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Vater plötzlich verstorben

PsychoSeele

Urgestein
Hallo Rascas,

schreibe dir ruhig alles von der Seele, wenn es dir gut tut.

Ich finde im Moment nicht die richtigen Worte für das was ihr durchmachen musstet.

Mein Beileid dir und deiner Familie.

stille Grüße
SchwarzeSeele
 

B.Bee

Aktives Mitglied
"Tue ich jetzt alles was in meiner Macht steht für meine Mutter?
Ja ich denke ich mache alles was ich kann..."

Klar tust Du das! Du machst das alles echt großartig. Hut ab vor Deiner Leistung!!!!!
 

Rascas

Aktives Mitglied
Danke Frara für deine Frage..
es geht so.
Ich habe gestern den ganzen Tag mit meiner Mutter verbracht, ihr die Erinnerungen die sie an meinen Vater hat in Folie eingebunden damit sie nicht kaputt gehen können.

Dabei haben wir natürlich gesprochen und auch über die eigene Patientenverfügung meiner Mutter geredet und sind so wieder auf meinen Vater gekommen.

Sie meinte zu mir ob sie mich überhaupt bei sich einsetzen kann? Ob ich nicht zu schwach wäre künstliche Ernährung zu verweigern?

Sie sagte zu mir, wenn Papa weitergelebt hätte dann hätte sie gegen mich kämpfen müssen um die Ernährung abzustellen. Und fing an zu weinen. Ich weiss ja das es stimmt. Ich hätte das nicht so ohne weiteres zugelassen. So lapidar wie die Ärzte das gesagt haben sicher nicht.

Ich habe versucht meiner Mutter zu erklären das es mir nur um die Vermeidung von Leid geht. Nur darum das der Mensch den ich liebe nicht leidet.

Und was mich so verwirrt ist eines, ich habe es gestern auch bei meiner Mutter gesagt.
Ich hatte das durchdacht. Ich hätte meinen Vater umgebracht wenn er so krampfend hätte da verrecken sollen. Auch wenn er da hätte wochenlang so liegen sollen. Am Besten noch im Dauerkrampf. Mit meinen eigenen Händen und ohne schlechtes Gewissen. Und danach direkt zur Polizei. Nur verhungern hätte ich niemals erlaubt.

Ich hätte dafür gesorgt das er nicht leiden muss.
Und diese Entschlossenheit die ich in mir hatte.. die verwirrt mich so sehr.
Denn ich spüre das dies nicht nur Gerede war..und das ist verwirrend.
 

frara

Urgestein
es ist gut, dass du dir alles von der seele schreibst, rascas.
ich habe bei unseren eltern beemerkt, dass das wahe trauern erst nach der beerdigung beginnt, wenn alle fort sind, und man "für sich" ist.
 

Daoga

Urgestein
Lieber Rascas, ich persönlich glaube an die Wiedergeburt. Aus ganz logischen Gründen, weil die Natur eine Meisterin des Recycling ist, und falls es so etwas wie eine Seele gibt, geht sie nicht verloren, sondern sucht sich vielleicht eine andere Behausung, wie ein Einsiedlerkrebs, der merkt, daß sein Schneckenhäuschen, in dem er haust, zu arg beschädigt wurde. Wenn Seelen existieren, sind sie so etwas wie Energie, und Energie geht bekanntlich nicht verloren, sie ändert nur ihre Erscheinungsform (Grundsatz der Erhaltung der Energie, Physik-Grundkurs). Deshalb sollte man sich imho keinen Kopf wegen Sterbehilfe machen, wenn der Körper so hinüber ist, daß ein menschenwürdiges Dasein ohnehin nicht mehr möglich wäre, was bei schwersten Gehirnschäden aufgrund Sauerstoffmangels der Fall ist. Stattdessen würde ich einem Sterbenden eine glückliche Wiedergeburt wünschen, so er selbst sie sich wünscht - denn da wo er nach dem Ableben landet, landen wir anderen auch alle, früher oder später. Wer an Wiedergeburt glaubt, glaubt deshalb auch, daß es keinen Abschied für alle Zeiten gibt, sondern irgendwann und irgendwo ein Wiedersehen. Und dann, vermutlich, ein Plaudern über die "guten alten Zeiten" :) und auch darüber, wie man damals auseinandergegangen ist. So gesehen kannst Du Dir wirklich keine Vorwürfe machen, Rascas. Du hast alles richtig gemacht ! ! !
 

Rascas

Aktives Mitglied
Ich glaube im Moment das ich das alles nicht so einfach verpacke.
Ich habe ab und an Albträume.

Ich träume von den Geräuschen die mein Vater beim Sterben gemacht hat und von seinem Gesicht in diesem Moment.
Dann wache ich auf und verspüre Angst.

Ich habe das Problem das ich nicht verstehen kann was da geschehen ist in diesem Moment.
Klar, rational weiss ich das er verstorben ist in dem Moment, das der Körper/das Herz aufgehört hat zu arbeiten.

Aber emotional sind mir nur Unmegen an Fragezeichen geblieben.
(dazu muss ich sagen das dies der erste Verlust ist den ich erleide. Unter dem ich leide...)

Wie kann das Leben einfach aus einem Menschen rausgehen? Wo geht denn dann sie Seele hin? Denn das da was rausgegangen ist, das habe ich ja gesehen. Wieso konnte ich ihn ca 12 Tage noch wahrnehmen nach seinem Tod und dann nicht mehr? Wieso geht überhaupt eine Seele weg?
Ich begreife einfach nicht was ich da gesehen habe. Rein emotional.
Seit das geschehen ist, da erscheint mir die Welt sehr unwichtig. Unwirklich und grausam-
ok grausam fand ich sie schon immer.

Ich habe ewig versucht einen Sinn im Leben zu sehen, habe den aber nicht gefunden. Konnte mich aber gerade mit dem Leben anfreunden.
Und jetzt sehe ich weniger Sinn denn je.. weil ich das ganze Konzept nicht verstehen kann, nicht begreifen kann..
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
Lieber Rascas,

ich verstehe Deine Fragen.

Ich lege Dir noch einmal ganz herzlich die Buchempfehlung Sogyal Rinpoche "Das tibetische Buch vom Leben und vom Sterben" ans Herz. Mir hat es genau bei den Fragen geholfen, die Dich gerade umtreiben.

Ich glaube, daß das, was Du wahrgenommen hast, sich tatsächlich genau so ereignete. Wir sind nicht mehr gewöhnt an den Gedanken, daß man wahrnehmen kann, wie die Seele den Körper verläßt und man noch einige Tage die Verbundenheit klar spüren kann. Es ist nicht die medizinische Sicht, die Dich umtreibt, sondern die spirituelle. kannst Du Deiner Wahrnehmung vertrauen?

Diese Auseinandersetzung mit dem Sterben, Tod, Seele, Weiterleben etc. kann eine Chance sein, den Sinn zu finden, den Du bisher nicht gefunden hast. Naja, Sinn ist vielleicht auch ein großes Wort. Konzept, wie Du es nennst, kann ich besser nachvollziehen.

Es ist die einzige Wahrheit, die wir wirklich haben, daß am Ende zumindest diesen Lebens der Tod steht. Aus meiner Sicht kann dieses Wissen bzw. sich dessen bewußt zu sein sehr dabei helfen, das Leben zu leben.

Daß Du Alpträume hast, Ängste, Trauer, finde ich nachvollziehbar. Es ist eine erschütternde Situation gewesen, mit der Du im Krankenhaus konfrontiert warst. Wer hat uns in der heutigen Zeit je auf den Sterbeprozeß vorbereitet? Ich finde es völlig ok, daß Dich das aus der Bahn wirft. daß das so viele Fragen aufwirft. Daß Dich die Bilder und Geräusche verfolgen.
Meinst Du, Dir würden einige Gespräche mit einem Profi helfen?
 
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