solche Menschen. Ich schaue mir nur solche Dokumentationen an. Das ist unglaublich was für einen Lebenswillen manche Menschen haben und wie positiv sie dem Leben gegenüber eingestellt sind. Sie kämpfen sich durchs Leben und leben auch noch gerne.
Ich wünschte, dass ich auch so einen/meinen Weg finden könnte.
Ich dachte immer, dass wenn ich erstmal meine eigene Familie habe, dass alles dann viel besser wird. Aber jetzt wünsche ich mir mehr denn je zu sterben…
Seit ich meinen Mann kenne war ich nicht mehr arbeiten. Er geht auch z. B. immer zu den Elternabenden, weil ich mit so vielen auf ein mal vollkommen überfordert wäre. Eigentlich macht er alles in seiner Macht stehende, damit es mir besser geht. Ich habe auch schon ein paar Therapien gemacht, seit wir zusammen sind. Auch da habe ich seine volle Unterstützung. Ich glaube, dass er mittlerweile nur noch genervt ist. Er versteht einfach nicht, was mir fehlt. Er sagt, dass zumindest seit wir zusammen sind, ich doch im Großen und Ganzen ein schönes Leben habe. Ja, selbstverständlich hat er recht. Vielleicht ist auch einfach etwas in mir irreparabel. Keine Ahnung… Immer wenn ich Geschichten von Menschen mitbekomme, die gestorben sind, frage ich mich, warum ich nicht sterben darf. Warum ich hier bleiben muss.
Heute bin ich wieder voll mit meine Mutter aneinandergeraten. Sie behandelt meine Tochter wie eine Göttin. Meiner Tochter gefällt es natürlich sehr, dass Oma sie SO SEHR verwöhnt. Ich sehe wiederum, dass es meiner Tochter überhaupt nicht gut tut. Sie ist extrem verwöhnt. Also versuche ich dagegen zu wirken. Heute zieht meine Tochter wieder ihre Show vor Oma ab, weil sie ganz genau weiß, dass Oma drauf anspringt. Ich habe natürlich mit ihr dann geschimpft, weil ich gesagt, dass das nicht in Ordnung ist. Da fängt meine Mutter aller ernstes an zu weinen und sagt mir, dass sie nicht mit ansehen kann, wie wir das Kind behandeln. Ich war dann stinke sauer, aber mein Mann gab mir zu verstehen, dass ich ruhig bleiben soll. Danach haut sie das nächste raus und sagt, dass ich ja meinen Sohn niemals so behandeln würde. Ach ja… und alles wirft sie mir natürlich auf meine Muttersprache vor, so dass es keiner außer uns es versteht. Ich war dann natürlich auf 180 und habe es dann meinem Mann übersetzt und da tut sie wieder so, als wüsste sie nicht wovon ich rede… ich könnte immer noch schreien, so wütend bin ich.
Das zieht sie auch schon immer mit mir ab. Sie quatsch mich auf unsere Muttersprache voll und wenn ich dann sauer werde und es dann einen Außenstehenden übersetze, tut sie so, als wüßte sie nicht, wovon ich rede. Hätte sie alles gar nicht so gesagt und vor allem gemeint. Sie hätte nur ein Scherz gemacht und ich wäre ja so überempfindlich. Aaaaaaaaaaahhhhhhh…
Und mein Mann hat natürlich überhaupt keine Lust darüber zu reden, weil es ihm nur noch auf die Nerven geht. Aber mich belastet das extrem.
Ich habe das Gefühl, dass es für mich kein entkommen gibt.
 

Daoga

Urgestein
Warum mußt Du denn mit Deiner Mutter aufeinanderhocken? Es wäre das vernünftigste, weit weg von ihr zu ziehen. Solange Du selber nichts an Deiner Lage veränderst, wird sich nie was ändern! Helfen wird Dir niemand, also mußt Du Dir selber helfen.
 
G

Gelöscht 120887

Gast
Hallo Daoga,
was meinst du wie oft ich das schon versucht habe? Wie gesagt, das Problem war eben, dass wir absolut niemanden haben. Und bei meine Mutter heißt es, entweder seid ihr direkt nebenan oder gar nicht. Die Einsamkeit hat mich jedes Mal zurück getrieben und seid meine Tochter auf der Welt bzw. seit sie mitreden kann, eben auch wegen meine Tochter. Wir sind erst letzten Monat wieder zurück in die Nähe gezogen, weil es einfach überhaupt nicht funktioniert hat mit der Entfernung. Meine Tochter und sogar mein Sohn, der viel kleiner ist, haben sich komplett quer gestellt und wollten unbedingt wieder in die Nähe von Oma. Es ist ein Teufelskreis…
 

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