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Verletzende Worte vom Partner im Streit

G

Gelöscht 87427

Gast
Hallo liebe Community, also ich weiß nicht, ob hier jemand helfen kann. Aber ich will einfach mal was los werden, was mit in letzter Zeit ziemlich auf der Seele liegt.
Es geht um folgendes: mein Freund und ich sind seit rund 4 Jahren zusammen, seit ca 3 Jahren wohnen wir auch zusammen. An sich kommen wir sehr gut miteinander klar und ich kann mir schwer einen anderen Partner für mich vorstellen. Hin und wieder gibt es natürlich auch Konflikte, wie ich in jeder Beziehung. Die bewegen sich im normalen Bereich und sind eher über die üblichen Kleinigkeiten in einer Beziehung, keine Grundsatzdiskusionen. Also an sich nichts Schlimmes. Doch da gibt es eine Sache, die mich regelmäßig sehr stört und auch verletzt: in 90% der Fälle, wenn wir mal nicht einer Meinung sind, ist mein Freund sehr schnell auf 180 (innerhalb weniger Minuten), ausfallend und fängt an mich richtig zu beleidigen und runter zu machen. Dinge wie: ich wäre ja so dumm und dämlich, hätte von nichts eine Ahnung, das könnte man sich ja nicht anhören, wie ich denn überhaupt durchs Leben kommen will damit und dass ich ihn einfach nur noch nerven würde. Außerdem schiebt er die Schuld für solche Streits grundsätzlich auf mich. Ich würde nerven, könne seine andere Meinung nicht akzeptieren und deswegen könne er ja gar nicht anders reagieren. Noch vieles mehr, aber das ist mehr oder weniger der Konsens. Seine Meinung ist die richtige und wenn ich das nicht sehe, bin ich dumm (wobei er sich auch anderen gegenüber so verhält). Laut werden oder mich körperlich angehen tut er allerdings nie. Wir wissen beide genau, dass er das nicht ernst meint und im Nachhinein entschuldigt er sich dann auch hin und wieder dafür. Er will mich in diesem Moment einfach nur verletzen, weil er sich nicht anders zu wehren weiß, denke ich.
Natürlich hab ich das schon öfters angesprochen und auch gesagt wie sehr mich das verletzt, aber er windet sich immer mit irgendwelchen „klugen“ Sprüchen heraus. Wenn ich mich davon beeindrucken oder verletzen lasse wäre das ja meine Schuld, das könne ihm ja egal. Sein. Nebenbei gesagt: ich studiere Zahnmedizin und er Maschinenbau, beide erfolgreich in fortgeschrittenen Semestern. Also dumm ist mit Sicherheit keiner von uns. Und wenn wir uns nicht streiten (was ja der Normalfall ist), dann sagt er mir auch oft dass er stolz auf mich ist, dass ich clever bin und so. Keine Ahnung warum er das im Streit dann plötzlich alles über Bord wirft.
Ich will mich „nur“ deswegen nicht von ihm trennen, dafür gibt es zu viele gute Eigenschaften, aber trotzdem stört es mich schon sehr. Habt ihr eine Idee oder Erfahrungen damit?
 
G

Gelöscht 75067

Gast
Klingt, als würde dein Freund keine gesunde Streitkultur besitzen. Eine Kleinigkeit sind Beleidigungen, Schuldzuweisungen usw. definitiv nicht. Denn die Art und Weise wie ein Streit geführt wird, offenbart den wahren Charakter einer Beziehung und sowas ist eher ein Alarmzeichen.
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Hier würde ich DEUTLICH Grenzen setzen!

Wenn seine Wort keine Konsequenzen haben, wird er sie nicht überdenken. Passiert ihm ja nichts.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo Rotfuchs,
wenn sein "Ausraster" innerhalb weniger Minuten
kommt und nicht schlagartig, hast du vielleicht
die Möglichkeit, rechtzeitig von deiner Seite aus
eine Veränderung im Muster herbeizuführen.

Gibt es da schon Erfahrungswerte, was hilft und
was den üblichen Ablauf unterbricht? Kennst du
die Methode des "Überholens" – da nimmst du dem
Gegenüber seine üblichen Verhaltensweisen ab und
blockierst ihn dadurch darin. Humor wäre auch eine
Idee zur Musterunterbrechung – oder einfach den
Raum verlassen (das kann er auch machen, wenn
er merkt, dass er in Richtung 180 kommt).

Anderer Ansatzpunkt: deine eigene Verletzlichkeit
in dieser Sache rationalisieren und dir eine gute
innere Verteidigungsstrategie zurechtlegen.

Ich kenne das, was du beschreibst, recht gut und
habe irgendwann herausgefunden, dass es ein
Muster ist, dass vor allem meine Mutter in meiner
Kindheit bei mir installiert hat – ich war oft völlig
hilflos meinen emotionalen Reaktionen ausgeliefert,
bis ich erkannte, wie ich dagegen angehen oder so
ein Beziehungsmuster ganz vermeiden kann.

Gruß, Werner
 

machiaveli

Mitglied
Ich unterscheide zwischen Lebensintelligenz und angelernte, studierte Intelligenz. Von Ersterem hat dein Partner
zu wenig. Wie kann man sonst wegen einem kurzem Moment Überlegenheit eine Beziehung riskieren.
 
G

Gelöscht 87427

Gast
Hallo, also erst mal Danke für eure Antworten.

@ Schroti + Sil: Das stimmt, er hat keine Streitkultur (seine Eltern sind getrennt, er hat "gesundes" Streiten nie gelernt) und ihm ist es im Grunde auch egal, bzw. er hat kein Interesse daran etwas zu ändern. Und das ist ja das Problem: ich würde ja gerne Grenzen setzen bzw. Konsequenzen ziehen, weiß aber nicht wie :confused:

@ Werner: Vielen Dank für die Ideen! Also bisher versuche ich selber ruhig zu bleiben (also nicht zurück zu schießen). Außerdem hab ich gemerkt, dass es schon mal Erleichterung bringt, wenn ich ihm währenddessen sage, dass ich ganz genau weiß, dass er das nicht ernst meint und er mir doch vor kurzem noch gesagt hat, dass ich definitiv nicht dumm bin oder so. Und wenn das nicht hilft, dann sag ich irgendwann nur noch "ok" oder gar nichts mehr. Dann versucht er mich immer weiter zu provozieren, bis ich drauf reagiere.
Ich schaffe das aber auch nicht immer, weil er mich manchmal einfach so wütend macht oder verletzt, dass ich eben doch zurückschlage (also mit Worten, nicht physisch) bzw. nicht einfach "nichts" sagen kann.
Hinzu kommt, dass die Streits ja so (mit Nichtreagieren) auch nicht gelöst werden. Ich müsste in Ruhe mit ihm drüber reden und Kompromisse machen können. Aber so... :( Ich kann ja nicht immer nur nachgeben...

Er müsste einfach mal selber was ändern WOLLEN, aber dem ist eben leider nicht so.
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Dann würde ich mich trennen.
Mit dem Hinweis, dass er gerne nochmal vorsprechen kann, wenn sein Defizit ausgeglichen ist.
 
G

Gelöscht 87427

Gast
@ Schroti das kommt für mich aber eigentlich nicht in Frage. Ich wüsste auch gar nicht wie ich sowas im Moment inkl. Umzug schaffen sollte. Dafür ist es definitiv lange nicht schlimm genug bzw. kommt es doch zu selten vor. Wie gesagt- er hat auch sehr viele gute Eigenschaften.

@ Machiaveli das ist der Knackpunkt. Wieso ist es ihm so egal bzw. hat er überhaupt keine Motivation was zu ändern, wenn er mich doch liebt?!
 
G

Gelöscht 75067

Gast
@ Schroti das kommt für mich aber eigentlich nicht in Frage. Ich wüsste auch gar nicht wie ich sowas im Moment inkl. Umzug schaffen sollte. Dafür ist es definitiv lange nicht schlimm genug bzw. kommt es doch zu selten vor. Wie gesagt- er hat auch sehr viele gute Eigenschaften.

@ Machiaveli das ist der Knackpunkt. Wieso ist es ihm so egal bzw. hat er überhaupt keine Motivation was zu ändern, wenn er mich doch liebt?!
Entscheidend sind nicht die Worte sondern die Taten. "Ich liebe dich" zu sagen ist leichter als tatsächlich zu lieben.
 

Jusehr

Sehr aktives Mitglied
Im Streit kommt es auch vor, dass es nicht mehr um den rationalen Gehalt der Worte geht. Da wird einfach zurückgedonnert mit Worten, die derjenige mit kühlem Verstand nie sagen würde.

Der solchermaßen Zurückdonnernde ist eher als überaus empört zu betrachten, der einfach keine andere Möglichkeit mehr sieht, seine Meinung kund zu tun.

Eigentlich hat jeder diese Grenze: wenn man in die Enge getrieben wird und Rationalität nicht mehr hilft, greift man zu emotionalen Mitteln. Man handelt dann auch nicht mehr wirklich frei. Fast jeden kann man bis zur Weißglut reizen.

Kann in Eurem Fall natürlich anders sein.
 

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