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Toxische Kollegin

Anette

Mitglied
Hallo zusammen,
eigentlich arbeite ich in meinem Traumjob. Die Arbeit mit meinen Kunden macht mir Freude und Erfüllung. Ich unterstütze sie in ihrer gesundheitlichen Entwicklung, kann kreativ sein, löse Probleme. Meine Kunden sind freundlich, wertschätzend und super verständnisvoll, wenn Termine wegen meiner Erkrankung (Autoimmunerkrankung) abgesagt werden müssen. Viele von ihnen sind schon seit Jahren bei mir.
Mein Traumjob - wenn nicht meine Kollegin wäre. Ich habe den Bereich, in dem ich arbeite, vor vielen Jahren aufgebaut. Die Abteilung wurde erweitert, sie kam dazu. Anfangs verstanden wir uns gut, so kam es mir jedenfalls vor. Doch vor ca 3 Jahren veränderte sich ihr Verhalten mir gegenüber:
- ignorieren, Raum verlassen, Aufeinandertreffen wegorganisieren
Mittlerweile hat es sich so entwickelt:
- geht mir komplett aus dem Weg, schaut, dass wir so gut wie nie zusammentreffen (z.B. wenn sie was aus dem Büro holen muss), ich seh sie mitunter tagelang nicht
- vermeidet Augenkontakt, hasserfüllter Gesichtsausdruck, wenn wir uns zufällig begegnen
- keine mündliche berufliche Kommunikation von ihrer Seite (privat schon seit 3 Jahren nicht mehr), schriftliche Patientenübergaben bei Urlaubsvertretung
- wenn es sein muss, nur noch schriftliche Kommunikation
- drückt sich um die in der Stellenbeschreibung stehenden Aufgaben, z.B. ambulante Patienten anzunehmen. Sie arbeitet ausschließlich im stationären Bereich. (wo grundsätzlich weniger zu tun ist)
- ignoriert Absprachen
- bringt benutzte Arbeitsmittel nicht zurück, stellt sie in den zweiten Behandlungsraum. Oder bringt sie zurück, wenn ich zur Mittagspause weg bin. Einiges bunkert sie gleich ganz auf der Station.
- verändert bestehende Arbeitsprozesse, ohne mit mir darüber zu sprechen
- grüßt nicht, wünscht keinen schönen Urlaub/schönen Feiertag, meldet sich selber nicht in/aus Urlaub ab/zurück
- verändert Dinge im Behandlungsraum, den hauptsächlich ich für meine Kunden nutzte.
- neuerdings schreibt sie mir Zettel, mit Anweisungen oder mit Bemerkungen, wenn sie meint, dass ich was falsch gemacht habe
- spielt sich als meine Chefin auf, kontrolliert meine Arbeit, weist mir Aufgaben zu, die sie nicht übernehmen will
- vermutlich zieht sie auch über mich vor Kollegen aus anderen Abteilungen her (kann ich nicht beweisen)

Gespräche brachten nichts. Einen Grund für ihr Verhalten hat sie mir nie genannt. Das würde ich mir einbilden, wir hätten halt unterschiedliche Ansichten. Dreht mir meine Worte im Mund rum. Ich hab ihr nie etwas getan, hab sie von Anfang an unterstützt, nie Schlechtes über sie erzählt. Kann mir das überhaupt nicht erklären. Ich bat sie mehrfach mehr Aufgaben und Patienten zu übernehmen, weil ich am Limit bin. Das wäre meine eigenen Schuld, ich dürfte halt nicht so viel annehmen. Inzwischen ist sie Halbtagskraft. Angeblich schafft sie ihre Aufgaben nicht, wenn sie neue Patienten annehmen würde. Hat sich nebenberuflich selbständig gemacht (ohne Genehmigung der Personalabteilung). Der Chef weiß das, deckt sie, lässt sie gewähren und fördert sie sogar noch. Ich bekomme von ihm keine Unterstützung. (Er ist nach mir gekommen. Ich gehöre zum Altbestand. Damit scheint er ein Problem zu haben, hat das auch schon viele meiner alteingesessenen Kollegen spüren lassen)
Sein ignorantes und v.a. ihr respektloses, abwertendes Verhalten macht mich sooo fertig. Ich kenne das nicht. Bin immer mit allen Leuten gut klar gekommen. Sie ist übrigens 5 Jahre älter als ich und benimmt sich so kindisch und niveaulos. Meine Autoimmunerkrankung hat sich verschlimmert. Generalisierte Angststörung ist dazugekommen. Die Tage, an denen sie nicht auf Arbeit ist (auch wenn wir uns ja eh nicht begegnen), sind für wohltuend. Ich versuche nicht an sie zu denken, mein Ding zu machen. Aber jedes Mal, wenn ich sie sehe oder wieder ein Zettel irgendwo für mich liegt, fahren meine Nerven Achterbahn. Inzwischen bin ich sogar in Therapie. Damit ich die Zeit bis zu meiner Kündigung einigermaßen überstehe. Es macht mich traurig, dass so eine miese Person so viel Macht über mich hat und mich zur Kündigung meines Traumjobs bringt.
Ich könnte mich krank schreiben lassen, weniger Energie in die Abteilung stecken - aber das ist nicht meine Art!
So, jetzt hab ich euch mein Herz ausgeschüttet. Danke für eure Geduld beim Lesen.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie habt ihr solche toxischen Menschen überstanden? Habt ihr vielleicht eine Erklärung für so ein toxisches Verhalten? - Bin für jeden Tipp dankbar.
Liebe Grüße
 
Sein ignorantes und v.a. ihr respektloses, abwertendes Verhalten macht mich sooo fertig.
Meine Autoimmunerkrankung hat sich verschlimmert. Generalisierte Angststörung ist dazugekommen.
Aber jedes Mal, wenn ich sie sehe oder wieder ein Zettel irgendwo für mich liegt, fahren meine Nerven Achterbahn. Inzwischen bin ich sogar in Therapie.
Das ist deiner Reaktion geschuldet, sie macht, ( die Weise, wie du das alles nimmst) diese macht das mit dir, du reagierst aggressiv wütend, gekränkt, leidend, fürchtend etc- daran kannst du schrauben, das kannst du ändern.

Versuche sie "witzig" zu sehen- komische Frau, lachhaft, mha so was von blöd aber auch und geh in die Haltung der Überlegenen- was du ja bist! Du bist nicht so, leide daher nicht, sei stolz und froh, dass dir so ein Gen nicht gewachsen ist.

Auf gut deutsch- bleib heiter, egal, sag dir, niemand auf der Welt schafft es, mich aus der Contenance zu bringen. Sie geht ein neben jemanden, der da nicht mitmacht und lebt auf, wenn du immer an sie denkst. Gib ihr keinen Raum mehr in deiner inneren Welt. Die ist halt so, vielleicht ist sie neidig auf dich, oder vielleicht ist sie in der Menopause, oder sonst etwas wird über ihre Leber laufen.

Trainiere dir Wurschtigkeit an, ab morgen. Übe das als Eigentherapie. Schau ihre ewig beleidigte Schnute an und schmunzle mal.
 
Was kränkt, macht krank...

Fürchte dich nicht, ärgere dich nicht, jetzt hast du Zeit und Gelegenheit mit diesem Leiden von dir zu brechen, wo du nicht aushalten kannst, wenn wer auf "Liebesentzug" macht. Vielleicht ist das zugleich auch ein wichtiger Beitrag an dich selbst, deine Autoimmunerkrankung könnte sich auch bessern, wenn du NICHT wütend, gekränkt antwortest. Jedesmal, wenn du dich ärgerst, schüttest du Botenstoffe, gewisse Hormone und Substanzen aus, die dir dein Leben im wahrsten Sinn des Wortes vergiften.
Ich habe mal gelesen,wenn wir jemanden schlimm finden, dann will unser ( einfältiger) Leib helfen und jenen eliminieren mit eben Adrenalin, Cortisol usw- dabei spürt der andere nichts, sondern wir selbst. Autoimmunstörungen sind ja nichts anderes, als dass der eigene "Leib" sich selbst angreift, gemeint ist wer anderer.

Dann erzähle ich noch die Begebenheit mit einer meiner früheren Chefinnen- diese grüßte auch nicht, sie war launisch, ekelhaft. Als ich sie mal spiegelte und nicht wie gewohnt frisch, fröhlich eintrat, sondern ebenso mürrisch tat wie sie, da wechselte sie auf einmal die Rolle- sie lief mir nach und fragte, was hast du, bist du böse auf mich...?? Sie war auf einmal total anders.

Experimentiere, statt das alles echt ernst zu nehmen. Hole deine Vorteile heraus und sei klug.
 
Du gibst ihr soviel Raum. Warum?
Was hat das mit dir und deiner Arbeit zu tun, dass sie sich selbständig gemacht hat?
Du hast gekündigt, lass die Frau und den Chef hinter Dir.
Es bringt ja auch nichts, wenn du wüsstest warum sie so ist. Oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn es wirklich so ist, dann ist das Problem nicht die Kollegin, sondern der Chef. Der müsste hier ja Klarheit schaffen, wer wofür zuständig ist. Ansonste beantworte die Zettel doch auch einfach mit Zetteln und schreibe "Nein". Sie selbst hat dir das geraten. Du darfst eben nicht so viel annehmen. Wegen so etwas würde ich nicht kündigen, wenn sonst alles passt.
 
Hallo Anette,

ich kann dich verstehen, denn ich hatte auch mal ein schlimmes Erlebnis mit einer Arbeitskollegin. Aber ich weiß nicht, ob das mit deiner Situation vergleichbar ist.

Drei Monate habe ich mit einer Kollegin, die ich zuvor nicht kannte, zusammengearbeitet. Das lief super, wir konnten uns gegenseitig ergänzen und helfen. Zu meiner Überraschung erzählte sie mir viele private Sachen und auch, dass mit ihr keiner lange zusammenarbeiten will. Das hat mich überrascht und sie tat mir auch ein wenig leid. Merkwürdigerweise haben mich zwei Kollegen gewarnt, dass ich bei ihr vorsichtig sein soll, was ich überhaupt nicht verstehen konnte.

Dann wurde es schwieriger mit ihr. Sie wollte unbedingt ihren Kopf durchsetzen und war auch ziemlich streitsüchtig. Die Zusammenarbeit wurde kompliziert, da sie nur noch das Nötigste sprach und nicht mehr kooperierte.

Ich verstand nicht, was geschehen war, und nach einiger Zeit stellte ich sie zur Rede. Ich wollte wissen, was sie gegen mich hat oder was ich bei ihr falsch gemacht habe. Sie brüllte mich an, dass sie sich von mir verfolgt fühlt, dass ich nur mit ihr ins Bett will und dass ich mir professionelle Hilfe suchen soll. Ich war völlig verwirrt und schockiert, zwischen uns war absolut nichts passiert, was diese Unterstellungen erklären konnte. Ich bekam regelrecht Angst vor ihr. Nun ignorierte sie mich vollständig, grüßte nicht mehr und schaute demonstrativ in eine andere Richtung, als sie mich sah. (Ich, der anfänglich weiße Ritter ist aus ihrer Sicht schwarz geworden.)

So etwas ist mir auf der Arbeit noch nie passiert. Ich hatte keine Erklärung, was da geschehen war. Ich habe mir den Kopf darüber zerbrochen und lange Zeit die Schuld bei mir gesucht.

Ich vermute heute, dass diese Arbeitskollegin ernste psychische Probleme hatte. Vermutlich habe ich sie unwissentlich getriggert und ich habe in ihr schlimme Erinnerungen geweckt. So habe ich ihr Angst gemacht, da ich ihr zu nah gekommen bin. Nicht körperlich, sondern ihrem Herzen und aus Angst enttäuscht zu werden, hat sie von sich aus alles kaputt gemacht.

Ich kann in einer solchen Situation nur empfehlen, klare Grenzen zu setzen, auf Distanz zu gehen und auf keinen Fall die Schuld bei sich selbst zu suchen.

Liebe Grüße
Andreas 🙂
 
Hallo Anette,

Du schreibst, dass dein Chef deine Kollegin deckt und unterstützt in dem, was sie tut.

Hast du denn mit anderen Kollegen mal über das Thema gesprochen? Grade mit denen, die ebenfalls schon länger da sind?

Es wäre wirklich sehr schade, wenn du deswegen deine Arbeit aufgeben müsstest.

Ich wünsche dir jedenfalls viel Kraft und dass sich die Situation doch verbessert.
 
Vielen Dank für euren Zuspruch und eure Ratschläge!!! 😘

Ich ignoriere sie schon weitestgehend. Ich mach mein Ding, sie macht ihr Ding. Durch die Arbeitsaufteilung und ihren Spleen laufen wir uns ja kaum noch über den Weg. Und ich denk mir auch, wieviel Energie sie aufbringt, um dieses Verhalten mir gegenüber aufrechtzuhalten. Sie hat wohl wirklich ein Problem, dass sie auf mich projizieren muss. Denn ich hab ihr nichts getan.
Mittlerweile komme ich meistens gut damit klar. Aber manchmal fällt irgendwas vor und es packt mich wieder. Ihr habt recht, es macht mich traurig und wütend, weil ich sie nicht verstehe. Und je mehr ich drüber grübele, umso mehr Macht gebe ich ihr über mich. Es ist ein Teufelskreislauf. Und dann komme ich nicht so einfach aus diesem Gedankenkarussell heraus.

Ihre Zettel möchte ich nicht mit Zetteln beantworten. Warum soll ich mich auf ihre Spielchen einlassen? Ich finde diese Art affig. Wenn ich was mit ihr zu besprechen habe, spreche ich mit ihr.

Gekündigt habe ich noch nicht. Ich muss erst noch ein Projekt beenden, dass mir wichtig ist. Krank schreiben lassen ist keine Option, weil es grundsätzlich nichts an der Situation ändern würde. Ich möchte ja arbeiten, denn meine Aufgaben mache ich wirklich gerne. Und wenn ich nach der Krankschreibung zurückkomme, ist sie immer noch da und nichts hat sich verändert. Ich hab lange mit mir gehadert (nach dem Motto: love it, change it or leave it), aber nun habe ich die Entscheidung, einen neue Arbeitsstelle zu suchen, für mich getroffen. Es tut weh, aber ich bin jetzt fein damit.

Zu der Nebentätigkeit: In ihrem Fall brauchte sie eine Genehmigung von der Personalabteilung, weil die Nebentätigkeit im gleichen Beruf und in einem bestimmten Umkreis zum Hauptjob sein sollte. Die hat sie nicht bekommen. Unser Chef hat es ihr aber erlaubt unter der Bedingung, dass sie bei uns nicht offiziell als Therapeutin "auftaucht" (Webseite usw.). Von der Absprache weiß ich, weil sie mir das damals erzählt hatte. (damals verstanden wir uns noch gut) Da war ihre Stelle noch befristet, sie wollte sich so schnell wie möglich zu 100% selbständig machen. Deswegen hab ich es damals mit getragen. Im Nachhinein war das echt naiv von mir. Inzwischen ist sie entfristete Teilzeitkraft. Jedenfalls schiebt sie diese Bedingung u.a. eben als Grund vor, sich im Hintergrund zu halten bzw. nicht in der Ambulanz arbeiten zu müssen. Sie hat mir auch klar gemacht, dass sie das nicht ändern wird.
Und mit dem Chef habe ich auch schon gesprochen, der sieht keinen Handlungsbedarf, der wechselte sofort das Thema. Da reime ich mir leider nichts zusammen.
Was sie in ihrer Freizeit macht, ist mir herzlich egal, nur diese "Regelung" ist für mich und auch für den Betrieb ein Nachteil. Die Abteilung kann so nicht wachsen, sich nicht weiterentwickeln. Zusätzliches Personal ist finanziell nicht drin.
Mit anderen Kollegen kann ich nicht so frei drüber sprechen, weil wir beide mit anderen Abteilungen zusammenarbeiten. Sie verhält sich auch nur mir gegenüber so merkwürdig. Ich spreche nicht schlecht über sie vor anderen. Und ich bin der Meinung, die Probleme sollen nicht nach außen in andere Abteilungen getragen werden. Das hilft nicht, eher im Gegenteil. Ob sie´s genauso hält, weiß ich nicht.

Ich versuch´s mal mit Abgrenzen und Wurschtigkeit 😉 und hoffe, dass sich mir irgendwann der Sinn erschließt, so was durchmachen zu müssen und hoffe auf den Erfolg, daran zu wachsen. 💪🍀
 

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