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System Arbeit - Ich komme nicht damit klar

Revil_3347

Mitglied
Servus,

ich frage mich oft wieso uns Menschen so viel abverlangt wird. Viele plagen sich tagtäglich zur Arbeit um ein paar Papierscheine zu verdienen, machen sich aber seelisch und körperlich kaputt.

Mir geht es genau so, hatte schon viele Jobs aber in keinem hab ich's lange ausgehalten. Die Monotonität und die täglichen Launen von Kollegen zwangen mich oft dazu aufzugeben. Ich denke mir nur wieso man sein Leben so wegschmeißen muss. Es gibt zwar Menschen welche Erfüllung in ihrer Arbeit sehen, für mich ist das aber reine Plagerei. Aktuell habe ich einen Job, in dem ich oft 7 Tage am Stück arbeiten muss. Für mich der Horror, bin jeden Tag hundemüde, muss aber trotzdem gleich 100 % geben um die Vorgesetzten zufriedenzustellen. Komme mir vor wie eine Maschine und nicht als Mensch.

Es gab mal den Fall Arno Dübel (Langzeitarbeitsloser) welchen viele gehasst haben. Ich habe diesen Menschen jedoch gefeiert, in meinen Augen hat er aus seinem Leben genau das gemacht was viele wollen, er hat sich von dem ganzen Systemdruck gedrückt und führt(e?) ein zufriedenes Leben.

Wie steht ihr zu der ganzen Thematik?

Vorweg noch, ich bin keineswegs faul und arbeite eigentlich gerne. Mir stößt nur das System auf, wenn der Wecker klingelt MUSST du schaffen und stets volle Leistung geben als wärst du eine programmierbare Maschine
 
Vorweg noch, ich bin keineswegs faul und arbeite eigentlich gerne. Mir stößt nur das System auf, wenn der Wecker klingelt MUSST du schaffen und stets volle Leistung geben als wärst du eine programmierbare Maschine
Ich finde es immer wieder lustig, wenn Leute jemanden als "faul" bezeichnen, nur weil er mit einer 40 Stunden Woche nicht klar kommt.
Da gilt man leider bei der "War schon immer so" - Fraktion schnell als arbeitsscheu und es wird gerne übersehen, dass z.B. eine 30 Stunden auch Arbeit wäre. Nur eben etwas humaner und mehr an den Bedürfnissen des Mitarbeiters als menschliches Wesen orientiert.
Denn genau das sind wir: Menschen bzw. Tiere. Keine Maschinen.

Es gab mal den Fall Arno Dübel (Langzeitarbeitsloser) welchen viele gehasst haben. Ich habe diesen Menschen jedoch gefeiert, in meinen Augen hat er aus seinem Leben genau das gemacht was viele wollen, er hat sich von dem ganzen Systemdruck gedrückt und führt(e?) ein zufriedenes Leben.
Warum haben den denn so viele gehasst?
Ich denke, weil sie ihn darum beneidet haben, dass er zufriedener ist als sie selbst.
Leider ist der erste Reflex der Leute dann, dass es dem anderen (Arno Dübel) schlechter gehen soll, anstatt dass es ihnen selber besser gehen soll.
Ich denke jedenfalls, dass die heutige Gesellschaft ein krankhaftes Verhältnis zur Arbeit hat, da diese im Normalfall fast das gesamte Leben der Menschen bestimmt. Als bestünde unser Lebenssinn darin, den ganzen Tag in irgendwelchen Büros zu sitzen oder in dunklen Werkhallen zu schuften.
Da kann man sich doch echt fragen, ob das artgerecht ist...

Ich bin auf jeden Fall dafür, die Arbeitszeit deutlich zu reduzieren und die Menschen von den unglaublichen Produktivitätsfortschritten der letzten Jahrzehnte profitieren zu lassen. Ich sehe nämlich nicht, warum ich den Großteil meines Leben (ich habe nur eins) für irgendeinen Chef opfern soll.

Also: Arbeit - ja, aber deutlich weniger.
 
Das Problem dahinter ist doch meist Neid und Missgunst.

Wehe du sagst, dass du nur 20 Stunden arbeitest. Selbst 20 Stunden sind für einige schon ein Grund für Schaum vorm Mund.
Und wir reden hier nicht von Leuten, die komplett arbeitslos sind ODER sagen sie wollen aus irgendwelchen Gründen nicht arbeiten. Weil sie eben wie die Neandertaler leben oder viel selbst anbauen etc.


Das Problem der Neider ist meist eigene Unzufriedenheit, weil sie selbst angekotzt sind, dass sie 40 Stunden malochen, aber auch Angst haben aus der Mühle raus zu gehen.

Und diese Angst projezieren sie eben in Form von Neid und Missgunst auf Andere.
 
Ich denke es hat verschiedenste Gründe, warum Menschen täglich (viel) arbeiten:

  • Sich vom Lohn etwas gönnen können
  • Gesellschaftliche Anerkennung bekommen
  • Eine Karriere aufbauen mit dem Ziel später gut abgesichert zu sein (Alter)
  • Der eigenen Familie Wünsche erfüllen
  • Soziale Kontakte zu haben
  • Eine Beschäftigung zu haben (vielleicht sogar eine für sie sinnvolle im Idealfall oder eine die Spaß macht)
  • Das Selbstwertgefühl - für die Gesellschaft nützlich zu sein.
  • Für viele bedeutet Geld auch ein Gefühl von Freiheit

Ich sehe es so, wir leben in einer Gesellschaft von hohem Wohlstand, viel Auswahl und Überproduktion und schnellem technologischen Fortschritt - für mich wäre das alles so gar nicht nötig.
D.h. wir könnten als gesamte Gesellschaft auch viel weniger produzieren oder leisten, also arbeiten, trotzdem könnte es allen mit viel weniger Arbeit gut gehen.
Das meiste Geld fließt am Ende sowieso ganz nach oben zu den Reichsten oder Konzernen - oder wird vom Staat verschwendet.
Würde es gerechter verteilt werden, so wie die Arbeit selbst auch, bräuchte der Einzelne eigentlich kaum noch arbeiten für einen einfacheren Lebensstil.

Da wir aber in einer Leistungsgesellschaft leben, d.h. die Menschen sich auch durch Wahlen entscheiden in solch einer zu Leben, wo die Fähigsten hoch entlohnt werden, bleiben für viele nur schlecht bezahlte Jobs mit denen sie sich trotz Wohlstandsgesellschaft selbst kaum etwas leisten können.

Solange die Menschen nicht Verzicht üben können und Bescheidener werden, wird sich daran nichts ändern. Das gilt für die Konzerne, Banken, Großaktionäre, Milliardäre usw. genauso, wie für den kleinen Arbeiter, der noch auf die nächste Flugreise spart. Die zudem die Umwelt sehr belastet.
D.h. viele der "Kleinen" sind nicht wirklich besser als die ganz Großen - sie haben nur weniger Mittel "Gier" auszuleben. Denn meiner Meinung nach ist es überwiegend die "Gier" nach mehr, die viele antreibt.
Nach gesellschaftlichem Status, Ansehen, individuellen Freiheiten und Erlebnissen, teureren Gütern, Konsum, usw.
Also das Konkurrenz-Prinzip ist hier meiner Meinung nach vorherrschend.

Umgekehrt kann man es natürlich auch so sehen:
Wer größere Probleme mit (viel) Arbeit hat, der kann nicht ganz Gesund (und Leistungsfähig sein), wird also auch sagen, dass er (viel) Arbeit nicht so gut findet und lieber Bescheidener und in Ruhe lebt.
D.h. dieser würde vielleicht genauso (gern) arbeiten wie alle Anderen auch, wenn die Belastungen für ihn nicht so groß wären.
Tatsächlich ist es ja auch so, dass gerade diejenigen, die z.B. durch Überlastung (zu viel Arbeit/Stress) krank geworden sind und daher beruflich zurückstecken müssen (oder ganz aus dem Arbeitsleben fallen), sich auf ein bescheideneres Leben besinnen und damit manchmal gar nicht so unzufrieden sind.
 
Wenn heutzutage Forderungen an die Arbeitgeber gestellt werden, für die auch mal gestreikt wird, dann geht es eigentlich grundsätzlich um mehr Geld. Es geht nicht mehr (wie mal früher in Wirtschaftswunderzeiten) um eine Verkürzung der Arbeitszeit. D.h. ganz allgemein ist die 40 Stunden Woche mit regelmäßig 2 freien Tagen pro Woche so akzeptiert. Viele sagen ja auch, dass sie gar nicht wüssten, was sie sonst mit ihrer Zeit anfangen sollten.

Dass einen Arbeit, durch zu lange Arbeitszeiten, Monotonie, Unkreativität, Stress, Druck, etc., auch krank machen kann (Depression, Burnout, Boreout) gilt größtenteils immer noch als Tabuthema in der Gesellschaft.

Die heutigen Berufe und Tätigkeitsbereiche sind alle sehr spezialisiert. Man muss sich einen Schwerpunkt heraussuchen, für den man sich geeignet sieht und der am Arbeitsmarkt genügend nachgefragt wird, und sich diesen dann zur Lebensaufgabe machen. So beschäftigt man sich den ganzen Tag lang mit Computern (IT-Experte), oder mit Maschinen (Ingenieur, Mechaniker...), kümmert sich ununterbrochen um Menschen und ihre Probleme (Pädagoge, Therapeut), hockt den ganzen Tag im Büro (Sachbearbeiter,...), falls man kein passendes Talent für sich herausfindet, dann steht man den ganzen Tag sehr spezialisert am Fertigungsband oder macht eine ähnliche zumeist unterfordernde Tätigkeit.

Das Ganze ist ein Muss. Schon im Kindergartenalter werden wir danach gefragt, was wir später mal werden wollen. Sonstige Interessen kann man zurückgestellt als Hobby ausleben, soweit es die anderen mehr oder weniger wichtigen Dinge des Lebens zulassen (wie z.B. sich um das Auto zu kümmern, den Haushalt, die Pflege von Kontakten, diverse Verpflichtungen,...) Und jemand mit einem eher breit gefächertem Interessensgebiet hat sowieso die A-Karte gezogen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Das ist meiner Meinung nach eine sehr gute Lebenseinstellung, weil Du tust was Du gerne machst und für richtig hältst, unabhängig davon, was Andere tun.
Dadurch entsteht nicht so eine große Frustration oder das Gefühl, der Umwelt ausgeliefert zu sein.

Die Frage: "Was wäre wenn alle es so täten?", beantworte ich übrigens genauso.


Zur Digitalisierung, oder wie man es bei uns nennt "Industrie 4.0":
Ich denke auch, dass es zu 99,9% zu einer immer höher werdenden Arbeitslosigkeit führt.

Das Besondere an dieser 4. großen industriellen Revolution ist nämlich, dass sich im Gegensatz zu den Früheren, begonnen mit dem Vorläufer, der modernen Landwirtschaft, sich nicht gleichzeitig neue Märkte oder alternative Berufsgebiete eröffnen.
Bzw. nicht in demselben hohen Maß, wie diese eingespart werden können.

Die Landwirtschaft hat es möglich gemacht, dass viele Menschen in anderen wirtschaftlich nützlichen Berufen arbeiten konnten, sowie die Ernährungslage sich drastisch verbesserte und viel davon in andere Länder exportiert werden konnte, die nicht über eine organisierte Landwirtschaft verfügten.

Dampfmaschinen und Elektrizität brachten industrielle Fertigung, also auch Fließbandarbeit. Dafür notwendig waren dann Maschinen- und Kesselbauer, Ingenieure, große Fabriken und Hallen, Infrastruktur für den Transport, sowie viele, viele Arbeiter. Wieder konnten die Waren in andere technisch nicht so fortgeschrittene Länder verkauft werden.

Computer und Roboter haben dann zwar viel menschliche Arbeit übernommen, jedoch müssen diese Einerseits gefertigt und programmiert werden, und haben Andererseits wieder viele neue Berufe mit sich gebracht.
Selbst in kreativen, geistigen und künstlerischen Bereichen konnte viel geschaffen werden, was ein Einzelner ohne die bequemere Arbeit am, Computer so vermutlich nicht geschafft hätte. Ebenso der Bereich der Wissensvermittlung, d.h. wie man Computer und Programme überhaupt bedient, und viele weitere mehr.
Die Vernetzung durch das Internet, wodurch Angebote weltweit erstellt werden können und Nachfrage sich fast überall bedienen lässt, hat dazu noch riesige neue Märkte eröffnet.

Anders bei der Industrie 4.0. Denn hier geht es darum, dass Maschinen den Menschen ersetzen ohne gleichzeitig neue Märkte zu öffnen oder neue Berufe mit sich zu bringen.
Ingenieure und Programmierer haben wir bereits und werden wir natürlich weiterhin brauchen.
Doch die ganzen Arbeiten der Fertigung werden, wenn möglich, voll Automatisiert.
Dazu lernende Roboter die mit Hilfe der K.I. immer mehr komplexere Aufgaben eines Menschen übernehmen können, Drohnen die selbständig fliegen, Autos die selbständig fahren, u.s.w.

Es gibt bisher meines Wissens keine Idee, wie ein neuer Beruf oder eine neue wirtschaftlich sinnvolle Aufgabe für den Menschen dabei aussehen könnte. Vermutlich wird es das auch nicht mehr.
Gehört habe ich die Zahl von über 99% Sicherheit in Expertenkreisen, dass Menschen langfristig überwiegend keine wirtschaftlich sinnvolle Tätigkeit mehr ausführen können.
D.h. es ist das weitläufige Ende der Lohnarbeit - und die Frage wird mehr sein:
"Was wird aus den Menschen?"

Scherzenshalber - aber auch mit bitterem Ernst darin - habe ich vor einem Jahrzehnt schon gesagt, dass diejenigen Schüler, die den Unterricht schwänzen oder sich nicht am Unterricht beteiligen, für die Zukunft schon das richtige lernen. D.h. diese sind ja sowieso überwiegend bereits sozial und in der Bildung benachteiligt, und spüren vielleicht instinktiv, dass es in der modernen Welt kaum mehr einen Platz für sie gibt.
Sie lernen stattdessen das, was für sie selbst wichtiger sein wird - nämlich sich selbst zu beschäftigen.
Besser erstmal durch Spielen am Smartphone oder im Internet und den Konsum von Unterhaltungsmedien - als aus Frustration auf der Straße zu randalieren.
Es wird vermutlich eine Generation mit noch mehr "Abgehängten" geben, die dann erst lernen müssen etwas zu finden, was ihnen Sinn gibt und womit sie sich ausgeglichen fühlen. Von den ganzen Anderen, die einen großen Teil ihres Lebensinhaltes mit oder durch Erwerbsarbeit haben mal abgesehen.
Allerdings wird hier eine Rolle spielen, wie die gesellschaftlichen Weichen gestellt werden und wie "sanft" diese Revolution stattfindet. Um ein größeres Chaos dabei wird man vermutlich für einige (bis längere) Zeit nicht herum kommen, denn das Ende der Lohnarbeit bringt noch eine andere Konsequenz mit sich, die für viele Menschen, die noch in unserem jetzigen Gesellschaftssystem aufwachsen, problematisch sein wird:
Wenn man nicht (oder nur noch sehr wenig in Ausnahmefällen) dazuverdienen kann, dann kann man sich perspektivisch auch nicht mehr wohlstandsbezogen entwickeln. D.h. die vielen Träume, die Menschen haben und für sie heute so wichtig sind, um sich von Anderen abzuheben, sind damit überwiegend zu Nichte gemacht.
Man wird geboren und wenn man nicht früh ein besonderes Talent hat, kann man relativ sicher sein, dass man immer "nur" ein durchschnittliches Leben führen wird.

Ich finde, wenn die große Umbruchskrise vorüber ist, könnte das vielleicht (im Idealfall) auch sehr viel Ruhe und Miteinander in die Gesellschaften bringen, weil der Hype nach dem "Mehr" dann vorbei ist und die Menschen sich "besinnen" können.


Hier noch ein interessantes Gespräch:
Richard David Precht - Die digitale Revolution der Gesellschaft
https://www.youtube.com/watch?v=v7m2U3spdXw

Und ein sehr interessanter Vortrag:
DsiN Kongress 2016: Richard David Precht zur "Zukunft der Bildung"
https://www.youtube.com/watch?v=cfRD-tHafxg
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr interessante Beiträge, sowohl das Pro als auch das Kontra kann ich von beiden Parteien nachvollziehen. Wenn man sich von diesem System ausgrenzt, wird man tatsächlich oft als Schmarotzer bezeichnet und beleidigt, ich verstehe nur nicht warum. In meinen Augen sind solche Menschen die, die den Sinn vom Leben und der Freiheit verstanden haben und wenn man solche Möglichkeiten hat sich das Leben angenehmer zu gestalten, wieso sollte man diese dann nicht wahrnehmen? Was die anderen sagen sollte einem doch sowieso egal sein, meist sind das nur die, die sich der Gesellschaft anpassen wollen um nicht aufzufallen.

Es ist ein schwieriges Thema für mich, Oberflächlich betrachtet ist solch ein Leben für die meisten Normal. Beschäftigt man sich jedoch intensiver mit dem Thema Leben/Arbeit, merkt man schnell wie Sinnlos dies alles ist.
 
Also Arno Dübel als Helden zu verklaeren ist ja schon bizarr. Er hat in jungen Jahren eine Lehre abgebrochen und lebte seitdem vom Staat.

Es wurde nur so ein riesen-hype um den gemacht, weil er mal im Fernsehen gezeigt wurde. Da hatte ihm seine Schwester Probearbeit besorgt. Da hatte er aber keinen Bock drauf und hat sich dann dumm angestellt, das war ihm einfach zu anstrengend. Immerhin kam er pünktlich, wollte aber erst mal eine rauchen.

Offensichtlich konnten die Arbeitgeber nichts mit ihm anfangen. Sein sonstiger Alltag war einkaufen und zuhause rumgammeln. Man hat ihn mal zu einer Talkshow eingeladen, wo er dann seine Position darlegen konnte, er will nicht arbeiten! Geht nie in Urlaub, ist alleine, macht praktisch nichts und ist zufrieden damit. Und wenn das Jobcenter was von ihm will lässt er sich krank schreiben.

Er ist kein Kämpfer gegen Ungerechtigkeit, sondern einer, der das Sozialsystem 30 Jahre ausgenutzt hat für ein Leben, was ich keine Sekunde mit ihm tauschen möchte.

Wie es weiterging, ich glaube, dass ihm dann seine Popularität zum Verhängnis wurde. Er musste dann aus seiner Wohnung raus und ist dann glaube ich ins Ausland. Er hat sich auch nicht von dem System ausgegrenzt, sondern aus Bequemlichkeit das System jahrelang ausgenutzt.

Es gibt durchaus Menschen, die nicht ungern zur Arbeit gehen und sich freuen, wenn sie am Tag was geschafft haben. Und ehrgeizig sind, was im Beruf zu erreichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde es sehr spannned und schätze es sehr, dass es dieses Forum ermöglicht, sachlich nach pro und contra zu argumentieren. Deshalb liebe ich dieses Forum.
 
Die Leute gehen doch nur zur Arbeit, weil sie gezwungen werden. Gebunden an ein System mit finanziellen Knebeln, wie Miete und Nahrung. Allein für die Grundversorgung muss man wöchentlich 20-30h Stunden seines Lebens aufgeben.

Ich selbst hatte meinen absoluten Traumjob durch Zufall bekommen. Es hat keine 3 Jahre gedauert, bis ich mich ausgetobt hatte und sich meine Interessen weiterentwickelt haben. Ich bin jetzt über 40, habe in über 5 verschiedene Branchen und in endlos vielen Hilfsjobs und sogar im Ausland gearbeitet. Ich darf wohl behaupten etwas rumgekommen zu sein. Die Lust und der Spaß an der Tätigkeit war für mich immer schon ein wichtiges Kriterium. Seit 8 Jahren habe ich nun einen feste Tätigkeit, wo ich sehr wenig verdiene, dafür aber sehr abwechslungsreiche Aufgaben habe. Seit dem quäle ich mich nicht mehr durch den Arbeitstag, aber den Job mache ich in der Form auch nur, weil ich vom System gezwungen werde. In meinen Augen gibt es keinen Job in dem man jeden Tag 100% das erlebt, wozu man auch gerade Lust hat. 80%, 50%, 30%..ich glaub der Durschnitt liegt deutlich darunter...

Warum werden dann die Kritiker so beschmunzelt, wenn das System offensichtlich nicht funktioniert ?

Alles dreht sich ums Geld und das ist nun mal bei einen kleinen Gruppe von weit unter 1% der Gesellschaft angesiedelt. Und ich befürchte, selbst die haben sich im Wahn des Geldes verloren.

Wir haben genügend Nahrung und Platz auf dieser Erde, das einzige Problem ist die Verteilung. Kein Mensch, der nicht will, müsste heutzutage noch arbeiten gehen. Es gibt so wie so kaum noch wichtige und sinnvolle Jobs, die nicht automatisiert oder durch Maschinen ersetzt werden können. Beim Grundeinkommen geht es nicht darum, sich vor Arbeit zu drücken. Die meisten Menschen brauchen sowieso eine Tätigkeit um sich abzulenken. Jeder Mensch wird früher oder später beginnen nach Tätigkeiten zu suchen, um dem Tag einen Sinn zu geben und Freude zu finden. Und die liegt nun mal zweifellos darin anderen zu helfen.

Ich finde es ist mehr als an der Zeit...
 

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