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Trauer meiner Mutter nach Verlust ihres Partners

zahnfee97

Mitglied
Hallo liebes Forum, ich möchte hier einfach mal meine Gedanken loswerden. Vielleicht hilft es ja. Vielleicht gibt es ja auch Menschen, die ähnliche Erfahrungen haben und diese teilen möchten.

Vor 3 ½ Jahren ist mein Vater sehr plötzlich und unerwartet an einem Herzinfarkt gestorben (tagsüber noch gearbeitet, abends dann „Bumm und weg“). Ich war zu dem Zeitpunkt 21 Jahre alt und habe auf Grund des Studiums 600km weit weg gewohnt.

Meine Mutter war 25J mit meinem Vater in einer glücklichen Beziehung. Sie haben beide in der Vergangenheit mit psychischen und physischen Problemen zu kämpfen gehabt. In der Beziehung haben sie sich aber gegenseitig gut ergänzt und unterstützt.

Äußerlich gesehen hat meine Mutter ihr Leben seitdem gut im Griff. Sie hat ihre Arbeit, ihre Wohnung, sie macht gerne Radtouren, geht 2 Hobbies nach, trifft sich mit Freunden. Aber ich habe das Gefühl, dass sie das nur macht, weil es von ihr erwartet wird und sie selber nur selten wirklich Freude empfindet.
Sie ist mMn in eine Depression gerutscht, welche sie aber selber nicht als solche sieht. Meine Aussage begründet sich auf folgenden Beobachtungen: Erinnerungen an alles was mit meinem Vater zutun hat sind generell sehr schmerzhaft. Musik kann sie fast nicht hören (bei einem Besuch bei meinem Partner und mir haben wir Abends Jazz Musik im Hintergrund laufen lassen, sie ist direkt aus dem Zimmer gerannt, weil der Takt sie an die Musik erinnerte, zu der sie immer mit Papa tanzte). Dazu gibt es viele Beispiele. Auch Bilder und Videos von und mit Papa gehen nur sehr eingeschränkt, höchstens wenn ich daneben sitze. Spaziergänge/ Radtouren macht sie nur auf Wegen, die sie nicht mit Papa gegangen ist. Hinzu kommen Aussagen wie: „ich bin ja alles was sie noch hat“, „das schönste hat sie hinter sich, jetzt heißt es nur noch warten bis zum Ende“. Feste wie insbesondere Weihnachten würde sie am liebsten überspringen. Schöne Situationen sind für sie schmerzhaft (zB ein schöner Sonnenuntergang), sie geht nicht gerne Abends durch eine Stadt, weil die ganzen glücklich Paare in den Restaurants sie traurig machen. Sie arbeitet bis um umfallen (sie ist selbstständig) und lässt zb zu Hause eigentlich immer den Fernseher laufen, um sich abzulenken. Sie hat massive Schlafprobleme und nimmt auch Schlaftabletten. Sie traut sich auch nicht alleine in den Urlaub, da sie sowas „alleine“ nur traurig macht.
Ich habe das Gefühl, dass ihre Trauerreaktion einfach nach 3 ½ Jahren immer noch sehr heftig ist.

Ich habe schon mehrfach versucht sie vorsichtig darauf anzusprechen, doch das blockt sie komplett ab. Laut ihr hat Trauer halt kein Ablaufdatum, ihre Reaktion wäre komplett normal, anderen Witwen in ihrer Umgebung gehe es genauso, ein Therapeut könne ihr da nicht helfen, sie möchte nicht als psychisch krank abgestempelt werden oÄ.

Für mich ist es schwer das mit anzusehen. Ich liebe meine Mutter und wünsche mir mehr als alles andere, dass sie glücklich ist. Alleine scheint sie dieses Glück jedoch bisher nicht gefunden zu haben. Anderen Männern gegenüber ist sie sehr abgeneigt. Natürlich hat sie schon darüber nachgedacht jemand neuen kennen zu lernen, weiß aber selbst nicht wo und wie und scheint einfach insgesamt überhaupt nicht offen dafür zu sein.

Vielen Dank fürs lesen bis hierhin. Einen Rat wird man mir denke ich nicht geben können. Aber vielleicht ähnlich Erfahrungen mit den eigenen Eltern oder sogar persönliche.
 

flower55

Aktives Mitglied
Hallo,
es ist die Trauerphase Deiner Mutter. Sie entscheidet, wie, wann, wo sie trauert
und wie lange sie trauert.
Sie hat einen sehr, sehr wertollen Menschen verloren, mit dem sie vieles schönes
geteilt hat und der sie in vielem unterstützt hat. Wer maßt sich da an, für sie
zu entscheiden, wie lange eine Trauerphase sein darf.
Sie ist eine eigenständige Persönlichkeit; nehm sie als solche wahr. Sie trauert
auf ihre eigene Art und Weise. Du wirst es nicht verändern oder wandeln können
und eine Therapie wird evtl. bei einer Bewältigung helfen können. Und es bleibt
ihre eigene Entscheidung, eine Therapie zu machen oder nicht. Lass sie damit in
Ruhe, wenn sie es nicht möchte.
Deine Mutter gibt in ihrer momentanen Lebenphase ihr Bestes; sie ist aktiv,
soweit wie ihr das möglich ist.
Es ist schwer für nahestehende Angehörige, Du bist Tochter, das wahrzunehmen
und anzunehmen so, wie es ist und darin/daran nicht einzugreifen. Empfehlungen
von Deiner Seite sind in Ordnung und auch Impulse. Ob sie sie annimmt, entscheidet
Deine Mutter in und mit ihrer Eigenverantwortung und es ist das Deinige, zu
lernen, damit zu leben und die Entscheidungen Deiner Mutter anzunehmen.

Erinnerungen an ihren Mann werden für sie schmerzhaft bleiben; vielleicht läßt im
Laufe der Jahre dieser nach oder sie hat gelernt, ausgewogener damit umzugehen.

Es gibt so vieles, über das Du mit Deiner Mutter reden kannst. So viele zahlreiche
Themen.

Trauerzeiten brauchen viel Geduld.

alles Liebe
flower55
 

zahnfee97

Mitglied
@flower55 danke für deine liebe und ausführliche Antwort. Natürlich weiß ich, dass ich an sich nichts machen oder ändern kann und es allein in der Hand meiner Mutter liegt.
Meine Sorge als Tochter ist einfach, dass sie selber nie wieder aus dieser Trauer rausfindet und (schlimmer noch) evtl in schlimmeren Depressionen versinkt, vereinsamt ect. Ich habe dies leider bei Bekannten schon erlebt. Sie war früher eine so lebensfrohe Person...

Ich habe auch mit meiner eigenen Therapeutin darüber gesprochen (bin seit einiger Zeit wegen anderen Problemen selber in Therapie) und diese sieht die Trauerreaktion meiner Mutter ebenfalls mit Sorge. Natürlich kann keiner sagen "ab Tag XY muss es dir wieder gut gehen, sonst ist das eine Depression". Aber auch meine Therapeutin spricht inzwischen von einer extrem starken und ungewöhnlichen Trauerreaktion nach dieser Zeit.
 

flower55

Aktives Mitglied
@flower55 danke für deine liebe und ausführliche Antwort. Natürlich weiß ich, dass ich an sich nichts machen oder ändern kann und es allein in der Hand meiner Mutter liegt.
Meine Sorge als Tochter ist einfach, dass sie selber nie wieder aus dieser Trauer rausfindet und (schlimmer noch) evtl in schlimmeren Depressionen versinkt, vereinsamt ect. Ich habe dies leider bei Bekannten schon erlebt. Sie war früher eine so lebensfrohe Person...

Ich habe auch mit meiner eigenen Therapeutin darüber gesprochen (bin seit einiger Zeit wegen anderen Problemen selber in Therapie) und diese sieht die Trauerreaktion meiner Mutter ebenfalls mit Sorge. Natürlich kann keiner sagen "ab Tag XY muss es dir wieder gut gehen, sonst ist das eine Depression". Aber auch meine Therapeutin spricht inzwischen von einer extrem starken und ungewöhnlichen Trauerreaktion nach dieser Zeit.
Hallo,
danke für Deine Worte.
Es ist nicht eine Entscheidung des Kopfes, wie lang eine Trauerphase zu dauern hat und
unter welchen psychologischen Gesichtspunkten bewertend das abzuschätzen ist
oder nicht.
Es ist ein rein menschliches Dasein, welches in einer Trauer eingebunden ist und sich
nicht so einfach lösen läßt.
Manch menschliches Dasein ist mit dem Herzen anders wahrzunehmen wie die
psychologische Sichtweise einer Therapeutin, die ich selbstverständlich zu schätzen
weiß.

Deine Mutter wird nicht so schnell die Frau werden, sie hat sehr wertvolles in ihrem
Leben verloren.
Daß Deine Mutter aus ihrer eigenen Trauer selber nie wieder herausfindet,
als Sorge von Dir berechtigt, liegt in der Zukunft und niemand kann wirklich in die
Zukunft schauen.
Gib dem Leben Deiner Mutter Zeit an Jahren; es braucht Geduld.
Bewerte es nicht.
Lass den Situationen im Leben ihren Lauf, greife nicht ein und warte in Ruhe ab.
Dass, was Dir bleibt, ist ihr Hilfe und Unterstützung anzubieten und für sie da zu
sein, falls sie es möchte; mehr ist nicht möglich. Es liegt in den Händen Deiner
Mutter und auch im Herzen Deiner Mutter und nicht in einer Kopfentscheidung.
Deine Mutter hat vieles bewältigt in ihrem Leben und sie wird auch diese
Trauerphase in ihrer eigenen Art und Weise leben und erleben und das, solange,
wie es für sie so ist, wie es ist. Nehm es ihr nicht, greife nicht ein.

Menschlich besteht das Bedürfnis, steuernd einzugreifen und sich an äußeren
Vorgaben zu halten, wann, wo und wie lange gewisses dauern darf und wann es
vorbei zu sein hat und der Mensch wieder der zu sein hat, der er vor einem
gewissen Ereignis war; das Leben sieht jedoch realistisch anders aus und das ist
auch gut so. Menschen sind nicht steuerbar und auch nicht lenkbar. Manche
Menschen brauchen Jahre, um ihre Trauerphase zu durchleben und blühen dann
langsam wieder auf, Schritt für Schritt. Andere brauchen weniger länger.

Ich verstehe Deine Sorgen; Du kannst jedoch nichts dagegen tun. Zumindest
Deiner Mutter gegenüber nicht.
Nehm Dich wahr in Deinen Sorgen und Ängsten die Du aus Liebe zu Deiner
Mutter hast; vergess bei alledem jedoch nicht, dass sei ein Recht auf ihr eigenes
Leben hat. Egal, unter welchen Lebensumständen sie lebt.
Sie ist diejenige, die entscheidet. Und Du als Tochter bist und bleibst diejenige, die
sich damit auseinanderzusetzen hat, das zu akzeptieren und anzunehmen; das mit
in eine Therapie hineinzubeziehen, empfinde ich als angebrachter, wie sich
therapeutische Gedanken darüber zu machen, wie aus Dritter Hand betrachtet,
die Situation zu sein hat.

Ich wünsche Dir alles Liebe und dass Du für Dich Deinen eigenen persönlichen
Weg findest, um all das, was für Dich mit der Trauerphase Deiner Mutter
verbunden ist, bewältigen zu können. Finde für Dich damit Deinen Frieden.

alles Liebe
flower55
 

zahnfee97

Mitglied
@flower55 ich wünschte auch ich könnte damit meinen Frieden schließen, eben weil ich selber nichts tun kann und auch nicht in die Zukunft schauen kann. Leider ist das nicht so einfach und belastet mein eigenenes Leben mehr, als es gut wäre. Vielleicht brauche auch ich damit noch mehr Zeit.
Dir ebenfalls alles Liebe :)
 

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Liebe Zahnfee,
ich finde es verständlich ,dass du dich um deine Mutter sorgst.
Ich selbst habe vor zweieinhalb Jahren nach 30 Jahren glücklicher Partnerschaft meinen Mann ganz plötzlich verloren.
Auch mir geht es augenscheinlich für viele Bekannte,ganz gut,mache mit meinem Leben so gut wie möglich weiter.
Wie es mir teilweise wirklich geht,wissen nur wenige.
Trauer ist etwas Seltsames.
Ablenkung ist das eine.Auch ich gehe gerne zur Arbeit,lache gern mit Kollegen,hab mich aufgerafft zu einem neuen Hobby.....alles " gut".
Zu Hause sieht es anders aus.Ich ertrage keine Stille,bei einigen Liedern kommen mir sofort die Tränen....fröhliche Weihnachtslieder bringen mich zum Wahnsinn....
In den Reaktionen von deiner Mutter habe ich mich wieder erkannt.
Viele schöne Erinnerungen sind noch schmerzvoll.
Ich selbst habe auch an Therapie gedacht,jetzt den Gedanken erst einmal wieder verworfen.
Für mich habe ich hier auch das Forum gefunden,mir alles von der Seele schreiben zu können,tut mir gut.
Glücklich sein.....ja ,das wünschen wir uns alle.
Nach so einen Schicksalsschlag braucht es ersteinmal Zeit.
Zeit zu verstehen.Zeit zu akzeptieren,dass man nichts ändern kann.Zeit zum Trauern.

Je mehr man am Anfang verdrängt,weil man den Schmerz einfach nicht aushalten kann,desto länger dauert es vllt dann auch es zu verarbeiten.
Positiv sehe ich bei deiner Mutter,dass sie ja von Kontakt mit anderen Witwen spricht,
das kann ihr bestimmt auch helfen.
Negativ sehe ich das mit dem Schlaftabletten.
Ich habe aus Angst vor Abhängigkeit keine genommen.
Trauer kommt irgendwie in Schüben,ähnlich wie bei Tennies.....den einen Tag geht es einem gut,den anderen so schlecht,dass man Angst hat daran zu zerbrechen.
Ich finde es gut,dass du dir Gedanken machst.
Sprich weiter mit deiner Mutter,zeig ihr ,dass du dich sorgst.Aber dränge sie nicht.
Nur sie kann entscheiden was ihr hilft.
Aber ermutige sie Hilfe anzunehmen,wenn sie mit Zweifeln zu dir kommt.
Wie lange jeder braucht,um zu trauern ist sehr unterschiedlich.
Vielleicht möchte dich deine Mutter auch nicht belasten mit ihren Problemen.
Sie möchte zeigen,dass es ihr gut geht.
Ermutige sie mit anderen zu sprechen.

Alles Gute für euch! 🌻
 

zahnfee97

Mitglied
@LeereZukunft vielen Dank für deine Antwort. Es ist sehr interessant mal eine Erfahrung von jemandem zu bekommen, der auf der "anderen" Seite steht. In deinen Aussagen finde ich meine Mutter ebenfalls komplett wieder. Auch dieses "Launenhafte", mal so mal so. Ich kenne meine Mutter sehr gut und sehe halt auch oft hinter die Fassade. Alleine an ihrer Stimme oder ihrer Art von ihrem Tag zu erzählen kann ich oft schon sagen, ob das ein guter oder schlechter Tag war. Egal was sie erzählt.

Ja das mit den Schlaftabletten hat mich auch sehr erschreckt. Auch da gibt es eine Erfahrung, die mich noch verfolgt: vor einiger Zeit fragte mich meine Mutter, ob ich ihr Schlaftabletten besorgen könne (ich bin Zahnärztin mit Arztausweis und kann mir bestimmte verschreibungspflichtige Medikamente selber holen). Ihre Hausärztin wollte sie meiner Mutter nämlich nicht weiter verschreiben, weil sie lt ihr zuerst eine Therapie machen sollte, was meine Mutter natürlich nicht will. Das fand ich schon heftig. Habe das natürlich auch abgelehnt.

Ansonsten versuche ich schon mit ihr sprechen. Leider muss ich da auch noch an mir arbeiten, da es mir teilweise sehr schwer fällt mit ihr zu reden. Sobald es um Papa geht, kommen meistens auch Tränen, meine Mutter ist wie in einem Strudel aus Erinnerungen gefangen und kommt da nicht mehr raus, sie macht sich und den Sanitätern Vorwürfe, ob man seinen Tod hätte verhindern können usw. Das ist für mich oft schwer auszuhalten, obwohl ich weiß, dass es ihr grundsätzlich hilft darüber zu reden.
Aber mehr als ihr Zeit geben, wie du geschrieben hast, kann ich leider auch nicht.

Ich wünscht dir alles Gute und dass auch du irgendwann deinen Weg aus der Trauer findest!
 

flower55

Aktives Mitglied
@flower55 ich wünschte auch ich könnte damit meinen Frieden schließen, eben weil ich selber nichts tun kann und auch nicht in die Zukunft schauen kann. Leider ist das nicht so einfach und belastet mein eigenenes Leben mehr, als es gut wäre. Vielleicht brauche auch ich damit noch mehr Zeit.
Dir ebenfalls alles Liebe :)
Hallo,
danke für Deine Worte.
Es liest sich so, als solle Deine Mutter etwas machen, damit es Dein eigenes Leben
weniger belastet und es Dir besser geht. Es ist nur eine Vermutung meinerseits.
So "funktioniert" Leben in diesem Zusammenhang nicht.

Nehm Dir die Zeit, die es auch für Dich braucht.
Manchmal im Leben erleben wir Lebensphasen, die belastend sind und in denen
sich nichts "bewegt". Anzunehmen, dass es so ist, wie es ist.
Sorge gut in solch einer Phase, falls es eine solche ist. Sei Dir selber die aller-
liebste Freundin.
Mach in Deinem Leben das, was Dir Spaß und Freude macht; soweit es möglich
ist. Sich abzulenken ist wertvoll und sich selber Gutes tun. Selbstliebe, Selbst-
wahrnehmung sind wertvolle Lebensbereiche.

alles Liebe
flower55
 

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Ich wünscht dir alles Gute und dass auch du irgendwann deinen Weg aus der Trauer findest!
Danke dir dafür.
Das ist für mich oft schwer auszuhalten, obwohl ich weiß, dass es ihr grundsätzlich hilft darüber zu reden.
Ich habe auch meine Probleme mit dem Sprechen darüber.Meine beiden Kinder waren dabei,als mein Mann plötzlich einen Herzinfakt hatte,ich selbst auf Arbeit.
Bis ich von der Arbeit ins Krankenhaus fuhr,war es schon zu spät.
Meine Tochter ( heute 22) geht zu einen Therapeuten,mein Sohn( 20) spricht sowieso wenig.....über den Tag haben wir nie wieder gesprochen.Ich bin dazu einfach nicht fähig.

Auch da gibt es eine Erfahrung, die mich noch verfolgt: vor einiger Zeit fragte mich meine Mutter, ob ich ihr Schlaftabletten besorgen könne (ich bin Zahnärztin mit Arztausweis und kann mir bestimmte verschreibungspflichtige Medikamente selber holen). Ihre Hausärztin wollte sie meiner Mutter nämlich nicht weiter verschreiben, weil sie lt ihr zuerst eine Therapie machen sollte, was meine Mutter natürlich nicht will. Das fand ich schon heftig. Habe das natürlich auch abgelehnt.
Das finde ich bedenklich.
Wenn der Hausarzt zur Therapie rät,wird er auch seinen Grund haben.
Ist ja auch nicht schlimm,sich Hilfe zu suchen.
Aber zwingen kann man ja niemanden und zu doll drängen,darfst du nicht,dann erreichst du nur dass sie sich dir gegenüber entfernt.
 

zahnfee97

Mitglied
@flower55 ich möchte einfach nur, dass es meiner Mutter besser geht. Sicher bedingt das dann, dass es auch mir besser geht. Aber Hauptsächlich geht es mir um meine Mutter. Dass es so "einfach" nicht ist, weiß ich.

@LeereZukunft meine Mutter kann im Grund glaube ich sogar recht gut darüber sprechen. Ich für meinen Teil kann auch problemlos alles erzählen, nur eben nicht mit meiner Mutter. Weil ich Angst vor ihrer Reaktion habe. Ich habe meine Mutter als Kind immer als die Starke Mutter erlebt, die immer alles geschafft und gemanaged hat. Sie jetzt plötzlich so "schwach" zu erleben, auch mal weinend, das halte ich kaum aus. Ich weiß ich müsste nur zuhören und sie mal in den Arm nehmen, aber alleine das fällt mir so schwer. Sobald wir etwas tiefer in traurige Themen kommen, möchte ich am liebsten aus dem Raum rennen. Natürlich reiße ich mich in den Momenten am Riemen, aber meine Mutter merkt ja trotzdem, dass was nicht stimmt und ich mich unwohl fühle.
Dass das meiner Mutter ggü unfair ist und sie nichts dafür kann, das weiß ich auch.

Ich selber gehe auch zu einem Therapeuten, zwar primär wegen anderer Probleme, aber das Thema ist natürlich auch Teil der Therapie.

Und so sehr ich meine Mutter nicht verstehe, warum sie keine Therapie will, so klar ist mir auch, dass ich daran nichts ändern und sie keinesfalls zwingen kann.
 

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