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Selbstständigkeit versucht - ist es eine Schande gescheitert zu sein?

A

Andre255

Gast
Hallo. Ich bin 29 und habe knappe 5 Jahre versucht in der Selbstständigkeit Fuß zu fassen (kleiner Zubehörhandel).

Leider hätte ich nicht gedacht, dass durch Internet, lokale Konkurrenz etc. die Preise dermaßen in den Keller gehen, und konnte über die Zeit grad so überleben.

Nicht selten waren 12-14 Stunden an der Tagesordnung, bis ich mir irgendwann sagte ich komme nicht mehr voran, vielmehr schade ich meiner Gesundheit (Depressionen, Burn-out), so dass ich wieder in ein Angestelltenverhältnis möchte.

Natürlich habe ich nun Angst überhaupt nirgends unterzukommen.
Muss ich mich dafür schämen, versagt zu haben?
 
Hallo Andre,
ich kenne das, man schuftet sich ab für ein paar Cent, Urlaub, Wochenende und Feiertage sind Fremdwörter, die Konkurrenz insbesondere aus den Billiglohnländern versauen einen die Preise...irgendwann will man dann nimmer.

Viele Grüße

Lumpi
 
Muss ich mich dafür schämen, versagt zu haben?

Ein klares NEIN !Du kannst stolz auf Dich sein, es versucht zu haben.
 
Ich sehe auch kein Versagen...5 Jahre lang sich abzurackern ohne daß es viel bringt, spricht doch eher für Durchhaltevermögen. Andere schmeißen nach einem halben Jahr das Handtuch.

Viele Grüße

Lumpi
 
Natürlich habe ich nun Angst überhaupt nirgends unterzukommen.
Muss ich mich dafür schämen, versagt zu haben?

Ich sehe auch kein Versagen. Du hast dein bestes versucht, 5 Jahre durchgehalten und es hat eben nicht geklappt. Dann hast du die Konsequenzen gezogen und suchst dir nun halt etwas neues. Du hast doch jede Menge vorzuweisen, selbstständig gearbeitet, unternehmerisches Geschick, bist fleißig- du hast doch nicht 5 Jahre auf dem Sofa verbracht!
 
Es gibt noch ein viel böseres Problem - so manch einer kommt aus der Selbständigkeit nicht mehr raus - wer in seinem Lebenslauf zu stehen hat "vorwiegend Selbständig oder Freiberufler" der hat auf dem Arbeitsmarkt ein Problem. Bei mal 5 Jahren Selbstständigkeit hingegen wird wohl jeder Arbeitgeber sagen : "naja, er ist ja innovativ, können wir bei uns vielleicht auch gebrauchen".

Viele Grüße

Lumpi
 
Hi,
wahrscheinlich wirst du dich immernoch schlecht fühlen, egal wie oft man es dir sagt: Du hast Etwas ganz Tolles getan! Obwohl ich selbst keine Erfahrung habe, kann ich nur sagen: Du hast natürlich nicht versagt! Nach 5 Jahren harter Arbeit kannst du dich eigendlich gut fühlen, dass du´s wenigstens versucht hast. Auch wenn es doch nicht geklappt hat. Mit Burn - out und Depressionen sollte man übrigents nicht Spaßen! Denkst du vielleicht an professionelle Hilfe? Und noch Was: Du bist noch nicht mal 30 - ganz ehrlich? - DU kannst jetzt mit gehobener Schulter behaupten, dass du richtig viel Erfahrung hast! - Ich wünsch dir noch ganz viel Erfolg auf deinem Wege... 🙂
LG Sebastian
 
Hallo !

Jede Erfahrung ist wertvoll:

Welche Software hast du erfolgreich benutzt?
Hast du Erfahrung mit Wareneingang/Warenausgang?
Umgang mit Lieferanten? Verhandlungsgeschick?

Mach dir ne Liste, was konnte ich vorher noch nicht,
was kann ich jetzt.

Und: Rechtzeitig die Notbremse ziehen zu können ist auch eine gute Fähigkeit...
 
Hallo Andre,

es freut mich Deinen Artikel zu sehen. Hättest Du ihn nicht eigestellt hätte ich ihn genau so verfasst. Bin 30, seit knapp 5 Jahren selbstständig und kann nicht mehr. Da ich mittlerweile aber eine Kapitalgesellschaft und 25 Mitarbeiter habe, habe ich jetzt ein gr0ßes Problem. Ich kann nicht einfach aufhören.Da ich ja sowoh auf der Haben als auch auf der Sollseite laufende Verträge habe.

Ich muss jetzt meine Firma in die Insolvenz schicken. Meine Freundin ist nur noch am weinen (sie arbeitet auch mit) da sie sehr am Betrieb hängt. Zu allem Überfluss hat jetzt auch noch meine rechte Hand gekündigt. Und führende Mitarbeiter die selber auch arbeiten zu finden klappt nicht. Versuche es seit einem halben Jahr.

Ich habe jetzt auch rießige Angst der Versager zu sein. Ich weiß auch nicht was während oder mit der Insolvenz alles auf mich zukommt.

Ich freue mich auf möglichst viele Tipps und Infos.

Danke
 
Hallo Gast.

Es freut mich, dass es auch Leidensgenossen gibt. Im Vergleich zu dir habe ich jetzt noch einen Angestellten und einen Aushilfsfahrer.

Ist es bei dir einfach Überforderung, dass du nicht mehr kannst oder tatsächlich finanziell bedingt?

Ich habe mir jahrlang den Hintern aufgerissen, finanziell für MEINE recht Hand zurückgesteckt, die letzlich gekündigt hat und zur Konkurrenz ging - natürlich gleich mit tollem Firmenwagen und eben einer besseren Struktur als wenn man sich selbst etwas aufbauen muss, ist ja auch schwierig also wieso sich bemühen...Und jeden Monat die Hoffnung, dass es vielleicht doch noch besser wird.

Ich habe versucht etwas aus dem Laden zu machen, aber der Wettbewerb ist gnadenlos und selbst die eigenen Lieferanten gehen hinterrücks an deine Kunden...

Trotzdem fühle ich mich eben als Versager, weil ich meine ich hätte es schaffen müssen ! Gleichzeitig merke ich aber dass mein Akku am Ende ist, ich trage über kurz oder lang körperliche Konsequenzen, befinde mich schon in einer Art Dauer-Agression, bin schnell reizbar, schlafe sehr schlecht und habe permanent einen belastenden Druck.

Ich weiß nur dass ein Insolvenzverwalter bestellt wird wenn du zahlungsunfähig wirst, und dann entschieden wird wieviel Masse da ist. Deine Gläubiger könnten den Insolvenzverwalter überstimmen und quasi über das Schiksal der Firma entscheiden.

Ich finde es nur ungerecht, da ich mir sicher bin dass wir beide mehr getan haben als manch anderer, und es nicht belohnt wurde..
 

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