Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Tochter wird ausgegrenzt

GrayBear

Aktives Mitglied
Wenn sich Eltern einmischen, wird das aus verständlichen Gründen nicht gerne gesehen. Verstehe ich. Aber im Kindergarten hat sich ein Mädchen einen Spaß daraus gemacht, meiner Tochter jeden Morgen auf den Fuss zu springen. Er war schon ganz blau. Ich bin dann morgens mit ihr bis zu ihrem Raum gegangen und habe das Mädchen angesprochen. Was ich ihr sagte, werde ich nicht wiederholen. Von da an war Ruhe. Ja, das war wohl nicht richtig von mir, aber es hat gewirkt, nachdem nichts anderes funktioniert hatte. Wie setzt man eine Grenze, wenn man nicht bereit ist, sie durchzusetzen?
 

Salvus

Mitglied
Mich gruselt es, wenn ich immer wieder von dir lese, dass man von möglichst allen Menschen gemocht werden und sich dazu in seinem Verhalten anpassen soll. Nein, das muss man definitiv nicht. Es ist m. E. viel wertvoller zu verstehen, dass es manchmal einfach nicht passt, manchmal auch einfach nicht lohnt und dass man das unbeschadet hinnehmen kann, auch wenn es vielleicht im Moment ein bisschen zwickt. Und sogar, dass man das gar nicht verstehen muss, denn ganz oft liegen die Gründe eben im Dunkeln und womöglich auch auf der anderen Seite.
Das kann ich nur so unterschreiben.

Man wird sonst zum People Pleaser und gibt seine Persönlichkeit völlig auf.
 

Sieben_7

Mitglied
Ich kenne euch ja nicht. Es zeigt sich nur immer wieder, daß viele Eltern sehr naiv sind und sich vieles vormachen. Diese Unsicherheiten deiner Tochter sind doch nicht vom Himmel gefallen. Sie bestehen schon seit Jahren, also auch vor der Pubertät, wenn ich das richtig verstanden habe. Kinder müssen das verdrängte Kindheitsleid ihrer Eltern ausbaden.

Je mehr du dich mit deiner Kindheit auseinandersetzt, desto besser für deine Tochter. Kinder haben normalerweise ein großes soziales Vertrauen, sie klammern nicht oder "wollen" Teil einer Gruppe sein. Sie sind es einfach.

In was für einer Situation war denn deine Tochter, als die sozialen Ängste anfingen? Es ist jedenfalls ungeheuer naiv, wenn man glaubt, zwischen Eltern und Tochter sei alles mehr oder weniger gut gelaufen und diese Probleme jetzt sind einfach so da. Ich könnte mir vorstellen, daß deine Tochter schon vorher Selbstwert- und Vertrauensprobleme hatte, weil die Eltern das Kind nicht wirklich ernst genommen hatten.

Das ist eine Sache, die du selbst herausfinden mußt. Häufig verstecken sich Eltern da hinter irgendwelchen Schablonen, Rationalisierungen usw. Das ist das Schlimme mit der Verdängung. Man hält vieles für normal, bis man auf einer emotionalen Ebene realisiert, daß es eben nicht normal ist. Man kann sich praktisch sicher sein, daß deine Tochter starke Verunsicherungen im Leben erlitten hat, die sich jetzt in ihren Problemen manifestieren.

Was hattest du denn für Entbehrungen in der Kindheit? Wenn man da auf Entdeckungstour geht, also sich selbst als Kind besser versteht und mitfühlen kann, wirkt sich das in aller Regel auch positiv auf die eigenen Kinder aus.

Erwachsene leben häufig in einer Parallelwelt, wo ihnen völlig abgeht, wie künstlich diese ist und wie sehr sie in der Kindheit von sich entfremdet wurden. Dieser Zustand der Verdrängung schlägt sich unweigerlich auf die Kinder nieder, wenn man nichts dagegen tut. Kinder können auch in oberflächlich "intakten" Familien viel leiden.
Wenn ich mich selbst beurteilen kann … naiv bin ich wirklich nicht.
Und auch wenn du es nicht glaubst … auf meine Kindheit ist es definitiv nicht zurückzuführen!
Ich hatte eine wirklich tolle Kindheit … mit super tollen Eltern … Vertrauen welches ich und auch sie nie missbraucht haben … ich hatte in meiner Kindheit keine Verluste, Sorgen oder Ängste.
Man kann nicht immer alles auf die Kindheit zurückführen meiner Meinung nach.
Ich würde unsere heutige Familienzeit auch nicht als „oberflächlich“ intakt bezeichnen!
Aber ja … auch wir haben unsere Problemchen, die wir hier aber ganz gut gemeistert bekommen und das ohne irgendetwas auf den Kindern lastet.
Eventuell gebe ich nicht immer den perfekten Rat für sie … das ist gut möglich… aber ich versuche mein bestes.
Verunsichert … Ich weiß nicht ob du alles verfolgt hast. Es gab eine Situation in der Grundschule … seit dem ist sie würde ich sagen verunsichert …
sie wurde wegen einem Bild von ihren damals zwei engsten Freundinnen in einer WhatsApp Gruppe massiv angegangen. Das hat ihrem Selbstbewusstsein schon sehr geschadet.
Was mir zu ihr noch einfällt ist das sie sehr perfektionistisch ist … all das was sie selber tut ist ihr oft nicht gut genug. Aber auch da versuche ich ihr jedes Mal zu vermitteln, da sie gut so ist wie sie ist und das man nicht immer die beste sein kann und das auch gar nicht sein muss.
 

Sieben_7

Mitglied
Hey @Sieben_7
das wollte ich dir nur dalassen. Ich finde das auch sehr schön, dass deine Tochter mit ihren Problemen zu dir kommt. Ihr wirkt jedoch beide ein bisschen überfordert. Daher würde ich mir externe Hilfe holen. Man muss nicht alles alleine lösen, wirklich nicht. 😌

Sie muss ja noch ein bisschen in der Schule bleiben. Sie sollte da Hilfen an die Hand bekommen, dass sie das aushält und das Beste daraus macht.
Ja, da wirst du wohl recht haben. Ich will auch keinen falschen Rat geben. Daher werde ich uns Hilfe suchen.
 

Salvus

Mitglied
Verunsichert … Ich weiß nicht ob du alles verfolgt hast. Es gab eine Situation in der Grundschule … seit dem ist sie würde ich sagen verunsichert …
sie wurde wegen einem Bild von ihren damals zwei engsten Freundinnen in einer WhatsApp Gruppe massiv angegangen. Das hat ihrem Selbstbewusstsein schon sehr geschadet.

Deine Tochter liest sich wie das klassische Opfer, mit dem man es machen kann, weil sie sich nicht wehrt.

Sie biedert sich vermutlich zu stark an, möchte verweifelt gefallen.
Das stößt Menschen ab und macht unattraktiv.

Ich würde versuchen, ihren Selbstwert zu starken, der hier erwähnte Kampfsport ist eine gute Idee.
 

Sieben_7

Mitglied
Ich finde es etwas erschreckend, dass du schreibst, dass sie schon Jahre leidet.
Das muss ja dann in der Grundschule begonnen haben.

Kann es sein, dass du sie seit der Geburt ihrer Schwester etwas vernachlässigt hast?



Und was ist das für ein Verein, in dem sie ist?
Es ist ja nicht so das sie durchgängig jeden Tag leidet … aber es ploppt halt immer mal wieder auf.
Sie ist sonst ein glückliches Mädchen würde ich sagen … sie ist nicht dauernd traurig … eben nur wenn solche Situationen auftauchen. Das ist die Tage halt nochmal vorgekommen weil sie zweimal hintereinander so eine Situation hatte. Und ich wollte einfach nur den Austausch wie es auch bei anderen in dem Alter aussieht … ist es normal das sowas immer wieder mal passiert ? Oder wie mir ja auch schon hier geraten wurde das wir uns jemanden suchen sollen der uns unterstützt. Sie hat sonst Spass und Freude an ihrem Leben. Sie lacht auch viel.
Ich würde aus meiner Sicht sagen da ich sie nicht vernachlässigt habe … wir haben hier eigentlich eine ganz gute Balance gefunden. Hier wird für jeden mal etwas gemacht was er möchte und wir unternehmen auch als Familie viel zusammen.
 

Sieben_7

Mitglied
Deine Tochter liest sich wie das klassische Opfer, mit dem man es machen kann, weil sie sich nicht wehrt.

Sie biedert sich vermutlich zu stark an, möchte verweifelt gefallen.
Das stößt Menschen ab und macht unattraktiv.

Ich würde versuchen, ihren Selbstwert zu starken, der hier erwähnte Kampfsport ist eine gute Idee.
Ja, ich denke das du da recht hast … sie wehrt sich nicht wirklich … weil sie Angst davor hat das keiner was mit ihr zu tun haben möchte oder Freunde verliert. Auch darüber reden wir oft … Aber das kriege ich nicht aus ihr raus? Hast du einen Tipp für mich?
 

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Ja, ich denke das du da recht hast … sie wehrt sich nicht wirklich … weil sie Angst davor hat das keiner was mit ihr zu tun haben möchte oder Freunde verliert. Auch darüber reden wir oft … Aber das kriege ich nicht aus ihr raus? Hast du einen Tipp für mich?
Oh, tut mir leid, das klingt schon nach einer typischen Mobbing Situation. Die anderen machen ihr ein schlechtes Gewissen, dass sie so ist, wie sie ist. Man kann dann nichts mehr richtig machen, wenn alle sich auf einen eingeschossen haben. Wie man das aufbrechen kann, schwierig. Gegenkonfrontation hilft da meiner Meinung nach auch nicht wirklich. Das habe ich auch schon mal in Situationen versucht. Lass einen Therapeuten ran, wirklich bitte. Das geht doch jetzt auch schon ziemlich lange. Nicht dass sie Schaden nimmt. :(
 

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Wenn sich Eltern einmischen, wird das aus verständlichen Gründen nicht gerne gesehen. Verstehe ich. Aber im Kindergarten hat sich ein Mädchen einen Spaß daraus gemacht, meiner Tochter jeden Morgen auf den Fuss zu springen. Er war schon ganz blau. Ich bin dann morgens mit ihr bis zu ihrem Raum gegangen und habe das Mädchen angesprochen. Was ich ihr sagte, werde ich nicht wiederholen. Von da an war Ruhe. Ja, das war wohl nicht richtig von mir, aber es hat gewirkt, nachdem nichts anderes funktioniert hatte. Wie setzt man eine Grenze, wenn man nicht bereit ist, sie durchzusetzen?
Das hat tatsächlich bei einer befreundeten Familie in einer ähnlichen Situation geholfen. Der Lehrer hat sich die Mobber zur Brust genommen und hat so was ähnliches gesagt wie, wenn ihr das hier weiter macht, dann bekommt ihr mächtigen Ärger mit mir. Das hat geholfen. ;)

Jetzt ist der Junge endlich gewachsen und ähnlich groß, wie die anderen Jungs. Es scheint sich zu entspannen...
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Liebe Sieben, du machst das alles schon richtig. Ein gutes Verhältnis zum Kind kommt nicht von ungefähr, das baut sich mit den Jahren auf. Ich finde es toll, dass deine Tochter in dir einen Rückhalt hat und auch, dass du dich schlau machst, was ihr in ihrer Situation helfen könnte. Wenn ich mich recht erinnere hat doch jede Stufe einen Vertrauenslehrer, damit würde ich erst einmal anfangen und deine Tochter ermuntern, den mal aufzusuchen. Da musst du gar nicht selber vorstellig werden, das kriegt sie mit ihren 15 Jahren auch schon selber hin. An deiner Stelle würde ich mich wirklich ein bisschen zurücknehmen und ihr auch mal zeigen, dass du ihr zutraust, dass sie - mit dir als Rückhalt - solche Probleme auch selber wuppt. Auch das muss sie lernen - wenn du ihr immer alle Steine aus dem Weg räumst kann sie keine Konfliktkompetenz aufbauen.

Das was du beschreibst ist wirklich nicht selten und Stimmungsschwankungen in der Pubertät alles andere als unnormal. So manches wird überdramatisiert und immer das Ideal bei der Bewertung der eigenen Situation zu Grunde gelegt. Dass es zig andere gibt, die genauso mal zurückgewiesen werden, wird dann gar nicht mehr wahrgenommen.

Meine Tochter hat im Laufe der Oberstufe 2 Herzensmenschen gefunden. Selbst da wurde sie zunächst von einem Jungen sehr enttäuscht. Sie hatte sich mit ihm auf rein freundschaftlicher Ebene SEHR gut verstanden. Leider hatte er eine sehr eifersüchtige Freundin, die in ihr eine Gefahr witterte und seine Familie und das Mädel haben ihm dann die Hölle heiß gemacht, so dass er sich gegen meine Tochter entschieden und von jetzt auf gleich ohne Angabe von Gründen den Kontakt abgebrochen hat. Ich habe sie dann darin bestärkt, dass der Junge ihre Freundschaft gar nicht verdient hat und nach einer überschaubaren Zeit des Grummelns und der Trauer hat sie dann wieder nach vorne geschaut. Als sie jetzt ihr Abi in der Tasche hatten, hat er sich bei ihr gemeldet und sie um Verzeihung gebeten, sich erklärt und gefragt, ob sie sich nochmal mit ihm treffen würde - eine 2. Chance bekam er allerdings von ihr nicht mehr. Ich war richtig stolz auf sie - sie hat einen guten Selbstwert. Ein anderer Junge hatte dann sehr dankbar die Position des besten Freundes eingenommen. Es ist wirklich ein Kommen und Gehen und nur ganz selten gibt es diese tiefen Freundschaften, die Jahrzehnte überdauern. Das ist schon etwas, was du ihr mitgeben kannst.

Sie wird doch trotzdem eingeladen - das fand ich ganz wichtig zu erfahren, denn das ist doch auch Ausdruck des Interesses. Womöglich ist das, was sie als Ausgrenzung empfindet, tatsächlich auch ein bisschen überinterpretiert. Lass dir von niemandem hier dein Kind für therapiereif diagnostizieren. Oft sind das Menschen, die selber gar keine Erfahrung mit Kindererziehung haben, dafür schon viel Negatives im eigenen Leben hinter sich, auch wenn sie es so offen nicht zugeben.

Stärke ihr den Rücken; sei weiter für sie da. Ermuntere sie, sich neue Kontakte zu suchen und biete ihr die Gelegenheit dazu. In diesem Alter sind die Kids ja oft noch darauf angewiesen, dass die Eltern sie von A nach B kutschieren. Was habe ich bis dahin Kilometer abgerissen... 😆
Ich glaube, unsere Situationen sind gar nicht so unähnlich.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben