• Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Verzweiflung und Verstandsverlus

Papatochter

Neues Mitglied
Nachdem ich schon viel gelesen habe, versuche ich mich nun auch einmal von meinem Leid zu befreien, indem ich schreibe.
Ich habe das Gefühl, ich verliere langsam den Verstand...

2011 meine Oma, 2013 mein Papa, den ich über alles liebe, und nun liegt mein Opa nach einem Sturz schwerverletzt im Koma. Die Chancen...nicht gut.
Innerlich bereite ich mich schon auf einen erneuten Besuch des Friedhofes vor. Ich bin seit 2012 in psychologischer Behandlung und denke im Moment trotzdem einfach nur: Warum? Was hab ich getan? Will mich mein Leben verarschen?!
Die Trauer um einen Menschen ist furchtbar...ich habe den Prozess der Trauerbewältigung wegen meines Papas noch nicht einmal wirklich abgeschlossen...nun das.
Ich suchte im Internet nach "Wie viel Leid kann ein Mensch ertragen?" Ich kenne die psychologisch korrekte Antwort, aber eigentlich suche ich nicht nach einer Antwort auf meine Frage, sondern mache mir Sorgen um mich und meine Seele.
Wie viel hält sie noch aus? Wird sie einen eventuellen Verlust meines Opas noch aushalten? Wenn nicht, was passiert mit mir? Ich kann nichts mehr dagegen machen...alles was ich in diesem Prozess machen kann, mache ich.

Ich habe das Gefühl ich verliere den Verstand...ich weiß nicht, ob ich vor Wut ausrasten oder mich in die Ecke setzten, weinen und mir Verletzungen zufügen möchte. Physischer Schmerz ist angenehmer...

Ich versuche mich aufzubauen, in dem ich Schicksalsschläge anderer Menschen lese. Es geht auch anderen wie mir.
Mit Leid und Trauer kann man umgehen, aber es ist alles so geballt..alles in knapp zwei Jahren.

Um mein Leben muss keiner Bangen. Ich bin nicht allein und mein logisches Denken funktioniert.
 

juka

Aktives Mitglied
Papatochter meinte:
Wie viel hält sie noch aus? Wird sie einen eventuellen Verlust meines Opas noch aushalten? Wenn nicht, was passiert mit mir? Ich kann nichts mehr dagegen machen...alles was ich in diesem Prozess machen kann, mache ich.
Die Seele versucht sich an die Gegebenheiten anzupassen und hält deshalb unglaublich viel aus. Allerdings meistens nicht, ohne dabei Schaden zu nehmen. Wenn es zu schlimm wird, schaltet dein Körper ggf. in einen Schutzmodus und lässt gar keine Emotionen mehr zu. Daher ist es wichtig sich immer viel Beistand zu suchen und dafür zu sorgen, dass die Gedanken einen nicht auffressen.
 

GuteLauneKaninchen

Aktives Mitglied
Hallo Du, Ich kann Dich verstehen.So etwas habe ich auch erleben müssen. Ich habe in einem Jahr so viele Menschen zu Grabe tragen müssen,dass ich des zählens müde war, zwei Hände reichten zum zählen nicht. Familienmitglieder und beste Freunde, darunter ein 16jähriger,eine 18 jährige.Auch Ende 2013 war ich wieder schwarz gekleidet. Die Frage nach dem warum erschließt sich leider nicht. Jeder Verlust macht uns härter,stärker - auch wenn die Seele weint und Trauer trägt. Das Leben hat leider auch dunkle Zeiten, aber auch nach düsteren Wolken wird die Sonne wieder scheinen,auch für DICH. Und Menschen die wir geliebt haben gehen nicht so,Sie leben weiter in unseren Herzen. Ich wünsche Dir Stärke und gaaanz viele Sonnenmomente für dein weiteres Leben.Gruß. Michael
 

Papatochter

Neues Mitglied
Ich danke euch beiden von ganzem Herzen. Ich habe heute eine neue Methode der Bewältigung ausprobiert. Nachdem ich sonst vermied, mit Menschen aus meinem Umfeld über diese Probleme zu reden, habe ich mich heute mitgeteilt.
Und es tat gut. Ich traf auf Verständnis und Mitgefühl.
Ich weiß noch nicht wie es weitergeht, aber ich rede mir immer ein, dass es weitergeht.

Mir kam gestern Abend ein gutes Mantra in den Sinn, welches mir bis jetzt half: "Ich bin nicht allein."

Musik spendet mir Trost; Bach- Prelude 6, BWV 940
 

Anzeige (6)

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Oben