G
Gelöscht 121386
Gast
Ich verstehe was Du meinst.
Und ich verstehe auch, dass Du traurig bist, wegen der ganzen Situation.
Wenn man so gar kein positives Feedback hat vom anderen Geschlecht durch romantisches Interesse und Körperkontakt, ist das durchaus trostlos. Besonders wenn es wirklich noch NIE war.
Du übertreibst also nicht, um auf Deine Ausgangsfrage zurückzukommen.
Ich finde Du bist sehr reflektiert und trotz allem irgendwie positiv eingestellt. Und im Gegensatz zu anderen Männern, denen es gleich geht auch keine Spur frauenfeindlich oder nur am Jammern und frustriert zu Hause hocken. Deshalb denke ich, dass bei Dir der Zug auf keinen Fall abgefahren ist.
Entschuldige die späte Antwort.
Nein. Das gliche einer Fussballmannschaft, die Fussball hasst, weil sie etwas, das sie erreichen wollten, verpasst haben. Ich persönlich fände das absurd.
Ja - dieser Mangel fühlt sich zwar fürchterlich an. Es fühlt sich füchterlich an weder diesen Kontakt zu erleben noch diesen selbstbestimmt gestalten zu dürfen. Misserfolg und Erfolg gehören zwar in allen Aspekten des Lebens dazu. Wenn sich diese Bilanz aber so verhält, damit man chronisch sich jenseits der Schmerzgrenze befindet, wird man zwangsweise irgendwann krank. Meine Seele schreit mittlerweile restlos nach weiblicher Intimität. Ich lechze danach endlich Kontakt dieser Natur zu erleben: eine Frau lässt mich sie ausführen, sie erzählt mir von ihren Wünschen, Sorgen und Träumen. Ich höre ihr zu. Sie hört mir zu. Rotwein, italenisches Essen, Missionar. Das Kissen schmeckt nach ihr. Am Morgen kommen SMS von Ihr. "Ich mag dich echt", "du bist mir sehr sympatisch": Solche Gelöbnisse mal zu hören. Zusammenziehen. Die neuen eigenen vier Wände einrichten. Im Sommer zusammen in den Süden fahren. Am Sonntag Abend gemeinsam auf der Coach chillen. Zusammen einschlafen und aufwachen. Sich gegenseitig zu unterstützen.
Und natürlich fehlt mir das, was nun Mal meine sexuelle Orientierung ausmacht. Die reize welche nahezu jede Frau besitzt in einer realen (nicht prositution) Begegnung oder Beziehung wahrnehmen zu dürfen: die sanfte Stimme, die samtige Haut, der wunderbare Körper, das seidige Haar, das Lachen, der zarte Busen, die voluminösen Oberschenkel, ihr symmetrischer Schritt, der süsse Duft, die weichen Gesichtspartien, ihr Geschlecht. Ich will das alles liebkosen dürfen. Ich möchte zum Beispiel so gerne den Busen von einer Frau anfassen. Anders als das teilweise dargestellt wird, ist jenes Verlagen nicht irgend ein steriler Trieb, der durch Handbetrieb befriedigt werden könnte. Wie das das fehlen des mentalen Austausches im romantischen Kontext manifestiert sich das Fehlen jenes körperlichen Austausches als seelischen Schmerz.
Aber dieser Mangel hat zum Glück keinen Wut auf Frauen hervorgerufen. So wie jegliche Armut in etwas hat er mir gezeigt, wie rasch das Leben in Schieflage geraten kann - ohne man etwas bewusst dafür kann. Er hat mich gelehrt Menschen und ihren Situationen verurteilsfrei zu begegnen. Man sollte nie über jemanden urteilen, in dessen Schuhe man keinen Tag selbst geloffen ist. Und damit will ich ganz und gar nicht predigen, achtsam wie ein Mönch durchs Leben zu gehen. Man darf ruhig sagen, dass man Bayern München hasst, die Beatles eigentich gar nie mochte oder Game of Thrones langweilig fand. Und die Grenze zwischen konstruktiver und destruktivter Kritik verläuft immer schwammig, aber ich denke, es mangelt durchaus an Nächstenliebe bei derartigen Problemen. Der Rückzug mancher Leidensgenossen und deren Glaube an zweifelhafte Ideologien wundert micht daher kaum.
Aber um noch Mal auf das zurückzukommen, was du geschrieben hattest: Ja. Ich probiere weiterhin meinen Kopf oben zu halten. 🙂
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