Andreas900
Sehr aktives Mitglied
Hi
Geht es euch beruflich auch manchmal so, dass ihr fast jeden um euch herum hasst?
Ich arbeite in einem recht großen Team, in dem derzeit viele Stellen inklusive der Leitung unbesetzt sind. So verteilt sich die Arbeit nun seit längerem auf die übrigen Teammitglieder. Ich will nicht meckern, ich schaffe die Arbeit trotzdem gut, da ich meine originäre Arbeit seit X Jahren mache und entsprechend effizient arbeite, gut immer mal wieder mit Überstunden, aber egal.
Aber jeder andere meckert und versucht sich die Rosinen heraus zu picken. Eine Kollegin macht gerade das "volle Programm" durch und möglicht wenig im Dienst zu sein: Reha, mehrere Operationen, Kur, Sonderurlaub, Altersteilzeit etc. Ich kann die medizinische Notwendigkeit nicht beurteilen, aber es fällt auf, dass de OPs Monate im voraus geplant werden und zufällig in die arbeitsintensivsten Zeiten fallen. Gleichzeitig besagte Kollegin einen Abrisskalender im Büro hängen hat, wie lange sie noch zu arbeiten hat und nur noch die Arbeiten macht, die man ihr aufzwingt und sich ansonsten komplett verweigert.
Die nächste Kollegin macht neben der Arbeit eine Weiterbildung, finanziert vom Arbeitgeber. Sie ist oft Tage oder eine ganze Woche nicht im Dienst. Auch das wäre mir im Prinzip egal. Ich vertrete sie sogar, auch ok. Aber je mehr ich aus ihrem Bereich mache, desto mehr läd sie bei mir ab. Sie sitzt schon beim Chef auf dem Schoß und hat gefragt ob ich einen Teil ihrer Aufgaben nicht dauerhaft übernehmen könnte.
Ihr Ziel ist klar: Unliebsame Sachen loswerden und neue höherwertige Aufgaben bekommen um befördert zu werden. Sie ist die größte Tratschtante und erzählt jedem wie viel besser sie ihren Job machen würde als andere. Nun ist sie schwanger und wird sich zeitnah beurlauben lassen. Sie wäre nicht die erste Kollegin, die es schafft in ihrem Urlaub befördert zu werden... Übrigens wäre sie auch nicht die erste, die ich zum Weinen bringe, wenn ich ihr sage, dass ich nicht bereit bin dauerhaft ihre Arbeit zu machen. Und die Erfahrung habe ich ja gemacht: Weinende Kollegin bekommt beim Chef IMMER Recht.
Kollegin Nummer 3 ist schon befördert worden. Sie hat neue Aufgaben bekommen und will ihre alten loswerden, überwiegend bei mir. Ich habe dem murrend zugestimmt und laufe besagter Kollegin jetzt hinterher, damit diese mir zumindest sagt wo die benötigten Arbeitsunterlagen für die Aufgaben sind und mir zumindest mal ne halbe Stunde den Inhalt der Aufgaben erklärt.
Kollegin 4 ist der Meinung alles sei prima und wir bräuchten gar keine Verstärkung im Team. Kollegin 4 ist wohlbemerkt eine von zwei Kolleginnen, die bisher auch KEINE zusätzlichen Aufgaben übernommen haben und ein abgegrenztes Aufgabengebiet hat und nix rechts und links mitbekommt.
Ich habe derzeit so gar keine Lust mehr.
Es gab mal eine Zeit, in der ich hier sehr geschätzt wurde. Weil ich so lange dabei bin, kenne ich fast alle Aufgabengebiete und bin Schnittstelle für viele Tätigkeiten. Ich habe aus Angst und Zurückhaltung versäumt mich gut genug zu positionieren und übernehme Aufgaben aus Gutmütigkeit oder weil ich den Konflikt scheue.
Die Tage habe ich von "ganz oben" ärger bekommen, weil ich bei einer für mich neuen Tätigkeit einen Arbeitsschritt übersehen habe (bzw. nicht kannte). Klar, wer viel macht und vieles davon zum ersten Mal, macht auch mal Fehler. Aber diese Fehler sind es, die dann gedanklich bei Vorgesetzten hängen bleiben. Sowas merke ich körperlich, ich habe Nacken- und Rückenschmerzen.
Inzwischen ist mein Ruf schlechter geworden - das merke ich bei Gesprächen, insbesondere mit Führungskräften. Man merkt mir an, dass aufgrund der Menge der Arbeit - aber vor allem weil es neue und Vertretungstätigkeiten sind - mein Herzblut nicht in der Arbeit steckt und ich alles nur schnell fertig haben will.
Ich kann das nicht beschreiben. Ich bekomme eine zusätzliche Aufgabe aber in mir krampft alles dagegen diese zu machen, weil ich weiß, dass ich nicht mal ein Danke bekommen werde. Falls ich die Aufgabe schaffe, darf ich sie als Belohnung behalten und bekomme weitere Aufgaben....
Ich sitze inzwischen auf dreistelligen Überstunden und auch ziemlich viel Resturlaub. Alles soll bis Jahresende weg sein. Dabei hatte ich in diesem Jahr schon 2 mal Ärger mit Kollegen, die meinten, dass ich meinen Urlaub nicht so hätte legen sollen, dass sie mich vertreten müssen. Kann ich nur leider kaum, da ich oft von Terminen Dritter abhängig bin, die ich erst wenige Wochen wenn nicht Tage vorher erfahre. Gut, ich fahre eh nie in Urlaub.... was muss ich da planen? ich warte einfach bis mir jemand sagt "los geh in Urlaub!" oder bis mein Urlaub verfällt...
Ich habe immer und auf jeden Rücksicht genommen, egal ob jemand schulpflichtige Kinder hatte, ein Haustier oder einfach bestimmte Zeiten wollte, weil er da ein Reis-Sonderangebot bekam. Meine Urlaubsplanung kam immer zuletzt und wurde manchmal dann auch noch verschoben.
Etwas amüsant finde ich das schon wenn mir eine Kollegin unterstellt, ich hätte gar nicht viel zu tun aber die Wände hoch geht wenn ich Urlaub nehme, weil sie dann so viel Arbeit damit hätte mich zu vertreten....
Ich hatte vor knapp einem Jahr (da war es hier aber noch besser) überlegt mich auf eine andere ausgeschriebene Stelle weg zu bewerben.
Die Stelle erwies sich aber als Horror. Und die Kollegin, die besagte Stelle bekommen hat, hat inzwischen gekündigt. Die darauf folgende Kollegin ist langzeiterkrankt....
Ich glaube, dass es an mir liegt, meiner Aversion gegen Risiken. Gut, dann mögen mich Kollegen vielleicht nicht wenn ich ihre Arbeit nicht mache. Dann weinen Kolleginnen wenn ich klar die Meinung sage. Oder sie meckern wenn ich in Urlaub gehe.
Kann doch nicht sein, dass ich krank mit Fieber im Bett liege und mir nach meiner Gesundung noch von Kollegen XY ein schlechtes Gewissen einreden lasse, weil "sie ja nie krank sei". Mit der Folge, dass ich inzwischen wirklich Angst habe krank zu werden.
Klar, ich bin Außenseiter. Ich habe keine Kinder, Familie, keine Hobbies, tratsche nicht und bin auch sonst eher introvertiert bis schweigsam. Kollegin kommt ins Büro erzählt, sie ist schwanger und ist der Mittelpunkt des Büros. Während der Rest des Teams mit ihr quatscht, arbeite ich. Als sich die Menge nach einer Stunde auflöst (ja irgendwann fingen die auch an zu arbeiten), grinst sie mich freundlich an und sagt, dass mit dem Chef abgesprochen sei, dass ich Aufgaben von ihr übernehmen würde.... und zack ist weg. Und ich? Bin in der A*lochrolle jetzt dem Chef sagen zu müssen, dass ich der schwangeren Kollegin nicht helfen will? Danke! made my day! Muss mir übrigens noch jemand erklären, warum man ab der ersten Woche der Schwangerschaft die Fähigkeit zu Arbeiten verliert, aber dafür umso besser quatschen kann...
Ich merke grad, ich könnte noch ewig schreiben sorry für den langen Text. Ich erwarte keine großen Antworten, musste mir das alles nur mal von der Seele schreiben. Ich war hier in letzter Zeit wenig aktiv, ich stelle die meisten meiner wenigen Freizeitaktivitäten seit einigen Monaten immer mehr ein...
VG
Andreas
Geht es euch beruflich auch manchmal so, dass ihr fast jeden um euch herum hasst?
Ich arbeite in einem recht großen Team, in dem derzeit viele Stellen inklusive der Leitung unbesetzt sind. So verteilt sich die Arbeit nun seit längerem auf die übrigen Teammitglieder. Ich will nicht meckern, ich schaffe die Arbeit trotzdem gut, da ich meine originäre Arbeit seit X Jahren mache und entsprechend effizient arbeite, gut immer mal wieder mit Überstunden, aber egal.
Aber jeder andere meckert und versucht sich die Rosinen heraus zu picken. Eine Kollegin macht gerade das "volle Programm" durch und möglicht wenig im Dienst zu sein: Reha, mehrere Operationen, Kur, Sonderurlaub, Altersteilzeit etc. Ich kann die medizinische Notwendigkeit nicht beurteilen, aber es fällt auf, dass de OPs Monate im voraus geplant werden und zufällig in die arbeitsintensivsten Zeiten fallen. Gleichzeitig besagte Kollegin einen Abrisskalender im Büro hängen hat, wie lange sie noch zu arbeiten hat und nur noch die Arbeiten macht, die man ihr aufzwingt und sich ansonsten komplett verweigert.
Die nächste Kollegin macht neben der Arbeit eine Weiterbildung, finanziert vom Arbeitgeber. Sie ist oft Tage oder eine ganze Woche nicht im Dienst. Auch das wäre mir im Prinzip egal. Ich vertrete sie sogar, auch ok. Aber je mehr ich aus ihrem Bereich mache, desto mehr läd sie bei mir ab. Sie sitzt schon beim Chef auf dem Schoß und hat gefragt ob ich einen Teil ihrer Aufgaben nicht dauerhaft übernehmen könnte.
Ihr Ziel ist klar: Unliebsame Sachen loswerden und neue höherwertige Aufgaben bekommen um befördert zu werden. Sie ist die größte Tratschtante und erzählt jedem wie viel besser sie ihren Job machen würde als andere. Nun ist sie schwanger und wird sich zeitnah beurlauben lassen. Sie wäre nicht die erste Kollegin, die es schafft in ihrem Urlaub befördert zu werden... Übrigens wäre sie auch nicht die erste, die ich zum Weinen bringe, wenn ich ihr sage, dass ich nicht bereit bin dauerhaft ihre Arbeit zu machen. Und die Erfahrung habe ich ja gemacht: Weinende Kollegin bekommt beim Chef IMMER Recht.
Kollegin Nummer 3 ist schon befördert worden. Sie hat neue Aufgaben bekommen und will ihre alten loswerden, überwiegend bei mir. Ich habe dem murrend zugestimmt und laufe besagter Kollegin jetzt hinterher, damit diese mir zumindest sagt wo die benötigten Arbeitsunterlagen für die Aufgaben sind und mir zumindest mal ne halbe Stunde den Inhalt der Aufgaben erklärt.
Kollegin 4 ist der Meinung alles sei prima und wir bräuchten gar keine Verstärkung im Team. Kollegin 4 ist wohlbemerkt eine von zwei Kolleginnen, die bisher auch KEINE zusätzlichen Aufgaben übernommen haben und ein abgegrenztes Aufgabengebiet hat und nix rechts und links mitbekommt.
Ich habe derzeit so gar keine Lust mehr.
Es gab mal eine Zeit, in der ich hier sehr geschätzt wurde. Weil ich so lange dabei bin, kenne ich fast alle Aufgabengebiete und bin Schnittstelle für viele Tätigkeiten. Ich habe aus Angst und Zurückhaltung versäumt mich gut genug zu positionieren und übernehme Aufgaben aus Gutmütigkeit oder weil ich den Konflikt scheue.
Die Tage habe ich von "ganz oben" ärger bekommen, weil ich bei einer für mich neuen Tätigkeit einen Arbeitsschritt übersehen habe (bzw. nicht kannte). Klar, wer viel macht und vieles davon zum ersten Mal, macht auch mal Fehler. Aber diese Fehler sind es, die dann gedanklich bei Vorgesetzten hängen bleiben. Sowas merke ich körperlich, ich habe Nacken- und Rückenschmerzen.
Inzwischen ist mein Ruf schlechter geworden - das merke ich bei Gesprächen, insbesondere mit Führungskräften. Man merkt mir an, dass aufgrund der Menge der Arbeit - aber vor allem weil es neue und Vertretungstätigkeiten sind - mein Herzblut nicht in der Arbeit steckt und ich alles nur schnell fertig haben will.
Ich kann das nicht beschreiben. Ich bekomme eine zusätzliche Aufgabe aber in mir krampft alles dagegen diese zu machen, weil ich weiß, dass ich nicht mal ein Danke bekommen werde. Falls ich die Aufgabe schaffe, darf ich sie als Belohnung behalten und bekomme weitere Aufgaben....
Ich sitze inzwischen auf dreistelligen Überstunden und auch ziemlich viel Resturlaub. Alles soll bis Jahresende weg sein. Dabei hatte ich in diesem Jahr schon 2 mal Ärger mit Kollegen, die meinten, dass ich meinen Urlaub nicht so hätte legen sollen, dass sie mich vertreten müssen. Kann ich nur leider kaum, da ich oft von Terminen Dritter abhängig bin, die ich erst wenige Wochen wenn nicht Tage vorher erfahre. Gut, ich fahre eh nie in Urlaub.... was muss ich da planen? ich warte einfach bis mir jemand sagt "los geh in Urlaub!" oder bis mein Urlaub verfällt...
Ich habe immer und auf jeden Rücksicht genommen, egal ob jemand schulpflichtige Kinder hatte, ein Haustier oder einfach bestimmte Zeiten wollte, weil er da ein Reis-Sonderangebot bekam. Meine Urlaubsplanung kam immer zuletzt und wurde manchmal dann auch noch verschoben.
Etwas amüsant finde ich das schon wenn mir eine Kollegin unterstellt, ich hätte gar nicht viel zu tun aber die Wände hoch geht wenn ich Urlaub nehme, weil sie dann so viel Arbeit damit hätte mich zu vertreten....
Ich hatte vor knapp einem Jahr (da war es hier aber noch besser) überlegt mich auf eine andere ausgeschriebene Stelle weg zu bewerben.
Die Stelle erwies sich aber als Horror. Und die Kollegin, die besagte Stelle bekommen hat, hat inzwischen gekündigt. Die darauf folgende Kollegin ist langzeiterkrankt....
Ich glaube, dass es an mir liegt, meiner Aversion gegen Risiken. Gut, dann mögen mich Kollegen vielleicht nicht wenn ich ihre Arbeit nicht mache. Dann weinen Kolleginnen wenn ich klar die Meinung sage. Oder sie meckern wenn ich in Urlaub gehe.
Kann doch nicht sein, dass ich krank mit Fieber im Bett liege und mir nach meiner Gesundung noch von Kollegen XY ein schlechtes Gewissen einreden lasse, weil "sie ja nie krank sei". Mit der Folge, dass ich inzwischen wirklich Angst habe krank zu werden.
Klar, ich bin Außenseiter. Ich habe keine Kinder, Familie, keine Hobbies, tratsche nicht und bin auch sonst eher introvertiert bis schweigsam. Kollegin kommt ins Büro erzählt, sie ist schwanger und ist der Mittelpunkt des Büros. Während der Rest des Teams mit ihr quatscht, arbeite ich. Als sich die Menge nach einer Stunde auflöst (ja irgendwann fingen die auch an zu arbeiten), grinst sie mich freundlich an und sagt, dass mit dem Chef abgesprochen sei, dass ich Aufgaben von ihr übernehmen würde.... und zack ist weg. Und ich? Bin in der A*lochrolle jetzt dem Chef sagen zu müssen, dass ich der schwangeren Kollegin nicht helfen will? Danke! made my day! Muss mir übrigens noch jemand erklären, warum man ab der ersten Woche der Schwangerschaft die Fähigkeit zu Arbeiten verliert, aber dafür umso besser quatschen kann...
Ich merke grad, ich könnte noch ewig schreiben sorry für den langen Text. Ich erwarte keine großen Antworten, musste mir das alles nur mal von der Seele schreiben. Ich war hier in letzter Zeit wenig aktiv, ich stelle die meisten meiner wenigen Freizeitaktivitäten seit einigen Monaten immer mehr ein...
VG
Andreas