Unstimmigkeiten/Probleme mit meinem Betreuer

Hi,

Ich schreibe grad meine BA. Das Thema meiner Arbeit lautet 'Frauen im Widerstand: Der Einfluss der Twitter-Kampagne "Don’t touch my clothes" auf die feministische Bewegung in Afghanistan nach der Machtergreifung der Taliban'.
Und meine Betreuer ist unmöglich.

Ich habe mich mit ihm über ein Themenkomplex unterhalten. Er hat mir Themenvorgeschlagen. Ich habe mich für eins entschieden. Später habe ich mich durch Artikeln Bücher informiert. Und dazu dann eine Gliederung entworfen. Diese hat ihn nicht gepasst und er hat mir eine selbst erstellt (die er bis heute selbst nicht auswendig kann).
Später also habe ich mich wieder bei ihm gemeldet und ihm gesagt, dass das Thema und die Gliederung nicht so passend sind. Das Thema durfte ich ausnahmsweise ändern bzw. Er hat es nach seinen Wünschen ein bisschen umgeändert. Die Gliederung nicht. Ich habe 9 Kapiteln für eine Bachelorarbeit. Die Gliederung beinhaltet viele Wiederholungen, Rechtschreibfehler etc.

Das zweite Problem die Literatur. Ich soll 30-40 Seiten Theorie mit 150-200 wissenschaftliche Studien im Text vorhanden sein. Unrealistische Anforderungen. Meine Hochschule hat folgende Angaben 50-75 Seiten für eine Bachelorarbeit. Maximum 75 Seiten. Aber ich werde mit der Gliederung Literaturangaben locker nicht nur 75 Seiten haben.

Weil ich mit ihm nicht weiterkam habe ich andere Professoren angeschrieben ob ich Sie meine Arbeit betreuen wollen/möchten und Ihnen meine Probleme erklärt. Alles nur absagen. Der eine hat als Antwort gesagt, dass die Gliederung für eine Doktorarbeit ist. Und seines Erachtens müsste ich ohnehin neu ansetzen, um eine realistische und zu bewältigende Konzeption vorzulegen können. Ein weiterer Professor hat meine Mail -die ich ihm geschrieben hatte -der Dekanin weitergeleitet. Darauf habe ich auch keine Antwort erhalten.

Danach habe ich meinem Betreuer mehrmals drauf aufmerksam gemacht. Nichts passiert.

Normalerweise werden diese Sachen vorher besprochen, vor der Anmeldung. Aber mein jetziger Betreuer macht es in mitten der Bearbeitungszeit. Ich darf laut ihm vorher anfangen an der Theorie zu arbeiten. Habe ich gemacht. Später dann, wieso ich vorher angefangen habe, die offizielle Bearbeitungszeit hat noch nicht begonnen.
Dann weiter, solange ich nicht die Theorie habe mit den ganzen wissenschaftlichen Studien habe, darf oder wird nicht über die Empirie gesprochen. Theorie fertig gemacht, frage warum so schnell fertig, Bearbeitungszeit hat noch nicht begonnen. Daraufhin melde ich mich an mit der Hoffnung das wir endlich über die Empirie reden können, an. Falsch gelegen.
Er will die Theorie sehen. Die ich fertig gemacht habe. Trotzdem reden wir überhaupt nicht über die Empirie. Die Zeit ist am Laufen ,also die 8 Wochen Bearbeitungszeit. Ich soll mich wieder in 2-3 Wochen beim melden. Er möchte das ich ihm die ganze Arbeit, was ich geschrieben habe, vorher erzähle. Macht kein Sinn. Was soll ich bei dem Kolloquium dann vorstellen wenn er alles schon weiß. Die Hypothesen will er damit erstellen. Die auch nach seinen Wünschen ausgehen sollen werden.

Wenn ich über die Empirie oder Gliederung spreche nur Tipps/ Hinweise gebe, dass anstatt Interview eine Desk Research produktiver ist für mein Thema. Und die Gliederung keinem Sinn ergibt. Dann wird er aggressiv in der Mail und sagt mir ich mache zu viele Alleingänge. Soll nicht eine Bachelorarbeit eine Eigenleistung sein? Ich muss doch auch selber entscheiden können.

Was soll ich machen? Soll ich der Dekanin oder dem Prüfungsamt eine Mail schreiben?

Freue mich über jegliche Hilfe. Danke im Voraus.

Er benotet Dich, oder? Dann solltest Du es so machen wie er sich das wünscht. Die Zeit läuft ja auch schon und 8 Wochen sind nicht lang. An andere hast Du Dich ja schon gewendet und das hat nichts gebracht. Dann mach doch einfach, was er will. Was bleibt Die sonst übrig?
Und 30-40 Seiten sollten genügen, wenn man kurz und prägnant formuliert. Mehr will er eben nicht lesen.

HHS meinte:

Was soll ich machen? Soll ich der Dekanin oder dem Prüfungsamt eine Mail schreiben?

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Davon würde ich vorerst abraten.
Erstmal an die Studierendenvertretung wenden, denen sind solche Probleme und schwarze Schafe, die öfter mal sehr schräg schlagen, in der Regel bekannt und die können dich sicherlich gut beraten, welche weitere Vorgehensweise jetzt sinnvoll wäre.

Erschreckend, dass du auf Grundlage so schlechter Schrift-Deutschkenntnisse auch noch die Stirn hast, deinen Betreuer zu kritisieren.
Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie du eine BA-Arbeit formulieren willst.
Ein wenig Bodenhaftung und Bescheidenheit stünden dir gut.

HHS meinte:

Dann wird er aggressiv in der Mail und sagt mir ich mache zu viele Alleingänge. Soll nicht eine Bachelorarbeit eine Eigenleistung sein? Ich muss doch auch selber entscheiden können.

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Bitte, bitte halte dich an seine Vorgaben!

HHS meinte:

Was soll ich machen? Soll ich der Dekanin oder dem Prüfungsamt eine Mail schreiben?

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Was willst du da schreiben? Dass du überfordert bist? Denn das bist du offenbar.

Danke an die ersten zwei Verfasser
Ich rede mal mit der Studierendenvertretung. Ansonsten halte ich mich einfach an seine Vorgaben.

Es gibt keine Regelung, wie die Betreuung einer Bachelorarbeit aussehen soll. Du hast nichts in der Hand, da der Betreuer selbst bestimmt, wie er betreut.
Er ist übrigens auch die oberste Instanz, wenn es um das Thema geht.
Er weiß auch die Gliederung nicht auswendig, da er 1000 verschiedene dazu erstellen könnte.
Dass er überhaupt ne Gliederung vorgibt, ist schon SEHR viel Betreuung bzw. eigentlich ist das ein Zeichen, dass er dich als einen eher bedürftigen Studenten einschätzt.
Übrigens sthet vor der Gliederung eine Fragestellung, hast Du die denn? Diese ergibt nämlich auseinander gedröselt die Gliederung.

Hallo,
ich weiß nicht, inwieweit das Thema für dich heute noch aktuell ist. Trotzdem wollte ich mich kurz zu Wort melden, da mir deine Situation doch relativ bekannt vorkommt.

Zum einen: Ja, grundsätzlich unbedingt an die Vorschläge und Vorlieben desjenigen halten, der die Arbeit auch korrigiert. Egal wie blöd es einem vorkommt, die Benotung hängt nun mal von dieser Person ab und wird eher gut ausfallen, wenn die BA dieser Person (subjektiv) gefällt.

Zum persönlichen Umgang mit deinem Betreuer: Ich hatte vor 1-2 Jahren eine ähnliche Situation. Grundsätzlich ein netter Prof., aber extrem ausweichend, herablassend und desinteressiert was fragen bezüglich meiner wissenschaftlichen Arbeit anging. Nach Abgabe der HA kritisierte er mich ca. eine halbe Stunde lang, irgendwann war es zu viel für mich (auch wenn ich grundsätzlich eine sehr ruhige Person bin) und ich habe ihm in einem sehr lauten und deutlichen Tonfall klar gemacht, was ich von seiner Art der Betreuung halte. Letztendlich bedankte er sich für meine Kritik und meinte, ich hätte ihm schon viel früher DEUTLICH meine Probleme mit ihm schildern sollen. Er hatte mir am Ende sogar seinen Respekt ausgerückt, dass ich mich getraut habe mit ihm auf Augenhöhe meine Probleme zu schildern, obwohl ich nur ein Student und er immerhin Professor war.

Was ich damit sagen will: Sprich die Dinge offen an! Ich unterstelle dir einfach mal, dass du ggü. deinem Betreuer nicht so deutlich geworden bist wie in deinem Text hier. Das ist natürlich prinzipiell verständlich, trotzdem darfst du deinen Prof. aber - natürlich sachlich - kritisieren. Das wäre mein Ratschlag. Ich glaube, könnte dein Betreuer diesen Post aus dem Forum lesen, würde er viel besser deine Sichtweise nachvollziehen können.

Ich würde die BA zurückziehen, da die Wahrscheinlichkeit, dass hier persönliche Animositäten im Spiel sind sehr hoch zu sein scheint.

Es ist keine Schande oder Ausruck eines Makels, bei der BA neu anzusetzen. Viel Glück!

Also mal so als Betreuer von mittlerweile hunderten von Arbeiten:
die Studenten , die man am Blödsten findet, benotet man am meisten korrekt. Damit man hinterher nichts angehängt bekommt.
1. Nach Uni-Verhältnissen ist dieser Student hier schon etwas ..gewöhnungsbedürftig,
indem er eigenmächtig andere Dozenten (also Kollegen) fragt, an den Deikan (!) schreibt etc..
Die "Nestbeschmutzung" bzw. das Denunzieren oder das Anzeigen von vermeintlichen Fehlern ist unter Dozenten das absolute no go und ich habe tatsächlich schon erlebt, dass jemandem der Vertrag nicht verlängert worden ist, weil er schlecht über andere bzw- deren Leistungen geredet hat.

2. Der Hinweis, dass die Arbeit too much ist, sollte ernst genommen werden, was viele Studierenden nicht verstehen , ist,
dass auch die Kürzung eine Kernkompetenz darstellt, deswegen macht man ja die Vorgaben einer bestimmten Seitenzahl.
Fertige Wissenschaftler bekommen von den Fachzeitschriften auch Vorgaben, die sie einhalten müssen,
auch später in der Firma kannst Du die Arbeitsgruppe nicht mit jedes Mal 40 Seiten Beschreibung nerven, was auch in 20 geht.

Bei Doktorarbeit, Habil.schrift - DA kann man los legen und die Seitenzahl gestalten, wie man möchte,
deren Umfang ist auch nicht reglementiert, wie z.B. eine Bachelorarbeit.
Wenn man deren formalen Umfang sprengt, ist das ganz einfach ein Formfehler, der passend bewertet wird. Oder die Arbeit wird nicht angenommen, da sie nichtden Vorgben entspricht.
3. Studenten müssen wie Lehrlinge lernen, die Vorgaben zu erfüllen.
Easy that.
Der Umfang fällt auch nicht vom Himmel, sondern ist das Ergebnis einer workload-Punkte Berechnung.

4. Wenn der Prof die Riesenarbeit nicht will, schützt er den Studenten also, denn das Ergebnis wäre wohl nicht korrigierbar, egal, ob der Dozent will oder nicht (abgesehen davon ist es ja sein Job...) .
Dito, wenn der Betreuer was an der Arbeit ändert, der weiß nämlich, was er tut, er ist der Meister. Ich würde auch nicht in den Laden gehen und dem Geschäftsführer erkären, wie er seinen Job zu machen hat, nur, weil ich ein Kunde oder eine Auffüllkraft bin,
bei Professoren meint aber jeder Student, er weiß, wie es geht

5. Bezüglich Quellenangabe würde ich ihn einfach mal fragen, warum seine Empfehlung von der offiziellen abweicht, aber letztendlich hat er die Weisungsbefugnis für die Arbeit,
das steht in JEDER Bachelorprüfungsordnung:
der Prüfer hat das letzte Wort, auch hinsichtlich Thema.
Der Prüfer ist der Experte, er muss/wird den Studenten schützen, für den er verantwortlich ist, deswegen ist er die letzte Entscheidungsinstanz.

6. und noch mal meine Frage nach der Fragestellung:
Diese gibt die Gliederung vor,
das, was hier geschrieben wurde, ist doch nur das übergeordnete Thema, daraus leitet sich KEINE Gliederung ab.

Diese wäre nämlich viel zu umfangreich und nicht zu bearbeiten, das meine ich ernst als jemand, der habilitiert ist und Fachbücher schreibt.

Dieses Thema ist NICHT in einer Monographie zu bearbeiten, auch nicht in einer Doktorarbeit ohne einschränkende Fragestellung.
Dieses Thema als Gliederung wäre die Überschrift für einen Sammelband vieler (!) Studien.

Sei es drum : Bei dieser BA scheint mir bereits im Vorfeld zuviel schief zu laufen . Alleine die Tatsache, dass sich der Betreuer die BA erzählen lassen will erscheint mir sehr ... merkwürdig. Wäre es meine BA wäre die Sache beendet.

Zuviele Merkwürdigkeiten, zuviel Ego ...

Der Betreuuer scheint alleine die Tatsache nicht zu verstehen, dass es sich hier um eine BA handelt. Bezöge sich der Zirkus auf eine MA könnte ich es noch verstehen. Nicht aber bei einer BA, die als "übergewichtige" HA gilt.