Lieber Rascas,
ich verstehe Deine Fragen.
Ich lege Dir noch einmal ganz herzlich die Buchempfehlung Sogyal Rinpoche "Das tibetische Buch vom Leben und vom Sterben" ans Herz. Mir hat es genau bei den Fragen geholfen, die Dich gerade umtreiben.
Ich glaube, daß das, was Du wahrgenommen hast, sich tatsächlich genau so ereignete. Wir sind nicht mehr gewöhnt an den Gedanken, daß man wahrnehmen kann, wie die Seele den Körper verläßt und man noch einige Tage die Verbundenheit klar spüren kann. Es ist nicht die medizinische Sicht, die Dich umtreibt, sondern die spirituelle. kannst Du Deiner Wahrnehmung vertrauen?
Diese Auseinandersetzung mit dem Sterben, Tod, Seele, Weiterleben etc. kann eine Chance sein, den Sinn zu finden, den Du bisher nicht gefunden hast. Naja, Sinn ist vielleicht auch ein großes Wort. Konzept, wie Du es nennst, kann ich besser nachvollziehen.
Es ist die einzige Wahrheit, die wir wirklich haben, daß am Ende zumindest diesen Lebens der Tod steht. Aus meiner Sicht kann dieses Wissen bzw. sich dessen bewußt zu sein sehr dabei helfen, das Leben zu leben.
Daß Du Alpträume hast, Ängste, Trauer, finde ich nachvollziehbar. Es ist eine erschütternde Situation gewesen, mit der Du im Krankenhaus konfrontiert warst. Wer hat uns in der heutigen Zeit je auf den Sterbeprozeß vorbereitet? Ich finde es völlig ok, daß Dich das aus der Bahn wirft. daß das so viele Fragen aufwirft. Daß Dich die Bilder und Geräusche verfolgen.
Meinst Du, Dir würden einige Gespräche mit einem Profi helfen?