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Vater plötzlich verstorben

L

LenaM

Gast
Ich kann jede Sekunde, die du da erlebt hast, nachvollziehen. Du bist nicht alleine mit solchen Erlebnissen. Auch ich stand öfters wegen meinem Vater in der Intensivstation und er hat sehr knapp überlebt, wirklich sehr sehr knapp. Was morgen kommt, weiß ich nicht. Bleib stark und denke daran, Du bist nicht alleine damit.

Auch mein herzliches Beileid...
 
A

Archeo

Gast
Mein herzliches Beileid.

Ich wünsche dir, dass du ihn als die Person, die er war in deinem Herzen tragen und somit ein Stück weit lebendig halten kannst.
 

frara

Urgestein
lieber rascas!
deine beiträge haben mich sehr berührt.
unseren vater haben wir 2010 verloren.

ich bin mir sicher, dass er dich noch wahrnahm. ganz sicher.

ich glaube fest daran, dass dein vater euch noch erkannte, als er dem tode bereits in´s antlitz blickte.
es gibt eine macht, lieber rascas, die wir nicht kennen, die nicht erklärbar ist...
mein herzliches beileid
frara
 

Rascas

Aktives Mitglied
jetzt hatte ich eine lange Antwort an B.Bee geschrieben und sie ist weg.

Also nochmal: Wir hatten auch den Gedanken warum wir Schuld am Tod unseres Vaters sein könnten. Weil ich ihn nicht gewungen habe anderen Blutverdünner zu nehmen als der Arzt gesagt hat, denn ich hatte meine Zweifel... weil meine Mutter am Tag vorher auf was stolz war...
Du siehst beim Lesen wie dämlich diese Gedanken sind, aber sie sind einfach da..

Den Blick meines Vaters haben wir unterschiedlich interpretiert. Meine Mutter nahm ihn als tief traurig wahr und für mich war er erleichtert.
Ein Blick der sagt: Gut ihr seid da, ich muss nicht mehr gegen die Narkose kämpfen, mir kann nichts passieren, wenn ihr da seid bin ich in Sicherheit.

So habe ich es interpretiert.

Der Arzt hat mir gesagt das mein Vater mich nicht wahrgenommen haben kann in dieser Situation. Ich sagte zu ihm das er mir das 1000 mal sagen kann, ich ihm aber nicht glauben werde, seine Kompetenz in allen Ehren.
Danach war ich bei ihm durch. Er hat mich am Intensivbett meines Vaters zusammengeschissen nur weil ich gefragt habe ob er genug Schmerzmittel hat und bequem liegt.

Der Pfleger sagte mir hinterher aber, das die Narkose auf dem Weg zur Intensiv nicht so tief war, das erst beim Tubuswechsel die Narkose tiefer gemacht wurde. Es ist sehr gut möglich das er uns wahrgenommen hat.

Gott ich weine hier..
Zwei Beispiele habe ich, durch die ich sicher bin das er mich wahrnehmen konnte.

Ich sass ja jeden Tag stundenlang allein an seinem Bett.
Der Puls ging runter. Massiv runter.. genauso wie der Blutdruck.. als würde er die Sicherheit spüren.

Eines Nachmittags war ich da, als die Medikamente raus waren und wir gewartet haben ob er waufwacht.
Ich habe Musik mit ihm gehört und auf einmal veränderte sich was an der Atmung.
Ich habe den Pfleger geholt und er hat mich ernst genommen.

Die Beatmungsmaschinen heutzutage sind pfiffig, sie können ganz viel. Der Pfleger hat die Beatmung abgeschaltet und auf den Brustkorb gedrückt und ich habe meinen Vater angeschrien das er Atmen soll.
Und er hat angefangen zu atmen. Das war Wahnsinn... ab da hat die Maschine nur unterstützt und sichergestellt das er nicht aufhört...

Ich hoffe ich darf hier so ausführlich schreiben....
 

Rascas

Aktives Mitglied
Wie ich 3 Mal täglich meine Mutter aufsuchte, aus Angst, sie könnte vor Schmerz ihm nachgehen.... Nur noch Angst, das monatelang...kann!
Das ist nicht leicht. Ich telefoniere jeden Tag mindestens 5 mal mit meiner Mutter. Bin fast jeden Tag da.
Wenn Eltern alt werden ist es schon seltsam, aber das... das ist eine schwere Situation.

Was mir aber sehr wichtig war war folgendes.

Habe ich alles getan für meinen Vater was ich konnte?
Ja ich habe alles getan, ich war da. Auch im Moment des Sterbens bin ich nicht weggelaufen. Ich habe ihn vorher geküsst und ich habe ihn nachher als er tot war geküsst. Ich habe die Ärzte genervt um das Zucken abzustellen, mich der Kritik der Schwester dort gestellt, die meinte mit dem Abstellen des Zuckens/Krampfens würden wir das Leiden verlängern weil wir sein Leben verlängert haben um zwei Tage. (Pff welches Leben wenn da jemand liegt, krampft und schnufft. So ein Sterben ist verrecken...das wollten wir nicht. Auch wenn es zwei Tage länger dauert, aber dann friedlich.)
Ich habe sogar seinen Sarg getragen und ins Grab abgelassen. Den letzten Weg noch getragen.
Ich habe alles getan was ich konnte..

Tue ich jetzt alles was in meiner Macht steht für meine Mutter?
Ja ich denke ich mache alles was ich kann...
 
Zuletzt bearbeitet:

frara

Urgestein
du darfst alles schreiben, was dir nahe geht, dich berührt, dich aufrührt...es hilft nämlich, sich solche dinge aus der seele direkt aufs papier fallen zu lassen.. ungefiltert, sag ich mal.
 

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