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Unbegrenztes Wachstum. Wohlstand für alle, Kapitalismus

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G

Gelöscht 116409

Gast
Moin,

ich habe mir im Leben viel Gedanken zu obigen Themen gemacht. Wie ist eure Meinung zu der Sache? Denkt ihr die Menschheit sollte sich grundsätzlich ändern und emanzipieren, oder ist es in Ordnung wie es läuft?
Wird sich der Pöbel noch einmal erheben oder ist das Sklavenvolk mittlerweile so betäubt von Reklame und Sozialleistungen das es vergisst wer den Reichen 1% Ihr Geld erwirtschaftet?
Sollten Schulden weiterhin sozialisiert und Gewinne privatisiert werden? Sollten Unternehmen wie Amazon weiterhin Steuerschlupflöcher praktisch zur Verfügung gestellt bekommen und glaubt ihr sie nehmen uns mit wenn sie Raumschiffe haben um ins All zu entfliehen?
Was ist das größte Problem der Menschheit welches jedem von uns inne wohnt?

Könnte Achtsamkeit, Gebefreudigkeit, Weisheit und Mitgefühl ein Lösungsansatz sein? Teilen statt zu raffen? Geben statt zu gieren? Geben alle etwas hat dann jeder genug?

Ist es möglich eine Gesellschaftsform abseits der aktuell fehlerhaft gelebten Formen auf der Welt zu etablieren oder überhaupt nur zu denken?
Was meint ihr?
 

Regis

Aktives Mitglied
Ist es möglich eine Gesellschaftsform abseits der aktuell fehlerhaft gelebten Formen auf der Welt zu etablieren oder überhaupt nur zu denken?
Um das heutige System zu etablieren, wurde vor einigen Jahrzehnten nicht davor zurückgeschreckt, einen Weltkrieg zu führen. Das sagt einiges über die Möglichkeit eines Systemwechsels aus...
 
G

Gelöscht 115693

Gast
Schade, dass deine Fragestellung nicht wirklich offen formuliert ist, sondern sehr stark eingefärbt ist.

Grundsätzlich gilt für mich, dass eine Gesellschaftsform nicht von Grund auf neu etabliert werden kann, sondern immer evolutionär entsteht. Die heutige Gesellschafsform ist uns nicht vor ein paar Jahrzehnten "übergestülpt" worden, sondern hat sich im Verlauf von Jahrtausenden entwickelt.

Die Annahme, dass man einfach jetzt alles gleichverteilt und alle zufrieden leben, ist eine Fehlannahme und funktioniert so nicht. Warum ist das? Klar könnte man hergehen und den Wohlstand, der durch den Kapitalismus entstanden ist, einfach rigoros umverteilen, allerdings wird kein neuer Wohlstand entstehen durch Kommunismus und damit wäre das neue System von Anfang an verdammt. Es gibt genug Beispiele, die zeigen, dass Sozialismus nicht funktioniert. Und falls das Argument kommt "ja, aber das war ja kein richtiger Sozialismus" --> Doch, es ist die einzige Form, die mit Menschen funktioniert.

Die Menschheit vereint viele Eigenschaften, die so ein System der Gleichverteilung und ohne große Regeln, unmöglich machen. Es gibt große Anteile von Menschen, die geführt werden wollen und es gibt große Teile von Menschen, die sich vernünftig Verhalten. Daneben gibt es allerdings "Anomalien" der Evolution und dadurch entstehen in jeder Gesellschaft geringe Prozentsätze von Kriminellen, von Schützenswerten, von sehr kranken, von nicht Produktiven Menschen, allerdings auch immer besonders Leistungswillige Menschen, inspirierende und innovative Menschen.
Alle diese Ströme führen dazu, dass das bisherige System am besten für alle funktioniert.

Subjektiv gesehen mag der Kapitalismus Menschen zurücklassen und ich stimme zu, dass es immer Menschen am unteren Ende der Einkommens-/Vermögensverteilung gibt, wenn nicht alles gleichverteilt ist, ABER: Der Gesamtwohlstand der Gesellschaft steigt ins Unermessliche.

Die heute erfolgreichen Nationen basieren nicht auf Dingen wie Glück,Zufall oder Kolonialismus, sondern auf der Etablierung eines kapitalistischen Systems. Nationen wie Spanien oder Portugal waren große Kolonialmächte, spielen heute aber keine Rolle mehr, also kann kein kausaler Zusammenhang bestehen zwischen vergangenen Kolonialismus und Wohlstand (dieses Argument kommt gerne mal, ist aber falsch). Den Erfolg garantiert ein kapitalistisches System, was mit sozialen Aspekten gepaart ist.
Es gibt nirgendwo sonst auf der Welt ein so soziales System, wie in Deutschland, wo es allen gut geht. Das Existenzminimum garantiert jedem Menschen einen Lebensstandard, der weit über dem Durchschnitt von armen Ländern geht.

Seit Urzeiten, also Steinzeit und früher, wird der soziale Status in einer Gemeinschaft dadurch definiert, was jemand zum Überleben der Gruppe beiträgt und so ist es heute noch. Heute sieht es nur so aus, dass ein Mensch mit hohem Einkommen einen hohen Anteil der Steuerlast trägt.
Du erwähnst das reiche 1 % und Firmen wie Amazon, aber weisst du auch, wer die Hauptsteuerlast der Gesellschaft trägt. Weisst du, dass das reichste 1 % der Gesellschaft ungefähr 40 % der Steuern zahlt (und mehr). Große Konzerne stellen tausende von Arbeitsplätzen zur Verfügung und zahlen aus ihren Umsätzen auch die Arbeitgeberanteile an Sozialversicherung und Steuern. Vielleicht optimieren sie ihre Gewinnsteuern etc., aber eine Fokussierung auf diesen einen Posten blendet alles andere aus, was diese Firmen beitragen zur Gesellschaft.


Wenn du dieses Thema wirklich aus mehreren Perspektiven betrachten möchtest, dann empfehle ich dir die Lektüre von Adam Smith's "Wohlstand der Nationen", wo genau beschrieben wird, wie wir uns durch Kapitalismus und Marktwirtschaft aus der dunklen Zeit des Mittelalters in die Neuzeit entwickeln konnten.


Das ist meine Meinung. Um etwas zu meinem Hintergrund zu sagen: Ich komme nicht aus gutem Elternhaus und habe keine finanzielle Unterstützung erhalten. Trotzdem habe ich einen hohen Bildungsgrad erreicht, einen guten Job und bin absoluter Anhänger des Leistungsprinzips und privatem Eigentum. Ich habe mich mit diesen Themen beschäftigt, denn ich habe u.A. einen Master in Wirtschaftswissenschaften und in meiner privaten Bibliothek findest du Werke wie z.B. Adam Smith: Wohlstand der Nationen, Karl Marx: Das Kapital oder Milton Friedman: Kapitalismus und Freiheit
 

Daoga

Urgestein
Schau "Star Trek", da ist das verwirklicht. Unter anderem durch die Erfindung der Replikatoren, durch die es keinen Hunger und keine Obdachlosigkeit mehr gibt (Häuser aus dem Riesenreplikator/was wir heute als 3-D-Drucker kennen).
Allerdings auch, weil in dieser Zukunftswelt keiner mehr so einfach einen Krieg oder religiöse Auseinandersetzungen anzetteln kann, wer es versuchte, wird (von den Helden der Serie :)) ziemlich schnell aus dem Verkehr gezogen.
Achtsamkeit und das alles ist leider ziemlich herzlich wenig wert, solange die Bösewichte dieser Welt ungehindert ihren Wahn und Terror durchziehen können und so immer wieder für neuen Schaden und neues Leid sorgen können. Beseitige alle Kriegstreiber, Warlords, Verbrechersyndikate (egal ob Mafia oder die Verbrecherfamilien in Lateinamerika) und diktatorischen Staatschefs (wem verdanken wir das Leid in Syrien und Millionen Flüchtlinge in dieser Region?), dann ist die Welt schon mal ein deutlich besserer Ort.
 

tonytomate

Sehr aktives Mitglied
J. Lorber u. A. Irlmaier haben prophezeit, dass der 3. Weltkrieg von Russland ausgehen wird und uns überraschend angreifen. Wenn man sich die diversen Texte durchliest und auf das Tagesgeschehen projeziert, stellt man fest, dass diese Situation bald eintreten könnte. Was soll man sich als Mensch noch einen Kopf über Zukunft machen? Wohlstand teilen 1% unter sich auf. Selbst Zutritt erhält man nur dann, wenn man im Leben alles richtig macht oder Eltern/Förderer hat, die die Weichen stellen. Als Arbeiter oder Angestellter bleibt man zeitlebens ein Untermensch, der sich nie ein Haus in der Neubausiedlung leisten kann. Irgendwann hat man resigniert.
 

Daoga

Urgestein
Um das heutige System zu etablieren, wurde vor einigen Jahrzehnten nicht davor zurückgeschreckt, einen Weltkrieg zu führen. Das sagt einiges über die Möglichkeit eines Systemwechsels aus...
Wer hat denn diesen Weltkrieg geführt bzw. angezettelt?
Ich schätze daß die damaligen Kriegstreiber, die "Achsenmächte" Deutschland - Japan ein ganz anderes System als unser jetziges im Sinn hatten ...
 

Regis

Aktives Mitglied
Die heute erfolgreichen Nationen basieren nicht auf Dingen wie Glück,Zufall oder Kolonialismus, sondern auf der Etablierung eines kapitalistischen Systems. Nationen wie Spanien oder Portugal waren große Kolonialmächte, spielen heute aber keine Rolle mehr, also kann kein kausaler Zusammenhang bestehen zwischen vergangenen Kolonialismus und Wohlstand (dieses Argument kommt gerne mal, ist aber falsch).
Frankreich benutzt Afrika heute immer noch wie einen Kornspeicher, wovon redest Du?
 
G

Gelöscht 116409

Gast
Schade, dass deine Fragestellung nicht wirklich offen formuliert ist, sondern sehr stark eingefärbt ist.
Geprägt von meiner Ansicht der Dinge die ich gern durchscheinen lassen möchte :)
Jeder kann ja dazu schreiben was er möchte und deine Punkte die du anführst sind mir bekannt. Ich habe mir alles schon von unterschiedlichen Standpunkten aus angesehen und habe auch über das System schon auf verschiedenste Weise gedacht.
Klar bringt der Kapitalismus Wohlstand. Die Frage ist für mich viel mehr ob man nach oben hin nicht irgendwie deckeln sollte.
Das System ist von Gier nach mehr getrieben die überall angefacht wird. Von Ungleichheit und haben wollen. Uns werden Menschen vor die Nase gehalten die schöner, reicher und erfolgreicher sind als wir und wir träumen unser Leben statt die Träume zu leben.
Die Firmen die uns Arbeitsplätze und Wachstum sichern sind nicht selten die größten Emittenten die es auf der Welt gibt. Zusatzstoffe in Nahrung und Gifte in Kleidung, Lebensmitteln, Kraftfahrzeugen, Wasser und der Luft sind ebenso (Zum Teil) eine Folge des freien Marktes und des Wettbewerbs.
Es ist ein komplexes Thema wobei alles mit allem vernetzt ist und nichts unabhängig von einander geschieht.
Wo Licht ist, da entsteht Schatten, ich finde man sollte genauer in die Schatten schauen.
 
G

Gelöscht 77252

Gast
Du erwähnst das reiche 1 % und Firmen wie Amazon, aber weisst du auch, wer die Hauptsteuerlast der Gesellschaft trägt. Weisst du, dass das reichste 1 % der Gesellschaft ungefähr 40 % der Steuern zahlt (und mehr).
Laut Wikipedia besaß im Jahr 2019 das reichste Prozent der Weltbevölkerung 44 % des Vermögens. Daher ist es vollkommen in Ordnung, dass dieses reichste Prozent so viele Steuern zahlt.
 

Daoga

Urgestein
P.S. ein "unbegrenztes Wachstum" ist nicht möglich. Nichts kann ewig wachsen.
Im Fall einer gut laufenden Wirtschaft wird irgendwann eine Sättigung eintreten, wo jeder hat was er braucht, plus ein bißchen Luxus als Überschuß, aber im wesentlichen wird dann nur noch der Verbrauch und Verschleiß des vorhandenen Bestandes ersetzt, aber es kommt nicht mehr viel Wachstum dazu.
Denn auch die Bevölkerung kann und darf nicht ewig wachsen, wenn man sich die Lebensgrundlagen (Natur) nicht total ruinieren will, das heißt es gibt nicht für alle Zeiten zahlreiche Neukunden.
Deswegen ist übrigens auch die hübsche "Bevölkerungspyramide", die so gern im Bezug aufs Rentensystem gezeigt wird, eigentlich ein Warnsignal, weil jeder weiß (oder wissen sollte), daß jedes Pyramidensystem ein Betrug ist. NICHTS auf der Welt kann ewig wachsen. Nicht in Bezug auf die Rente, nicht in Bezug auf die Wirtschaft.
 
Status
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