Unüberwindbare Zahnarztangst

Hallo meine Lieben,

ich brauche dringend Hilfe...
Meine Zähne sind in keinem guten Zustand.
In der Familie wurde nie wirklich darauf geachtet oder zum Zahnarzt gegangen. Als ich es bewusst selber realisiert habe, war es leider schon viel zu spät. Seitdem quäle ich mich mit Scham und Umwohlsein durchs Leben.
Ich kann nicht unbeschwert lachen, oder sogar essen.
So gerne würde ich sie einfach machen lassen, aber mir fehlt der Mut für den ersten Schritt einen Termin auszumachen.

Ich habe solche Angst vor den Reaktionen, vor den Kommentaren usw. Ich schäme mich einfach so sehr. Ich traue noch nicht mal mit meiner Familie darüber zu reden...

Jeden Abend denke ich "morgen rufst du an und machst einen Termin". Ich habe sogar schon einen Arzt gefunden, zu dem ich gerne gehen möchte.
Wenn ich dann das Telefon in die Hand nehme bin ich wie gelähmt. Mir wird übel, fange an zu schwitzen, bekomme Herzrasen und ich schaffe es einfach nicht diese Nummer zu wählen.
Ich verdränge es dann wieder bis zum nächsten Tag.

Wie soll ich diese Angst nur überwinden?
Gibt es irgendwelche Tipps, die ich ausprobieren könnte?
Ich bin ratlos und bin am verzweifeln.
War vielleicht schonmal jemand in einer ähnlichen Situation?

Ich würde so gerne, aber schaffe es einfach nicht, über meinen Schatten zu springen.

Vielen Dank für jeden Ratschlag :-(

Ggf. nach einer Zahnarztpraxis besuchen, welche Angstpatienten behandelt. Desto länger man wartet, desto schlimmer fühlt man sich. Ich war von 1997 bis 2008 als Jugendlicher, junger Erwachsener nicht beim Zahnarzt. Irgendwann musste ich wegen der Schmerzen. Da wurde dann in mehreren Sitzungen alles saniert und die "Schuld" am schlechten Zustand hat man nicht thematisiert, sondern bei den Eltern gesehen. Man war ein Opfer der Umstände. Nach den Behandlungen damals mit guter Betäubung auch beim Kieferchirurgen und auch mit Wurzelbehandlungen habe ich gar keine Angst mehr vorm Zahnarzt. Schlimmer als damals wird es nie wieder werden. Mein Tipp: Schau auch nach einer Zahnzusatzversicherung welche ggf. sofort zahlt. Da schließt man zwar einen Vertrag über 24 Monate ab (manchmal), aber das lohnt sich wirklich. Danach dann immer schön zur Vorsorge mit Zahnreinigung und alles wird gut.

Man spürt übrigens eine unglaubliche Erleichterung, wenn man das erste Mal da war und einen Plan aufgezeigt bekommt und fühlt sich gut, wenn von Sitzung zu Sitzung alles besser wird.

So wie ich Dich lese, geht es Dir auch vor allem um den ersten Schritt, oder? Also das anrufen?
Wäre es für Dich einfacher, hinzugehen, wenn Du einen Termin bereits hättest? Oder meinst Du, dass das auch nicht gehen würde?
Also ich könnte mir vortellen, dass Du, wenn der erste Schritt getan ist, vielleicht leichter die Überwindung findest, auf hinzugehen. Kann das sein?
also schau doch mal, ob man bei dem Zahnarzt auch Termine über Doctolib machne kann (dann musst Du nicht anrufen) oder Du bittest eine Vertrauensperson anzurufen. Manche Ärzte machen auch Termine per Mail (wenn Du in einer Mail Deine Angst schilderst ist das sicher kein Problem.
also letztlich wirds halt nichts helfen, als dass Du sozusagen die Zähne zusammenbeißt.
Wenn Du mal dort bist, wird alles nicht so schlimm sein.
ich hatte auch immer extrem Angst...aber seit ich eine neue Zahnartzprxis gefunden habe ist es anders.
Also es hängt auch viel vom Zahnarzt als person ab.
Evtl ist es vielleicht möglich, dass Du erstmal nur ein gespräch mit dem Arzt hast: Wenn Du deine Ängste schildern kannst ist sicher schon viel von der Bedrohung weg....
Lass Dich nicht unterkriegen: Du schaffst das und es wird sich lohnen!

Setze Dich in einer Zahnarztpraxis Deiner wahrscheinlichen Wahl erst einmal in das Wartezimmer - ohne Termin.
Gewöhne Dich an den Arzt und an die Atmosphäre dort.
Vielleicht bekommst Du dann Mut.

Viel Glück!

Mach einen Vorsorgetermin, lass Dir ein Bonusheft ausstellen und dann wird erstmal Bestandsaufnahme gemacht. Ist was kaputt, wird Zahn gerettet. Was aufwendig und teuer ist, schiebst Du nach hinten. Niemand wird zu irgendwas gezwungen. Gegen Schmerzen gibts ne Spritze, dann spürst Du nichts.

Ich finde den Vorschlag von punktUm gut. So ähnlich mache ich es ...... auch in anderen Situation erst mal vorfühlen.

Fahre meine Nachbarin regelmäßig zu ihren Terminen und geh dann auf Tuchfühlung "Könnte ich da mal hin gehen" Bei ihrem Zahnarzt hab ich gleich gemerkt, geht für mich nicht.

Diese Woche beim Orthopäden "Och hab ich gedacht, der macht einen netten Eindruck, (seine Aura, Stimme, die Augen) auch das Praxis-Team war nett. Da mach ich mal wegen meinem Knie einen Termin.

Anmerkung: Ich hab durch das Erleben mit Weisskitteln meine Erkrankung betreffend eine Ärzte-Phobie entwickelt und geh seid vielen Jahren nicht mehr.

Marie0512 meinte:

War vielleicht schonmal jemand in einer ähnlichen Situation?

Ich würde so gerne, aber schaffe es einfach nicht, über meinen Schatten zu springen.

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Hallo Marie0512,
nach meiner Erfahrung sind es oft die eigenen Kompetenzen, die einem in extra-schwierigen Situationen weiterhelfen. Deshalb die Frage an dich, wie du denn deine bisher größte Herausforderung geschafft hast. Wie bist du da über deinen Schatten gesprungen?

Ich kann dir gerne noch sagen, wie es mir mal in einer vergleichbaren Situation gelungen ist, mich auszutricksen und den Arzttermin zu machen: Ich habe mir eine besondere Belohnung versprochen, etwas, das ich mir sonst nie gegönnt hätte. Dann habe ich nur noch an diese Belohnung gedacht und alles andere ausgeblendet. Das Gefühl, es geschafft zu haben, ist extrem gut. Ich kann mich daran noch nach ca. 25 Jahren erinnern (und die Belohnung hängt immer noch an der Wand und erfreut mich)!

Bin neugierig, was es bei dir ist, das dir hilft

Alles Gute!
Werner

P.S. Eine Bekannte von mir war Zahnarzthelferin. Sie würde bei so einem Fall wie bei dir wahrscheinlich zuerst die Stirn runzeln und dir dann zu deinem Mut gratulieren! Sie hatten schon Ehepartner, die gemeinsam in der Praxis aufgetaucht sind, weil es einer alleine nicht geschafft hat. Die sind in der Regel alles gewohnt und wundern sich über nichts mehr.

Hallo zusammen,

ich laufe seit 30 Jahren mit einer heftigen Zahnarztphobie herum. Das es die Zähne sind mag ich zu bezweifeln. Weil es mir egal ist, ob es Zahnarzt oder Mundangst heißt, wie sie aussehen oder sich verhalten. Als Kind habe ich gelernt, dass das Aussehen lügen kann. Und hier liegt der Hund begraben. Mein Vertrauen und diese Erfahrungen, im oralen Bereich. Sie sollten halt sehen wie unattraktiv ich bin und meinen Mund nie wieder attraktiv finden.

Würde heute sagen, dass es bei mir keine Möglichkeit mehr gibt also das gibt es auch. Heißt es gibt manchmal keine andere Möglichkeit als die eine Möglichkeit. Sprich, die ganze Geschichte in Narkose zu machen. Dazu vorher Beruhigungsmittel, aus dem 21. Jahrhundert. Eins wäre also klar: Eine Stunde vor der OP geht es ins Traumland und ich werde eingepackt in weiche Watte, eine warme Decke.

Bin aber auch noch recht radikal am morgen also bitte nicht falsch verstehen.
Ich hab eben geschaut welche Themen wir hier noch nicht hatten und gedacht, warum nicht mal einsteigen und erzählen wo ich aktuell stehe. Von 18 müssen noch 11 gezogen werden. 7 habe ich bereits geschafft, aber für den Rest brauche ich nochmal richtig Hilfe. Aber es ist diesmal nicht so, dass ich gehen müsste, wie damals als Kind. Nein ich kann es so lange hinauszögern wie ICH möchte, weil ich Erwachsen bin und Menschen mich und meine Entscheidung respektieren. Sie können ja nichts machen, gegen meine Entscheidung. Und es gibt manchmal nur wenig Möglichkeiten für mich, diese Freiheit zu genießen. Auf der Zahnarzttermin bezogen jedenfalls, sehe ich eine riesige Freiheit die ich mir geschaffen habe, zumindest auf das "Nein" bezogen. Dieses NEIN gehört mir wirklich. Und es liegt diesmal wirklich an mir.

Man sagt sich quasi selbst das man nicht dahin geht und es klappt für einen auf kurze Sicht, bzw. schaut euch mich an. Ich bin Meister im Vermeiden. Jedenfalls was Zahnarzt angeht. Es FUNKTIONIERT und ich könnte das für ewig so weiter machen! Ist es nicht so?
Und nun frage ich mich, warum ich diese riesige Verbindung zu mir, missen wollen?
Wenn das mit den Zähnen vom Tisch wäre, wo wäre diese Freiheit dann?

Hoffe meine Gedanken kommen an ^^

Hast du jemanden der für dich anrufen und dich beim Termin auch begleiten kann?

Der erste Termin ist in der Regel ein Besprechungstermin. Der Arzt schaut zwar auch in den Mund, aber mehr zur "Bestandsaufnahme".

Hier könntest du bereits feststellen, ob er dir sympathisch ist und du dir eine "weitere Zukunft" mit ihm vorstellen kannst.

Reagiert er gernervt oder unsensibel auf deine Fragen, dann suchst du eine andere Praxis.

Zahnklinik, Vollnarkose.
Habt ihr eine Uniklinik in der Nähe?