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Von heute auf morgen am Boden zerstört

Und irgendwann, nach Jahren, hatte ich Gespräche mit Leuten, die mich wirklich wachgerüttelt haben. Ich fing ganz langsam an, Menschen ein wenig zu vertrauen und denen wieder zu glauben.

Damit hatte ich schon immer ein Problem: Mir helfen zu lassen. Auch wenn ich genau weiß, dass der oder diejenige nur mein bestes will, rede ich mir immer ein, dass sie mich gar nicht kennen oder mich verstehen, dann blocke ich das immer ab und werde reizbar.
 
Konntest Du mir folgen?

Ich weiß es nicht, aber ich habe versucht Deine Gedankengänge nachzuvollziehen.

Soweit ich das verstanden habe, hast Du eine Art Schutzmechanismus in Deinen Gedanken aufgebaut. Du hast gezielt nach negativen Gedanken gesucht und dagegen gearbeitet, bevor sie Dich überwältigen konnten.
Du gehst offensiv damit um. Ich bin mir nicht sicher ob Du das damit gemeint hast, aber so habe ich es verstanden.

Ich stelle mir das sehr schwierig und anstrengend vor, andauernd so "wachsam" sein zu müssen. Es tut mir leid, dass Du so einen Weg gehen musstest, auch wenn er Dir geholfen hat.
 
Nachdem ich mich heute bei meiner Schwester ausgeheult habe und sie mir erst mal Lorazepam gegeben hat, hat sie bei einem bekannten Therapeuten für Montag einen Termin gemacht.
Ich fühle mich nicht gut dabei, weil Menschen ohne solche Kontakte niemals so schnell so etwas bekommen würden, aber ich weiß nicht was ich sonst tun soll.

Ihre Worte, dass meine selbst gewählte Einsamkeit mich krank gemacht hat, klingen immer noch nach. Ich war immer der Ansicht, nur durch eine Partnerschaft an sich kann ein Mensch nicht glücklich werden, wenn er es nicht davor schon ist. Ich finde die Motivation, nach einer Partnerschaft zu suchen weil man unglücklich ist, nicht gerade klug.
In meiner jetzigen Situation hätte ich auch gar nicht die Kraft für sowas.
 
Ich war immer der Ansicht, nur durch eine Partnerschaft an sich kann ein Mensch nicht glücklich werden, wenn er es nicht davor schon ist. Ich finde die Motivation, nach einer Partnerschaft zu suchen weil man unglücklich ist, nicht gerade klug.

Ich finde mit dieser Ansicht liegst du richtig. Zweifelst du jetzt daran?

Es gibt Menschen, die machen all ihr Glück offensichtlich von einer Partnerschaft abhängig. Und "abhängig" ist das Stichwort, denn mit dieser Vorraussetzung begeben sie sich wirklich mehr in ein Abhängigskeitsverhältnis als in eine Beziehung auf Augenhöhe.
 
Ich finde mit dieser Ansicht liegst du richtig. Zweifelst du jetzt daran?

Es gibt Menschen, die machen all ihr Glück offensichtlich von einer Partnerschaft abhängig. Und "abhängig" ist das Stichwort, denn mit dieser Vorraussetzung begeben sie sich wirklich mehr in ein Abhängigskeitsverhältnis als in eine Beziehung auf Augenhöhe.


Wie gesagt, ich kann keine Beziehung eingehen oder danach suchen, nur weil ich unglücklich bin. Wenn ich nicht mal mit mir selbst klarkomme, wie kann ich das einer Partnerin zumuten?

Das Gegenargument meiner Schwester war, dass nunmal kein Mensch dafür gemacht ist, so lange alleine zu sein.
Wenn ich erst mal jemanden kennenlerne und sie mag, würden sich meine Gefühle und mein Denken diesbezüglich ändern. Das kann sein, ich weiß es nicht.

Im Augenblick hört sich das aber für mich mehr nach "Probieren" an, und das kann ich keiner Frau antun.
 
Liebe ist auf jeden Fall ein Motor.
Wenn nur Menschen, die perfekt mit sich auskommen und sich "selbst lieben" sich verpartnern würden, gäbe es fast nur Singles auf der Welt.
Einsamkeit macht krank.
 
Ich weiß nicht ob ich das richtig verstehe, aber meinst Du damit das negative Gedankenkarussel zu unterbinden?


Ich habe viele Jahre meine Gefühle zu ernst genommen. Ja, Gefühle sind wichtig und manchmal hilfreich, aber zuweilen können sie auch ganz schön nerven, vor allem wenn sie gerade dann "auftauchen", wenn dafür eigentlich nicht die richtige Zeit ist. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man genau aus diesem Grund seine Gefühle nicht zu ernst nehmen sollte und muss. Sie sind keine "Offenbarung" und kein "Geschenk des Himmel" und erst recht keine unabwendbare Katastrophe. Sie sind ein Produkt Deines Verstandes und als solches kannst Du auch damit aufhören, diese Gedanken zu denken.

Ja, das ist am Anfang nicht so einfach. Aber wenn Du z.B. an einen süßen Hund denkst, der voller Wiedersehensfreude auf Dich zu rennt, dann sind Deine "anderen" Gefühle erst einmal etwas mehr "Nebensache". Es geht nicht um Manipulation, Du sollst Dich nicht "austricksen", denn das wäre irgendwie lächerlich. Deine Gefühle sind das Ergebnis Deiner Gedanken. Es gibt Erinnerungen, Gerüche, Bilder, die mich an sehr traurige, verstörende oder ängstigende Episoden meines Lebens erinnern. Mit diesen Erinnerungen sind Gefühle "abgespeichert", die immer und immer wieder abrufbar sind. Es ist, als ob man sich immer wieder in dasselbe Schwert stürzt, mit dem selben Ergebnis. Wozu sollte man das tun?

Wenn Deine aktuellen Gefühle keine medizinischen Ursachen haben, die Du überprüfen solltest, dann sind sie nach meiner Erfahrung ein Hinweis auf etwas, das Du nicht wahrhaben oder nie mehr erleben möchtest. Dummerweise muss aber genau dies passieren. Du musst sich noch einmal "durchleben", damit Du heute eine bessere Entscheidung treffen kannst, als sie zu verdrängen. Auch in meinem "Fall" war eine der Ursachen eine unglaubliche Wut auf meinen Vater, die mich "dumpf" werden ließ. Mein Vater war bei einem Unfall verstorben, als ich noch jung war und dies veränderte alles. Ich war auf der einen Seite unglaublich traurig, aber auch sehr wütend, dass er sich so "davon gemacht" hatte. Aber diese Wut konnte ich nicht zulassen, nie in Worte fassen. So sperrte sich in mir alles, was nach "Abschied", nach "Ende" roch und ich war immer wütend. Meine Wut auf ihn zuzulassen riss mich fast um. Ich bin noch immer ein wenig wütend, aber ich bin auch dankbar und konnte lernen mit meiner Trauer zu leben.

Wenn für Dich die Ursache Deiner aktuellen Angst und Deiner Trauer nicht greifbar sind, dann rate einfach. Was ist das erste, was Dir gerade einfällt? Oft ist das der erste Schritt, dem weitere folgen können.

Warum sollte man Angst vor der Angst haben? Mit Medikamenten in dieser Richtung bin ich vorsichtig. Ja, sie "normalisieren" das eigene Erleben, wenn man die richtige Medikation "erwischt", aber sie erschweren es einem auch, die Ursachen zu finden. Ich bin kein Mediziner, aber mit Gefühlen kenne ich mich etwas aus. Ich kann und will Dir nicht sagen, was "richtig" ist, denn mein "richtig" kann bei Dir "falsch" sein und umgekehrt. Aber wenn Du anfängst, Dir selbst Schritt für Schritt zu vertrauen, wirst Du DEINEN Weg finden damit umzugehen und das ist der einzige, der funktioniert.

Angst ist kein Krebsgeschwür, ist kein "Ding", das es zu bekämpfen gilt. Sie ist nur ein Gefühl, mehr nicht.

Lass Dir Zeit, denn es eilt nicht, Du kannst nichts verpassen auf diesem Weg. Du hast alles in Dir, was Du brauchst um "voranzukommen" und das einzige Ziel, das es in diesem Fall gibt, bist Du selbst. Es ist eine Reise zu Dir, während derer Du sehen und erleben kannst, was Dich ausmacht. Ja, das ist manchmal zum fürchten und es ist traurig, denn Du hast viel durch machen müssen. Aber es ist kein reißender Fluß, der Dich umbringen kann, das bist einfach nur Du.

"Ganz" zu werden ist immer wieder ein schmerzhafter Prozess. Ich finde es ähnlich einer Planetenentstehung. Es braucht "Einschläge", eine kritische Maße, die alles beschleunigt. Diese kritische Maße der Schwerkraft hast Du gerade erreicht. Deine abgespaltenen "Anteile" werden angezogen und zu Dir zurück geholt und das "kracht" etwas. Du bist eine eigene Welt. So machen das Welten seit Urzeiten. So entsteht die Basis für ein eigenes Leben. Dabei ist irgendwie nichts "unnötig". Hab Vertrauen in Dich. Verzeih mir mein dramatisches Bild, vielleicht kannst Du damit nichts anfangen. Für mich war diese Phase damals sehr dramatisch und ich habe mich mit Händen und Füßen gewehrt. Heute muss ich ein wenig darüber lächeln, aber zum Lachen war es nicht.

Deine "Schwerkraft" ist Dein Selbstvertrauen. Es wird wachsen. Nicht weil es dazu Magie und irgendwelche "Mächte" braucht, oder gar Geheimwissen. Einfach, weil es so sein wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe ist auf jeden Fall ein Motor.
Wenn nur Menschen, die perfekt mit sich auskommen und sich "selbst lieben" sich verpartnern würden, gäbe es fast nur Singles auf der Welt.

Das hat etwas tröstendes, Danke.

Einsamkeit macht krank.

Genau das waren auch ihre Worte.
Ja, ich fühle mich auch einsam, manchmal tut es sogar richtig weh. Aber ich stehe mir irgendwie selbst im Weg.
Bis vor ca. 4-5 Jahren war ich sogar recht zufrieden damit alleine zu sein, aber dann kam diese Erkenntnis dass ich mich einsam fühle sehr plötzlich, wie ein Schlag.
Aber mir fällt es immer noch schwer zu glauben, dass nur meine Einsamkeit Schuld an meinem Zusammenbruch sein soll.
 
Das Einsamkeit auf Dauer krank macht, glaube ich auch.
Damit meine nicht einen fehlenden Partner, sondern generell fehlende, engere soziale Kontakte.
Menschen sind m.M.n. nicht dafür gemacht um in sozialer Isolation zu leben.
 
Auch in meinem "Fall" war eine der Ursachen eine unglaubliche Wut auf meinen Vater, die mich "dumpf" werden ließ. Mein Vater war bei einem Unfall verstorben, als ich noch jung war und dies veränderte alles. Ich war auf der einen Seite unglaublich traurig, aber auch sehr wütend, dass er sich so "davon gemacht" hatte. Aber diese Wut konnte ich nicht zulassen, nie in Worte fassen. So sperrte sich in mir alles, was nach "Abschied", nach "Ende" roch und ich war immer wütend. Meine Wut auf ihn zuzulassen riss mich fast um. Ich bin noch immer ein wenig wütend, aber ich bin auch dankbar und konnte lernen mit meiner Trauer zu leben.

Als meine Eltern noch gelebt haben, waren sie in einer Zeit, in der es mir schlecht ging ung jeden morgen vor der Schule weinen musste, nicht da für mich. Ich habe diesen Gedanken lange Jahre gar nicht gehabt oder überhaut wahrgenommen, aber seit einigen Jahren hat sich das verändert.
Ich habe sie gebraucht, sie wussten auch dass es mir schlecht geht, aber sie waren nicht da.

Wenn für Dich die Ursache Deiner aktuellen Angst und Deiner Trauer nicht greifbar sind, dann rate einfach. Was ist das erste, was Dir gerade einfällt? Oft ist das der erste Schritt, dem weitere folgen können.

Es klingt eher abwegig, aber in jüngster Zeit sind zwei Chat-Freundinnen, mit denen ich immer gerne geschrieben hatte (eine aus diesem Forum) plötzlich verschwunden. Das geschah aus verschiedenen Gründen und hatte nichts mit mir zu tun.
Es war aber trotzdem schade, denn wir verstanden uns gut, vor allem mit einer Userin aus diesem Forum, wir hatten denselben Kummer und dieselben Sorgen.
Doch letztlich ist es mit klar, dass ich damit wohl nur meine eigene Einsamkeit verdrängt habe und es einfach schön fand, jemandem mein Herz auszuschütten und auch das gleiche Vertrauen gechenkt zu bekommen.

"Ganz" zu werden ist immer wieder ein schmerzhafter Prozess.

Ich weiß, dass ich das niemals ganz los werde, ich muss nur wieder lernen, damit umzugehen und mein Leben dahingehend zu verändern, dass meine Gedanknen mich nicht mehr so stark beherrschen.
Auch wenn ich noch nicht weiß, wie ich das machen soll.
 

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