Hallo Zusammen,
vor einem Monat habe ich es hinter mich gebracht!
Nach zwei Töchtern (6 Jahre und ungeboren 7 Schwangerschaftsmonat) sowie zwei Söhnen (4 Jahre und 1 Jahr) ist die Familienplanung abgeschlossen, zudem werde ich dieses Jahr 40 und da ist noch meine Frau, deren Frauenarzt schon Bedenken bei einer vierten Schwangerschaft hatte. Es gab also keinen Grund mehr für mich nochmals zurück zu ziehen.
Die Bezahlung von knapp 500 € musste ich im Voraus entrichten.
Am 15.04. hatte ich dann einen Termin zur Vorbesprechung und einem Check, da meine Voruntersuchung bereits 7 Monate zurücklag (siehe meine Beiträge vom Dez. 2020).
Dann war der Tag gekommen, Freitag, 23.4.21., nach fast schlafloser Nacht ( in bin halt doch ein Angshase) nahm mich mein Nachbar frühmorgens mit als er zu Frühschicht ging, er arbeitet in derselben Stadt wo sich auch die Praxis befindet, 30 km vom Wohnort entfernt.
Nach einer knappen Stunde im Wartezimmer wurde ich in das Umkleidezimmer geschickt, dort sollt ich mich unten ganz ausziehen und es wurde empfohlen auch oben nur leicht bekleidet zu sein, da es im OP Raum recht warm sei, was dann auch so war. So gab ich ein sicherlich lustiges Bild ab, T-Shirt, Socken und FFP2-Maske, ansonsten nackt.
Auf der Liege wurde ich zunächst gereinigt und desinfiziert und es wurden alles Mögliche an Tüchern platziert. Bereits zuhause musste ich mich komplett im Intimbereich rasieren. Beruhigende Musik wurde gestartet, es gab etwas Smalltalk mit der Helferin.
Der Arzt kam dann dazu und hat 2 Spritzen mit Betäubungsmittel jeweils seitlich in den Hodensack injiziert und es wurde eine Infusionsnadel in der Armbeuge für NaCl gelegt. Es hat etwas gepikst aber war ok.
Dann hieß es 15 Minuten warten, bis die Betäubung durchgewirkt hat.
Der Penis wurde mit einem Streifen Klebeband am Bauch festgeklebt, damit er nicht beim Eingriff stört.
Und dann ging es auch schon los. Es wurde nicht geschnitten, sondern eine spitze Klemme wurde mittig in die Naht des Hodensackes gesteckt und dann auf gespreizt. Durch dieses Loch wurde gearbeitet, nicht wie bei anderen Methoden wo zwei kleine Schnitte rechts und links gemacht werden. Der Arzt sas jeweils auf der einen Seite, die Assistentin war gegenüber. So wurden nacheinander beide Samenleiter rausgeangelt, geöffnet, ein Stück entfernt (kommt in die Pathologie), verknotet mit sich auflösender Schnur, verödet, und rutschten dann wieder rein. Danach wurde noch die Öffnung vernäht. Abschließend wurde ein Sprühpflaster sowie ein normales Pflaster auf die Wunde aufgetragen und ein Hodensackhalter (Suspensorium) angelegt.
Ich merkte beim Eingriff zwar das da unten herumgefummelt wurde, aber ansonsten wirkte die Betäubung gut und ich hatte so gut wie keine Schmerzen, ein minimales Ziehen links, aber es war alles erträglich.
Es dauerte insgesamt nicht einmal eine Stunde, als ich mich schon wieder ankleiden konnte.
Meine Frau hat mich dann mit unserem kleinen Sohn abgeholt und heim gefahren. Selber fahren darf man nicht wegen der Betäubung. Seltsames Gefühl im Schritt, alles betäubt, als ob man da mittendrin etwas fehlen würde.
Naja, abends ließ die Betäubung dann nach. Und ja, es zwickte und drückte. Ich spürte deutlich die Samenleiter, ein dumpfes Ziehen rechts und links, ausstrahlend in den Beckenboden. Aber mit Ibu erträglich.
Am Folgetag habe ich mich wenig bewegt. Aufstehen Position wechseln, ... Alles "komisch"..., ohne Ibu wäre es nicht gegangen.
Am dritten Tag versuchte ich es ohne Schmerzmittel und es ging, es wurde nun von Tag zu Tag besser, am Dienstag, 27.04. konnte ich auch wieder zur Arbeit gehen, manchmal dachte ich gar nicht mehr an die Sache, nur ein gelegentliches Ziehen, nach einer guten Woche war auch das vorbei.
Vom Arzt kam ein ausdrückliches Verbot, eine Woche auf harte körperliche Arbeit, Sport und Sex zu verzichten. Letzteres sollte man danach umso mehr tun. Ich soll mindestens 30-mal Ejakulieren in den nächsten 3 Monaten. (Alles freispülen) denn es können noch immer Spermien in den Leitern und/oder der Prostata sitzen. Deswegen soll auch weiterhin verhütet werden, doch da kommt uns momentan die Schwangerschaft zugute, wenn das Baby da ist (ET 8.7.), sollte ich normalerweise steril sein. Meine Frau ist mir unheimlich dankbar. Für Spermaproben machte dann ich auch gleich Termine, den einen vor und den anderen nach dem Geburtstermin.
Bei der Nachuntersuchung war der Arzt zufrieden. Spannend war auch der erste Sex, wie würde es sein, auch hier war bisher alles in Ordnung. Ja, ich bin froh es gemacht zu haben und würde es daher wieder tun.
Aber nicht alle haben so viel Glück wie ich, leider gibt es auch bei der Vasektomie Fälle wo es zum Teil schwerwiegende Probleme gab, da möchte ich hier nicht verschweigen. Auch sollte der Schritt gut überlegt sein, man sollte mindestens 30 Jahre alt sein, eher älter und die Familienplanung sollte definitiv abgeschlossen sein.