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Videospielsucht oder doch etwas anderes?

ViBritannia

Neues Mitglied
Hallo alle zusammen,

zuerst mal etwas über mich: Ich bin 22 Jahre alt, abbrechender Informatikstudent und beginne in drei Monaten meine Ausbildung zum Informatikkaufmann. Meine Hobbies sind Videospiele, das Entwickeln von Videospielen, das Schreiben eines Buches, Badminton und meine Parteimitgliedschaft im Ort.

Was mache ich hier? Was erwarte ich?
Ehrlich gesagt, keine Ahnung was ich erwarte. Ich möchte meine Gedanken einfach teilen und lesen was andere davon halten.
Seit einigen Monaten versuche ich meine Unlust auf verschiedene Sachen zu analysieren. Warum ich keine Lust auf meine Hobbies (außer Videospiele) habe, warum ich mich scheue zum Frisör zu gehen, mir öfter etwas zu essen besorge als selbst zu kochen, nicht mehr zum Sport gehe und so weiter und sofort.

Ich habe schon immer viel Zeit in Videospielen verbracht. Und zum ersten Mal habe ich mir selbst die Frage gestellt, ob all die Unlust und Motivationslosigkeit mein Leben zu leben von Videospielen herrühren könnte und damit die Wurzel allen Übels sein könnte. Den ich vernachlässige eindeutig wichtige Teile meines Lebens, wodurch ich nicht voran komme.

Hier mal ein paar Gedanken die ich mir dazu gemacht WARUM ich soviel Zeit in Videospielen verbringe:

Zuerst einmal die Art von Videospielen. Es sind meistens Sandbox RPGs. Wem das nichts sagt: Es sind Rollenspiele, in dem das Spiel nicht vorschreibt was man tun soll. Man setzt sich eigene Ziele und versucht sich in der Spielwelt selber zurechtzufinden. Aktuell spiele ich Albion Online.

Mir fällt auf, dass ich Spiele spiele die mir eine glaubwürdige Welt präsentieren, in dem ich mir Ziele und Ambitionen suche. Quasi wie die echte Welt.

Was gefällt mir an virtuellen Welten besser als in der echten Welt?

Ich liebe es, dass virtuelle Welten utopisch sind. Ich kann meine Ambitionen in kürzester Zeit erfüllen, mein Tod ist nicht permanent und ich kann viele verschiedene Leben ausprobieren.
In der echten Welt dauert alles sehr viel Zeit und ich habe nur ein einziges Leben. In der echten Welt kann ich mich nicht festlegen was ich mit meinem Leben tun will. Werde ich Spieleentwickler, versuche ich mich im Streaming, werde ich Buchautor oder ein großer Politiker. Ich schaffe es nicht mich auf eins davon festzulegen.

Am liebsten würde ich in eine Videospielwelt eintauchen und nie wieder zurückkehren. Denn dort fühle ich mich frei. Losgelöst von den Fesseln der echten Welt: Der Vergänglichkeit meines Körpers, die Notwendigkeit Geld zu verdienen und all die anderen Pflichten um am Leben zu bleiben.

Ich nehme die wichtigsten Pflichten wahr. Ich gehe regelmäßig arbeiten (Studentenjob), bezahle meine Rechnungen, treffe mich mit Freunden und versuche zumindest eine Stunde pro Tag an meinem Videospiel das ich selbst entwickle zu arbeiten.

Ok… ich denke das war erstmal genug Text. Was meint ihr zu dem was ich geschrieben habe?
 

Caesar

Mitglied
Warum hast du dein Studium abgebrochen bzw. wirst es abbrechen?

Und ansonsten sehe ich nicht, dass du wegen der Videospiele ein Problem hast.
Eher finde ich es positiv, dass du eine wirkliche Leidenschaft gefunden hast und diese sowohl in deiner Freizeit (Spiele spielen) als auch beruflich (Informatikausbildung) nutzt. Und nebenbei vernachlässigst du Arbeit, Freunde, deinen Lebensunterhalt etc. nicht.

Werde ich Spieleentwickler, versuche ich mich im Streaming, werde ich Buchautor oder ein großer Politiker. Ich schaffe es nicht mich auf eins davon festzulegen.
Finde nicht, dass es notwendig ist sich da zu früh auf etwas festzulegen. Außer vielleicht wenn du wirklich Karriere in der Politik machen willst, da müsstest du dich wohl den langen Weg gehen und dich einer Partei hochdienen.
 

Bob73

Aktives Mitglied
Hallo,
ich erkenne mich in deinen Worten direkt wieder. Ende der 90er Jahre habe ich meine ganze Zeit mit Quake 3 verbracht, Mitte der 2000er war es das Browserspiel Ogame.

Es war bei mir in der Tat eine Sucht. Immer besser und stärker werden, in der Rangliste steigen usw. Mit Quake 3 konnte ich aufhören weil irgendwann nur noch Cheater auf den Servern waren. Mit Ogame war Schluß als das ganze sich zu sehr in Richtung Pay to win entwickelt hat. Ich bin heute ganz froh das ich mit dem Online Spielen aufgehört habe und werde (hoffentlich) auch nicht mehr damit anfangen.

Das "reintauchen" in diese Spiele hatte für mich einen unglaublichen Reiz. Mit Leuten aus aller Welt als Team oder gegeneinander zu spielen... Ich habe in den Allianzen viel positive Erlebnisse gehabt. Kontakte die mir im realen Leben leider fehlen.
 
M

mysteriousM

Gast
Hallo,

also ich kann das sogar zum teil nachvollziehen...
Und da du nicht dein "Real Life" total brach liegen lässt und weiterhin Job und Freunde und Familie pflegst sehe ich auch kein Problem darin. Du Darfst dich halt nur nicht komplett darin verlieren und musst auch im anderen Leben weitergehen. Ich kenne leider Leute die Arbeitslos sind, keine Freunde haben und bei den Eltern wohnen auch noch mit über 30 nur um in Ruhe World of Warcraft oder anderes zocken zu können. Das wäre echt nicht erstrebenswert.

Wenn du aber andere Ziele hast außerhalb davon und denen auch nachgehst sehe ich dich nicht als schwierigen Fall.
Ich selbst bin erst sehr spät mit Computerspielen in Kontakt gekommen spiele auch mal sachen wie Chrash Bandicoot oder Sims 4 und habe auch schon gemerkt wie schnell die Stunden da vorbei gehen können. Also das Spiele einen in den Bann ziehen können versteh ich. Aber du klingst noch sehr Leidenschaftlich und nicht antriebslos deshalb mache ich mir da weniger Gedanken. Wenn du dich den ganzen Tag darauf freust Abends etwas zocken zu können....warum sollten wir dich dann vor die Tür schicken ? Soll doch jeder Leben wie er möchte.
 

Abrafax123

Mitglied
Hallo, ich habe früher auch mal viel Videospiele gespielt.

Das war vor allem in den Neunzigern und Anfang der Zwotausender. Zum Beispiel Halflife habe ich gespielt aber auch die ersten Call of Duty, oder 2.WK Echtzeitstrategie spiele ich gerne.

Ich glaube das entscheidende und damit der Schlüssel ist für dich, dir ganz elementar klar und bewusst zu werden zwischen Realität und Spiel. Worin besteht der Unterschied?

Die Spielewelt ist eben nur eine Fiktion, die dir langfristig nichts geben kann, außer einer Illusion. Was nützen dir zum Beispiel hunderte abgeschlachtete Monster oder diese ganzen Punkte für dich selbst? Für deinen eigenen Körper und dein Gehirn? Dein weiteres Leben? gar nichts! Sie verpuffen zu Staub. Ich habe mich manchmal wenn ich stundenlang gespielt habe , hinterher sehr unnütz gefühlt. Das ist nicht ohne Grund so. Man sollte sich nichts vormachen, das es nichts weiter als Zeitvertreib oder Unterhaltung ist. Es ist aber nichts Produktives oder Pro-aktives sondern nur Zerstreuung und Ablenkung. Das kann und darf auch mal sein, aber meiner Meinung nach nicht zu viel. Es macht süchtig.

Dein Gehirn bekommt Belohnungen (Dopamin) ohne vorherige Anstrengung , und das ist das Gefährliche das du auch spürst. Du konditionierst dich selbst, weitgehend anstrengungslose und schmerzfreie Belohnungen zu bekommen, in dem du dauerhaft dieses "Medikament" einnimmst. Ich glaube diesen Effekt spürst du jetzt gerade, da du keine Lust mehr dazu hast, etwas zu machen was real ist, aber auch anstrengender ist.

Wenn Du in der Zeit aber dich weiterbildest, ein gutes Gespräch führst, eine neue echte Fähigkeit lernst, oder intensive reale Erlebnisse in der Natur hast, so hat das positive Auswirkungen für dein eigenes Leben, und im besten Fall auch für andere Menschen, sogar für die ganze Gesellschaft. Das merkst du vielleicht wenn du dich politisch engagierst. Dort hast du ja echte Gespräche mit echten Menschen, und echte Probleme. Aber es ist eben auch viel komplizierter und fordernder als ein Videospiel. Die Lösung für ein Problem zu finden erfodert viel mehr Durchhaltevermögen und ist am Ende auch nur ein Kompromiss. Dennoch kannst du mit Engagement etwas bewegen.

Das ist innerhalb eines Spieles nicht der Fall. Überlege dir mal spontan die drei schönsten Erlebnisse des letzten Jahres? Oder an welche Erlebnisse würdest du an deinem Sterbebett zurückdenken? Ich denke nicht an irgendwelche Erlebnisse die du in einem Videospiel gemacht hast, oder? Warum da so ist, versuche mal darüber nachzudenken und es zu ergründen.

Um den Unterschied zwischen Realität und Videospiel noch weiter zu verdeutlichen, habe ich schon längere Zeit ein Gedankenexperiment im Kopf welches ich in nächster Zeit mal aufschreiben werde. Ich bin mal gespannt wie es aufgenommen wird.
 

Oblivion

Mitglied
Hallo (Lelouch?) ViBritannia

Am liebsten würde ich in eine Videospielwelt eintauchen und nie wieder zurückkehren. Denn dort fühle ich mich frei. Losgelöst von den Fesseln der echten Welt: Der Vergänglichkeit meines Körpers, die Notwendigkeit Geld zu verdienen und all die anderen Pflichten um am Leben zu bleiben.
Ich kann (leider) nur soviel sagen:
Mit deinem Traum bist du nicht alleine. Ich warte sehnsüchtig darauf, dass uns OASIS im Jahr 2045 endlich Zugang zur riesigen virtuellen Welt gibt, um dem Alltag zu entfliehen :rolleyes:
 

Fireandwater

Mitglied
Deine Beziehung zu Videospielen ist ganz normal. Süchtig bist du erst, wenn du alles andere vernachlässigst.

Leider weiß ich aber nicht woher deine anderen Probleme kommen. Ich kenne mich mit Depressionen etc. nicht aus, denn spontan hätte ich gesagt dass es was im der Richtung ist.
 

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