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Tipps gegen den Lagekoller und wie funktioniert die irgendwann kommende Aufhebung?

G

Gelöscht

Gast
In einem gesunden, stressfreien Lebensumfeld ist das ohne Zwiefel so. Aber heute, in der gegebenen Situation, ist das wohl in vielen Familien nicht der Fall, da kommen Spannungen auf, da können sich die Aggressionen ganz schön hochschaukeln und entladen sich in der Regel am schwächsten Glied, dem Kind.

In meiner Kindheit war es noch der Normalfall, dass Kinder zuhause waren, Langeweile hatten und sich Spiele ausdachten. Aber heute sind die Zeiten ganz anders, die Eltern sind meist beide berufstätig und entsprechend gestresst, die Kinder sind in Kitas und Ganztagsschulen und lange freie Zeiten daheim in engen Wohnungen gar nicht mehr gewohnt. Da kann ganz schön Stress aufkommen, zumal wenn Eltern dann im Homeoffice arbeiten müssen und sich wegen der Unruhe, die Kinder nun einmal mit sich bringen, kaum konzentrieren können. Dazu kommt dann die Sorge wegen Corona, die ungewisse Zukunft und die finanziellen Sorgen, die viele Leute ja jetzt krass treffen. Das ist Sprengstoff. Da kann man den Leuten nur viel Kraft wünschen.
In meiner Kindheit sind Kinder, wenn das Wetter einigermaßen war, raus gegangen, haben sich getroffen, viel zusammen gespielt, und sind nur zum Essen oder eben abends nachhause gegangen. Sie waren auch zuhause öfter, haben dann eben allein gespielt, Bücher gelesen, Schallplatten gehört, manchmal Freunde eingeladen und sich dann Spiele ausgedacht.

Das, was die Kinder jetzt erleben, ist eine ganz andere Situation und es ist auch eine andere Zeit. Und die Kinder können nichts dafür. Die Eltern aber auch nicht.

Ich finde es arrogant, bei solchen Problemen einfach zu sagen, na da hat die Familie aber bisher sehr viel falsch gemacht.

Anja, ich verstehe dich. Hast ja schon ein paar Tips bekommen, ich hoffe, das hilft dir.
 
G

Gelöscht

Gast
Allerdings ist das sicher schwierig. Du hast Kinder mit großem Altersunterschied. Du hast ein kleines Baby, dein Mann ist auch gefordert von seinem Beruf, und jetzt sollst du alleinverantwortlich sein, dass es allen in der Familie gut geht.

Nicht einfach.
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
zu malen/basteln/seine Fantasy zu benutzen/ die Natur zu entdecken usw...

alles hat seine Zeit;
das funktioniert als Tagesfüller vielleicht bei noch Grundschülern,
ab der Unterstufe ist eigentlich sozialer Kontakt und Austausch angesagt, Gegenständliches rückt in den Hintergrund,
so ist der Mensch gestrickt.
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
Aber doch nicht dauernd und immer. Das war gut als Entspannung von Schule. Aber Du willst recht haben,
dass sich heute kein Kind mehr selbst beschäftigen kann und die Eltern schuld sind.
Kann ja nie an den Umständen liegen.
Dann ist es halt so. Du hast recht.

Und zweitens:
ich bin kein Kind mehr. Ich habe Kindern, Nichten, Neffen, Patenkinder.
Mit jedem spiele ich immer wieder mal.
Aber damit will ich nicht meinen Tag füllen.
Meine Kindheit ist vorbei.
 

Wolkenstaub

Aktives Mitglied
Dein Sohn ist zwischen 11 und 12 ? Jetzt habt ihr Zeit, lass ihn im Haushalt mit anpacken. In der heutigen Zeit finde ich es wichtig, dass auch Jungs Sachen lernen wie kochen, waschen, Wäsche schrankfertig zusammen legen, bügeln, staubsaugen, putzen... oder schick ihn einkaufen, natürlich mit Einkaufszettel und abgezähltem Geld. Er kann Dich entlasten, gerade jetzt, wo Du das Baby hast. Das wäre meine Idee.

Ich nehme meine 5 - jährige Tochter immer mit zum einkaufen, wir kochen zusammen, sie hilft mir schon beim Wäsche schrankfertig zusammen legen, räumen auf, gehen viel spazieren, telefonieren mit Oma, Opa, Uroma... spielen viel Mensch ärgere Dich nicht, etc...
 

AnjamitVicky

Aktives Mitglied
Die Eltern können nicht komplett was dafür, aber haben es teilweise schon in der Hand. Ein Kind, das es gelernt hat, sich alleine sinnvoll zu beschäftigen und das eine große Bandbreite an Dingen in der Kindheit kennengelernt und evtl. wertgeschätzt hat, wird es in diesen Zeiten eben auch leichter haben als ein Kind, dass diese Dinge nie erfahren hat und daher gar nicht weiß "ach, damit kann man sich also auch die Zeit vertreiben?".
Danke für die Anregungen.
Ich sehe das Problem auch darin, dass unsere Kinder viele Dinge gern außer Haus unternommen haben/in unterschiedlichen Altersstufen sind.
Mein Sohn ist beim Fußball und in einer Mannschaft. Jetzt muss er allein spielen oder auf meinen Mann warten, dass er von der Schicht nach Hause kommt oder mit mir Vorlieb nehmen. Ich sage es ehrlich: Ich bin kein Spielpartnerin mit der Fußball spielen Spaß macht und die große Schwester hat erst recht keine Lust.
Mein Mann macht es Junior zu Liebe, aber nach zig Überstunden freut er sich an manchen Tagen auch nicht, wenn er dann noch raus zum Fußball spielen muss.
Um meine Tochter mache ich mir aber auch Sorgen, weil die zwar weiß, wie sie sich ihre Freizeit vertreibt, aber wenn mein Mann und ich nichts sagen würden sicher den ganzen Tag vor dem PC hängen würde.
Dann sind die Kinder früher gern Zelten, ins Kino oder reiten gegangen. Funktioniert jetzt alles nicht mehr.
Mein Sohn ist so ein Kind, das oft draußen ist/vor Corona war.

Für eure Anregungen bin ich euch sehr dankbar. Ich habe mich jetzt hin gesetzt und nochmal eine Liste mit Dingen erstellt, die wir noch nicht gemacht haben und die etwas Abwechslung bringen.

Ansonsten muss ich Kyler zustimmen. Von dem was ich gehört habe, betrifft es gerade die Familien, bei denen es eskaliert bei denen es vorher eben schon Konflikte gab oder die die Kinder weil sie selbst überfordert waren selbst nur in Kita und Schule haben betreuen lassen. Und wenn dann noch drohende Arbeitslosigkeit dazu kommt ergibt eins das andere.


Ich nehme meine 5 - jährige Tochter immer mit zum einkaufen, wir kochen zusammen, sie hilft mir schon beim Wäsche schrankfertig zusammen legen, räumen auf, gehen viel spazieren, telefonieren mit Oma, Opa, Uroma... spielen viel Mensch ärgere Dich nicht, etc...
Wo wir beim Thema Einkauf sind. Wie reagieren die Leute darauf, dass du derzeit dein Kind mitnimmst? Ich hab meinen Sohn ja bereits mitgenommen und mir fällt auf, dass mir in der Öffentlichkeit zunehmend böse begegnet wird, weil Kinder derzeit als Hauptüberträger stigmatisiert werden. Das habe ich auch in anderen Bereichen erlebt. Gestern war ich tanken und eine Frau wollte ihren Sohn (ca. 5) mitnehmen zum bezahlen. Die Frau vorne sagte, das Kind sollte gefälligst draußen bleiben, um die Ansteckungsgefahr zu verringern. Fand ich heftig.
 

Wunderbar

Aktives Mitglied
Zum ersten Teil der Frage, was man mit seinem Kind machen könnte/ bzw was das Kind alleine machen könnte
-malen, zeichnen, tuschen etc...
-Rätsel lösen
-basteln
-zusammen kochen
-zusammen das Haus aufräumen u. evtl. im Kinderzimmer mal die Möbel umstellen, damit frischer Wind reinkommt
-zusammen Geschichten erzählen und/oder aufschreiben
-Gesellschaftsspiele spielen /Kartenspiele / Videospiele
-Zaubertricks beibringen und aufführen
-mal einfach mit nem Kakao gemütlich vors Fenster setzen und Leute/Natur beobachten
-spazieren gehen/ Fahrrad fahren, dabei vielleicht Fotos machen; Pflanzen am Wegrand bestimmen/Tiere zählen, die man sieht
- gemeinsam Skateboard fahren (da kann Mama oder Papa mal zeigen, was sie/er auf dem Ding so drauf hat:) )
- kleine Theateraufführungen planen und aufführen, evtl. filmen
- Verstecken spielen
- lesen
- verkleiden/Modenschau
- kleine Wettbewerbe machen, z. B. "wer kann am längsten die Luft anhalten", "wer kann am längsten auf einem Bein hüpfen"
- wenn Instrumente im Haus sind, bisschen musizieren und/oder singen
- spielerisch zusammen lernen
- puzzeln
- mit Puppen/Autos/Lego spielen, oder was das Kind sonst so für Spielsachen da hat
- einfach zusammensitzen, was naschen und sich unterhalten
- mit Freunden/Verwandten skypen oder telefonieren
Ich kann auch noch etwas dazu beitragen:
- Mit Tee und Keksen,Kuchen,Brotzeit und einer großen Decke raus in die Natur.Das Wetter lädt doch geradezu ein.
- Oder beim Spazieren gehen im Park immer mal unbemerkt ein Osterei oder ähnliches fallen lassen und dann so tun,als ob es der "frühe" Osterhase verloren hat.
- Mit dem Hüpfseil Kunststücke veranstalten.
- Osterhasen und Osternestchen backen.
- Ostergras oder Kresse mit den Kindern ansäen und ihnen erklären,wann gegossen werden muss.
- usw. usw.
 

Sadie02

Aktives Mitglied
Oh man wenn 2 Wochen ausreichen, um sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen, stimmt grundsätzlich was mit den Leuten nicht. Ich und mein Schatz sind bis jetzt nicht Amok gelaufen und machen das Beste draus, statt über nicht existenten Lagerkoller zu Jammern. Sind wir so Wohlstandsverwöhnt, dass schon ein kleiner Komfortverlust ausreicht, um unser wahres Wesen zu zeigen?

Hi!


Hier möchte ich schon kurz widersprechen. Hausarrest und soziale Isolation sind keine Fragen von Wohlstand und Leute, die darunter leiden, sind gewiss keine Wohlstands-Menschen. Jeder Psychologe wird dir sagen, wie fatal sich Einsamkeit auf Menschen auswirkt und was zum Beispiel längeree Isolation anrichten kann, haben ja zahlreiche Untersuchungen gezeigt. Natürlich wird es immer Leute geben, die damit weniger Probleme haben, andere mehr. Aber das Wort "verwöhnt" zu benutzen, wenn Freiheitsrechte zum ersten Mal seit 1949 eingeschräünkt werden, halte ich nicht für passend.


Natürlich ist das pure Überleben erst einmal Essen, Trinken, Kacken und Atmen. Dass aber Menschen leiden, wenn sie keinerlei kulturellen Input mehr haben...kein Museum, keine Bibliothek, keine Bücher (weil keine neuen verfügbar sind), kein Treffen mit Menschen, mit denen sie reden können, keinerlei Ablenkung außer dem TV und youtube, halte ich für sehr menschlich. Wenn der Höhepunkt des Tages darin besteht, einmal flankiert von Security beim Discounter einzukaufen, ist doch klar, dass der Kopf völlig verkümmert und auch Aggressionen entstehen.
Erst jetzt, nach dem Anordnen aller Maßnahmen, erkennt die Politik voller Erstaunen, dass bereits die Zahlen häuslicher Gewalt stark zunehmen. Es werden mit jedem Tag mehr werden. Das ist auch logisch, denn der A****, der Frau und Kinder verprügelt und gar nicht mehr aus der Wohnung kommt, wird dadurch nicht friedlicher. Ich spreche aus Erfahrung, mein Vater war ähnlich. Im Moment können betroffene Frauen, wenn sie denn den Mut finden, noch nicht einmal in Frauenhäuser flüchten. Da kommt noch eine Sache mit sehr viel Sprengkraft auf uns zu. Und die Polizei kann auch nicht so leicht Platzverweise für die Wohnung an die Gewalttäter aussprechen.


Und ja, insgesamt sind die Menschen natürlich anderes gewohnt. Das ist doch menschlich. Gewöhnt an unser normales Leben und an die Demokratie. Beides existiert derzeit nicht mehr. Das macht Angst. Und manche depressiv. Und manche aggressiv. Und wenn dann auch Menschen in einer Wohnung sind, die nicht gut miteinander auskommen, ist das schon sehr schwer. Gerade, wenn man sich mangels Platz nicht aus dem Weg gehen kann. Ich kann jede Person mit Lagerkoller sehr gut verstehen.

Das "nicht gut miteiander auskommen" ist jetzt allgemein gemeint, ausdrücklich nicht auf die Familie der TE!
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
Hallo Anja,

Ich hab Schnitzeljagd immer sehr gern gemocht. Geht sowohl drinnen als auch draußen. Mit kleinen Rätseln oder Aufgaben, die zum nächsten versteckten Hinweis führen.

Ich hab mir sowohl gerne Schnitzeljagden ausgedacht als auch selbst gesucht und gerätselt.

Wie wäre es denn, wenn Dein Sohn oder beide Geschwister eine große Schnitzeljagd entwickeln, die Du mit Deinen Mann lösen mußt. Und Ihr macht eine für die Kinder.

Man könnte auch im Kinderzimmer oder einem anderen Raum einen escaperoom einrichten, in dem - eingebettet in eine Geschichte - Rätsel versteckt sind, die man innerhalb einer Stunde lösen muß.

Ansonsten finde ich draußen Baum- und Tierbestimmung oder Tierspuren erkennen super.

Und zelten kann man auch im Garten. Und Feuer und Stockbrot.

Wenn Dein Sohn Sport und Bewegung braucvt, aber Fusball nicht dauernd möglich ist, vielleicht wären auch Geschicklichkeitsübungen, für die man trainieren muß, was für Deinen Sohn, z.b. Jonglieren oder Diabolo. Man könnte auch als Familie mal an einem Sonntag eine ganze Zirkusshow auf die Beine stellen.
 

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