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Unterhalt zahlen bis zum eigenen finanziellen Ruin?

Hallo,

der Unterhalt wird ja in erster Linie für die Kinder gezahlt und nicht zum Wohl der Frau. Wie hoch der Selbstbehalt ist weiß ich nicht, aber hier war ja am Anfang ein Link zum Thema Selbstbehalt.

Als Geschiedene und Unterhaltsempfängerin für das Kind. Ich verzichte auf meinen Ehegattenunterhalt, weil ich es für ungerechtfertigt sehe wegen einem Jahr Ehe jemanden ein Leben lang zahlen zu lassen. Scheint auch selten zu sein, mir wurde deshalb schon Dummheit unterstellt. Mein Problem, gelle?

Auf den Kindesunterhalt würde ich aber nicht verzichten wollen, denn mein und sein (!) Kind profitiert ja davon. Würde die Beziehung bestehen, kostete es dem Vater ja auch Geld, wenn auch der Nutznieß das Kind aufwachsen zu ziehen und die Geborgenheit der Familie als "ethischer Gegenwert" vorhanden wäre.

Ich denke, daß hier viele Väter oder auch Frauen, die sich von der Familie getrennt haben und zu Unterhaltspflichtigen wurden, sich ungerecht behandelt sehen. Sie "bekommen" nichts für ihren Unterhalt, sondern haben nur die Versorgungspflicht am Hals.

Ist das wirklich so? Frage ich mich, oder ist es der Frust über die Verantwortung, nun ein Kind weiterhin zu versorgen auf das oftmals kein Anspruch mehr besteht?

Es gibt meiner Meinung nach sehr viele Möglichkeit immer noch Nutznießer aus der Elternschaft zu ziehen, nämlich das eigene Kind zu besuchen und Zeit zu verbringen. Und vielleicht auch anzuerkennen, daß derjenige, bei dem das Kind aufwächst nicht nur Rechte, sondern maßgeblich die Verantwortung für das gemeinsame Kind trägt und das 24 Stunden 7 Tage die Woche.

Mein Ex möchte nämlich nicht tauschen, weil sein eigenes Kind ihn Zeit kostet, in der er sich kümmern müsste und angeblich "wegen der Arbeit" nicht kann. Gleichzeitig beschwert er sich über die Unterhaltszahlungen?

Er kann sein Kind besuchen, mit ihm in Urlaub fahren, ich stehe dem auch nicht im Weg, würde mein Kind zu ihm ziehen wollen. Und ich muß nebenbei auch arbeiten, weil ich neben dem Zimmer und dem Essen und der Kleidung für mein Kind auch meine Bedürfnisse bezahlen muß, sprich Miete, Essen, alles weiteren Verpflichtungen.

Ist unter diesem Aspekt die Zahlung von Kindesunterhalt wirklich so ungerecht?

Gruß,
Gastinette
 
Hallo,

ich stimme Gastinettes Beitrag zu. An sich fände ich es nur gerecht, wenn auch die Frau, die in der vorhergehenden Ehe ja auf gegenseitige Absprache ein oder mehrere Kinder bekommen hat und auf vieles verzichten (Beruf, eigenes Einkommen etc.) musste, nach einer Scheidung einen weiteren Versorgungs/Ausgleichsanspruch erhält.
Daher finde ich Gastinettes Lösung auf den Ehegattinnen-Anspruch zu verzichten echt großzügig und nicht selbstverständlich.

Kinder kosten Geld und auch der Vater ist egal ob geschieden oder nicht in meinen Augen lebenslang -rechtlich natürlich bis zur abgeschlossenen Berufsausbildung der Nachkommenschaft- für die Kids mit verantwortlich.
Es liegt oft an den Vätern neben ihren Pflichten auch ihre guten Rechte, d.s zum Beispiel Besuchsrechte etc. in Anspruch zu nehmen. Nicht selten steht dieser Sache der einfache Pragmatismus im Wege, dass die Männer es oft vorziehen noch mal ganz von vorne mit einer anderen Frau zwecks family-Gründung anzufangen, was ja auch wieder Geld kostet. Aber dadurch geht die Verantwortung für die Erst-family in meinen Augen ja nicht völlig flöten. Moralisch ist gegen Neuanfang überhaupt nix einzuwenden, aber wer sich diesen Luxus leistet, der muss dafür halt auch zahlen...wer seine Gene fleißig streut, der kreiiert auch mehr Verantwortung und Pflichten. Und wer es nicht hingekriegt seine Ehe zu retten, genügend Beziehungsarbeit zu leisten um gut miteinander klar zu kommen, der muß sich dann leider mit den Folgen einer Scheidung auseinandersetzen. Statistisch gesehen sind Männer scheidungswilliger als Frauen, die oft kompromißbereiter sind und sich oft mehr bemühen...oft alleine bemühen....
Übrigens ist das System ja an sich gerecht gestaltet...der Unterhaltsanspruch wird ja am Einkommen bemessen, ruiniert wird da an sich keiner...

Gruss
Tyra
 
Hallo Tyra,

ich sehe es geschlechtsneutral und, würde mein Kind bei seinem Vater leben und ich Unterhalt zahlen, dann hätte ich ganz nebenbei bemerkt auch "nur" ca. 800,- Euro für mich übrig.

Und er entsprechend mehr Kohle, weil er ja dann mein Geld mehr hätte...

Mal umgekehrt denken statt gleich zu urteilen.

Warum soll ein Mann das Recht haben sein Leben neu und finanziell unbelastet fortzuführen und seine Altlasten zurücklassen dürfen, vollkommen ohne Konsequenzen?

Denkt mal nach was ein Kind monatlich kostet, gemessen am Bedürfnis: eigenes Zimmer (die anteilige Miete wird gerne vergessen), wenigstens einen Sportverein, angemessene Kleidung, Ferien, Essen, Kita, Kranktage weil man es nicht alleine lassen kann... das sind gut und gerne 500,- bis 600,- Euro monatlich. Und der Mindest-Unterhalt liegt etwa bei 270,- Euro für ein 14-jähriges Kind zzgl. Kindergeld sind das also etwa 420,- Euro monatlich, was nicht einmal Sozialhilfeniveau ist!

Die Person, bei der das Kind lebt wendet aber nicht unerheblich Zeit und zusätzlich Geld auf. Kann oftmals nicht beruflich weiterkommen oder Überstunden für die Karriereleiter leisten, ich mußte sogar auf 30 Stunden reduzieren, weil mein Kind mich einfach brauchte. Und als Aleinerziehende(r) ist es schwerer einen Neuanfang in Richtung Beziehung zu machen, denn das Kind ist ja live dabei.

Aus einem "Wer will schon einen Kerl mit Altlasten" wird umgekehrt "Wer will schon eine Frau mit einem fremden Balg".

Mitleid mit den armen und finanziell geschundenen Vätern habe ich also nicht, beide haben sich für Nachwuchs entschlossen und müssen auch beide dafür Sorge tragen, daß er unter vernünftigen Bedingungen aufwächst.

Gruß,
Gastinette
 
Hi Gastinette,

sehe es genau so wie du --->siehe mein Beitrag...hast da wahrscheinlich was falsch aufgefasst oder überlesen??

Gruss
Tyra
 
die letzten beiden Einträge finde ich recht daneben. Klar soll es den Kindern dabei nicht schlecht gehen. Ich behaupte aber, dass die Kinder in einer bestehenden Beziehung keine 600 Euro / Kind kosten. ich möchte die Durchschnittsfamilie sehen, die 300 Euro pro Kind "regelmässig" ausgibt. natürlich ist alles geschlechterneutral - als nicht Unterhaltspflichtige Person lässt sich auch gut erklären, dass 800 Euro ausreichen.
Ich bin getrennt lebend/3 Kinder und unterhaltspflichtig. Das Haus in welchem ich zur Zeit wohne ist noch gar nicht fertig gestellt. ich muss den kompletten Abtrag, bestehende Kredite und Versicherungen tilgen obwohl meine ExFrau Verträge mit gezeichnet hat ... letztendlich bleiben mir (mittlerweile seit 3 Monaten) von meinen 890 Euro Selbstbehalt (von denen neben der Finanzierung auch noch 350 Euro als Mietersparnis abgezogen werden) pro Monat etwa -180Euro (da ist wirklich ein Minus!).
Natürlich habe ich bestehende Versicherungen gekündigt, doch diese haben Vertragslaufzeiten ... das hole ich im Leben nicht alleine ein. Außerdem sucht im Internet mal nach "Fiktivem Gehalt" - jetzt soll mir mal einer / eine etwas von Gerechtigkeit erzählen.
 
Sorry , aber mir viel auf das hier jemand geschrieben hat das ein 14 jähriges Kind ca 470 Euro Unterhalt bekommt. Nun gehe ich als Leihe mal davon aus das beide Elternteile zugleich verpflichtet sind, dann komme ich auf 940 Euro. Werden die 470 Euro auf beide Partner aufgeteilt oder zählen die nur für den Elternteil bei dem das Kind nicht lebt?
Das mit den 500-600Euro fürs Kind pro Monat stimmt meiner Meinung nach nicht.
Ich selbst lebe allein und brauche nie im leben 500- 600 Euro pro Monat. Wie kommt man auf solche Beträge?
 
Hallo,

das bestehende Unterhaltsrecht ist einfach ungerecht!!!
Habe das jahrelang selber mitbekommen, als LG eines Geschiedenen.
Mein LG musste jahrelang auch für die Mutter Unterhalt zahlen, als es dann zu einer Reform des Unterhaltsrecht gekommen ist, hat die EX neu geheiratet und war so finanziell wieder gut aus dem Schneider.
Mittlerweile wohnt der Junge (13) bei uns, weil er es bei seiner Mutter und deren neuen Ehemann nicht mehr ausgehalten hat (psychische und körerliche Gewalt).
Die Mutter den Jungen zahlt keinen Cent Kindesunterhalt, sie hat schließlich ein "neues" Kind und dieses Kind geht noch in den Kindergarten, somit kann ihr nicht zugemutet werden soviel arbeiten zu gehen das sie auch Unterhalt davon zahlen könnte. Das ihr Neuer wirklich gutes Geld verdient spielt dabei keine Rolle.
Wer will da von Gerechtigkeite ausgehen? Ein Mann muss alles tun um gerade auch Kindesunterhalt zahlen zu können, aber andersrum nicht.
 
Wer will da von Gerechtigkeite ausgehen? Ein Mann muss alles tun um gerade auch Kindesunterhalt zahlen zu können, aber andersrum nicht.


Sorry. Das ist wirklich Quatsch.

Wundere mich überhaupt über einige Beiträge hier.
Es gibt viele Väter, die keinen Kindesunterhalt zahlen und viele davon könnten es.
Um zu den Sätzen zu kommen. Die sind doch nicht statisch - diese richten sich nach dem Einkommen und der Düsseldorfer Tabelle.
Zusätzlich berücksichtigen muss man, dass dem Unterhaltszahlenden die Hälfte des Kindergeldes zusteht.
Der Kindesunterhalt steht den Kindern zu. Das ist keineswegs etwas, woran sich der betreuende Elternteil "bereichern" kann.

Und das hat ganz sicher nichts damit zu tun ob Mann oder Frau, sondern ob zahlungsfähig oder nicht.

Beim Selbstbehalt können im übrigen etliche notwendige Ausgaben angerechnet werden. Er ist teilweise variabel.
unterhaltsrechtlicher Selbstbehalt

Bei Scheidungen gibt es häufig Verlierer und Gewinner. Leider. Genauso gibt es sehr oft die andere Seite - betreuende Elternteile, die alleine ohne Hilfe die Kinder aufziehen und diese fast oder ganz alleine finanziell versuchen durchzubringen.

Warum der TE hier so leer ausgegangen ist, wäre sicherlich einer näheren Betrachtung wert.
 
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