Hallo liebe Forenteilnehmer,
nachdem inzwischen einige Tage vergangen sind seit meinem Post, möchte ich mich zunächst bei Euch /bei Ihnen für Eure Beiträge, Antworten, Reaktionen bedanken. Es bedeutet mir sehr viel ! Dass es Menschen gibt, die sich in diesen turbulenten Zeiten „das offene Ohr“ bewahrt haben für Probleme anderer und diesen Aufmerksamkeit und immerhin auch Teil ihrer Zeit widmen, ist dieser Tage alles andere als selbstverständlich. Und wirklich jeder Beitrag von Euch hat mir gezeigt, dass ich nicht so ganz alleine da stehe mit diesem meinem Problem !
Kurze Wasserstandsmeldung: Zwischenzeitlich hatte ich mich für gut 2 Wochen krank schreiben lassen, um im Groben zurück zu mir selbst zu finden und die Herrschaft über meine Gedanken zurück zu gewinnen, die sich zuletzt doch nur noch um die fristgerechte Ablieferung von geschäftlichen Ergebnissen drehten und nicht mehr im Entferntesten um mich und meine Psyche ! Mit diesem Abstand ist meiner Meinung nach ganz sicher kein einziges meiner Probleme gelöst, aber die Auszeit hat mir Freiraum verschafft zu entscheiden, was denn jetzt für mich selbst hier und jetzt das wichtigste ist, nicht für meinen Job, nicht für meine Kunden, nicht für meine Chefs. Tatsächlich habe ich beschlossen, in meiner derzeitgen Firma die Reissleine zu ziehen. Wenn sich in 20 Jahren nichts geändert hat unter ständigem Bitten, Flehen, mit Krisengesprächen etc., meiner Bitte für vielleicht 2...3 Wochen Folge geleistet wurde um dann doch wieder in den alten Trott zu verfallen, warum sollte es sich dann im 21. Jahr plötzlich ändern ? Ganz klar, es wird sich nie ändern, es sei denn ich falle tot um. Dann ist Ruhe. Ich will aber nicht. Also Wechsel, ganz klar – nicht durch Kündigung sondern durch eine konsequente Neuorientierung, an deren Ende dann irgendwann ein Stellenwechsel möglicherweise in einem ganz anderen Berufsfeld steht, keine Ahnung wie das aussehen könnte. Egal. Dass ich dies zum jetzigen Zeitpunkt noch als sehr grosses existenzielles Risiko sehe, ist, so glaube ich erkannt zu haben, zugleich ein grosser Teil meines persönlichen gedanklichen Problems, das ich schon so lange Jahre vor mir hergeschleppt habe und das mich zum sehr grossen Teil erst in diese Situation geführt hat.
So habe ich beschlossen, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, erste Termine lassen noch auf sich warten, aber zur Überbrückung bis dahin steht in wenigen Tagen ein 2-wöchiger Urlaub an. Auch da ist mir bewusst, dass ich mich nicht erholen werde, das kenne ich bereits aus verschiedenen Urlauben der letzten vielen Jahre – keine Erholung sondern Aufschieben der Probleme, oft mit Panikattacken kurz vor Urlaubsende, wo man doch eigentlich erholt sein sollte. Aber ich gewinne m.E. Zeit zum Fassen neuer Gedankenansätze, für die mir mein derzeitiges berufliches Wirken unter stets gefordertem vollem Einsatz keine Zeit ließ und lässt – meinem Bewusstsein nach.
Ich sehe mich sehr sehr weit entfernt von einer entspannten Lebenssituation, stehe allenfalls am Anfang einer möglichen Veränderung. Ich danke aber zunächst Euch allen für Eure Kommentare/Ratschläge, konnte ich doch jedem einzelnen Kommentar wertvolle Botschaft entnehmen. Und Danke für Eure Aufmerksamkeit im Lesen meiner erschöpfenden Ausführungen.
Vielen Dank erst mal von Herzen an Euch alle !