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Vergleiche im Kindergarten

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
Ich bin trotzdem ein bisschen überrascht, dass die Erzieherin da etliche Bögen hatte, wann sich ein Kind in welchem Alter wie zu entwickelt haben hat.
Kinder sind für mich keine Roboter, sondern einzigartige Menschen.
Ist das denn normal? Ich kenne das von meiner Kindergartenzeit früher nicht, dass da anhand von Entwicklungsbögen jeder einzelne Bereich abgeschätzt wird.
Du musst das anders sehen,
die Leute wollen den kids helfen und das Vermessen der Kinder (die Bögen sind von Psychologen entwickelt), geben zumindest mal einen ersten Eindruck wieder.
wie damit vor Ort von den Erzieherinnen umgegangen wirde, ist noch mal eine andere Sache.
Aber es macht schon Sinn wenn man als Erzieherin weiß,
hey, das Kind KANN das noch nicht... dann warten wir damit halt noch ein bisschen.
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
Ich habe das zwar anders erlebt, aber das ist das Los der Gesellschaft.
Es wird versucht alles in eine Schablone zu pressen.
Alles was nicht passt wird versucht zu optimieren.
Das belastet
sowohl den Überflieger als auch den zurückgebliebenen
wie soll ich denn jemanden fördern, jemanden helfen, wenn
ich nicht weiß, wo es hakt? Klar muss man vermessen - aber nicht nur, natürlich.
Aber das ist der erste Schritt, um eine Idee zu bekommen.
 

Ombera

Aktives Mitglied
Meine Tochter kam 8 Wochen zu früh (1300g). Sie war die ersten 3 Jahre immer mal zum Screening in der Uniklinik, in der sie geboren war. Die haben genau geschaut, wo sie länger brauchte. Es war mit 3 noch nicht ausgeglichen. Aber für die Uniklinik zählte, dass sie sich im Rahmen ihrer Frühgeburt zeitgemäß entwickelte, nur halt immer etwas verzögert. Später zeigten sich dann Auffälligkeiten und es stellte sich Asperger Autismus heraus, der mit motorischen Defiziten einherging. Die hat sie trotz vieler Förderung auch heute im Erwachsenenalter noch.
Ich finde es auch schwierig, dass die Frühgeburt deiner Tochter nicht gesehen wird. Ihr könntet aber z. B. auch einen Integrationsplatz beantragen, wo sie im Kindergarten dann spezieller gefördert wird. Dann hat sie bis zum Schuleintritt sicher alles aufgeholt.
Meine Tochter hatte keine richtige Stiftehaltung zum Schulanfang. Das war nicht gut. Bis heute schreibt sie krakelig und verlangsamt (trotz Abitur). Allerdings weiß man bei uns ja nicht, was wegen der Frühgeburt verlangsamt verlief und was wegen des Autismus grundsätzlich anders ist.
Meine Nichte wiederum kam 12 Wochen zu früh. Sie hat nie irgendeine Therapie gemacht und war ruckzuck auf dem gleichen Stand wie die anderen,sogar oftmals sehr schnell. Das ist wirklich sehr individuell und sollte auch so gesehen werden.
 

Portion Control

Urgestein
Kinder sind für mich keine Roboter, sondern einzigartige Menschen.
Ist das denn normal? Ich kenne das von meiner Kindergartenzeit früher nicht, dass da anhand von Entwicklungsbögen jeder einzelne Bereich abgeschätzt wird.
Ja, das ist normal und auch sehr wichtig. Früher hatte man auf diese Indikatoren keinen Wert gelegt. Da war der Kindergarten eine reine Aufbewahrungsstätte und die Erzieher waren Kindergärtner.
Heute sind es pädagogische Fachkräfte und sollten sich auch so verhalten. Nach einer Lehre von 3-5 Jahren sollte man sowas auch zwingend erwarten. Nur aufpasser sein das niemand von der Schaukel fällt, dafür würde ich gar keine Ausbildung benötigen, sondern schnelle Turnschuhe. Und die gibts bei Amazon.
 
Zuletzt bearbeitet:

Sonnenblume4407

Aktives Mitglied
Als Kinderpflegerin finde ich es gut das ihr eurem Kind auch vorliest wir haben Eltern in meiner Einrichtung die haben überhaupt keine Kinder bücher Zuhause und fördern ihr Kind nicht.
Also ich würde mir erst mal keine Sorgen machen. Es ist normal das Kinder die zu früh geboren sind was hinterher hängen.
Sie ist auch 3 das heißt es seit kurzem in der ü3 oder im Kindergarten. Ich würde ihre Sprachentwicklung noch bis Dezember, Januar beobachten es kann durchaus sein das bis dahin ihre Sprache sich sehr verbessert hat.
Was ihr auf jeden Fall immer machen müsst ist reden reden reden. Vermeidet ja und nein fragen. Wenn sie was falsch ausspricht es richtig Wiederholen. Nicht daraufhin weißen das es falsch war es kann da zu frühen das deine Tochter gar nicht mehr reden möchte.
Am sonsten kann ich Tip toi bücher empfehlen die sind super um die Sprache zu fördern und es gibt auch spiele die es auch fördern.
 

Leah L.

Mitglied
Ich kann verstehen, dass Du verunsichert bist - ich denke grundsätzlich schon, dass es gut ist, wenn Erzieherinnen sorgfältig hin schauen, aber wenn das so alarmistisch wirkt und die Tatsache der Frühgeburt nicht einbezogen wird, ist's halt ungünstig.
Mein Tipp: sich nicht verrückt machen (lassen), mal mit der Kinderärztin reden, und wegen der Sprache:

UNBEDINGT SOFORT in einer guten logopädischen Praxis in Eurer Nähe dafür sorgen, dass Eure Tochter auf der Warteliste steht.

Warum?
Ich bin Logopädin von Beruf und wir haben eine Wartezeit von 1,5-2 JAHREN für einen Therapieplatz.
Das ist furchtbar, denn Sprachentwicklung lässt sich nicht einfach beliebig nachholen. Je länger sich fehlerhafte Muster festigen konnten, desto länger und auch mühsamer ist natürlich die Korrektur.

Außerdem hängen sprachliche und kognitive Entwicklung zusammen, und auch für die psychosoziale Entwicklung ist es wichtig, dass ein Kind verstehen, sich äußern, kommunizieren kann.

Im besten Fall braucht Ihr den Platz nicht, dann freut die Praxis sich, dass jemand anderes früher dran kommt.
Ich kann mir gut vorstellen, dass mit viel Reden, Zuhören, zusammen Bücher angucken und auch vorlesen und erzählen schon ganz viel Hilfestellung da ist und dass auch ausreicht für Eure Tochter.

Aber falls doch nicht, müsst Ihr nicht noch ewig warten wenn eines Tages der Kinderarzt Euch Logopädie empfehlen sollte.
Außerdem könnt Ihr mit der Bemerkung "vielen Dank für den Hinweis mit der Sprache, wir haben sie jetzt auf die Warteliste bei der Logopädin gesetzt, das dauert halt noch" den besorgen Erzieherinnen signalisieren, dass Ihr Euch auch selbst kümmert und sie Euch keinen Stress machen sollen.

Ich kenne so gut beide Extreme: die einen sagen "ach, ist doch alles individuell, lasst den Kindern einfach Zeit" und übersehen total wichtige Dinge, so dass es für die Kinder echt blöd wird. Die anderen messen, vergleichen, stressen und optimieren, so dass auch darunter die Kinder leiden.
Es ist nicht immer leicht, da die Mitte zu treffen, sowohl für Eltern als auch für Erzieherinnen, und natürlich manchmal auch für uns Therapeutinnen.
Aber in der Logopädie, ebenso wie bei der Ergotherapie, wird angesichts des massiven Fachkräftemangels niemand (vernünftiges) Dein Kind behandeln, wenn es nicht wirklich Behandlung braucht.
Also geht entspannt dran, nicht gleichgültig, natürlich - sonst würdest Du hier ja auch nicht fragen - und auch nicht sich Panik machen lassen von der Erzieherin. Die meint es sicher gut und will nichts übersehen, aber Angst machen soll sie Euch halt auch nicht.
Versucht, immer wieder den gemeinsamen Nenner zu betonen, dass Ihr doch alle nur das Beste für Eure Tochter wollt.

Alles Gute! Und berichte gern, wie es sich weiter entwickelt.
 

Mirila

Aktives Mitglied
Ich finde es sehr bedenklich, dass das beim Elternabend angesprochen wird. Solche Bögen werden in Einzel-Entwicklungsgesprächen ausgewertet. Die dauern meist 1h. Das ihr das so vor allen abgefertigt werdet, ist eine Frechheit und ein Fall für die Kita-Leitung.
 

Jedimeisterin

Mitglied
Ich bin trotzdem ein bisschen überrascht, dass die Erzieherin da etliche Bögen hatte, wann sich ein Kind in welchem Alter wie zu entwickelt haben hat.
Kinder sind für mich keine Roboter, sondern einzigartige Menschen.
Ist das denn normal? Ich kenne das von meiner Kindergartenzeit früher nicht, dass da anhand von Entwicklungsbögen jeder einzelne Bereich abgeschätzt wird.
Klar, waren meine Eltern auch beim Elternabend, aber so extrem gab es das nicht. Da wurde kurz über mich geredet und das wars.
Ist das so normal? Das Gespräch hat besonders meine Frau sehr verunsichert.
Ja das ist leider normal. Bei meinem Großen vor weit über 20 Jahren genauso. Er war kognitiv weit vorraus, da gab es keine Beanstandungen. Jetzt das große Aber. Feinmotorisch und teilweise grobmotorisch (Gleichgewichtsprobleme). Die Erzieher schrieben ein Bericht, den ich bitte an den Kinderarzt weitergeben sollte. Er verschrieb darauf hin zwei Einheiten Ergotherapie. Rückmeldung war dann nach zwei Einheiten vom Kinderarzt als schriftlichen Bericht, das diese Probleme nun behoben seien. Die Erzieher gingen mir dann aber monatelang auf die Nerven, warum jetzt nichts passierte. Da sagte ich. Sie haben doch den Bericht vom Kinderarzt gelesen. Was soll ich denn noch alles machen. Das hatte zu Folge, der Kinderarzt überwies mich in ein SPZ. Dort erhielten wir noch weitere Einheiten. Die Probleme mit der Motorik blieb aber irgendwie. Nach fünf Jahren wurde beim meinem Großen KISS-KIDD-Syndrom (Spätversion des KISS-Syndroms) festgestellt, sprich blockierte Halswirbelsäule. KISS-Syndrom wird am häufigsten bei Schreibabys festgestellt. Es gibt auch die stille Variante davon ohne Schreien. Das hatte der Große und der Jüngste (Autist). Manchmal steckt man da nicht hinter.

LG Jedi
 

Sonnenblume4407

Aktives Mitglied
KISS-Syndrom wird am häufigsten bei Schreibabys festgestellt. Es gibt auch die stille Variante davon ohne Schreien. Das hatte der Große und der Jüngste (Autist). Manchmal steckt man da nicht hinter.
Es gibt kein kiss Syndrom das würde nur erfunden um Geld zu verdienen.

 

Hajooo

Sehr aktives Mitglied
wie soll ich denn jemanden fördern, jemanden helfen, wenn
ich nicht weiß, wo es hakt?
Indem ich mit demjenigen in Kontakt trete :)
Dazu brauche ich keine Schablone ;)

An der Situation an sich, ist doch die Stigmatisierung das Problem.

Das Kind wird "immer" das Frühgeborene, zu Klein, zu Groß, zu Dick, zu Dünn, zu Langsam, zu Schnell, etc. bleiben.

Die Kunst dabei ist "normal" damit umzugehen.

Ich bin selbst betroffen, ich weiß zwar nicht wie, aber die Lösung könnte sein,
die Angst vor dem "unnormalen" dem "anders sein" zu nehmen
und
nicht die Person damit zu belasten, daß an Ihr etwas nicht stimmt !
 

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