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Umgang mit unterstellter Kollegin

blackstone

Aktives Mitglied
Hi,

ich weiß nicht, ob das eher in Beruf oder Gesundheit passt. Wohl eher Beruf, da ich dieses "Problem" im beruflichen Kontext habe.

Ich bin Teamleiter von ca. 25 Leuten mit Personalverantwortung. In meinem Team arbeitet eine Frau, die regelmäßig im Monat Fehltage hat. Nachdem mir das deutlich aufgefallen ist, auch weil es tatsächlich ab einem bestimmten Zeitraum regelmäßig auftrat, bat ich die Kollegin zu einem Gespräch. Ich fragte sehr vorsichtig, was denn bei ihr los sei, dass sie seit Monaten in wiederkehrenden Abständen im Krankenstand ist. Dazu sei noch gesagt, dass das alles immer unter den 2 Kulanztagen ohne AU erfolgt ist.
Sie gab, merklich peinlich berührt, ihren Zyklus als Begründung an. Insbesondere nannte sie überdurchschnittlich starke Blutung und Schmerzen.
Ich hatte das erst mal akzeptiert und mir ist es ehrlich gesagt wichtiger, dass sie gute Arbeitsqualität abliefert, als dass sie 100% anwesend ist. Ich kann mir vorstellen, dass sowas die Arbeitsqualität beeinflussen kann und man dann nicht voll da ist. Von daher war ich geneigt, 2 Tage im Monat pauschal zu "akzeptieren", weil die Kollegin an sich immer korrekte Arbeit abliefert.
Seit dem Gespräch sind wieder 3 Monate vergangen und weitere Krankheitstage eingereicht worden - wieder auf Kulanz.

Gestern kamen 2 Kolleginnen zu mir ins Büro mit der Bitte um ein klärendes Gespräch. Sie hätten durch die Kollegin erfahren, dass das wohl so bei ihr sei und dass das von mir akzeptiert werde. Diese Kollginnen hatten dafür sehr wenig Verständnis und haben sich tatsächlich offiziell beschwert. Die Quintessenz des Gesprächs waren die folgenden Meinungen:
  • Die Kollegin solle sich nicht so haben, schließlich hätten auch die anderen Mitarbeiterinnen ihre Tage
  • Es gäbe Mittel und Wege sowohl mit dem Schmerz, als auch mit der Blutung klar zu kommen, man könne trotzdem voll arbeiten und das Argument der Kollegin sei wegen Lustlosigkeit vorgeschoben
  • Falls das meine generelle Einstellung zu dem Thema wäre, hätten die beiden Kolleginnen auch gern "2 Tage im Monat dafür frei"

Ich war ehrlich gesagt überrumpelt und frage mich nun, was ich tun soll. Ob mein Verständnis als Mann, der das nicht erlebt, vielleicht nur deshalb höher ist und ob es Frauen generell so sehen. Es ist ehrlich gesagt auch ein Thema, bei dem ich mich als Mann unwohl fühle, eine Entscheidung zu treffen. Fakt ist aber auch, und da haben die 2 Beschwerenden recht, dass eben nie eine AU vorliegt. Sie argumentierten, dass wenn das alles stimme und es chronisch sei, sie zum Arzt gehen könnte um sich krank schreiben zu lassen, oder eben mit anderen Mitteln gegen die Symptome angehen könne.

Ich kann verstehen, dass es Zweifel gibt. Aber bevor ich eine Entscheidung treffen kann, hoffe ich hier noch etwas Rat zu finden. Meine Intuition wäre hier tatsächlich, eine AU-Pflicht zu verhängen, damit ich als Chef auf der sicheren Seite bin und das auch meinen Vorgesetzten gegenüber vertreten kann.
 

kasiopaja

Urgestein
Sicherlich kannst du eine AU-Pflicht verhängen. Viel ändern wird es nicht.
Wenn die Kollegin tatsächlich solche Probleme hat, dann wird sie Dir halt eine AU vorlegen.
Und es gibt schon Frauen, bei denen diese Tage unerträglich sein können.
 

FonStine

Aktives Mitglied
Gibt es eine BV dazu?
Es ist natürlich schwierig 25 Mann unter einem Hut zu bekommen.
Was der eine hat fordert natürlich der andere. Wie weit macht man Zugeständnisse ohne der depp zu sein?
Wie Handhabst du das denn generell? Entscheidest du nach Nase? Oder alle über einen Kamm?
Wie ist generell die Krankenquote?
 

kasiopaja

Urgestein
Das mag sein.
Wie reagiert man denn richtig auf sowas? Strickt nach gesetzt handeln? Oder gutmütig? Ab wann wird man ausgenutzt wenn man Verständnis für eine Situation zeigt.
Die zwei die sich beschwert haben sind sicher nur die Spitze des Eisbergs
Es ist halt nicht jeder Mensch gleich. Und wenn die Kollegin solche Probleme hat, dann nützt es keinem was , wenn sie zur Arbeit kommt und dort entweder nichts leisten kann oder zusammenklappt.
Ich finde, dass man das den Kolleginnen genau so erklären kann.
 

Addi

Aktives Mitglied
Es gibt Frauen, die unter Endiometriose stark leiden, auch als Verwachsungsbauch bekannt. D.h. übersetzt, das Gebärmuttergewebe wächst in den Bauchraum, zum Teil auch in und um andere Organe drum herum. Wenn nun die Periode einsetzt, schmerzt dieses ganze Gewebe, damit also der gesamte Bauch und nicht regional "nur" die Gebärmutter. Ob deine Mitarbeiterin nun darunter leidet oder eben starke Zyklusschmerzen hat kann hier niemand beurteilen, aber es gibt so starke Zyklusschmerzen, dass Frauen ohnmächtig werden. Sich da als Kolleginnen bei dir zu echauffieren, empfinde ich als unsolidarisch und sehr kurzsichtig.

Du könntest mit ihr vereinbaren, dass sie eben schon an Tag eins eine AU vorlegen soll. Vielleicht beruhigt das die Gemüter wieder.
 

blackstone

Aktives Mitglied
Gibt es eine BV dazu?
Ja, jedoch regelt diese nur die 3 Kulanztage, sowie die Anzeige und Mitwirkungspflichten des Mitarbeiters.
Wer wie und wann Attestpflicht anordnen darf, ist darin nicht geregelt.

Wie Handhabst du das denn generell? Entscheidest du nach Nase?
Soweit möglich versuche ich natürlich die individuellen Belange mit einzubeziehen. Fakt ist aber auch, dass nur diese Kollegin mit Fehlzeiten dieser Menge unter der Kulanzregelung auffällt.

Wie ist generell die Krankenquote?
Momentan etwas höher, 3 MA fehlen mit AU. Alles etwa 1-Wöchige Fehlzeiten. Gesamt auf das letzte Jahr gesehen aber nicht auffällig hoch.


Und wenn die Kollegin solche Probleme hat, dann nützt es keinem was , wenn sie zur Arbeit kommt und dort entweder nichts leisten kann oder zusammenklappt.
Ich finde, dass man das den Kolleginnen genau so erklären kann.
Das habe ich versucht. Ich kann aber als Mann nicht mit Erfahrung argumentieren und sagen: Das ist so! Zumal es halt Indizien gibt, wie die ständig genutzte Kulanzregelung, die Zweifel offen lassen. Ich kann natürlich auch sagen, dass ich nix gegenteiliges beweisen und jeder erstmal nen Vertrauensbonus hat. Dann hab ich aber vermutlich gleich ein paar Leute mehr, denen es dann genauso geht, obwohl es vielleicht nicht so ist.
Ich bin der letzte, der ohne Verständnis ist. Aber ich will mich auch nicht ausnutzen lassen.
 

FonStine

Aktives Mitglied
Im Endeffekt sind die Fehltage so oder so nicht zu verhindern.
Es ist halt nicht jeder Mensch gleich. Und wenn die Kollegin solche Probleme hat, dann nützt es keinem was , wenn sie zur Arbeit kommt und dort entweder nichts leisten kann oder zusammenklappt.
Ich finde, dass man das den Kolleginnen genau so erklären kann.
Ich bin da voll auf deiner Seite.
Du weißt genauso wie ich dass es sehr missgünstige Kollegen gibt. Ich glaube kaum dass so ne Erklärung gut aufgenommen wird.
Da fängt dann jeder an und legt das für sich aus.

@blackstone, wie ist denn das generelle verhalten untereinander? Ist das eine missgünstige Truppe oder verstehen sie sich allgemein? Wie ist das miteinander dort?
Meinst du eine Erklärung hilft da? Oder kehrt sich das ganze dann zum negativen?
 

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