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sich nochmal in Therapie begeben?

9Fragezeichen9

Neues Mitglied
Hallo.

Vor drei Jahren war ich das erste mal in Behandlung wegen Depressionen und anderen Problemen.
Ich gehe mittlerweile zwar wieder regelmäßig zur Schule doch ich bin mit mir selber überfordert.
Meine Leistungen haben sich in den letzten Wochen verschlechtert. Und auch in mir drin sieht es nicht besser aus. Nach außen versuche ich immer meine Fassade aufrecht zu halten, indem ich mir zumindest in der Schule nichts davon anmerken lasse. Da ich schon des öfteren gegen meinen Willen in die Psychiatrie eingewiesen wurde, habe ich davor Angst mich nochmal in Therapie zu begeben. Wobei das nicht meine einzige Angst ist. Ich konnte mich bisher nie wirklich öffnen weil ich nie wollte, dass der Therapeut ein schlechtes Bild von mir hat. Im Endeffekt ist mir bewusst, dass diese Sichtweise dort völlig fehl am Platz ist. Schließlich ist ein Therapeut dafür ausgebildet, anderen Menschen bei Problemen zu helfen. Meine Frage wäre nun: Wenn ich mich dazu entscheiden sollte mir einen Therapieplatz zu suchen, wie schaffe ich es am besten mich zu überwinden? Und macht eine Therapie Sinn, wenn man zu introvertiert ist und sich kein Stück öffnen kann?

Liebe Grüße!
 
J

Judith

Gast
Liebe 9Fragezeichen9,

nein, eine Therapie macht überhaupt keinen Sinn, wenn es Dir nicht möglich ist, Dich zu öffnen. Denn auch dort eine Fassade aufrecht zu erhalten , wo man sich ja gerade immer mehr zeigen und eben öffnen getrauen sollte um Erfolg zu haben, wäre ( und war sicherlich auch bei Dir..)kontraproduktiv. Wäre so wie wenn zu zum Arzt gehst und Dich nicht untersuchen lässt...

Ich kann mir vorstellen, dass Du durch die "Zwangseinweisungen in Psychiatrien" ev. das Vertrauen in alle Menschen, die mit sowas zu tun haben, etwas verloren hast. Und vielleicht stimmte auch die Chemie zwischen Dir und der letzten ( so viel ich verstehe aber auch allerersten..) Psychotherapeutin nicht. Falls dem so wäre, so möchte ich Dich wirklich animieren, weitere PsychotherapeutInnen zu "besuchen". Für TherapeutInnen ist es ganz normal, dass KlientInnen mal für eine erste "Beschupper-Sitzung" kommen ( oft machen sie das sogar gratis..). Sie sind sich auch bewusst, dass die Chemie das A und O dieser Behandlungsart ist, und Du darfst also hemmungslos zum Schluss sagen, "Ich danke Ihnen für das Gespräch. Ich werde nun noch andere Erstgespräche führen, und Sie dann wissen lassen, wie ich mich entscheide."


Ich bin mir bewusst, dass sowas Kraft und Geduld braucht, zumal es fast überall Wartelisten gibt, aber es lohnt sich mit Sicherheit, denn Hilfe benötigst Du wie so viele Menschen dringend !

Liebe Grüsse von Judith
 

vienna

Mitglied
Liebe 9Frageziechen9,

ich kann Judith nur zustimmen: ich glaube Deine bisherigen Therapeuten waren nicht die richtigen für Dich - zumal die Grundvorraussetzungen ja auch nicht besonders gut sind, wenn man gegen seinen Willen eingewiesen wird und dann einfach irgendjemand vor die Nase gesetzt bekommt, dem man dann alles erzählen soll. :(

Du merkst jetzt, dass es Dir schlechter geht, deswegen würde ich Dir raten, je nachdem welche Diagnose Du bekommen hast, einen Psychotherapeuten oder Psychologen zu suchen. Und es ist sogar, dass Du nicht drum bitten musst, umsonst behandelt zu werden, Du hast bei jedem Therapeuten bis zu 8 (!) probatorische Sitzungen, in denen Du gucken kannst, ob Du denjenigen magst - und wenn nicht, hörst Du da auf und gehst zu einem anderen.

Vorraussetzung für diese 8 Probesitzungen ist, dass die Therapeuten in der Kassenärztlichen Vereinigung sind, dh dann werden sie von der Krankenkasse gezahlt. Im Internet findest Du die Seite der KV, dort kann man auch nach Psychotherapeuten in Deiner Stadt suchen.

Es dauert generell seine Zeit, bis man seinem Therapeuten vertraut, und, wie gesagt, es geht auch nicht mit jedem - man muss sich schon gegenseitig mögen! Und ein guter Therapeut gibt Dir auch die Zeit, die Du brauchst. Ich bin auch eher introvertiert und habe lange gebraucht, um meiner Therapeutin zu vertrauen, aber habe es geschafft, und es hat mir total gut getan, zu ihr zu gehen und mit ihr zu reden. Gib nicht auf, sondern such Dir jemanden, den Du magst, damit er Dir dabei helfen kann, dass es leichter für Dich wird.

Viele Grüße!
 

Lasse_22

Neues Mitglied
Liebe 9Fragezeichen9,

ich kenne es ähnlich wie du es beschreibst, und ich könnte es nicht besser sagen ale die beiden vor mir,
aber ein kleiner Tipp der mir momentan sehr hilft:

Überlege dir vor jedem treffen was du bei dem Gespräch auf jeden Fall sagen möchtest, und schreib dir
auf einen kleinen Zettel Notizen wie "Verhältnis Familie/Freunde/Klasse" oder "Ansgt vor Mädchen" oder
"unzufrieden mit mir". Nur kleinen Dinge, Minimalziele. Was sich daraus entwickelt wirst du sehen, aber
es ist hilfreich wenn man nicht aus sich rauskommt, zu sehen was man sich vorgenommen
hat. Genauso wenn einem kein Punkt einfällt doer man sich nicht sicher ist was man sagen will,
mach dir vorher Gedanken dazu.

Es ist ein Tipp den ich dir sehr ans Herz lege.
Ich wünsche dir viel Erfolg, lass dich nicht unterkriegen! :)
 

9Fragezeichen9

Neues Mitglied
Vielen Dank für eure Antworten ;)

Es liegt zum Teil wirklich daran, dass mir die meisten Therapeuten unsympatisch waren.
Meine letzte Therapeutin war eine Ausnahme doch obwohl ich gut mit ihr zurecht kam, konnte ich mich nicht so wirklich öffnen. Sie hat oft hinter meine Fassade geschaut und meistens musste ich grinsen, weil sie bei vielen Dingen recht hatte. Wenn ich eine Verhaltensanalyse geschrieben habe, fiel es mir nicht ganz so schwer mich zu öffnen. Ich habe mir schon mal Notizen gemacht allerdings habe ich mich in der Therapie dan doch nicht getraut darüber zu sprechen. Trotzdem vielen Dank für den Tipp. In der Psychiatrie habe ich verschiedene Diagnosen bekommen, die sich immer mal wieder geändert haben. Nur meine letzte Therapeutin war da vorsichtiger und hat erst am Ende der Therapie die Diagnosen gestellt.
 

warum_auch

Neues Mitglied
Als ich angefangen hab (konnte auch über nichts reden) habe ich einfach den Termin per Email Erfragt und in der schonmal mehrere Probleme (u.a. dass ich mich nicht öffnen kann) angesprochen.
Hat das ganze glaube ich viel einfacher gemacht, diese "der Therapeut soll kein schlechtes Bild haben" Gedanken hatte ich auch, aber wenn man die das mit der Email schonmal aus dem Weg hat ist es ein bisschen einfacher, oder wars zumindestens für mich.
 

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