Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Vergewaltigung, SV, Medikamente: was tun?

G

Gast

Gast
Hallo, ich hoffe, dass ihr mir helfen könnt.

Ich (24)bin jetzt seit ca 4 monaten mit meiner freundin(22) zusammen.
Wir haben ein zwei mal miteinander geschlafen, irgendwann ist sie beim sex über mir zusammengebrochen, sie hat schwer nach luft gezogen und in der unterleib gegend gekrampft. irgendwann ist sie dann ganz normal eingeschlafen.
nachdem ich sie darauf angesprochen hab, hat sie mir unter tränen, wie in einem trance zustand erzählt, dass sie von 2 männern vergewaltigt worden ist.
oftmals hat sie nachts alpträume, sie wälzt sich im bett herrum und redet unverständliches zeug.wenn ich sie aufwecke, kann sie sich an nichts erinnern.
Oft hat sie diese erinnerungen nur nachts.
ich mache mir sorgen um sie, da es bei ihm im moment immer schlimmer wird.ausserdem habe ich es bemerkt, dass sie oft tabletten schluckt und angefangen hat sich selbst zu verletzten.
den rat von mir zum arzt zu gehen, hat sie abgelehnt!

Bitte gebt mir tipps! ich will sie nicht verlieren und ich will ihr wirklich um alles in der welt helfen!
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
ich will sie nicht verlieren und ich will ihr wirklich um alles in der welt helfen!
Hallo Gast,
da bist du in eine sehr schwierige Lage geraten. Wenn jemand traumatische Ereignisse verdrängt (was normal ist) und dann in eine emotional ähnlich tiefgehende Situation oder Beziehung kommt, wiederholt sich manchmal das gespeicherte Muster - vermutlich mit der Absicht des Unbewussten, es nun zu relativieren oder zu verarbeiten. Du wirst sozusagen zum Therapeuten und wenn ich mich richtig an entsprechende Artikel erinnere, kann das sogar funktionieren. "Überschreiben" nennen das die Experten: Das neue Erlebnis ist stärker als das alte und verdrängt es in eine Ebene, in der es nicht mehr schadet.

Die Frage an dich ist: Kannst du das durchhalten, es von deiner Person trennen? Konstantin Wecker hat in einem seiner Lieder eine ähnliche Erfahrung verarbeitet - dort heißt es (aus der Erinnerung) "... ich muss lernen, ich bin nicht gemeint, wenn es ganz unverhofft aus dir weint"

Wenn deine Freundin keine Unterstützung annehmen kann im Moment - vielleicht kannst du es? Immerhin machst du ja hier schon einen Anfang, was ich gut finde. Wichtig ist, dass du keinen Druck ausübst, sondern eine Haltung für dich findest, mit der ungewöhnlichen Situation umzugehen. Was die Sexualität betrifft wäre mein Tipp, eher ihr die Initiative zu überlassen und dich nicht in einer Weise zu verhalten, die irgendwie an eine Vergewaltigung erinnern könnte.

Ideal wäre sicher, sie würde ärztliche und therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen.

Alles Gute,
Werner
 
G

Gast

Gast
Ich würd ihr ja so gerne helfen, aber ich weiß nicht wie!
Soll ich zum Psychologen gehen, weil sie Probleme hat?
Was soll ich nur machen, wenn sie wieder so schlecht träumt? Soll ich sie wecken und fest in den Arm nehmen? Was ist richtig?
Oder wenn ich sehe, dass sie wieder irgendeine Pille schluckt? Soll ich ihr sie wegnehmen? und zur Rede stellen, warum sie sie schluckt?
Oder wenn ich es wieder bemerke, dass sie weiter geritzt hat? Soll ich ihr den Arm unter die Nase halten und fragen was das soll?

Es klingt vielleicht wie eine Frage nach einem Kochrezept, aber ich weiß echt nicht mehr weiter!
Ich kann ihr doch nur immer und immer wieder sagen, wie sehr ich sie liebe! Und für sie da sein, aber das reicht mir nicht,ich will ihr daraus helfen!
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Soll ich zum Psychologen gehen, weil sie Probleme hat?
Was soll ich nur machen,
Wenn du mit jemand (das muss kein Psychologe sein unbedingt) regelmäßig darüber spricht (zur Not hier, evtl. auch bei der Telefonseelsorge), dann entlastest du dich und bekommst einen anderen Blickwinkel.

Du hast ja auch ein Problem, z.B. dass du hilflos bist. Und sicher nicht das erste Mal in deinem Leben, also hast du auch Erfahrungen, wie mit Hilflosigkeit umgehen.

Ihre Probleme kannst du natürlich nicht offensiv lösen, das ist klar.

Die ganzen Fragen, die du hier stellst würde ich ihr stellen - und zwar in einem ruhigen Moment und mit dem "Eingeständnis", dass du hilflos bist und es nicht verschlimmern willst. Und dann mach das, was sie sagt, solange es für dich okay ist - und habe Geduld! Viel Geduld!
 
G

Gast

Gast
Danke Werner, dass du mir hilfst!
Das mit dem ruhig reden habe ich schon mehrmals versucht, entwerder lenkt sie ab, hat plötzlich noch was ganz wichtiges zu erledigen oder rastet aus, indem sie mich anschreit und mir an den kopf wirft, dass es ihr Leben sei etc etc
Was ich an ihr nur wieder sehr liebenswert finde und schätze ist, dass sie sich nach einiger zeit immer wieder entschuldigt und mir sagt und zeit wie sehr sie mich liebt. Aber wehe, ich versuch das Thema nochmal anzusprechen.

Als ich ihr gesagt hab, dass ich hilflos bin, hat sie mich angelächelt in den arm genommen und hat gesagt, "jetzt haben wir ja uns!".

klar war ich schon oft in einer situation voller hilflosigkeit, aber ich hab immer recht schnell einen weg gefunden, da wieder raus zu kommen, aber hier tappe ich tag für tag im dunkeln.
 
B

Basti

Gast
Hallo Gast,
ich finde es toll, dass du dir solche Sorgen um deine Freundin machst!
Ich persönlich würde so viel Zeit wir möglich mit ihr verbringen, viel unternehmen, viele neue schöne Eindrücke schaffen, sie mit süßen Kleinigkeiten überraschen. Abenteuer erleben!
Um Frauen glücklich zu machen reich oft schon eine Blume. Oder ein Spaziergang mit einem kleinen Picknick irgendwo ausserhalb oder kleine Notizzettel mit Ich-Liebe-Dich-Nachrichten. Natürlich lösen sie nicht das eigentliche Problem! aber es könnte helfen es zu ,,überschreiben" wie Werner schon sagte.

Ich würde ihr einfach zeigen, wie sehr ich sie liebe!
Ihr zeigen, dass ich auf sie angewiesen bin! Gib ihr kleine Aufgaben, die sie für dich erledigen soll! und wenn es nur mal eben ganz dringend eine Briefmarke kaufen ist. Danke ihr dafür und sag ihr, dass du das ohne sie nicht geschafft hättest.

Oftmal ist es so, dass wenn solche Personen merken, dass sie gebraucht werden, sie ihre eigenen Probleme vergessen.

Auf die Medikamente würde ich trotzdem achten, der Entzug sollte auf jeden Fall von einem Arzt begleitet werden, da sonst dauerhafte Schäden auftreten könnten und da das Problem eindeutig psychisch ist, auch von einem Psychologen.

Ich persönlich bin der Meinung, dass man durch krasse Bilder abschrecken muss!
So auch beim Ritzen!

Ich wünsche Euch beiden viel Glück!
LG Basti
 
G

Gast

Gast
Ich danke euch für eure lieben Antworten Werner und Basti, aber meine Freundin hat sich gestern selbst umgebracht.
ich werde sie nie vergessen, ich hatte wirklich gedacht, dass sie die Frau fürs Leben ist... Ich werde sie nie vergessen!
Ich hätte ihr so gerne helfen wollen, aber sie war schneller sich zu helfen.
Ich hoffe, dass sie jetzt glücklicher ist als vorher.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Wenn du in nächster Zeit über deine Gedanken und Gefühle erzählen magst, Gast, ich habe ein offenes Ohr.

Ich bin fassungslos.

Viele Grüße und ich-denk-an-dich!

Werner

[...]
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Tyra

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

deine Freundin hatte ein Gewalttrauma erlitten und litt an postraumatischem Stress, war offenbar bereit depressionskrank und selbstmordgefährdet gewesen, verhaltensgestört (vgl. Ritzen) d.h. hätte an sich fachkundige sprich psychologische und psychiatrische Hilfe dringend benötigt...Eine Medikation in der Akutphase der Erkrankung hätte ihr Denken wieder stabilisiert sodaß die Selbstmordabsichten ggf. nicht mehr gegeben wesen wären.

Wie schrecklich und wie tragisch und zum Teil auch sinnlos, dass sie sich gestern umgebracht hat.....und du reagierst ziemlich kühl...scheinst wohl noch ziemlich unter Schock zu stehen, was verständlich ist.
Ich will dir dein Bild von deiner Freundin nicht zerstören aber sich hat sich nicht selbst geholfen sondern ist davon gerannt. Sie war depressionskrank wie es scheint und leider hat in ihrem Umfeld keiner das registriert? Finde ich heftig.
Sie hätte sich eher damit geholfen die Täter an zu zeigen, direkt in Therapie zu gehen um zu vermeiden so krank und verwirrt zu werden...schade dass sie sich für einen anderen und weiterhin selbst gefährdenden Weg entschieden hatte.

Du hättest ihr bei ihrer psychischen Erkrankung nicht fachkundig helfen können....sondern nur ein Facharzt..hilfreich wäre natürlich gewesen dass du das erkannt hättest und sie zum Facharzt oder eine Klinik gebracht hättest...bei sowas darf man sich dann nicht einfach abwimmeln lassen...sondern muss irgendwie versuchen durch diesen Verweigerungswall durch zu dringen...was natürlich nicht leicht ist und womit du ggf. heillos überfordert warst. Du solltest dir also auf keinen Fall Vorwürfe machen oder so.
Aber lernen solltest du aus der Sache dass verdrängen Mist ist und das was sie getan hat nicht tolerierbar ist im Grunde da sie sehr unvernünftig gehandelt hat...sie war offenbar ziemlich verwirrt und durch den Wind, sie hat sich der Realität verweigert, hat sich geweigert Hilfe die an sich überlebensnotwendig für sie war an zu nehmen und damit ihre Psyche weiter belastet. Leider. Sie allein war für dieses Verhalten natürlich verantwortlich aber mit Schuld an ihrem Tod waren natürlich auch die Vergewaltiger.
Was war/ist mit den Tätern, hatte deine Freundin die angezeigt oder laufen die immer noch unbehelligt rum?
Was ist mit den Eltern deiner Freundin? Wissen die eigentlich über die Vergewaltigung Bescheid?

Tyra
 
Zuletzt bearbeitet:

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 0) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben