1. Zuerst meinte sie, sie müsse zu weit ausholen, um mir das zu erklären. Und dazu fehle ihr die Energie.
Zum Schluss kam noch: "Denk mal drüber nach. Vielleicht kommst du selbst drauf."
2. Ich glaube, sie ist mit ihrem Ex-Freund tatsächlich "fertig" und will ihn nicht mehr zurück.
Rückblichend fällt mir noch ein, dass sie so ziemlich all ihre Ex Beziehungen als toxisch bezeicnete, sobald sie Schluss gemacht hat und natürlich waren immer die Ex Freunde die Giftspritzen, nie sie selbst.
Toxisch - das ist für mich auch so ein Modebegriff, der allzu gern und viel zu oft benutzt wird.
Vorweg: Ich bin etwas hart...es soll übrigens kein Angriff sein. Aber vielleicht hilft es beim verstehen oder auch nicht.
1. Deine Tochter sollte eine Therapie machen, um besser zurecht zu kommen, empfehle ich sehr.
Du wirst von allein nicht darauf kommen, aber ich habe Anreize gegeben was es sein könnte.
2. Du invalidierst ihre Gefühle und nimmst sie nicht ernst: "Toxisch - das ist für mich auch so ein Modebegriff, der allzu gern und viel zu oft benutzt wird." -sie soll sich also nicht so anstellen?
Dieses Muster wird es in der Kindheit auch gegeben haben.
Klar es sind immer zwei Schuld. Sie hat Zuhause
vermutlich gelernt die Fresse zu halten und Harmonie herzustellen. Klar sind ihre Beziehungen dann toxisch...weil sie sich unter den Scheffel stellt und anpasst (Hamoniebedürfniss, weil kennt man ja nicht anders) und das gern ausgenutzt wird.
Das da das Problem liegt, das erkennt man in einer Therapie und lernt sein Verhalten zu ändern, Kommunikation und Bedürfnisse und Gefühle angemessen mitzuteilen.
Ihre beste Freundin ist schwanger, eine andere heiratet im September und sie selbst hangelt sich von einer kurzen Beziehung zur nächsten.
Ja, das kann Druck erzeugen und Selbsthass und den Selbstwert weiter herabsetzen.
Klingt für mich wirklich so, als sei eine Therapie ganz gut für sie...wenn sie "beziehungsunfähig" zu sein scheint und sich die falschen Partner aussucht...und das erlernte Verhaltens-Muster sein übriges tut.
Da gebe ich dir voll und ganz recht. Meine Gedanken kreisten in der letzten Zeit nur noch um meine Tochter und ihr verneindliches Trauma. Das tut mir nicht gut und bringt mich auch kein Stückchen weiter.
Bei deiner Tochter kreisen die Gedanken vermutlich auch...
Seitdem ich am Montag abend bei ihr war, haben wir nichts mehr von ihr gehört.
Mein Mann hat sie gestern per WhatsApp gefragt, ob sie Lust habe, am Sonntag zum Grillen vorbeizukommen. Keine Reaktion.
Mir kommt es mittlerweile tatsächlich so vor, als wolle sie mich für irgendwas bestrafen.
Auch wenn es mir sehr schwer fällt, werde ich nicht noch einmal um Gnade, bzw. Nennung des furchtbaren Traumas betteln.
Ich hoffe, das halte ich durch. Und ich hoffe, meine Tochter meldet sich bald bei uns.
Denke sie will nicht bestrafen, aber wenn du so denkst, bedeutet es vermutlich das du in deiner Kindheit "bestraft" wurdest und es nun so wahrnimmst.
Sie ist einfach überfordert damit, es ist ihr zuviel und angestaute Gefühle kommen hoch bei ihr, deswegen der Rückzug...bis sie sich reguliert hat und wieder ihre Rolle in der harmonischen Familie spielen kann. In ihrem inneren sieht es vermutlich anders aus.
Auf jeden Fall setzt sie mich gerade ganz bewusst psychisch unter Druck und möglicherweise bereitet es ihr eine Art Genugtuung, mich leiden zu sehen.
Ich habe das Gefühl, wenn ich ihr jetzt hinterherrenne, treibe ich sie nur noch weiter von mir weg.
Also versuche ich standhaft zu bleiben. Vielleicht kommt sie dann wirklich (hoffentlich bald) zu der Erkenntnis, dass ihr Verhalten nicht in Ordnung ist.
Wenn es bewusst sein sollte, was ich nicht glaube...woher hat sie es wohl? Wo hat sie es erlernt? Bei den Eltern vielleicht?
So und hier: "Vielleicht kommt sie dann wirklich (hoffentlich bald) zu der Erkenntnis, dass ihr Verhalten nicht in Ordnung ist."
DAS ist ein Muster, was sie meinen könnte.
Du benimmst dich nicht? Du wirst ignoriert, bis du merkst das du was falsch gemacht hast und dich entschuldigst. Harmonie MUSS hergestellt werden...aber keine Kommunikation über Probleme?
Benimm dich und unterdrücke...sonst Liebesentzug.
*Das Verhaltensmuster spiegelt sich dann auch in ihren "toxischen" Beziehungen wieder.
Er hat gefragt. Keine Reaktion.
Sie in Ruhe zu lassen ist mittlerweile auch mein Plan.
DuchHinterhergebettel mache ich mich mehr und mehr zum Deppen und bestärke sie womöglich darin, ihr Machtspielchen noch weiter auszubauen.
Denke in Ruhe lassen ist gut, damit sie runter kommen kann. Aber sie einladen war auch gut um zu zeigen "Wir sind da, die Tür steht für dich offen".
Machtspielchen vermute ich weniger.
Meine Tochter hat mich vor einigen Tagen angeschrieben. Sie würde uns vermissen und möchte uns gern treffen.
Wir trafen uns am drauffolgenden Tag in einem Cafe.
Sie tat so als sei nichts gewesen und plauderte munter drauflos.
Nach einer Weile habe ich sie dann auf das vermeintliche Trauma angesprochen - und es stellt sich heraus, dass es kein Trauma gab.
Sie hat dann ziemlich fadenscheinig zu erklären versucht, warum sie mir das mit dem Trauma an den Kopf geworfen hat.
Ihrem Empfinden nach sei unser familiäres Verhältnis zu eng und zu bilderbuchmäßig gewesen und das könne man ja im weitesten Sinne als traumatisierend bezeichnen.
Sie habe eine Pause gebraucht. Die sei für sie gut und wichtig gewesen, aber nun hätte sie uns gern wieder in ihrem Leben.
Ich hätte ihr natürlich direkt sagen können, dass ich ihr Verhalten äußerst unfair und mies finde.
Aber ich habe es (noch) nicht getan, weil ich spürte, dass sie dafür zum jetzigen Zeitpunkt nicht empfänglich wäre.
Es wird noch eine Aussprache geben. Das hoffe ich zumindest.
Aber ich will abwarten, bis unsere Beziehung wieder etwas mehr Stabilität hat.
Vielleicht solltest auf Aussprache erstmal verzichten...und erstmal an euer Kommunikation arbeiten.
Für mich stellt es sich so da, als wenn deine Tochter wieder die Harmonie herstellen wollte und ihre Bedürfnisse wieder hinten angestellt hat. Weil das mit dir drüber reden nicht klappte und da macht sie jetzt zu. Unterstütze sie bei ihrer Therapie, wenn es geht, damit sie lernt gesunde Beziehungen zu führen.
Sie ist mit Mitte 20 nicht weniger erwachsen als ich.
Wer sich mies verhält, muss damit rechnen, dass abwertend über dieses Verhalten gesprochen wird.
Offen und ehrlich war ja die ganze Zeit nicht so ihr Ding ...
Aber möglicherweise ist es ihr mittlerweile peinlich, was sie abgezogen hat.
Sie muss also mit Abwertung rechnen? Das könnte ein Thema aus der Kindheit sein...
Offen und ehrlich ist nicht ihr Ding? Warum wohl? Sie hat doch gelernt das sie sich zu benehmen hat, sich unter den Scheffel zu stellen hat und Harmonie alles ist. Klar kann man dann NICHT ehrlich sein.
So ich habe fertig. Vielleicht kannst damit was anfangen vielleicht nicht. Ich verweise nochmal extra:
Ich bin etwas hart...es soll übrigens kein Angriff sein. Aber vielleicht hilft es beim verstehen oder auch nicht.