Hallo User86
Ich kann völlig nachvollziehen, dass es dich stört. Und Rauchen wäre für mich tatsächlich ein Trennungsgrund, ich könnte mich damit nicht anfreunden - ich würde mich vor der Frau beim Küssen und bei körperlicher Nähe ekeln. Auch allgemein würde mich der Geruch stören, wenn jemand regelmässig rauchen muss - sei es bei gemeinsamen Café-, Restaurantbesuchen oder daheim auf der Terrasse (es zieht rein, wenn irgendwo ein Fenster auf ist, immer).
Du schreibst nun, du willst dich auf keinen Fall trennen. Auch das kann ich nachvollziehen, da sie ja sonst wahrscheinlich derselbe Mensch geblieben ist, in den du dich verliebt hast.
41-jährig mit dem Rauchen anzufangen, ist aber auch tatsächlich sehr selten. Die meisten Menschen beginnen im Teenageralter oder in den Zwanzigern. Über 30 fängt die Mehrheit nicht mehr an. Da hast du zum einen wirklich Pech mit deiner Verlobten gehabt.
Sie ist vermutlich zum anderen schon süchtig, so wie du es beschreibst. Jemand, der regelmässig (täglich in diesem Fall) raucht, ist kein "Gelegenheitsraucher" mehr. Recht viel Nachsicht und Rücksicht kann man dann meiner Erfahrung nach nicht mehr erwarten. Wahrscheinlich kann sie mittlerweile ohne Entzugserscheinungen gar nicht mehr einfach aufhören, auch, wenn ihr das wahrscheinlich noch nicht bewusst ist. Und wenn alle Arbeitskollegen rauchen, wird es vermutlich auch schwer für sie, bei einem Rauchstopp durchzuhalten. Vor allem dann, wenn sie nur für dich wieder aufhören würde, nicht für sich selbst.
Ich glaube daher, du kannst sie höchstens bitten, dir zuliebe aufzuhören, und dabei klar und deutlich sein, warum und wie sehr es dich stört. Ich bezweifle aber, wie gesagt, dass das funktioniert. Letztlich wirst du für dich eine Entscheidung treffen müssen. Willst du ihr Laster ertragen, oder ebbt irgendwann die Verliebtheit ab und dann stört es dich zu arg?
Vermutlich bleibt es nicht bei 3-5 Zigaretten, wie mehrere hier jetzt bereits geschrieben haben. Die meisten Raucher verdrücken eine halbe bis zu einer Schachtel pro Tag. Vielleicht wäre es ein Kompromiss, dass sie stoisch versucht, für dich bei den 3-5 Zigaretten zu bleiben. Aber auch da glaube ich nicht an Erfolg. Nikotinabhängigkeit ist schliesslich eine Suchterkrankung. Wenn sie selbst nicht mehr aufhören oder sich künstlich einschränken will und da einen bedeutenden Anteil an Kraft hinein steckt, wird das auch nichts mehr.
Ich würde daher für mich überlegen, ob ich damit langfristig leben will, wenn es dann bis zu einer Schachtel pro Tag ist (müssten rund 20 Zigaretten sein). Darauf wird es vermutlich hinauslaufen. Es ist eine Droge und eine Suchterkrankung.
Liebe Grüsse
Santino