Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Verliebt in einen Toten?

Eila

Mitglied
Hallo,

Es mag komisch klingen, aber dem ist wirklich so.
Nachdem mein Freund, mit dem ich mehrere Jahre zusammen war, plötzlich im Oktober 2006 verstarb, brach für mich eine Welt zusammen.
Inzwischen habe ich meine positive Lebenseinstellung größtenteils wiedererlangt, aber es ist alles anders als zuvor.

Wie ich bereits in einem anderem Thread hier beschrieben habe, spüre ich ihn immer noch. Bei schwerwiegenden Entscheidungen oder in der Nacht, bevor ich einschlafe. Ich bin eine sehr redseelige Person, wenn ich schlafe und mein Bruder beobachtet schon seit seinem Tod, dass ich jede Nacht mit ihm spreche im Schlaf, über meinen Tag, wie es bei ihm so sei - eben all die Dinge, worüber wir uns vorher auch unterhalten haben.

Es ist auch so, dass ich gar kein Interesse an anderen Männern habe, ich liebe ihn einfach. Bei jeglichen Gedanken an ihn geht mein Herz auf, als hätte ich ihn gestern zuletzt gesehen. Für Menschen, die noch nie geliebt haben (geliebt, ohne eine Erwartung an die Person zu stellen), ist dieses Gefühl unbeschreiblich. Es ist wundervoll, allerdings holt auch mich manchmal die Realität wieder ein, wo ich realisiere, dass der Mensch, den ich liebe, wirklich tot ist.

Im ersten Jahr nach seinem Tod, habe ich ein Buch geschrieben, was ich mit ihm einmal angefangen hatte (war eigentlich gedacht, als Erzählung über den Anfang unserer Beziehung, da wir es leid waren immer wieder erneut erzählen zu müssen und eben wirklich romantisch war). Ich schrieb unsere ganze Beziehung nieder und seinen plötzlichen Tod und wie ich mich daraufhin fühlte. Es ist eine Art Tagebuch, verpackt als Roman, geworden. Zwar ist es immer noch bei der Korrektur (ich habe so schnell geschrieben, dass da unendlich viele Fehler sein müssen), aber ich habe bereits über 1000 Exemplare verkauft - Wobei der gesamte Erlös an eine Stiftung gehen wird.

Nun gut. Was haltet ihr davon? Kann das wirklich war sein, oder bilde ich mir das nur ein? Ist die Liebe wirklich so Raum und Zeit unabhängig, dass man einen toten Menschen lieben kann (lieben im Sinne von, unfähig sein jemanden anderen zu lieben; man fühlt sich, als wäre man immer noch in dieser Beziehung), selbst nach fast 2 Jahren nach seinem Ableben?

Liebe Grüße,
Eila
 
A

Aloha

Gast
liebe Eila,

ja, ich kann mir das sehr gut vorstellen!
Und ich denke, mir würde es ebenso gehen, wenn ich meinen Lieblingsmenschen verlieren würde...
Wir sind eine Einheit, da könnte nie ein anderer Mann ins Spiel kommen.
Ich habe vor einiger Zeit mal etwas über Seebestattungen wissen wollen (mein Opa war gestorben und er hatte sich diese gewünscht - und auch bekommen), da stieß ich auf einen Link eines Schweizer Bestatters.

Dieser hilft, die deutsche Friedhofspflicht zu umgehen.
Man gibt ihn als Bestatter an und das Krematorium schickt die Urne dann in die Schweiz. (Man gibt einfach an, dass man dort eine Verstreuung der Asche auf einer Almwiese wünscht)
Dieser Bestatter informiert die Angehörigen, wenn die Urne in der schweiz angekommen ist und man kann sie sich dann aushändigen lassen.
Ich weiß nun, dass, wenn meinem Lieblingsmenschen oder mir etwas zustoßen sollte, wir auf jeden Fall wieder nach Hause kommen und wollen uns jeweils einen schönen Platz für den Anderen Zuhause aussuchen.
Ich kann mir gut vorstellen, die Urne auf meinen Nachtschrank zu stellen, oder auch in meinem Koffer, wenn ich in Urlaub fahre, mitzunehmen.

Viellicht klingt das ungewöhnlich oder schräg, aber das ist uns egal!
Ich habe - seitdem ich das weiß - ein sehr gutes Gefühl, denn ich mochte früher nie daran denken, dass der Tod uns mal trennen könnte...

Wahrscheinlich bekommt man nach vielen Jahren Abstand, kann ohne die Urne schlafen gehen - aber ich kann mir vorstellen, dass es viel länger als 2 Jahre bis dahin dauert - vielleicht sogar 10 mal 2 Jahre...? Ich finde das nicht wichtig.

Allerdings macht Dein Bruder sich wahrscheinlich Sorgen um Dich.
Wer so intensiv seine Beziehung zu einem Verstorbenen träumt, dem muss es doch eigentlich am Tag sehr schlecht gehen. Oder ist das bei Dir anders?

Ich wünsche Dir ein wenig mehr Abstand - wenn Du es Dir auch wünschst - und viele neue Lebensträume!
Aber auch viele schöne Erinnerungen an Eure gemeinsame Zeit - die darfst Du so lange pflegen, wie Du es möchtest...meine Meinung!

Therapeuten würden wahrscheinlich von pathologischer Trauerverarbeitung sprechen...aber ist es nicht eh pathologisch, wenn einem das Liebste so früh genommen wird?

LG

- und Alles Gute -

die Tigerente

Marlies
 
Zuletzt bearbeitet:

Sh0rtyrose

Aktives Mitglied
Liebe Eila,

ich kann deine Situation gut nachvollziehen.
Was wir im Nachhinein lieben, ist die Erinnerung, die für uns - vor allem im Traum- sehr real sein kann!
Bevor wir den wirklichen Tod eines Menschen begreifen, muss sehr viel Zeit vergehen.
Nunja...das ist auch von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Diejenigen, die oft nüchtern auf die Welt blicken begreifen sehr schnell, akzeptieren aber den Tod als Teil des Lebens.
Diejenigen, die voller Emotionen stecken, verstehen n icht und brauchen eine gewisse Zeit um den Tod zu verstehen, um überhaupt erst zu merken, dass etwas fehlt und zwar nicht irgendetwas - wie einen Schlüssel, den man verlegt hat und wiederfinden kann...
Sondern, dass da ein Teil unseres Lebens gegangen ist, dessen Platz nun leer bleibt und nicht gefüllt werden kann.

Vor ca. einem halben Jahr verstarb meine Oma urplötzlich.
Ich war auf ihrer Beerdigung - sicher, aber als ich vor kurzem z.B mein Handy durchstöberte habe ich noch die Handynummer meiner Oma dort entdeckt.
Ich hatte sie nicht gelöscht - ich hatte allerdings auch nicht darüber nachgedacht.
Wahrscheinlich habe ich den Tod immer noch nicht begriffen - ihren Tod.
Die Nummer habe ich auch bis jetzt noch nicht gelöscht...

Es braucht alles seine Zeit und irgendwann begreifen wir - auf unterschiedliche Art und Weise, aber erst dann, wenn es an der Zeit ist und das ist - so denke ich - auch gut so.

Liebe weiterhin, solange deine Seele das braucht!

Ich wünsche dir viel Wärme in deinem Leben,
Sabrina
 
M

Miss_Selfridge

Gast
Hallo liebe Eila

Ich habe vor einigen Jahren meinen damaligen Freund durch einen Autounfall verloren. Für mich brach damals eine Welt zusammen und ich konnte mir nie vorstellen dass mein Leben irgendwann wieder ''normal'' (was auch immer das bedeutet) laufen würde.

Ich habe sehr sehr lange gebraucht um zu verstehen dass er nicht mehr hier ist...die ersten 3 Monate habe ich nicht mal geweint, weil ich so unter Schock stand!
Irgendwann fing ich an zu weinen, trauern, verzweifeln....

Und auch heute bin ich immer noch verzweifelt wenn ich an ihn zurückdenke und mir schmerzlich bewusst wird; Nein, er kommt nie wieder!!

Und ja, ich weiss dass er immer noch bei mir ist....denn solange ich an ihn denke, wird er immer bei mir sein.

Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden...mag sein; mir hat die Zeit keine Wunden geheilt, sie hat mich nur gelernt mit diesem Verlust und der Trauer umzugehen :(

Und auch heute fühle ich diese Liebe und die Liebe bleibt für immer....über den Tod hinaus!

Behalte ihn in liebevolle Erinnerung, liebe ihn weiter aber vergiss nicht dein Leben weiterzuleben....
 
G

Gast

Gast
Hallo Eila

Ich erlebe zur Zeit fast das selbe wie Du. Bitte schreibe mir doch mal eine E-Mail. Würde mich freuen.

Diana

HINWEIS - Die Veröffentlichung von E-Mail-Adressen verstößt gegen die Forenregeln. Bitte melden Sie sich an und nehmen Kontakt per PN mit der userin auf! Die Mailadresse wurde gelöscht.

Hallo,

Es mag komisch klingen, aber dem ist wirklich so.
Nachdem mein Freund, mit dem ich mehrere Jahre zusammen war, plötzlich im Oktober 2006 verstarb, brach für mich eine Welt zusammen.
Inzwischen habe ich meine positive Lebenseinstellung größtenteils wiedererlangt, aber es ist alles anders als zuvor.

Wie ich bereits in einem anderem Thread hier beschrieben habe, spüre ich ihn immer noch. Bei schwerwiegenden Entscheidungen oder in der Nacht, bevor ich einschlafe. Ich bin eine sehr redseelige Person, wenn ich schlafe und mein Bruder beobachtet schon seit seinem Tod, dass ich jede Nacht mit ihm spreche im Schlaf, über meinen Tag, wie es bei ihm so sei - eben all die Dinge, worüber wir uns vorher auch unterhalten haben.

Es ist auch so, dass ich gar kein Interesse an anderen Männern habe, ich liebe ihn einfach. Bei jeglichen Gedanken an ihn geht mein Herz auf, als hätte ich ihn gestern zuletzt gesehen. Für Menschen, die noch nie geliebt haben (geliebt, ohne eine Erwartung an die Person zu stellen), ist dieses Gefühl unbeschreiblich. Es ist wundervoll, allerdings holt auch mich manchmal die Realität wieder ein, wo ich realisiere, dass der Mensch, den ich liebe, wirklich tot ist.

Im ersten Jahr nach seinem Tod, habe ich ein Buch geschrieben, was ich mit ihm einmal angefangen hatte (war eigentlich gedacht, als Erzählung über den Anfang unserer Beziehung, da wir es leid waren immer wieder erneut erzählen zu müssen und eben wirklich romantisch war). Ich schrieb unsere ganze Beziehung nieder und seinen plötzlichen Tod und wie ich mich daraufhin fühlte. Es ist eine Art Tagebuch, verpackt als Roman, geworden. Zwar ist es immer noch bei der Korrektur (ich habe so schnell geschrieben, dass da unendlich viele Fehler sein müssen), aber ich habe bereits über 1000 Exemplare verkauft - Wobei der gesamte Erlös an eine Stiftung gehen wird.

Nun gut. Was haltet ihr davon? Kann das wirklich war sein, oder bilde ich mir das nur ein? Ist die Liebe wirklich so Raum und Zeit unabhängig, dass man einen toten Menschen lieben kann (lieben im Sinne von, unfähig sein jemanden anderen zu lieben; man fühlt sich, als wäre man immer noch in dieser Beziehung), selbst nach fast 2 Jahren nach seinem Ableben?

Liebe Grüße,
Eila
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gast

Gast
Hallo,

Es mag komisch klingen, aber dem ist wirklich so.
Nachdem mein Freund, mit dem ich mehrere Jahre zusammen war, plötzlich im Oktober 2006 verstarb, brach für mich eine Welt zusammen.
Inzwischen habe ich meine positive Lebenseinstellung größtenteils wiedererlangt, aber es ist alles anders als zuvor.

Wie ich bereits in einem anderem Thread hier beschrieben habe, spüre ich ihn immer noch. Bei schwerwiegenden Entscheidungen oder in der Nacht, bevor ich einschlafe. Ich bin eine sehr redseelige Person, wenn ich schlafe und mein Bruder beobachtet schon seit seinem Tod, dass ich jede Nacht mit ihm spreche im Schlaf, über meinen Tag, wie es bei ihm so sei - eben all die Dinge, worüber wir uns vorher auch unterhalten haben.

Es ist wundervoll, allerdings holt auch mich manchmal die Realität wieder ein, wo ich realisiere, dass der Mensch, den ich liebe, wirklich tot ist.



Hallo Eila,
für mich hört sich das ganze so an,als ob du im Unterbewusstsein die Tatsache dass dein Freund tot ist, immer noch nicht wahrnehmen kannst.Es ist als ob du in einem schlafwandlerischen Zustand immer noch mit ihm zusammen lebst und mit ihm unbewusst redest. Es sieht aus,wie ein selbstschutz maßnahme, als mein Opa,einer der großartigsten Menschen die ich je kannte,gestorben ist, war da plötzlich nicht mehr,als eine rießige Leere. Ich habe angefangen im Briefe zu schreiben und das hat mir wirklich geholfen,da er sich näher angefühlt hat und ich ihm von meinem Leben berichten wollte. In deinem Fall ist es aber so,dass es nicht ein Verwandter war, sondern dein Freund, ein Lebensgefährte. und du scheinst ihn immer noch um dich zu haben und festhalten zu wollen, vielleicht nicht bewusst,aber im unterbewusstsein,wenn der körper nicht so die Kontrolle über sich hat,wie im schlaf,wenn du mit ihm redest.Natürlich ist das vortäuschen einfacher als die tatsache zu akzeptieren,dass dieser Mensch nicht mehr da ist. Ich glaube daran,dass uns die Toten irgendwie begleiten,aber vergiss nicht,du bist am Leben,und dieses Leben ist voller Menschen um dich herum.Auch wenn dich andere Männer nicht interessieren, versuch die Augen aufzumachen und neue Leute kennenzulernen,es muss nicht eine -Beziehung sein,aber du kannst neue Freundschaften schließen,menschen mit denen du lebst.Ich bin sicher,dass dein Freund hätte wollen,dass du weiterlebst,aber das kannst du nicht,wenn du ihn nicht gehen lassen kannst.Ich habe eine Weile gebraucht bis ich das verstanden habe,dass "gespräche" mit meinem Opa ihn nicht zurückbringen würden, noch er mir antworten würde.
Du wirst deinen Freund immer irgendwie lieben,aber auch wenn es im moment vielleicht schwer zu glauben ist und du denkst, du kannst für niemanden anderen jemals wieder so etwas empfinden,irgendwann wird es soweit sein,dass du dich wieder verliebst.geh in die welt hinaus und versuche zu leben,statt in der vergangenheit zu träumen.Lass ihn gehen...
Ich wünsche dir alles Gute für die 'Zukunft
Babsi
P.S.wie heißt dein Buch und wo kann man es kaufen?es würde mich echt interessieren
 
G

Gast

Gast
ja, keine falsche scham. du hast ihn wenigstens persönlich gekannt. du hast mit ihm gelebt. ich denke, du hast ihn sehr sehr geliebt und kanst deshalb nicht loslassen. aber: die zeit heilt wirklich alle wunden. du bist eben sehr emotional, aber dass ist gut so, denn du hasst ein sehr großes herz.
ich hingegen habe mich in jemanden verliebt der seit 32 jahren tot ist. ( marc bolan ), er ähnelte sehr meiner jugendliebe. leider habe ich meine damalige große liebe nicht geheiratet sondern einen anderen lieben mann und und heutigen vater meiner drei töchter ( damals war i c h eine b r a v e tochter und habe s e h r auf meine mutter gehört, was ich heute bereue bereue und deshalb oft sehr sehr traurig bin, aber: meine töchter entschädigen mich zum größten teil , und da bin bin ich glücklich und lache sehr viel mit ihen, alles ist vergessen, wenigstens wenn sie und ihre ehemänner bei mir zu hause sind. ich würde sie alle für nichts auf der welt eintauschen. ich bin eifach dankbar für ihre bedingungslose liebe.
heute bin ich fast 50 jahre und habe natürlich etwas torschlusspanik, suche trotz ehemann in aller heimlichkeit das passende gegenstück. ich denke, eine zweite grosse liebe stellt sich für mich in diesem leben nicht mehr ein.
ich hoffe, dass ich meinem braven ehemann nie verletze, ich lasse und lies es ihm nie merken, das er nicht der mann meiner wahl war. ich schätze und achte ihn sehr. trotzdem: die liebe geht seltsame wege. außer ein paar heimliche traurige stunden für mich, wie jetzt, lasse ich niemenden in meiner famile von meiner heimlichen sehnsucht etwas wissen. das mutterdasein bedeutet mir sehr viel, ich musste mich entscheiden, zwischen dem glück meiner familie und meines. meine familie bedeutet mir sehr viel. und glaub mir, die liebe die du gibst bekommst du zurück. die lebenden brauchen uns, dich und mich, alles andere sind unerfüllte träume und wünsche, aber vieleicht braucht ein mensch auch das , denn mann will immer dass, was man nicht besitzt.
ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen und dir zeigen, dass du mit deinen problemen nicht allein bist.
so ist das leben, alles gute und kopf hoch. wir sind nur menschen mit vorzügen und schwächen. es findet sich irgendwo und irgendwie immer eine sinn, der auch dich teilweise glücklich macht.
alles liebe, eine freundin
 

Artemisia

Aktives Mitglied
Liebe Eila,

deine Geschichte ist wirklich sehr berührend und etwas Besonderes. Ich finde, es ist ein Geschenk, wenn man einmal im Leben so eine große Liebe erleben darf - was ja für viele Menschen nur ein Traum bleibt!

Ich finde es völlig normal, dass du dich noch so mit ihm verbunden fühlst. Trauerprozesse und damit auch Ablösungsprozesse dauern eben verschieden lang und selbst 5 Jahre sind keine Seltenheit.

Auch glaube ich sehr wohl, dass Menschen auch über den Tod hinaus miteinander verbunden bleiben. Da bist du mit Sicherheit nicht die Einzige!

Was mich allerdings verwundert: du glaubst zur Zeit, dass daneben für die Liebe zu einem anderen Menschen kein Platz wäre. Dann scheint es ja so zu sein, dass jedem Mensch eine gewisse "Menge an Liebe" zugemessen ist, die er geben kann und wenn die für einen Menschen "verbraucht" wird, ist für einen anderen eben nichts mehr übrig?
Nein, ich glaube eher, wenn Liebe fließen darf, ist sie unbegrenzt. Du wirst mit Sicherheit wieder einen anderen Mann lieben können. Aber eben anders und ein Platz in deinem Herzen ist für einen besonderen Menschen reserviert. Wenn das Herz aber weit und nicht verschlossen ist, dann ist das auch überhaupt nicht schlimm - im Gegenteil, es ist dann eine Bereicherung!

Solange du dein Leben weiterlebst und dich nicht vollkommen in eine imaginäre Welt zurückziehst, gibt es also keinen Grund sich Sorgen zu machen. Betrachte es als Indiz dafür, dass du ein Mensch bist, der zu sehr tiefen Gefühlen fähig ist und das ist mit Sicherheit eine Bereicherung für alle Menschen, die mit dir zu tun haben!

Alles Gute!!!
 

Eila

Mitglied
Ich danke Euch für Eure Antworten. Sind doch viele an der Zahl.
Ja.. und ich sitze heute immer noch hier. Immer noch diesen Menschen aus tiefsten Herzen liebend.
Es sind nicht die Erinnerungen, die ich liebe (wenn Sie auch liebevolle Erinnerungen sind..). Es ist der Mensch, ich sehne mich nach Ihm, vertraue Ihm und fühle mich immer noch in Gedanken geborgen bei Ihm. Es ist seltsam und nicht wirklich in Worte zu fassen, was ich da spüre.. was ich für Ihn empfinde. Das Wort liebe klingt so "abgelutscht" im Vergleich dessen, was ich da in mir fühle.
Und auf der anderen Seite hast Du Recht, Artemisia. Da ist auch Liebe für andere Menschen. Für meine Mutter, für meine Freunde.. Ich habe inzwischen auch einen Freund, den ich wirklich liebe. Aber.. es ist nicht diese Liebe und da wird auch kein Mensch heran kommen. Nicht, dass es irgendwer meinem verstorbenem Freund recht machen könnte.. Nein, er ist und bleibt einzigartig. Ebenso einzigartig wie das enorme Gefühl, dass sich selbst nach 3 Jahren noch stetig weiter entwickelt und mehr wird.
Alles was daneben arbeitet.. daneben liebt.. liebt für mich "nur" halbherzig.. es ist nicht diese enorme Größe.

Ich rede mich wiedermal um meine eigenen Worte.

Weiter oben wurde gefragt, wann und wie mein Buch veröffentlicht wird. Zur Zeit liest es meine Lektorin durch.. und dann.. gebe ich bescheid :)

Lg, Eila
 

Naiven

Mitglied
Guten Morgen,

Deine Überschrift hat mich sehr verleitet, diesen Thread durch zu lesen, da ich in jungen Jahren meinen Vater verloren hab (auch plötzlich).
So wie Du Dein Leben in den letzten Jahren beschreibst, kommt mir sehr sehr sehr bekannt und ähnlich vor, bei mir ist es zwar kein Lebenspartner, aber dennoch ein Mensch der mir sehr sehr sehr Nahe gestanden hat.
Mein Vater Starb, als ich 9 Jahre alt war, die Zeit nach seinem Tot wurde für meine Mutter zur Hölle, aber dennoch beschreibst Du Ihr Verhalten, denn sie hatte sich genau so verhalten, wie auch meine jüngere Schwester. Sie hat im Schlaf mit ihm geredet und am Tage von ihm geträumt und bisher selbst nach 14 Jahren konnte sie keinen Menschen so lieben wie sie ihn geliebt hatte.

Was auch sehr erschreckend gewirkt hatte auf mich und meine Familie, war kurz nach der Beerdigung, da saßen wir im Wohnzimmer zusammen und meine kleine Schwester (zu diesem Zeitpunkt 4 Jahre), hat die hand in die Luft gehalten und gesagt "Komm Papa wir gehen jetzt Salat machen"
Jeder in diesem Raum hat nichts mehr begriffen....

Nachdem mich dieses Verhalten doch interresiert, versuchte ich mich darüber schlau zu machen, ich war bei div. Therapeuten, aber auch bei Priestern und Mönchen. Doch letztendlich fand ich nichts "Handfestes" darüber, sondern nur verschiedene Aspekte davon.
Doch letztendes wenn man diese Aspekte richtig interpretiert, kommt man zu einem gemeinsamen Schluss, "Seelenverwandschaft".

Meine "Meinung" nach, durchlebst Du immer und immer mehr bewusster diese Seelenverwandschaft, wovon, wenn man der Geschichte glauben schenken kann, es nur ein einziges mal im Leben vorkommt!

Ich selbst, durch lebe heute noch Situation, wo ich in sehr realen Träumen mit meinem Vater rede und ihm Berichte wohin mich mein Lebensweg, bisher geführt hatte.

Für mich gibt es zwei möglichkeiten,

1.) Die Seele des geliebten Menschen wandert immer noch an Deiner Seite und beschützt Dich

2.) Du brauchst es selbst, um Dich nicht in den Wahnsinn zu treiben, daher redest Du ihm schlaf mit ihm und hast noch diese Gefühle.

Aber es gibt auch sehr viele andere Möglichkeiten!

Den Rat was ich Dir geben kann, ist, versuche es nicht zu verstehen, sondern genieße es so lange Du es kannst!
Nicht alles braucht einen Grund oder einen zweck zu erfüllen. :)

Liebe Grüße Naiven
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben