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Sexuelle Gewalt gegen Männer - wenn die Hälfte der Opfer totgeschwiegen werden

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G

Gelöscht 75067

Gast
Auf Kylars Vorschlag und ausgehend vom Rose Thread https://www.hilferuf.de/thema/maennerwelten-eine-aktion-gegen-sexuelle-belaestigung.234209/ will ich hier noch die andere Seite der Medaille darstellen. Leider scheint die Westgesellschaft in Bezug auf sexuelle Gewalt auf ein Auge blind zu sein. Nämlich wenn es um männliche Opfer geht.

Was ist da los? Hier liegt das Problem, dass der Feminismus die Täterrolle auf Männern aufgestempelt hat und Vergewaltigung gegen Männern und Jungen als quasi nonexistent betrachtet werden. Diverse Vorurteile, dass Männer sich ja wehren können und eine Erektion automatisch Einverständnis signalisiere, führen dazu dass solche Taten verharmlost werden. Dazu kommt noch das typisch männliche Bestreben immer stark sein und nicht als schwul zu gelten, weshalb die meisten Opfer schweigen.

Eine pädophile Frau kann sich genauso an einen Jungen vergehen. Oder eine Frau kann einen Mann betäuben und fesseln. Ebenso sind Knastvergewaltigungen keine Seltenheit und bei Kriegsgebieten sind Vergewaltigung von Männern eine gezielte Strategie den Feind zu brechen. Erste Studien gibt es erst seit den 1970ern.





Ich finde es traurig, dass diese Opfer nur selten erhört werden und hoffe, dass sich auch da einiges entscheidend ändert.
 
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Rose

Urgestein
Die Männer werden nicht totgeschwiegen. Das Problem ist eher, das viele Männer lieber schweigen und sich nicht trauen ihre Erlebnisse zu erzählen.

Das Frauen eher im Fokus sind, liegt daran das sie sich sichtbar machen und auch dafür kämpfen.
 

Fantafine

Sehr aktives Mitglied
Ich denke durchaus, das Männer als Opfer sexueller Gewalt häufiger stigmatisiert werden. Wird ein Mann von einer Frau belästigt, wird ihm ja oft angedichtet, es genossen zu haben - und viele Männer, die sich darüber lustig machen, zementieren dieses dumme Vorurteil ja noch. Gibt ja diesen schönen Spruch "Ich wünschte, mich würde mal ne Frau belästigen". Hinzu kommt, das Bild eines Mannes ist ja das eines Helden. Er weiß sich zu wehren. Ein Mann als Opfer ist kein Mann.

Und last but not least - Männer, die von Männern belästigt oder missbraucht werden. Und besonders da tun sich viele Männer sehr sehr schwer. Die schwulen Männer müssen sich den gleichen Dreck anhören, es habe ihnen doch sicherlich gefallen. Die heterosexuellen Männer, die Oper anderer Männer wurden, schämen sich, fühlen sich entmachtet, gedemütigt. Nicht umsonst ist Vergewaltigung von Männern durch Männer in Kriegszeiten z.B. ein genutztes Mittel, um den Feind zu demütigen.
 

Fantafine

Sehr aktives Mitglied
Die Männer werden nicht totgeschwiegen. Das Problem ist eher, das viele Männer lieber schweigen und sich nicht trauen ihre Erlebnisse zu erzählen.

Das Frauen eher im Fokus sind, liegt daran das sie sich sichtbar machen und auch dafür kämpfen.
Da sprichst du, Rose, einen wichtigen Punkt an.

Frauen solidarisieren sich bei einem solchen Thema sehr viel mehr. Während Männer da keinerlei Zusammenhalt beweisen.

Ursprung dafür sehe ich im Patriarchat. Frauen, die solange deutlich schlechter gestellt waren, mussten sich solidarisieren. Sich gegenseitig unterstützen und kollektiv für ihre Rechte einstehen. Männer mussten das lange Zeit nicht. Sie haben es einfach nicht gelernt in dieser Zeit. Hinzu kommt das Männerbild des Patriarchats. Der Mann als Held, als Kämpfer, als Alleinherrscher. Der Gesichtsverlust, der mit dem Opferstatus für Männer daherkommt, ist für viele Männer dramatisch.

Heute sind diese Rollenbilder immer noch aktiv. Problematisch finde ich, dass gerade von vielen Männern die Aufweichung dieser archaischen Stereotype so kritisch gesehen wird, obwohl sie dringend nötig wären, um eben Männern mehr zu helfen. Auch Frauen betrachten Männer noch oft auf dieser Basis.
 
G

Gelöscht 75067

Gast
Ich denke durchaus, das Männer als Opfer sexueller Gewalt häufiger stigmatisiert werden. Wird ein Mann von einer Frau belästigt, wird ihm ja oft angedichtet, es genossen zu haben - und viele Männer, die sich darüber lustig machen, zementieren dieses dumme Vorurteil ja noch. Gibt ja diesen schönen Spruch "Ich wünschte, mich würde mal ne Frau belästigen". Hinzu kommt, das Bild eines Mannes ist ja das eines Helden. Er weiß sich zu wehren. Ein Mann als Opfer ist kein Mann.

Und last but not least - Männer, die von Männern belästigt oder missbraucht werden. Und besonders da tun sich viele Männer sehr sehr schwer. Die schwulen Männer müssen sich den gleichen Dreck anhören, es habe ihnen doch sicherlich gefallen. Die heterosexuellen Männer, die Oper anderer Männer wurden, schämen sich, fühlen sich entmachtet, gedemütigt. Nicht umsonst ist Vergewaltigung von Männern durch Männer in Kriegszeiten z.B. ein genutztes Mittel, um den Feind zu demütigen.
Was noch hinzukommt, dass anscheinend unbekannt ist, dass Erektion bei Vergewaltigung auftreten kann (als Stressreaktion) und das falsch gedeutet wird.
 

Fantafine

Sehr aktives Mitglied
Ich habe mich eine ganze Weile mit einer Gruppe zusammen für ein Männerhaus in Wien engagiert, Unterschriften gesammelt, Flyer mit der Bitte um Unterstützung verteilt, Aushänge angebracht. Leider hat die Stadt den Vorschlag nicht umgesetzt. Stattdessen wurden Familienhäuser eröffnet. Auch supigut. Aber eben kein Männerhaus. Schade.
 

Rose

Urgestein
Ich würde es auch schön finden, wenn für Männer von sexueller und anderweitiger Gewalt mehr Männerhäuser zur Verfügung stehen würden.

Die momentane Situation sieht wohl so aus:

Ich bin sicher, ein Bedarf nach mehr, ist zumindest theoretisch da.

Wichtig wäre es diese ganzen stigmatisierenden Vorurteile die Sil und Fantafine schon genannt haben, zu beseitigen.
Diese schrecklichen "ein Mann, der sich gegen eine Frau nicht wehren kann, hat selber schuld", "Wenn er ne Erektion hatte, wollte er das doch" , "von einer Frau "belästigt" zu werden, kann für einen Mann doch gar nicht schlimm sein" bzw wenn es ein männlicher Täter war "wer sowas mit sich machen lässt, ist doch ein Homo"
So ne ätzenden Statements tragen dazu bei, dass Männer sich nicht trauen Hilfe zu suchen. Die Dunkelziffer bei männlichen Opfern ist daher sicher ordentlich hoch.
Es gibt wenig Unterstützung; wo man sie bekommt, ist oft unklar, weil es wenig kommuniziert wird; und hat man den Mut sich Hilfe zu holen, kommen solche Sprüche.
Darum sollte man da deutlich widersprechen, immer wieder wenn man solche verachtenswerten Sprüche irgendwo hört.
Das ist ekelhaft und deshalb wäre es wichtig, wenn immer mehr Männer sich trauen würden darüber zu sprechen, das es aufhören würde, das solcher Bullshit weiterverbreitet wird.


Was noch hinzukommt, dass anscheinend unbekannt ist, dass Erektion bei Vergewaltigung auftreten kann (als Stressreaktion) und das falsch gedeutet wird.
Bei Frauen ist es ähnlich, sie können auch Feucht werden. Eine Schutzreaktion des Körpers.
 
G

Gelöscht 76961

Gast
Ich habe so einige grezüberschreitende Erfahrungen sammeln müssen.
Vor allem in Frauen dominierten Berufen in denen ich gearbeitet habe.
Vom Klatscher auf den A**** bis hin zum bewussten Griff in den Schritt.
Wenn ich zu Vorgesetzten gegangen bin um mich zu beschweren:
"Stell dich nicht so an... Sei doch glücklich... Du übertreibst... Hast aber Glück..."
Ich stelle mir den Eklat vor wenn ich einfach einer Frau im Pausenraum von hinten zwischen die Beine greifen würde?!

Verstärkt also gesteigert hat sich das Ganze nochmals als ich mein Comming als TransFrau hatte.
Ich lebe aber in beiden Geschlechtern, bin also Genderfluid.
Tagesablauf inkl. Arbeit als "femininer Mann" und Freizeit dann reguläre Frau.
Ich kann mir das auch vom Körperbau erlauben. 180cm bei 60~64kg
Irgendwie scheint, diese Kombi, Frauen "magisch" anzuziehen...

Offene Sprüche wie "Also mit einer Transfrau habe ich es noch nicht gehabt" bis hin zur offen in die Runde gestellten Frage zu meinen Geschlechtsorganen.

Und Vergewaltätigung?
Nein zählt auch da nur in der "Frauenwelt".
Wenn Mann Nein sagt zählt das nicht.
Vor allem in der Ehe... da muß man"n" ran, egal ob man will oder nicht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
G

Gelöscht 75067

Gast
Ich habe so einige grezüberschreitende Erfahrungen sammeln müssen.
Vor allem in Frauen dominierten Berufen in denen ich gearbeitet habe.
Vom Klatscher auf den A**** bis hin zum bewussten Griff in den Schritt.
Wenn ich zu Vorgesetzten gegangen bin um mich zu beschweren:
"Stell dich nicht so an... Sei doch glücklich... Du übertreibst... Hast aber Glück..."
Ich stelle mir den Eklat vor wenn ich einfach einer Frau im Pausenraum von hinten zwischen die Beine greifen würde?!

Verstärkt also gesteigert hat sich das Ganze nochmals als ich mein Comming als TransFrau hatte.
Ich lebe aber in beiden Geschlechtern, bin also Genderfluid.
Tagesablauf inkl. Arbeit als "femininer Mann" und Freizeit dann reguläre Frau.
Ich kann mir das auch vom Körperbau erlauben. 180cm bei 60~64kg
Irgendwie scheint, diese Kombi, Frauen "magisch" anzuziehen...

Offene Sprüche wie "Also mit einer Transfrau habe ich es noch nicht gehabt" bis hin zur offen in die Runde gestellten Frage zu meinen Geschlechtsorganen.

Und Vergewaltätigung?
Nein zählt auch da nur in der "Frauenwelt".
Wenn Mann Nein sagt zählt das nicht.
Vor allem in der Ehe... da muß man(n) ran, egal ob man will oder nicht.
Tut mir leid, dass du das erfahren musstest. Konntest du dich an dem Betriebsrat wenden oder kamen ähnliche Reaktionen?
 
G

Gelöscht 76961

Gast
Tut mir leid, dass du das erfahren musstest. Konntest du dich an dem Betriebsrat wenden oder kamen ähnliche Reaktionen?
Das wurde tot geschwiegen oder nur weggelacht.
Ein Vorgesetzter hat mir sogar damals gesagt das ich mich Zitat: "Glücklich schätzen sollte weil er nämlich die Dame auch gern mal XXX wollte."

Warum , um Gottes Willen hast Du Dich da nie gewehrt?
Gute Frage... Das Wort "Nein" hat nichts gebracht.
Und was soll man sonst machen? Mit Gewalt antworten?
Die Ehefrau oder Arbeitskollegen schlagen?
Vor allem hing die Ehe unter keinem guten Stern und ich habe zu viel ertragen müssen.
Gerade unter dem Aspekt das Kinder da waren. Da redet man sich vieles schön...
 
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