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Unmotivation, Unlust was tun dagegen?

tatze02

Mitglied
Hallo liebes Forum,

ich bin seit langer Zeit (ca. 1,5 - 2 Jahren) ziemlich unmotiviert.
Es gibt Zeitabschnitte in denen ich dachte ich habe diese "Krise" überwunden, und Zeitabschnitte (so wie momentan) bei denen ich denke es geht gar nichts mehr. Mich selbst nervt die Situation, dass ich nicht mal in der Lage bin meinen Hintern an die Wand zu bekommen um duschen zu gehen, sondern das nur dann mache, wenn es unbedingt notwendig ist.

Aber erstmal ein bisschen zu meiner momentanen Situation:
Ich bin Student, 22 Jahre alt und männlich. Ich studiere ein relativ anspruchsvolles Fach (Elektrotechnik), bei dem man eigentlich schon jeden Tag zumindest etwas für die Uni machen sollte.
In der Vorlesungszeit sollte ich eig jeden Tag in der Uni sein um die Vorlesungen zu besuchen, allerdings bin ich dafür zu unmotiviert und denke mir, dass ich in der Vorlesung sowieso nicht aufpassen und den Stoff ja auch Online abrufen kann. Was ich natürlich nicht mache, obwohl ich es mir fest vornehme.
In der Prüfungszeit, nehme ich mir jeden Tag aufs neue vor, für die Prüfungen zu lernen. Das klappt allerdings in den seltensten Fällen. Meistens stehe ich auf (sogar relativ zeitig, um acht oder neun, weil mich mein Partner weckt) fange dann damit an gemütlich meinen Kaffee zu trinken und eine Zigarette zu rauchen und versumpfe dann im Internet. Dort schaue ich mir dann den ganzen Tag irgendwelche Simpsons-Folgen oder ähnliches an, bis mein Partner abends wieder heimkommt. Ich ärgere mich dann, dass ich nichts sinnvolles gemacht habe an dem Tag und nehme mir wieder vor am nächsten Tag mit lernen anzufangen.

Allerdings äußert sich die Unmotivation nicht nur im Uni-Bereich. Auch wenn ich am Wochenende arbeiten muss (muss ich machen, damit das Geld reicht), habe ich seltenst Lust darauf, bzw. macht es mir in keinerweise Spaß. Es ist eher so, dass die Arbeit für mich ein Mittel zum Zweck ist.

Weiterhin merke ich die Unmotivation auch im privaten Bereich. Mein Partner weiß davon auch bescheid, und versucht mich zu irgendwas zu motivieren, allerdings sage ich dann meist nur dass mir das zuviel Aufwand sei, oder viel zu umständlich und es viel bequemer sei, einfach auf dem Sofa liegen zu bleiben. Im Gegenzug rege ich mich allerdings drüber auf, dass das alles so langweilig ist. Selbstverschuldet, ich weiß....

Auch Hobbies habe ich inzwischen nur noch wenige, bzw gehe ich kaum noch nach. Früher hatte ich Gitarrenunterricht genommen, viel gespielt (auch schonmal acht Stunden am Stück), mich haben Autos und Computer interessiert, auch Mikrocontroller finde ich hochinteressant, allerdings ist das bei mir inzwischen so, dass ich mich mit keinem der Themen beschäftigen möchte.
Bei den Thematiken Computer und Auto ist es so, dass ich der Meinung bin dass ich schon vieles weis und nicht mehr wissen muss(obwohl mir bewusst ist, dass es da noch viel mehr gibt), beim Thema Mikrocontroller ist es so, dass es mich interessiert, ich auch einiges weis, selbst auch welche zuhause habe, aber es so viel Aufwand ist, die Dinger aus dem Schrank zu holen, eine Schaltung zusammen zustecken und zu programmieren, da habe ich keine Lust drauf (viel zu umständlich...). Wobei ich wilde Ideen habe was man damit alles machen könnte, aber mich selbst motivieren sowas zu machen??? - Klappt nicht.
Selbst die Gitarre, bei der ich 10 Jahre Unterricht genommen hatte, sprich ein Haufen an Wissen/Können vorhanden ist, nehme ich nur noch ganz seltend in die Hand, und wenn dann spiel ich da nur ein bisschen drauf rum und ärgere mich das ich die Hälfte von meinem Unterricht wieder vergessen habe. Was neues darauf lernen? Viel zu umständlich.

Weiterhin zeigt sich meine Unmotivation, dass ich mir überlege ob ich heute duschen gehe, oder morgen, bzw. überlege ich mir ob ich jetzt extra aufstehe um mir was zu essen zu machen, oder ob ich das nicht (beispielsweise) mit einem Gang zu WC verbinden kann und dann halt noch warte bis ich zum WC muss.

Da dass definitv nicht normal ist, und mich auch selbst nervt, weil ich jeden Tag eig nur daheim rumgammel, während mein Partner arbeitet, und ich ihm dann noch am Abend sage, dass ich einen normalen Tag hatte und bei mir alles im Großen und Ganzen geklappt hat, wende ich mich an Euch und hoffe das ihr Tipps oder Ideen habt, wie ich das wieder halbwegs oder komplett in Griff bekomme. Mich nervt es, und ich rege mich über mich selbst auf, dass ich mich so sche**e geb, und nicht den Hintern an die Wand bekomme um irgendwas sinnvolles zu machen. Das Schlimme ist ja, dass ich schon einige Ideen habe, und auch Aufgaben die ich machen kann/soll, aber es ist ja viel bequemer auf dem Sofa zu bleiben.... Völlig zum ko**en die Einstellung, ich weiß.

Ich hoffe ich hab Euch nicht zu stark die Ohren vollgeheult.... und hoffe das ihr noch die ein oder andere Idee habt.

Viele Grüße aus Hamburg,

Tatze02
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Hallo, Tatze,

aus meiner Sicht sehe ich zwei mögliche Ursachen für Deine Situation.

1) Du hast keinen Sinn und keinen Halt in Deinem Leben. Daher ist es verständlich, dass Wertvolles unwert wird und Unwertes wertvoll.

2) Du bist ohne jeden Funken von Selbstdisziplin.

Und wenn Du Pech hast, dann trifft beides zu.
Wenn Du so weiterlebst, kannst Du selbst sehen, wie Dein Leben den Bach runtergeht. Willst Du das?

Wenn Du Hilfe haben möchtest, so kann das nur eine Empfehlung sein. Und ohne Selbstdisziplin ist auch jeder Ratschlag keine wirkliche Hilfe. Was bist Du bereit, zu tun?

LG, Nordrheiner
 

Gelinda

Sehr aktives Mitglied
ja nun--- Du ißt nicht zu viel? Wirklich? Weil Du Dich ja so wenig bewegst, muß ja jeder Bissen als Fett auf dem Bauch oder Rippen abgelagert werden?

Gefällst Du noch Deinem Partner und: Du Dir selber?:p

Stell Dir doch Prämien für jeden wichtigen Schritt.

Immerhin: kiffen hast Du noch nicht begonnen ....... oder nur verschwiegen?

FG
 

tatze02

Mitglied
1) Du hast keinen Sinn und keinen Halt in Deinem Leben. Daher ist es verständlich, dass Wertvolles unwert wird und Unwertes wertvoll.

2) Du bist ohne jeden Funken von Selbstdisziplin.
Danke schonmal für deine möglichen Begründungen. Naja, ich denke dass es weniger an der Selbstdisziplin liegt, hatte früher auch geklappt, da hatte ich neben Schule noch diverse Austrägerjobs und hatte mich viel in der Jugendarbeit betätigt. Auch das Gitarrespielen habe ich wie oben schon genannt, jahrelang "durchgehalten" und Ziele die ich mir gesteckt habe, hatte ich damals auch erreicht.

Zu deinem ersten Punkt, einen Halt habe ich in meinem Leben, denke ich zumindest. Ich wohne mit meinem Partner zusammen und bin mit ihm glücklich. Wir kommen super miteinander aus und er gibt mir halt und auch Sicherheit. Das einzig "negative" (wenn Du so willst) wäre zu nennen, dass er mir, dadurch das wir zusammen wohnen und dementsprechend auch die Finanzen zusammen werfen, die finanzielle Situation um ein Vielfaches vereinfacht. Was für die fehlende Motivation zum Thema Uni mitrühren könnte. Salop formuliert, es läuft schließlich auch so. Wobei das nur eine Vermutung meinerseits ist.

Wenn Du so weiterlebst, kannst Du selbst sehen, wie Dein Leben den Bach runtergeht. Willst Du das?
Nein das möchte ich definitiv nicht. Wie schon beschrieben nervt es mich selbst, einfach auch aus dem Grund, weil ich mir durchaus bewusst bin, dass es soviel noch zu erleben, entdecken gibt. Und ich generell auch ein eher neugieriger Mensch bin. Und zuschauen wie mein Leben den Bach runtergeht habe ich auch nicht vor, dass schlimmste was ich mir vorstellen kann, wäre wenn ich ein rauchender, trinkender, langweiliger Mann werde, der den ganzen Tag nichts zu tun hat außer vor dem Fernsehen/Laptop zu sitzen. DAS möchte ich definitiv NICHT.


Was bist Du bereit, zu tun?
Da es mich selbst nervt, hoffe ich dass ich etwas machen kann, damit das aufhört. Was ich bereit bin, ist schwierig zu beschreiben. Im ersten Moment würde ich sagen alles, wobei ich aufpassen muss, dass ich da nicht zuviel verspreche. Ich denke ich antworte Dir am besten so: Ich bin bereit all das zu tun, wovon ich selbst der Meinung bin, dass es mir in der jetzigen Situation hilft. Was das dann ist, wird sich rausstellen.


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ja nun--- Du ißt nicht zu viel? Wirklich? Weil Du Dich ja so wenig bewegst, muß ja jeder Bissen als Fett auf dem Bauch oder Rippen abgelagert werden?
Danke auch für deine Meinung, ein wenig provokativ, finde ich aber gut.
Ich ess wirklich nicht zuviel, bin ein normal gebauter Mensch, 180 groß und 74kg schwer. Sprich nicht schlank wie ein Strich, aber auch nicht pummelig :p Allerdings kann ich deinen Einwand bezüglich des Essens durchaus nachvollziehen.

Gefällst Du noch Deinem Partner und: Du Dir selber?:p
Da mein Partner und ich ein ziemlich offenes Verhältnis führen, denke ich dass mir mein Partner mitgeteilt hätte, wenn ich ihm nicht mehr gefallen würde. Da er dieses noch nicht getan hat, denke ich dass ich ihm noch gefalle. Das einzige wo er sich beschwert hat (zumindest mir gegenüber), dass momentan wenig Input (Betreff gemeinsamer Aktivitäten) von meiner Seite kommt.
Und das ich mir im momentanen Zustand mir selbst nicht gefalle, ist glaube ich offensichtlich. Wobei es dabei weniger um das Körperliche geht, sondern eher um den Elan. Der gefällt mir nämlich durchaus nicht.

Stell Dir doch Prämien für jeden wichtigen Schritt.
Der Vorschlag klingt gut, bloß wie können die Prämien aussehen? Wenn ich mich nichtmal mit Themen beschäftige, die mich interessieren. Würde doch im Umkehrschluss heißen, ich müsste mich auch für die Prämien motiveren?!?

Immerhin: kiffen hast Du noch nicht begonnen ....... oder nur verschwiegen?
Kiffen habe ich tatsächlich noch nicht begonnen. Mal probiert, in jüngeren Jahren, aber das ist denke ich normal.


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Vielen Dank schonmal für Eure Antworten,

Gruß Tatze02
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Hallo, Tatze,
es ist möglich, dass - wenn Du früher selbstdiszipliniert warst - diese Haltung verloren ging.

Aber ich denke eher, dass Du wirklich großes Interesse hattest, z.B. das Gitarrespielen, und dadurch
motiviert warst. Je größer das Interesse, je größer die Motivation. Insofern war das Interesse der Motor,
nicht aber die Selbstdisziplin. Es kann sogar sein, dass Du damals schon einen großen Mangel an Selbstdisziplin hattest, weil Du nur tatest, was Du wolltest, wozu die Motivation ausreichte. Und der Mangel an Selbstdisziplin war dann trotzdem vorhanden, wenn Du z.B. Pflichten versäumtest, weil Du lieber Gitarre gespielt hast.

Selbstdisziplin bedeutet, etwas zu tun, weil man es für richtig erkennt und tut, ob man dazu Lust hat oder nicht.
Was man für Selbstdisziplin benötigt, ist ein starker Wille. Es heisst: Der Geist ist willig - das Fleisch ist schwach.
Und Selbstdisziplin bzw. Wille lässt sich trainieren. Kleine Ziele setzen. Werden diese nicht erreicht, müssen die
Ziele noch kleiner gesetzt werden.

Und helfen kann ein Belohnungs- bzw. Bestrafungssystem für die Erreichung bzw. Nicht-Erreichung eines Teilzieles.
Belohnungsbeispiel: Ein Bonbon (...etwas, was Du gerne magst)
Bestrafungsbeispiel: Verzicht auf einen Kaffee oder die geliebte Zigarette.

Noch ein Gedanke: Selbstdisziplin wird benötigt, um (Eigen-) Verantwortung zu übernehmen.
Nicht wenige Erwachsene trauern ihrer Kindheit hinterher, in der sie keine Verantwortung trugen, ja tragen mußten.
Die Flucht vor Verantwortung, ggf. Angst begründete Flucht, könnte ein helfender Hinweis sein.

LG; Nordrheiner
 

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