Erschließt sich mir wieder nicht, warum dann eine Flugstrecke von Hamburg nach München extra besteuert werden sollte bzw. gar verboten und eine von Hamburg nach London nicht.
Es sind nicht mal 100km unterschied, beides wäre auch bequem mit Auto/Bahn zu erreichen, wenn man denn unbedingt dies möchte.
Vielleicht ja direkt auch weltweit? Das bisschen Schweröl um mit dem Schiff durch die Gegend zu kreuzen macht doch das Flugverbot dann bestimmt wieder wett.
PS: Werde heute auch mal wieder unsinnigerweise 900km Auto fahren wegen Fußball. Flughäfen gibbets hier leider nicht und für die Bahn müsste ich dann wieder 2 Tage Urlaub nehmen, naja, wenn ich mir mal erlauben kann 80 Tage Urlaub im Jahr zu nehmen könnte ich tatsächlich auch mehr an die Bahn denken.
Peter! Wir reden aneinander vorbei. Ich finde es völlig ok, mit dem Auto 900 km zu einem Ziel zu fahren, das Du nur aus Spaß ansteuerst. Vieler meiner Freunde und auch ich machen Dinge aus Spaß.
Ich halte nur die Argumentation für absurd, einem Menschen - dem Gesellschaft und Umwelt wichtig sind - zu sagen:
Diese oder jene Belastung brauchen wir nicht verbieten, mach es doch freiwillig, sonst bist Du unglaubwürdig.
Das Ergebnis wäre nämlich, dass sich kaum etwas ändern würde, weil sehr viele Leute durchaus zu eigenen harten Einschränkungen bereit wären, dies aber nur, wenn es auch etwas bringt und alle mitmachen. Keiner sieht den Sinn in ineffizienten Einschränkungen, keiner hat Lust bei etwas mitzumachen, das kein signifikantes Ergebnis bringt.
Genau deshalb fliege ich auch weiterhin nach London, wenn ich zu einem großen Meeting zwingend persönlich anwesend sein muss, würde aber sofort für ein Verbot dieser Strecke stimmen, wenn es dann alle machen, es dadurch der Umwelt viel bringt und sich meine Mühe, mit der Bahn zu fahren dadurch lohnt. Ich setze mich allerdings erfolgreich dafür ein, kleine unwichtige Meetings mit 10 Personen nicht mehr persönlich, sondern über Zoom zu machen, weil das die Masse der Meetings ist und daher einen großen Effekt hat. Genau das brauchen wir im Umweltschutz: Effekte erzielen, keine Feigenblätter!
Gleiches Beispiel in NL: Auch mich nervt es, dort nur 100 km/h zu fahren, auch ich würde gerne 130 oder 150 fahren aber ich verstehe physikalisch, dass diese Regel der Umwelt sehr viel bringt und daher bin ich dafür, dass es sie gibt.
Ich kann die Beispiele auch ausweiten auf das Steuerrecht: Ich spare Steuern mit Modellen, für deren Abschaffung ich bin. Teilweise lege ich sie dem Finanzamt sogar ohne BP gegenüber offen, weil ich so absurd finde, dass sie völlig legal sind. Im Steuerrecht ist Deutschland sogar noch etwas korrupter, als im Umweltschutz. Genau deshalb ist der Cum-Ex-Schaden bei uns auch größer, als in der gesamten restlichen Welt und sogar die US-Fonds sind bei uns vorbei gekommen, um bei der Abzocke mitzumachen. Exkurs ende.
Es mag sein, dass einfach gestrickte Menschen diese Argumentation nicht verstehen, ich bin mir der Sinnhaftigkeit aber sehr sicher und verhalte mich da auch sehr konsequent und kämpfe - zu meinem eigenen Schaden - für die Abschaffung solche Mißstände.