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Todkrank - keine Hoffnung

G

Gast

Gast
Hallo,

ich bin sehr verzweifelt. Bei meinem 67 jährigen Onkel wurde eine Leberzirrhose diagnostiziert. Er wiegt nur noch 38 kilo. Der Arzt meinte, dass es gar keine Hoffnung mehr gibt und er nur noch wenige Tage zu leben hat. Sein Vorschlag war, seine letzten Tage daheim zu verbringen. Jedoch kümmern sich weder die Kinder noch seine Frau um ihn. Ganz im Gegenteil habe ich noch miterleben müssen, wie sie mit ihm im Krankenhaus schimpfen. Da ich sehr weit weg wohne konnte ich nur 3 - 4 Tage bei ihm bleiben. Wir haben viel geredet und er wünscht sich seine Familie um sich. Wie kann man nur so herzlos sein?! Ich bin mittlerweile wieder daheim, muss aber die ganze Zeit an ihn denken. Er bzw. niemand hat es verdient in einer derartigen Situation von der eigenen Familie im Stich gelassen zu werden. Natürlich habe ich versucht mit allen zu reden. Aber sie blocken absolut ab und meinen nur, was es denn bringen würde, wenn sie bei ihm bleiben! Ich bin der Meinung, dass egal wie verstritten man ist, seinen eigenen Vater bzw. Mann nicht derartig behandeln darf... Ich kann mit niemandem darüber reden, den meisten ist es gleichgültig
 
A

achdieschonwieder

Gast
Hallo!
Ja da hast du aber recht.. Dein Onkel hat das Recht darauf, in seinem gewohnten Umfeld die letzten Tage zu verbringen und GLÜCKLICH zu sein.. Kannst du ihn denn nicht irgendwie zu dir holen oder solange bei ihm bleiben???
 
Hallo Gast,

ich bin ganz deiner Meinung, auch ich würde ein
Familienmitglied welches todkrank ist nicht im Stich
lassen.
Egal ,was immer auch vorgefallen wäre.

Aber, was nützt es dem Kranken, wenn seine Familie
ihn nicht haben will?
Man kann sie a. nicht zwingen und b. könnte man es,
wären sie bestimmt nicht gut und herzlich zu ihm.

Besteht eine Möglichkeit den Onkel in einem Hospiz
unterzubringen? Dort ist die Pflege herzlich und liebevoll.

Liebe Grüsse und alles Gute,
Katinka
 

lea

Aktives Mitglied
Hallo Gast,

bin deiner Meinung. Einem Sterbenden sollte man den letzten Wunsch nicht verweigern. Nun scheint die Familie aber nicht damit umgehen zu können und sich auch nicht umstimmen zu lassen.

In dem Falle würde ich an deiner Stelle versuchen, Ausgleich zu schaffen. Vllt könntet ihr telefonieren, wenn ihm eure Gespräche was gegeben haben. Vllt gibts in seiner Gegend einen Hospizdienst oder Freunde, Bekannte trauen sich das zu.

Das sind Angebote für ihn und selbst, wenn das alles erfolglos bleiben sollte......du hast wenigstens versucht, ihm beizustehen.
Leider stößt man da viel zu oft auf Grenzen.


Alles Liebe Dir!

wünscht die Lea
 
G

Gast

Gast
Vielen Dank für eure Antworten.
Er hat heute ein Telefon ins Zimmer bekommen. Wir konnten telefonieren. Er meinte, durch die Flüssignahrung hat er sogar 2 Kilo zugenommen und ist zuversichtlich, dass er bald wieder heim kann. Mir kamen wieder fast die Tränen. Nach Rücksprache mit dem Arzt wird er morgen in die Pflegestation verlegt (eine Art Hospitz) wo er seine letzen Tage verbringen soll. Ich kann es einfach nicht wahrhaben und bin so verzweifelt nichts machen zu können. Es ist eine sehr schmerzhafte Erfahrung die ich wirklich niemandem wünsche. Trotzdem möchte ich nicht hilflos zuschauen müssen. Ich habe wieder Urlaub beantragt und werde wieder zu ihm hinfahren. Ich kann sein Lächeln - sogar in dem Zustand - einfach nicht vergessen als ich bei ihm war. Er sehnt sich einfach nach Zuneigung und seiner Familie. Ich kann an nichts mehr anderes denken und mache mich selber fertig.
 
F

faak2008

Gast
Es gibt seit neuem das Recht auf palliative Versorgung, auch ambulant! Frag mal bei den Pflegediensten oder Hospizvereinen! Die kommen auch manchmal ins Krankenhaus.
Es müsste mittlerweilen auch schon in der Nähe Palliativstationen in den Krankenhäusern geben, die haben geschultes Personal, das auch zwischen den Angehörigen vermittelt, wenn es der Wunsch eines Schwerkranken ist.
Ich arbeite selber in einem ähnlichen Berreich, ich hatte auch früher nie Verständnis für diese "Kaltheit" der Angehörigen. Und ich bin auch der Meinung, das man mit dem Schwerkranken Frieden schließen sollte, es gibt nur noch diese eine Möglichkeit. Und sie werden sich das nie verzeihen, wenn auch nur im Unterbewusstsein. Vielleicht für den Schwerkranken auch eine letzte Möglichkeit sich zu entschuldigen. Und bedenke bitte auch die Kinder zu verstehen, es ist da bestimmt was vorgefallen. Ich habe auch gelernt es zu akzeptieren, man weiß nie, was vorgefallen ist im ganzen Leben. Denk mal an jemanden in Deiner Familie, der Dir besonders weh getan hat. Dann denke, dem geht es nun genauso schlecht. Was würdest Du tun? Ihn plötzlich fürsorglich versorgen? (Ich denke dabei immer an meinen Schwiegervater,...) Ich könnte es vielleicht auch nicht. Ich weiß es nicht,..
Ich hoffe für Deinen Onkel, dass er in Frieden gehen darf.
Liebe Grüße
 

Katrin1964

Aktives Mitglied
Es ist sehr schlimm, wenn man einen menschen nicht mehr helfen kann und einfach nur zusehen muss. Leider kommt das sehr häufig vor, das nicht mal der nahestehende Tod die Familie wieder zusammen bringt. So auch bei meinem Schwiegervater in Spe. Die zukünftige Schwägerin, hatte sich mit ihm verstritten, sie kam nicht mal, wo sie wusste das es zu Ende geht und erst recht nicht zur Beisetzung. Auch mit ihrer mutter will sie nichts mehr zu tun haben. Sowas gibs leider und damit muss man sich wohl abfinden. Ob solche menschen dann mit ihrem Gewissen leben können, müssen sie selber entscheiden. Klingt sehr hart ist aber so.
 

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