Moin moin,
also ich studiere mitlerweile im 2. Semester Tiermedizin an der TiHo in Hannover, hab jetz noch eine Woche und dann gehts schon ins Dritte (man wie die Zeit vergeht^^)
Also erstmal an alle, die sich Gedanken mit dem Abischnitt machen. Tatsache ist, dass der NC für die DIREKTE Zulassung in den Studiengang für das letzte Jahr bei 1,4 lag...das klingt erstmal krass, aber man muss bedenken, dass nur 20% der Studierenden so ihren Studienplatz kriegen. Ganze 60% werden dann im 2. Auswahlverfahren, das die Uni selber bestimmt, zugelassen. Dazu werden alle Bewerber bis zu einem Schnitt von 2,5 zum Motivationstest eingeladen (zumindest in Hannover und Berlin), Gießen und München lassen z.B. auch Abiturnoten aus den naturwissenschaftlichen Fächern (Bio,Chemie,Physik) mit einfließen. Und weitere 20% kommen dann über Wartesemester rein, wobei viele den Weg wählen erst eine Ausbildung zu machen und dann doch noch aufs Studium umzusteigen (macht auch Sinn, die Leute nehmen aus der Ausbildung echt viel mit
). Ich hatte nen Schnitt von 1,5 und bin somit auch über den Test in Hannover angenommen worden, aber ich kenne auch Leute, die mit 2,1 noch den Platz bekommen haben, hängt dann halt davon ab wie gut man den Test absolviert, also können theoretisch Leute mit gutem Test und "schlechtem" Abi eher einen Platz kriegen als Leute mit gutem Abi aber schlechtem Test. Das Studium an sich ist auf gar keinen Fall zu unterschätzen, es ist sehr zeitaufwändig, man hat viele Prüfungen, und in den Semesterferien dann weiter Prüfungen und Praktika (Landwirtschaftspraktikum, Biochemieblockpraktikum etc. ), also arbeiten nebenher setzt auf jeden Fall ein optimales Zeitmanagement voraus, ansonsten kann man sich das Studium nebst Beitrag der Eltern auch mit BaFög finanzieren lassen.
Wenn ihr schon Abi habt, oder noch macht, werdet ihr schnell feststellen, dass der Lernaufwand, den ihr damals vielleicht schon als hoch empfunden habt, im Studium nochmal wesentlich höher ist. Aber wenn ihr euch das alles gut einteilt und mit eueren Mitstudenten zusammenarbeitet und austauscht, dann habt ihr auch Zeit neben dem Studium.
Ebenfalls sollte man nicht allzu große Hemmungen vor dem Umgang mit toten Tieren und schlechten Gerüchen haben, das muss jedem klar sein, dass man in Anatomie die Muskeln und Organe nicht ausm Buch lernen kann, man muss natürlich auch im Präperierkurs anwesend sein, denn daran orientieren sich grob auch die Testate. Aber auch da gewöhnt man sich mit der Zeit dran, Geruchsempfinden und Hemmschwelle sinken mit der Zeit
merklich, denn ihr studiert Tiermedizin, und Medizin heißt nicht, dass ich schon immer mal was mit Tieren machen wollte, und wir hatten ja mal einen Hund und ein Kaninchen, und die sind soooo süß und denen will ich helfen. Tiermedizin ist ist eben auch Gestank, tote Tiere, Fleisch-und Lebensmittelkontrolle, Pharmazie und was nicht alles
Und eins ist auch wichtig, lernt und versteht wenn möglich die Naturwissenschaften, vor allem Chemie und Bio.
Physik habt ihr nur im ersten Semester, da kommt man gut mit bei weg (dei Grundlagen kommen trotzdem wimmer wieder), aber Chemie hat man 2 Semester, 2 Semester Biochemie, und auch in Physiologie kommen immer wieder Sachverhalte aus der Chemie zum Tragen, die zum Verstehen und Bestehen essentiell sind, ihr könnt natürlich auch Nachhilfekurse aus höheren Semestern belegen, aber die kosten Geld und bringen nichts, wenn ihrs nich wirklich versteht.
Die Jobperspektiven nach dem Studium sind natürlich enorm, Klinik, eigene Praxis, Großtiere, Kleintiere, Veterinäramt, freie Wirtschaft, ihr könnt mit dem Studium quasi vom Sesselhocker bis zum knüppelnden und schnippelnden Tierarzt alles machen.
Und das Studium, trotzdem es stressig ist, macht unglaublich viel Spaß
wenn ihr ein Händchen fürs Lernen und Interesse an Medizin und das entsprechende Grundwissen mitbringt, sind das schonmal gute Vorraussetzungen, klar ist die erste Zeit viel Theorie, aber man wird langsam dann immer mehr auch "ans Tier" herangeführt, und das fängt dann an Spaß zu machen, wenn man auch versteht was und warum man das gerade macht.
Also klotzt rein fürs Abi, macht nen guten Schnitt, habt etwas Glück und Geschick beim Test, wo übrigens nichts fachliches gefragt wird, und ihr studiert das meiner Meinung nach schönste Fach
achja, und informiert euch ruhig dei der ZfH (ehemalige ZVS) unter
hochschulstart.de: Startseite oder auch bei den Unis selber, das hilft, und ist fachlich kompetent, denn hier kann jeder, der nen Freund hat der Tiermedizin studiert irgend nen Bockmist reinschreiben
Grüüüüüüüße