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Studium wählen : Geld oder Interesse?

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Als ich damals - es ist Jahrzehnte her und die Situation auf dem Arbeitsmarkt bei weitem noch nicht so krass wie heute - mich für den Beruf der Musiklehrerin entschieden habe, warf mir mein Vater schon damals in den 60ern ständig vor, einen sog. "Hungerleiderberuf" ergreifen zu wollen.
(Nur am Rande: Dass ich Krankenschwester werden wollte, duldete er allerdings auch nicht, aber aus seiner negativen Haltung allen Kranken und Behinderten heraus; er war ein Ex-Nazi, der das nie wirklich abgelegt hatte)
Okay, in diesem Punkt sollte er Recht behalten, wenn auch erst Jahrzehnte später. Denn die Musikschulen brachen nach und nach weg.
Dennoch: Geld ist nicht alles. Und irgendwie kommt man immer weiter - ich bin es auch.
Aber ich hatte einen Beruf, der mich wirklich erfüllt hat - sozusagen mein Traumberuf.
Und das wiegt alles Geld der Welt echt auf!
 
Ich würde es andersherum angehen und zunächst einmal schauen, was du in ein paar Jahren mal arbeiten willst. Denn das Gehalt - von dem man seine Rechnungen zahlen kann oder auch nicht - stammt ja aus dem Job, den man nach dem Studium ergreift. Und während so ein Studium so ca. 3-5 Jahre dauert, muss man den Beruf selbst anschließend um die 40 Jahre lang aushalten. Das ist deutlich länger, daher würde ich eher bei der Jobwahl die Augen offen lassen als bei der Studiumswahl. Lieber 3 Jahre keinen Spaß, dafür anschließend 40 Jahre einen tollen Job, als 3 Jahre einen tollen Studiengang, nach dem man die restlichen Jahrzehnte regelmäßig nur noch auf die Rente hofft.

Ich würde dir sehr davon abraten, nur um des Studierens willen zu studieren. Hat ne Freundin von mir gemacht und weil sie wie du nix mit Mathe wollte, studierte sie ein Laberfach. Heute macht sie Jobs, da hätte teils die Hauptschule gereicht. Mit einer einfachen Berufsausbildung hätte sie deutlich mehr verdient.

Damit will ich nicht sagen, dass du nicht studieren sollst. Wenn du dir einen Beruf aussuchst, für den du studieren musst, solltest du selbstverständlich studieren. Ich rate dir jedoch ab, eine Geisteswissenschaft o.ä. zu studieren, wenn du nicht wirklich dafür brennst. Wenn man dafür brennt, ist das vollkommen in Ordnung und richtig, dann hat man auch das feuer, um anschließend was zu finden, Erfolg zu haben oder wenigstens ein schlechtes Einkommen auszuhalten, weil man seinen Job dafür liebt. Aber ich würde es lassen, wenn dir dieses Feuer dafür fehlt. In dem Fall halte ich es für besser, wenn man was "solides" lernt und sich dann von seinem Gehalt entsprechende Fachbücher kauft. Ich liebe beispielsweise Sprachen und Geschichte und habe mir da eine halbe Bibliothek zusammengekauft - was dank gutem Gehalt problemlos geht.

Im Zweifel würde ich tatsächlich erst einmal eine Ausbildung machen. Da lernst du in der Regel immerhin einen Beruf, der später mal Geld abwirft. Anschließend könntest du immer noch studieren, das läuft dir nicht davon. Mit einer Ausbildung im Rücken wäre es dann auch egal, wie "nutzlos" der Studiengang ist - im schlimmsten Fall gehst du dann eben nach 3 Jahren Spaß wieder in den alten Job zurück. Womöglich gar mit besseren Jobchancen, da man in vielen Ausbildungen Dinge lernt, die man auch in Jobs für Geisteswissenschaftler gut brauchen kann - und daher bevorzugt wird.
 

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