Eine Tote bei sich haben zu wollen ist unwürdiges Kleinkindverhalten. Man sollte Respekt vor den Toten haben und sie ehren indem man sie gehen läßt und ihr Andenken in aufrichtiger und aufrechter (nicht waagerecht nach Suizid) Würde bewahrt.
Irgendwann wirst du ihr ohnehin wieder begegnen, aber nicht du, sondern das Leben bestimmt wann. Sterben ist wie an der Kasse stehen, man reiht sich in eine Schlange ein und hat gefälligst zu warten bis man dran ist.
Falls du häufig Selbstmordgedanken hast solltest du dich auf Depressionen fachärztlich behandeln lassen und vernünftige Trauerarbeit leisten, damit du loslassen lernst. Manchmal muss man im Leben auch Dinge tun, die einem gegen den Strich gehen oder schwerfallen, das ist nunmal so. Z.B Abschied nehmen von geliebten Menschen, loslassen und sein Leben weiterleben.
Sich zu verschließen und eine Grundhaltung anderen Menschen auf keinen Fall zeigen zu wollen wie es einem geht weist auf mangelndes Selbstbewusstsein hin. Wer sich abisoliert und im realen Leben nicht seine Gefühle offen artikulieren kann, der wird oft depressiv...denn Gefühle offen zeigen bedeutet Seelenhygiene, die überlebenswichtig ist um psychisch gesund und stabil zu bleiben.
Weil du über 1 Jahr deine Trauergefühle in dir verborgen hast gleitest du jetzt ggf. in eine Depression ab....kann alles passieren...muss aber nicht...du musst dich selber beobachten. Klares Indiz für eine Depression ist halt wenn man total verschlossen ist, innerlichen Druck verspürt, sich leer und ausgebrannt fühlt, antriebslos, Selbstmordgedanken hat etc. immer und immer wieder grübelt, zu viel trauert und zu wenig im Hier und Jetzt steht.
Du brauchst Menschen zum Austausch und zwar face to face, nicht nur anonym über ein Forum...es müssen nicht deine Eltern sein, es können auch Freunde sein oder ggf. ein Therapeut, wenns nötig ist, was du selber entscheiden musst.
Sich abzugewöhnen offen über seine Gefühle zu reden ist schädlich und sowas wie psychischer Selbstmord auf Raten.
Ich finde es gut, dass du deiner Intuition gefolgt bist und dich in einem ersten Schritt hier im Forum mal geöffnet hast, mal deine Gefühle ausartikuliert hast. Ich würde es an deiner Stelle wagen den nächsten Schritt zu tun und auch mal mit Freunden oder ggf. mit deinen Eltern offener zu reden. Du kannst das! Musst es dir nur zutrauen und dir nen Ruck geben.
Tyra
P.S Betr dein Vater: der schlägt dich? Eine Knallen ist schon schlagen und ist nicht in Ordnung, dann wende dich bitte direkt an andere Menschen, die dir helfen können, ggf. das JA oder eine Beratungsstelle. Ich finde Sigi hat Recht, dass es so eine Art Missbrauch oder Gewalttat darstellt, wenn man versucht dir deine Gefühle zu verbieten. Und auch wenn jemand dir das verbietet ist es falsch und du hast nicht nur das Recht sondern die Pflicht dein Recht auf Gefühle und diese offen auszusprechen zu erzwingen wenn es sein muss.Ich glaube kaum das ein halbwegs vernünftiger Vater dir Trauer oder eine Depression verbieten würde...sowas wäre totaler Schwachsinn und so ähnlich als würde man jemandem ne Erkältung oder einen Blinddarmdurchbruch, also ne Sache für die man absolut nix kann verbieten würde.
Mit 16 Jahren müsstest du an sich anarchistisch genug drauf sein dir so leicht nix mehr verbieten zu lassen, oder?
Welche Verbote spricht dein Vater aus und bei welcher Gelegenheit?
Warum glaubst du würde dir dein Vater die Trauer über deine Freundin verbieten?