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Sexuelle Gewalt gegen Männer - wenn die Hälfte der Opfer totgeschwiegen werden

Status
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Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Da sprichst du, Rose, einen wichtigen Punkt an.

Frauen solidarisieren sich bei einem solchen Thema sehr viel mehr. Während Männer da keinerlei Zusammenhalt beweisen.
Stimmt: Kürzlich hab ich was gelesen: Und zwar wurde da ein Mann von seiner Freundin verprügelt und sogar mit dem Messer angegriffen. Er selbst hat nicht die Polizei gerufen, sondern das haben die NAchbarn gemacht, die den Streit gehört haben- er hat deswegen nicht die Polizei gerufen, weil er selber Polizist ist- aus Angst vor den Kollegen!
naja, das ganze hat sich dann offenbar rumgesprochen und er wurde von den sauberen Kollegen auch noch recht vera****: Der Bulle, der sich von seiner Freundin verprügeln lässt. hahaha- wie komisch!

Sowas finde ich echt total traurig: ich meine: DASS es gewalt in beziehungen gibt ist schon schlimm genug (aber leider gibt es eben solche Unmenschen, die ihre Partner oder Partnerinnen prügeln) aber dass Außenstehende Opfer einer solchen Tat auch noch verar**** das ist echt der Gipfel. Dass ein Polizist aus Angst vor den Kollegen nicht die Polizei ruft und sich stattdessen quasi lieber verprügeln lässt, ist einfach nur traurig. und noch trauriger ist, dass er mit seiner Angst ja offenbar recht hatte und später tatsächlich von den Kollegen lächerlich gemacht wurde und dies eben nicht nur eine Befürchtung war.
Das Männer da untereinander oft keinen Zusammenhalt haben finde ich schon sehr traurig.

Das ist generell etwas, das mich bei Männern wundert: Ich meine: Als Frau: Du hast immer eine beste Freundin oder einen besten Freund (oder sogar mehrere beste Freunde) denen Du Dich anvertrauen kannst, wenn etwas passiert ist oder wenn Du einfach jemanden zum reden brauchst. Aber viele Männer die ich kenne, haben das nicht: Die vertrauen sich nie jemandem an, dabei ist das doch so wichtig. Nicht nur bei solchen schlimmen Ereignissen: Auch bei weniger schlimmen, wie zB Zoff mit der Freundin, Ärger im Job: Da braucht man(n) doch einen guten Kumpel, mit dem man sich zusammenhock und vielleicht bei einem Bierchen über die "blöden Weiber" oder den "sch*** Chef" sich auslassen kann. Das braucht man doch zur Seelenreinigung.
Aber offenbar ist vielen Männern das nicht beigebracht worden, bzw ihnen ist anerzogen worden, Dinge immer mit sich selbst auszumachen: Was aber, wenn man in Situationen gerät, die man NICHT mit sich selber ausmachen KANN?
Genau deswegen bin ich für eine Erziehung von Kindern, die die Geschlechterrollen öffnet und zB eben auch Jungs schon im Kindergartenalter nahebringt, dass man sich Rat und Hilfe oder auch nur Austausch suchen kann und dass das was gutes ist und kein Zeichen von Schwäche!
 
G

Gelöscht 84793

Gast
Auch hier würde ich nicht fehlenden Zusammenhalt unter Männern in den Vordergrund stellen: Vor den Reaktionen von Frauen/Kolleginnen muss Mann sich nicht weniger fürchten.
Das ist wieder dieser "Ihr für euch und wir für uns" Grundsatz, obwohl von allen Seiten ein "Wir für euch" gelten sollte.
Ich schon und genau das ist das Problem. Habe mich über genau dieses Thema sexuelle Gewalt/Gewalt generell schon sehr oft mit männlichen Freunden unterhalten. Alles sehr aufgeschlossene Menschen, aber sie kamen auch zu dem Schluss, dass bei solchen Themen die größte Diskriminierung von Männern kommt. Das sage nicht ich, dass sagen Männer über andere Männer.

Meine Erfahrung deckt sich damit zu 100%. Reißt man das ganze auf ein einfacheres Thema runter wie Gefühle zeigen, wirst du von 10 Frauen sicher 3-4 Damen finden die es peinlich und unmännlich finden, wenn ein Mann weint. Bei 10 Männern gerät dieses Verhältnis in eine Schieflage, dort werden dir 7-8 Männer sagen, dass dies verweichlicht und unmännlich ist.

Frauen sind da im allgemeinen feinfühliger. Was nicht heißt, dass es dort keine schlechte Menschen bis hin zu Tätern gibt. Das wäre naiv zu denken, dass alle Frauen empathisch und nett sind. Trotzdem sind die Frauen da in der Mehrheit wenn es darum geht Opfer zu unterstützen und zu helfen. Das sieht man alleine schon daran, wenn man sich Verteilung der Helfer in ehrenamtlichen Tätigkeiten anschaut, eben auch speziell bei Ehrenämtern die sich gegen die Gewalt an Männern stark macht.

Der Knackpunkt ist und bleibt bei diesem Thema leider die Männerwelt, die Männer die anderen Männern vorwerfen sie wären unmännlich weil sie sich nicht gewehrt haben/wehren konnten. Die Männer die anderen Männern an den Kopf werfen, sie sollen sich nicht so anstellen, als richtiger Mann kann man kein Trauma haben. Der typische Spruch den kleine Jungs an den Kopf geknallt kriegen "Ein Indianer kennt keinen Schmerz/Männer weinen nicht" wird ihnen meist von ihren Vätern eingetrichtert, nicht von der Mutter.

Und genau da muss man ansetzen! Männer müssen lernen sich für andere Männer stark zu machen! Sie müssen lernen, dass wir in einer Gesellschaft leben in dem der Spruch "Der Stärkste überlebt" was indirekt nichts anderes bedeutet als "Wenn du zu schwach warst, ist das deine Schuld", veraltet ist und vielen Menschen schadet.

Ich würde es mir für viele Männer sehr wünschen, wenn mehr Männer sich mit ihnen solidarisieren und sie als Opfer nicht noch herabwürdigen.
 
S

Santino

Gast
Und man kann sich wehren. Es hat halt nur einen Preis, den man dafür bezahlen muss. Sowohl als Mann als auch Frau.
Ich habe nur noch nie gelesen oder gehört, dass einer Frau das vorgehalten worden wäre. Sich nicht gewehrt zu haben. Zumindest nicht mehr seit 1995.

Ich glaube, in dem Thread einer Frau, die berichtet, sexuell belästigt worden zu sein, in dem jemand dann so etwas schreibt mit der Wortwahl, die du verwendet hast, würde es einen Aufschrei sondergleichen geben. Hier little_mouse gegenüber ist das aber okay.

Finde ich eben interessant. Vor allem mit Bezug zum Thread-Thema.
 
S

Santino

Gast
Ich habe bei dir immer ganz stark den Eindruck, Kasjopaja, dass du vehement bei den schlimmen Sachen, die du selbst erlebt hast, die schlechten Gefühle anderer, die Ähnliches erlebt haben, offensiv-aggressiv niedertrampeln musst. Das scheint wie so ein Trigger zu sein - als hättest du Angst, dich sonst schlecht zu fühlen, wenn du die schlechten Gefühle anderer einfach zulässt und so stehen lassen würdest.

Ich meine nur, weil das jetzt ein wiederholter Beitrag von dir ist, der mir auffällt, in dem du anderen ihre Probleme vorwirfst, sie marginalisierst und dabei ganz stark davon ausgehst, dass du selbst ja alles richtig und anders und besser machen würdest oder in der Vergangenheit gemacht hättest. Und wer das nicht so macht wie du, wer das nicht so empfindet und sieht wie du, würde sich halt falsch anstellen. Das schreibst du so nicht wörtlich, aber deine aggressiv-offensive Wortwahl impliziert derartiges jedes Mal.

Und ich finde das nicht richtig. Denn du kannst deine persönliche Situation - egal, in welcher Hinsicht - nicht auf die Leben und Gefühle anderer Menschen überstülpen und davon ausgehen, sie hätten alle die gleichen Voraussetzungen und Bedingungen wie du.

Und es macht deine Situation auch nicht besser, die Gefühle anderer Menschen niederzutrampeln. Das macht die schlimmen Sachen, die du erleben musstest, nicht ungeschehen.
 
G

Gelöscht 84793

Gast
@Johnny_B

Da hast du wohl Recht, dass es auf die Kreise ankommt in denen man sich bewegt. Ich bin gottfroh sehr tolerante und einfühlsame Menschen um mich zu haben, egal ob Mann oder Frau. Da darf jeder seine Schwäche zeigen und wird unterstützt.
Etwas was ich mir wirklich für alle Menschen wünsche.

"Funfact": Die glücklicksten Beziehungen, wozu ich zum Glück auch gehöre, sind in meinem Freundeskreis die, in denen der Mann auch weinen darf/kann. Liebe funktioniert eben nur mit 100% Unterstützung und es ist doch schön, wenn der Partner ganz er selber sein kann.
 

Mittendurch

Moderator
Teammitglied
Es gibt noch viel für alle Menschen zu tun.
Frauen ja die haben inzwischen Anlaufstellen, aber auch hier reicht es lange noch nicht. Sie haben sich dies nach und nach erarbeitet und auch für Männer gibt es einzelne schon, einige von Männern eröffnet, doch auch welche, die aus der Anlaufstelle für Frauen entstanden ist. Sexualisierte Gewalt von Menschen an Menschen verübt. Wenn wir uns dies mal genauer ansehen, sollte uns auffallen, dass vieles gleich oder ähnlich ist, das vieles was Frauen erarbeite haben, jetzt auch bei Männern dran ist. Zusammen tun, statt trennen, denn Täter*innen gibt es noch immer zu viele, wie auch viele, die nicht sehen wollen oder auch viele die den Opfern die Schuld geben, weil sie den Schuldigen nicht verlieren wollen, weil....
Wehren heißt es immer wieder und ja wehren das haben wir gelernt und vielfach geschafft, doch lange Zeit, da waren auch wir zu schwach und konnten es mit all unserer Kraft, die Kraft eines Kindes, gegen die von Erwachsenen, nicht-mussten uns auslachen lassen und dann doch tun....
Und wir wissen auch wie schwierig es ist, für Menschen, die so oder gar noch schlimmer aufgewachsen sind, es auch für sie als Erwachsene ist, sich selbst dann zu schützen und zu befreien....
Anvertrauen, wer früh gelernt hat zu schweigen, wer früh gelernt hat wer redet, wird ganz alleine da stehen und niemanden mehr in seinem Umfeld haben von dem er sich erhoffen kann gehört zu werden, der hat es auch später im Leben nicht einfach, wenn es darum geht sich anderen anzuvertrauen.
Wer früh gelernt hat Menschen verschwinden, sie sind weg, kommen nie wieder und niemand sagt wohin sie sind und ob sie überhaupt noch da sind, wenn ihnen etwas anvertraut wurde, wie soll dieser Mensch anderen wieder etwas anvertrauen, dies ist das auf das Täter*innen bauen.
Aufklärung und Zusammenhalt, derer, die sich dafür einsetzen, dass Opfer gehört, erhört werden und Täter*innen die Macht genommen wird. Hier ist der Ansatz, leichter gesagt als getan, da Täter*innen überall zu finden sind und von denen auch viele nicht unbedingt bereit sind ihr Handeln und Tun zu hinterfragen....
Es ist wohl erst einmal gut hier aufzuhören.
Doch wir sollten uns zusammentun und dies als Menschen, die erreichen wollen, dass das Schweigen aufhört und sich jeder trauen kann zu sagen, was geschehen ist, zu bekommen was gebraucht wird, Schutz und Sicherheit....
Es ist in den letzten Jahrzehnten schon sehr viel mehr passiert als in den ersten meines Lebens, ob es in dem Bestreben nach Aufklärung, den Schutz und der Sicherheit für Frauen und Kinder und doch langt all das noch nicht, weder für diese Gruppe noch für die Gruppe, die mehr oder weniger noch am Rande grad sichtbar werden.
Es gibt soviel, was Männer und Frauen - Jungs und Mädchen gleich erleben und es gibt soviel von denen sie glauben, es ist bei den anderen allen anders, doch wenn sich mal aufeinander eingelassen wird und dort wo der Austausch dann da ist, da ist dann doch sehr schnell zu erkennen, so verschieden ist es nicht. Es ist viel mehr gleich als oft angenommen wird, dass sind unsere Erfahrungen aus dem Austausch mit anderen Menschen unterschiedlicher Geschlechter, unterschiedlicher Erfahrungen.

Die Argumentation von Täter*innen, sowie Menschen, die davon nichts wissen wollen oder Täter*innen in Schutz nehmen sind oft die gleichen, unabhängig davon welches Geschlecht das Opfer angehört.
Das ist das was aus den vielen Gesprächen mit anderen Opfern, aber auch was aus Gesprächen herauskam, mit Menschen die die Täter*innen in Schutz nahmen oder selbst zu dieser Gruppe gehören...
 
G

Gelöscht

Gast
Ich bin auch froh wenn endlich mehr darüber geredet wird, dass auch Frauen Täterinnen sind.
Was mE gar nicht geht sind Sprüche wie "Warum hast du dich nicht gewehrt" - unduzwar vollkommen egal, wem sie angetragen werden. (Und ja, ich musste das auch schon hören!)

Letztendlich wird es Zeit, dieses Stigma zu brechen, und ich glaube, dass das auch langsam geschieht. Das hat auch damit zu tun, dass wir in einer Gesellschaft leben, die langsam wegkommt vom Binären-Modell und sich dahingehend öffnet. "Die Männer" werden das nicht alleine können, genausowenig wie "die Frauen" das können. Es muss ein miteinander, füreinander sein.

Es liegt an uns allen, auch Frauen zurecht zu weisen, die sich übergriffig, sexuell belästigend verhalten.

Ein Griff zwischen die Beine geht gar nicht, egal wer wem ungefragt dazwischenfasst. Ich bin jedes Mal geschockt wenn ich höre, wie das verharmlost wird.
 
Status
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