Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Total eskaliert

Bücherpuppe

Moderator
Teammitglied
Natürlich tut es sehr weh, wenn Eltern nicht so für einen da sind oder da waren, wie es sein sollte.
Wenn es vorher schon nicht so war wird dein Vater sich auch nicht einfach so ändern.

Du hast Recht. Lass los.

Du musst für dich damit zurecht kommen, zB. Mit einer Therapie.
Verarbeite das für dich.
Für deinen Vater bist du nicht verantwortlich.
Das ist er für sich selbst.


Hast du Freunde oder Vertrauenspersonen, die für dich da sind, wenn es dir schlecht geht?
 
G

Gelöscht 117789

Gast
Ja es stört mich wenn er mir verspricht ich bin für dich da und hält es nicht. Dann braucht er, es auch nicht versprechen. Er hätte mir einfach die Wahrheit sagen sollen das er lieber Zeit mit seiner Freundin verbringen möchte. Das hätte mir zwar auch wehgetan aber dann hätte ich gleich gewusst woran ich bin. Statt mich im Krankenhaus regelrecht anzuflehen mit ihm mitzukommen. Was soll das?

Vielleicht wollte mein Vater mich auch nur seiner Freundin vorführen um zu zeigen was für ein toller Vater er ist. Sie ist selbst Mutter vielleicht dachte er das macht Eindruck auf sie.

Die Vergangenheit trage ich ihm nach, weil er die selben Fehler immer wieder macht. Mein Vater beteuert immer das es ihm leid tut. Es gibt tausend Gründe warum er so gehandelt hat. Nur ein ich bin Schuld oder das war ein Fehler kommt nie. Für ihn sind immer nur die anderen, meistens ich Schuld und die ganze Welt ist ungerecht.
Er ist nicht bereit etwas zu ändern, somit tut es ihm nicht leid und er hat nichts aus der Sache gelernt.

Mein Vater ist nicht bereit die Vergangenheit aufzuarbeiten. Wenn wir uns gemeinsam professionelle Hilfe suchen würde unser Umgang wäre ganz anders. Bloß dazu gehören zwei.

Wenn mein Vater sich immer wieder gleich verhält das reißt alte Wunden auf und ich muss automatisch an die Vergangenheit denken.

Sein Kind monatelang nicht zu beachten, weil man lieber bei der neuen Freundin ist, finde ich nichts was man mal eben so verzeihen könnte. Es kam auch nie ein Wort der Entschuldigung. Nebenbei betrachtet finde ich es sowieso nicht richtig das meine Eltern mich damals mit reingezogen haben. Ich konnte als Kind dafür nun wirklich nichts wenn die beiden Eheprobleme hatten. Wobei er mir das auch vorgeworfen hat das, sobald ich geboren wurde die Ehe vorbei war. Man mich hätte abtreiben sollen. Ich alles kaputt gemacht habe. Solche Aussagen werde ich ihm niemals verzeihen können. Sowas sagt man nicht mal im Streit.

Ich werde meine Lehre daraus ziehen und den Kontakt einstellen. Mein Vater wird wieder ankommen das weiß ich. Spätestens wenn Weihnachten ist und er den guten Schein wahren muss. Oder wenn die Freundin jetzt wirklich keine Lust mehr hat und sich die nächste nicht so schnell wie gewünscht finden lässt. Das war immer so. Bloß mache ich jetzt dauerhaft zu.

Ich bleibe nach der nächsten OP Zuhause.

Leider ist mein Vater nicht bereit für mich da zu sein. Das muss ich einfach einsehen. Auch wenn das dauern wird und sehr schmerzhaft ist. Aber es lohnt nicht an ihm weiter festzuhalten und mich weiterhin verletzen zu lassen.
Ja, das ist sehr schade, aber so ist es leider.
 
B

Blümchen

Gast
Die Erkenntnis tut einfach weh. Ich bin leider auch ein Mensch der viel verzeiht und anderen zu viele Chancen gibt. Irgendwann muss ich dann einsehen es lohnt sich nicht. Ich glaube zu oft an das gute im Menschen.

Ich habe leider niemanden.
 

GrayBear

Aktives Mitglied
Hallo Blümchen,

ein Nachteil des Erwachsenwerdens ist, dass man seine Eltern aus neuen Blickwinkeln sehen lernen muss und dabei fallen einem auch Dinge auf, die einem als Kind vielleicht nicht so sehr aufgefallen sind. Dein Vater hat Schwächen und Fehler, ganz offensichtlich. Und Du hältst nun ein Brenn- oder Vergrößerungsglas auf diese Stellen und urteilst darüber. Ja, kannst Du machen und ist nachvollziehbar. Es ist auch sehr verständlich, dass Du noch immer sauer mit ihm bist, dass er Deine Mutter und damit auch ein wenig Dich betrogen hat und nun wendet er sich dieser anderen Frau zu. Auch das ist aus der Sicht eines Kindes ziemlich schräg. Ich kann das aus eigener Erfahrung gut nachvollziehen.

Aber nun möchte ich Dir versuchen ein Argument nahezubringen, dass Du womöglich erst in 20-30 Jahren besser nachvollziehen kannst: wenn man 50 oder die 60 Jahre hinter sich hat, verändern sich so manche Dinge. Manches fällt schwerer, manches braucht mehr Kraft. Und dann stellt man auch immer mal wieder fest, dass man gerne das eine tun würde, es aber nicht mehr kann. Soll heißen: ja, seinem Kind zu helfen sollte eigentlich selbstverständlich sein, aber mal ehrlich: Du schiebst eine ziemliche "Bugwelle" an Vorwürfen, Forderungen und Erwartungen vor Dir her, die einen ganz schön überfordern kann. Und nun steht er vor dem Problem, dass er Dir helfen und "Raum" für Dich schaffen soll und gleichzeitig ist da die andere Frau, die mit "Kinderkram" (Ich weiß, Deine OP ist kein Kinderkram) vielleicht nicht mehr viel am Hut hat. Vielleicht weiß er einfach nicht, wie er das lösen soll?

Selbst wenn Du "nur" oben im Zimmer liegst, verändert das das "Betriebsklima", denn ihr seid euch nicht mehr gewohnt. Deine als Kind in Anspruch genommene Selbstverständlichkeit gibt es nicht mehr, auch wenn es "Dein" Zimmer noch gibt. Auch das muss man als Kind erst einmal akzeptieren können und es tut zumeist immer und immer wieder weh.

Wie ich das sehe, hast Du Dich gerade in einem Gefühlschaos aus alten und neuen Gefühlen verstrickt und bis davon verletzt. Das ist Dein gutes Recht und steht Dir zu. Was Dir aber nicht mehr zusteht ist, dass Du Deinen Vater noch immer für sehr viel verantwortlich machst und irgendwie verlangst, dass er es wieder gut machen soll. Das ist einfach nicht möglich und übersteigt wohl auch seine Möglichkeiten. Du bist inzwischen erwachsen und wenn Dir etwas an Deinem Vater nicht passt, dann solltest Du als erwachsener Mensch erst einmal fragen, ob er Deine Kritik überhaupt hören will. Ein Anrecht darauf hast Du nicht.

Wenn Du Dich mit eurer Vergangenheit schwer tust, dann ist es nach so vielen Jahren Deine Aufgabe, für Dich und nur für Dich eine Lösung zu schaffen, wie Du Menschen verzeihen und in Dir aufräumen kannst. Natürlich wäre es vielleicht schön, wenn Dir Dein Vater dabei helfen könnte, aber was ist, wenn er dies nicht kann? Welchen Sinn macht es, von jemandem etwas zu fordern, das ihm nicht möglich ist? So traurig und schade das auch sein mag?

Ich habe den Eindruck, dass aus Dir noch immer sehr das enttäuscht und verletzte Kind spricht und dass es so langsam an der Zeit ist, dass Du noch etwas erwachsener wirst und mit Dingen abschließt, die zwar Deine Vergangenheit sind, aber die in der Gegenwart nichts mehr zu suchen haben. Ja, das hört sich vielleicht hart an, kann aber sehr liebevoll sein, Dir selbst und anderen gegenüber. Dir selbst gegenüber ist es deshalb liebevoll, weil Du Dich nicht mehr mit einer Lösung abquälen musst, die es einfach nicht gibt. In dem Du es als Vergangenheit anerkennst, musst Du es nicht vergessen, aber Du kannst es wie ein Papierschiffchen in den Fluss der Zeit setzen und davon treiben lassen. Es muss nicht mehr so wichtig sein. Es ist nur so wichtig, wie Du es wichtig nimmst.

In dem Du von Deinem Groll Abstand nimmst und Deinen Vater zu sehen beginnst, wie er nun einmal ist, mit all seinen Schwächen und Stärken, könnt ihr wieder eine Beziehung aufbauen, die heute tragfähig und sinnvoll ist und ihre Grenzen hat, auch wenn Dir diese Grenzen vielleicht nicht passen.

Du bist heute ein erwachsener und eigenständiger Mensch und nicht mehr primär sein Kind. Ja, das verlagert die Verantwortung für Dich und Deine Gefühle ganz erheblich mehr auf Deine Seite. Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du dieses Gefühlschaos in Dir Schritt für Schritt auflösen und noch mehr in Dein erwachsenes Leben finden kannst, denn dann kannst Du besser sehen, wie sehr Dein Mitgefühl und Verständnis auf dieser Welt gebraucht wird und helfen kann.

Dein Vater geht dem Ende seines Lebens zu und mag es auch noch 30 Jahre dauern. Dieser Alterungsprozess verändert einen und nur wenig davon ist herzlich willkommen. Das soll nicht Dein Mitleid erregen. Es soll Dir etwas die Augen öffnen und Dich vielleicht etwas milder stimmen, damit du erkennen kannst, dass hinter mancher Wut auch die Angst versteckt ist, was alles noch auf Dich zukommt und wie Du mit Deinem Leben zurecht kommst und kommen wirst.

Du bist alt genug, um hinter die Kulissen zu schauen und dass so manches nur noch von einem "Klebeband" zusammen gehalten wird, weil mehr nicht mehr möglich war und ist. Schätzt Du nun die Absicht hinter dem Klebeband und das Klebeband oder prangerst Du nur das Provisorium an? Wir sind alle Menschen und können nur tun, was uns möglich ist. Manchmal reicht das nicht, das ist wahr. Und dann entscheiden Du und ich und alle anderen, worauf wir unseren Focus legen und was aus unseren Entscheidungen entstehen kann, in dem wir darauf achten, was unsere Basis ist: ist es Wut, sind es Enttäuschungen? Oder sind es Verständnis, Vergebung, Hoffnung und klarsichtiges Vertrauen darauf, was sein kann?

Kümmere Dich um Deine inneren und äußeren Verletzungen, das ist wichtig. Ich wünsche Dir dazu alles Gute, denn es steckt noch so viel Gutes in Dir.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 79650

Gast
Mein Vater war lange Zeit mit mir alleine. Immer wenn mit der anderen wieder Schluss war. Ist ja nicht meine erste OP. Er ist damit wunderbar klar gekommen.
Dann muss er nur noch begreifen, dass in seinem Leben nur Platz für EINE weibliche Person ist und verstehen, dass er mit dir glücklich zu sein hat.
Er kann doch von mir nicht erwarten das er ewig auf mir hockt wenn kein anderer da ist. Aber sobald jemand kommt wird sich tot gestellt.
Dann sag ihm das so. "Papa, ich will nicht, dass du Partnerinnen hast. Ich will, dass du dich nur um mich und meine Bedürfnisse kümmerst!"
Klare Kommunikation spart Zeit.
Mein Vater ist nie mit mir in den Urlaub gefahren da hatte er keine Lust darauf. Als er seine neue kennenlernt hat ist mein Vater manchmal Monatelang zu ihr abgehauen.
Es ist ja auch etwas anderes, ob man zu seiner Partnerin fährt oder mit einer Tochter, die...nicht besonders entspannt zu sein scheint, Urlaub macht.
Wenn ich die kranke Person frage und diese mir sagt ich wünsche mir Ruhe hat man das zu akzeptieren. Wenn ich etwas möchte melde ich mich schon.
Ruhe hat man zuhause am leichtesten. Und es muss auch niemand auf Seidensocken durch die Gegend schleichen und mit gespitzten Ohren darauf warten, ob du dich vielleicht meldest.

Wie auch immer - dein Vater wird erleichtert sein, dass du weg bist und du hast ja jetzt die gewünschte Ruhe. Die schmerzlichen Kindheitserfahrungen der Vergangenheit würde ich mit einem Therapeuten besprechen und mich ansonsten auf meine Genesung konzentrieren.
 
G

Gelöscht 120787

Gast
Blümchen, du kennst doch deinen Vater. Es ist bestimmt nicht das erste Mal, dass er sich so verhält. Du hast gehofft, du würdest bei ihm Ruhe finden. War nicht so. Es war gut, dass du nach Hause gefahren bist. Ich denke, der Mann war total überfordert. Neue Freundin, kranke Tochter und er dreht am Rad. Das war eine ungüsntige Situation. Du kensnt die Frau nicht, bist krank und dein Vater kommt mit allem nicht zurecht.
Was hast du dir von deinem Vater erhofft? Die Frage muss du hier nicht beantworten, aber frage dich das mal und sei ehrlich zu dir. Und dann entscheide für dich, was du in Zukunft tun wirst.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben