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Schwierigkeiten durch Therapeuten der Tochter (war: Vergewaltigung)

Anne2k1

Mitglied
Danke für deine Ausführungen Tyra und nun kommt leider schon wieder ein aber. Wie gesagt ich bin "nur" Angehörige. Was kann man machen, wenn die Patientin zur Therapie geht, es auch eigentlich will und dann verliert sie das Vertrauen, weil ich als Mutter befragt werde, durch ihre Therapeutin, wie war dieses Mädchen vor dem Geschehenen. Was ist, wenn diese Therapeutin ihr dann die ihr nahestehenden Menschen mies macht? Wie soll dann die Patientin reagieren? Was soll sie machen. Sie ist eh schon hilflos genug, denkt sie kann niemandem mehr vertrauen, selbst der eigenen Mutter nicht mehr, obwohl sie weiss sie kann es und konnte es immer.
Und diese Therapeutin sagt ihr dann im Prinzip vertraue deiner Mutter nicht, sie tut dir nicht gut. Das ist jetzt vllt. ein wenig überspitzt, aber so ähnlich ist es in unserem Fall abgelaufen. Meine Tochter war noch verwirrter als vorher. Sie wusste gar nicht mehr was richtig ist.
Klar ich weiss sie ist erst ganz am Anfang, weil erst fast 2 Jahre nach dem Geschehenen bereit etwas zu tun, aber dennoch. Es ist schwer. Einfach sehr schwer für alle beteiligten.

LG
Anne
 

Tyra

Sehr aktives Mitglied
AW: Vergewaltigung

@ Anne2k1: Eine gute Therapeutin macht einem niemanden mies, sondern gibt nur neutrale Ratschläge...manchmal auch welche, die einem nicht passen, z.B dass man nicht zu sehr der eigenen Mutter vertrauen sollte sondern lernen sollte sich selber zu vertrauen...irgendwie scheint es mir dass du da jedoch was missverstanden hast...?? Du solltest da die Therapeutin nochmal ganz genau nach fragen.
[...]
Tyra
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Tyra

Sehr aktives Mitglied
sieh deine Tochter nicht als hilflos an, sondern fördere sie in Hinsicht darauf selbstbewusster zu werden. Dazu gehört es sie ein stückweit loszulassen und ihr klarzumachen, dass es ihre Verantwortung ist ihr Leben in die Hand zu nehmen, sich auch um ihre Gesundheit zu kümmern, sprich in der Therapie mitzuarbeiten.

Generell geht es beim Thema Vertrauen um das richtige Maß an Vertrauen und auch um Selbstvertrauen. Deine Tochter muss in erster Linie lernen (wieder) mehr Selbstvertrauen zu haben. In Sachen Vertrauen zu anderen Menschen sollte sie lernen, NIEMALS (auch ggü der Mutter nicht) blind zu vertrauen, sondern immer achtsam zu bleiben. Du solltest von ihr nicht blindes Vertrauen dir ggü verlangen und erwarten, denn das macht sie zum Opfer...Menschen, die anderen Menschen gewohnheitsmäßig blind vertrauen geraten in Gefahr. Und in manchen Lebenssituationen ist es auch wichtig nicht nur der Mami, sondern auch einem Therapeuten genug zu vertrauen um sich anvertrauen zu können...
Das sie anderen derzeit nicht vertrauen kann liegt an dem geschädigten Selbstvertrauen...sie wird hier viel Aufbauarbeit leisten müssen.

Was du tun kannst: ermutige deine Tochter offen zu reden, schaffe eine Atmosphäre in der es ihr leicht fällt zu reden und sage ihr, dass es vollkommen o.k. für dich ist wenn sie nicht mit dir über den Vorfall reden will, sondern das lieber mit dem Therapeuten bespricht...Mach keine Konkurrenzkiste auf zwischen dir und der Therapeutin...es ist wichtig dass deine Tochter in Therapie ist und das entlastet auch dich auf entscheidende Weise. Vermeide es zu "spalten" indem du mit der Therapeutin um das Vertrauen deiner Tochter konkurrierst...Deine Tochter allein soll frei entscheiden wem sie sich anvertraut und das fällt ihr ggf. leichter bei der Therapeutin...weil es halt Bereiche im Leben einer jeden erwachsen werdenden oder erwachsen gewordenen Tochter gibt über die sie nicht gerne mit der eigenen Mutter redet und das solltest du einfach akzeptieren.

Kooperation mit der Therapeutin ist also sehr wichtig und mach deiner Tochter die Therapeutin also nicht madig, sondern sage ihr, dass es gut für sie ist, dass sie dort jemanden hat mit dem sie an ihrem Trauma arbeiten kann. Fordere sie auf dort mitzuarbeiten und auch offen zu reden, denn sonst nutzt die Therapie nicht und ist nur vergeudete Zeit und Geld. Ein wenig Druck würde ich da schon machen und deiner Tochter klarmachen, dass sie in Therapie in einem Schutzbereich ist und ein gewisses Grundvertrauen ggü der Therapeutin einfach aufbringen muss, damit sie vorankommt. Wenn deiner Tochter die Therapeutin nicht liegt kann sie ja frei jemand anderen wählen, dem sie ggf. mehr vertraut.

Der Verwirrung deiner Tochter kann man schrittweise wieder Herr werden indem du eine eindeutige Haltung an den Tag legst und ihr klarmachst was wichtig ist (offen reden, egal mit wem um das Trauma zu überwinden, Strafanzeige etc.) und sie auch ein stückweit loslässt in die Eigenverantwortung. Nicht abkapseln und überbehüten, sondern sie darin fördern selbstständiger und selbstbewusster zu werden...schick sie auch mal zum Kampfsport damit sie Selbstbewusstsein trainiert und aufbaut...
Definier sie nicht "klein" als hilfloses abhängiges Wesen, denn das kann ggf. dazu führen, dass sie diese Rolle übernimmt und funktionalisiert und du dich ggf. in eine schräge Helferrolle katapultierst, d.h. sie zu abhängig von dir oder anderen bleibt. Hilfe sollte immer nur Hilfe zur Selbsthilfe sein...

Es wäre unangemessen, wenn du deine Tochter wieder in den schützenden Mutterschoß zurückziehst...es ist an der Zeit deine Tochter zu ermutigen hinaus in die Welt zu ziehen um sich dort zu beweisen. Derzeit ist sie angeknaxt durch das Trauma....nachdem sie sozusagen "hingefallen" ist sollte sie zusehen ganz schnell wieder auf die Beine zu kommen um groß und stark zu werden und dabei kannst du helfen indem du dich v.a. innerlich löst und ihr schrittweise mehr zutraust, sie in die Eigenverantwortung lenkst und du sie aus der Kinderrolle entläßt.

Tyra
 
Zuletzt bearbeitet:

Sori

Sehr aktives Mitglied
ich finde das sehr schwierig, jetzt schon was dazu zu sagen, inwieweit sich der Therapeut oder Du falsch verhalten. Das ist ja nur Hypothese und Interpretation.

Wie alt ist denn Deine Tochter? Was ist da vorgefallen? Vielleicht magst Du noch ein bisschen mehr erzählen?

Ist ja ein beträchtlicher Unterschied, ob wir hier von einer Minderjährigen reden oder einer erwachsenen Frau. Und auch, ob der Missbrauch innerhalb oder außerhalb der Familie stattfand.
 

Anne2k1

Mitglied
Hallo an alle

Ich war sehr lange nicht hier und wie ihr gemerkt habt, hatte ich einige Fragen bezüglich dem was Sweetheart geschrieben hatte. Mein Anliegen wurde dann, dankt Sori, in einen neuen Thread geändert. Ich möchte nun einmal die Fragen beantworten die Sori in ihrem Beitrag gestellt hat. Verzeiht mir bitte, wenn ich evtl. etwas durcheinander schreibe, aber beim verfassen des Beitrages bin ich gerade sehr aufgewühlt.

Also meine Tochter ist jetzt 18 Jahre alt. Sie hatte sich vor gut 2 Jahren mit einer „so genannten besten Freundin“ in die Punkerszene begeben. Ich kannte diese Szene nicht wirklich, muss ich zugeben, und stimmte zu, dass sie mit ihrer Freundin zu diversen Konzerten ging. Ich dachte mir im Abnabelungsprozess macht der eine oder andere das halt durch. Hatte allerdings im Auge wo sie war und sich aufhielt, weil sie es mir eben auch erzählte oder das alles mit mir absprach. Ich merkte aber auch eine gewisse Veränderung bei ihr, sprach sie darauf an ob etwas sei, aber sie sagte mir sie käme alleine klar. Ich machte viele ihrer Reaktionen auch an der Pubertät fest, was ich wiederum auch halbwegs normal fand, dennoch fragte ich immer wieder nach und sprach sie auch darauf an, dass ich das Gefühl hätte ihr sei etwas wiederfahren, was nicht ok war, ka wieso, aber es war wohl der mütterlich Instinkt, den man so hat.
Im Dezember letzten Jahres dann brach es nach einem Umzug aus meiner Tochter aus. Sie war am 08.04.2006 nach dem ersten Konzert vergewaltigt worden. Sie dachte die ganze Zeit über sie sei selber Schuld. Grund dafür war, dass ihr „Freundin“ bei der sie in jener Nacht übernachten sollte, sie während des Konzerts hängen lies und sich mit irgendwelchen Leuten vergnügte. Sie lernte einen jungen Mann kennen und fuhr mit diesem dann nach dem Konzert nach Hause. Sie wollte nicht nach Hause zu uns kommen, weil unsere finanziellen Mittel zu diesem Zeitpunkt leider nicht gerade die besten waren und sie es mir nicht zumuten wollte, dass ich auch noch das Taxi bezahlen müsste. Sie fuhr also mit diesem zu ihm und wurde dann in derselben Nacht noch von ihm vergewaltigt. Sie sagte ihm sie wolle das nicht, aber er lies nicht von ihr ab. Sie hat hier dann angefangen darüber zu reden. Details des Ganzen Geschehens kenne ich nicht, nur das was ich hier geschrieben habe ist mir bekannt. Ich konnte sie aber davon überzeugen, dass dieser Mensch verurteilt und bestraft wird und habe es hinbekommen, dass sie eine Anzeige machen wird.
Wegen der Psychologin möchte ich auch noch eine Anmerkung machen. Diese arbeitete mit ihr nur am alltäglichen Geschehen, was für meine Tochter nicht gerade hilfreich war, sie wollte über das Geschehene sprechen, also brach sie es von sich aus ab. Sie war aber nun auch bei einer anderen Therapeutin, bzw. ist in psychologischer Behandlung und ist nun endlich an dem Punkt, dass sie nicht mehr glaubt sie sei schuld an dem Geschehenen.
Ich persönlich fühle mich in manchen Situationen recht hilflos um ehrlich zu sein.
 

Tyra

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

das deine Tochter vergewaltigt wurde liegt gewiss nicht an dir oder der Szene in der sie sich aufhält..überall gibt es Mistkerle und EX-Gewaltopfer mit Trauma im Nacken + zu geringem Selbstwertgefühl und zu wenig Abgrenzungsvermögen und Selbstbewusstsein werden statistisch gesehen leichter und auch oft immer wieder Gewaltopfer..solange sie nicht an ihrem Trauma arbeiten und sich bewusst weiterschulen in Sachen Selbstbewusstsein.

Ich finde es prima, dass deine Tochter mittlerweile an sich arbeitet und nun an dem Punkt gelandet ist wo die Schuldfrage geklärt ist..ein wichtiger Fortschritt..aber da muss natürlich noch viel mehr kommen.
Sie sollte auf jeden Fall zusätzlich Kampfsport machen, damit sie weiss wie sie Nein sagen kann und sich auch zur Wehr setzen kann. Kampfsport ist eh gut um das Selbstbewusstsein auf ein normales Level zu kriegen.

Ich vermute deine Tochter hatte eine Verhaltenstherapie gemacht? Darin wird eher an aktuellen Dingen gearbeitet, aber unter Einbeziehung der Vergangenheit natürlich...mit Hauptfokus darauf wie sie JETZT die Dinge anders bewerten und anders reagieren kann.
GGf. wäre eine spezielle Traumatherapie zusätzlich ganz gut? Ich würde das ggf. mal mit der derzeitigen Therapeutin besprechen.
Eventuell ist es derzeit für deine Tochter besser nicht zu viel zurückzuschauen und sich zu sehr in Schuldgefühle zu verhaspeln, sondern eher nen Cut zu machen um nach vorne gehen zu können.
Schade, dass sie zunächst abgebrochen hat, aber gut, dass sie wieder anderweitig angesetzt hat..meiner Ansicht nach braucht sie noch längere Zeit therapeutische Begleitung..du solltest sie dazu ermutigen und für gute Mitarbeit ruhig ein bissel belohnen...ihr sagen, dass du sehr stolz auf sie bist, dass sie sich nun ihrem Trauma offen stellt etc..
Und schick sie in einen Selbstverteidungskurs..Therapie allein reicht oft nicht, man sollte ganzheitlich rangehen bei derartigen Defiziten im Selbstbewusstsein und Abgrenzungsvermögen, die deine Tochter an den Tag gelegt hat.

Sei ehrlich zu deiner Tochter und sage ruhig offen, dass du dich in manchen Dingen ein wenig hilflos fühlst. Aber du solltest natürlich auch was gegen diese Hilflosigkeit TUN, indem du dich mal in einer Beratungsstelle erkundigst oder ggf. mit Einverständnis deiner Tochter mit der behandelnden Therapeutin redest und offene Fragen klärst, auch wie du dich verhalten sollst...man wird dir wohl raten, sachlich, direkt und offen zu sein...so ist es eh immer am besten und wenigsten anstrengend.
Wissen ist Macht und probates Gegenmittel zu Hilflosigkeit, also guck mal was du da noch so tun kannst. Es ist normal und in Ordnung sich manchmal überfordert und hilflos zu fühlen..hauptsache man weiss wie man dann damit umgeht...bei mir funktioniert es gut mehr Sachlichkeit in Dinge reinzubringen, mich zu informieren, damit ich mir zumindest ein wenig einbilden kann ich hätte die Kontrolle ;) meistens gewinnt man aber auch tatsächlich mehr Kontrolle indem man über gewissen Dinge einfach Bescheid weiss, sich austauscht, Fragen stellt, kommuniziert....

Kopf hoch und weiterhin alles Gute! Ich denke deine Tochter ist bereits auf dem richtigen Weg...du solltest sie weiterhin darin bestärken, dass sie sich für nix schämen oder schuldig fühlen muss und ein wertvoller Mensch ist. Der natürlich noch hart an sich arbeiten muss um lebensfähig zu werden. Es liegt da noch ein Stück Arbeit vor ihr...bitte da nicht kleckern, sondern Klotzen...das sollte einem das eigene Leben schon wert sein!

Tyra

Wenn du konkrete Fragen hast, kannst du sie ja auch hier mal in die Runde werfen!
 
Zuletzt bearbeitet:

Sori

Sehr aktives Mitglied
Hallo Anne,

Deine Hilflosigkeit kann ich gut verstehen. Wenn man einen Menschen liebt, ist es schwer, mitanzusehen, wie er leidet.
Als Mutter gibst Du Dir vielleicht sogar eine Mitschuld an der Sache?

Es ist relativ normal, dass sich Opfer zunächst nicht trauen, über den Vorfall zu sprechen, sich selbst Vorwürfe machen und das Ganze mit sich selbst ausmachen wollen.

Richtig gut, dass Deine Tochter über dieses Stadium schon hinaus ist und sogar ganz gut zu wissen scheint, was sie braucht und was nicht. Es ist nicht so leicht, eine gute und geeignete Therapeutin zu finden, so was ist ja auch immer vom Einzelfall abhängig. Den einen hilft, wenn sie Verhaltenstherapie machen und lernen, im Alltag mit ihrer Erfahrung umzugehen, andere müssen viel mehr über den Vorfall sprechen, um damit klarzukommen.

Für die Beziehung zwischen Dir und Deiner Tochter ist Offenheit wohl das wichtigste. Ist ja ohnehin schon ein schwieriges Alter ;). Wichtig ist sicher auch, dass der Fokus nicht nur auf die Vergewaltigung gerichtet ist, sondern nebenher viel schöner Alltag passiert. Sonst ist Deine Tochter immer in dieser Opferrolle und das ist nicht gut - für keinen für Euch.
Es gibt übrigens auch Beratungsstellen, die Gespräche für Angehörige anbieten, vielleicht wäre das ganz gut für Dich?


Liebe Grüße

Sori


@ Tyra: das Mädchen ist nicht erneut, sondern einmal vergewaltigt worden. Schlimm genug...
 

Tyra

Sehr aktives Mitglied
danke für den Hinweis Winnetou....stimmt, könnte sein, ich habe da wohl zunächst ggf. was falsch gelesen...aber dennoch passt mein Beitrag :D

ich werde mal ein paar Sätze ein wenig umändern...
 
Zuletzt bearbeitet:

Anne2k1

Mitglied
Erst einmal danke für eure Ausführungen.

Zitat: Winnetou(Die Probleme mit der Therapeutin verstehe ich nicht so ganz, Anne. In dem ersten Beitrag schreibst du, die Psychologin hätte dich nach dem Verhalten deiner Tochter "vor dem Geschehenen" gefragt... also ging es doch damals auch darum? Und warum hat sie die Therapie nun abgebrochen - weil du von der Therapeutin "mies" gemacht wurdest, oder weil deiner Tochter das therapeutische Konzept nicht gefiel???)Zitat Ende.

@ Winnetou: Die Entscheidung ob meine Tochter die Therapie abbricht oder nicht habe ich ihr überlassen. Ich sehe keinen Sinn darin ihr zu sagen sie soll etwas abbrechen, wenn es ihr hilft. Wozu sollte ich das machen? Außerdem brauche ich meine Tochter nicht "festhalten", so nach dem Motto ich kann nicht loslassen. Um es mal ganz klar auszudrücken, ich habe noch eine 7-jahrige Tochter die ich betutteln kann.

Ich will gerne noch mehr dazu schreiben.
Meine Tochter um die es hier geht, war eigentlich nie ein so extrem selbstbewusster Mensch, aber ich selber auch nicht, und mir ist so etwas nicht wiederfahren. Hätte ich sie nicht loslassen können, wäre sie nicht zu diesen Konzerten oder sonstwelchen Veranstaltungen gegangen. Dann würde sie auch heute nur zu Hause sitzen und nichts unternehmen oder liege ich da so falsch. Ok im Moment hat sie noch sehr große Ängste etwas alleine zu machen, aber auch da kann man nur nach vorne schauen und hoffen, daß es besser wird.
Zum anderen hatte meine Tochter immer sehr großes Vertrauen zu mir, hat sehr oft mit mir geredet, bis zu jenem Tag. Da fing sie an sich zurückzuziehen, redete kaum noch weiter mit mir.

@Tyra: Danke, ich werde ihr das mal vorschlagen mit der Selbstverteidigung, vllt. ist das ja was für sie.

@Sori: Ja ich habe mir schuld gegeben. Ich sage bewusst habe, weil ich es heute nicht mehr mache. Ich weiss ich hätte es verhindert, wenn ich es gekonnt hätte, aber so etwas lässt sich nicht verhindern. Ich war schon bei einigen Beratungsstellen, aber leider gibt es auch dort sehr große wartezeiten. Das sehe ich immer wieder.

Die neue Therapeutin bei der sie jetzt war, riet ihr nun, zu überlegen ob sie besser eine Traumatherapie machen wolle, oder eher eine Verhaltenstherapie. Wie soll ich reagieren, wenn sie mich fragt, was ich meine was besser wäre? Soll ich ihr immer wieder zur Antwort geben, das musst du selber entscheiden?

Das sind Fragen die ich habe Sori. Auf der einen Seite muss ich loslassen, was ja auch normal ist, auf der anderen Seite sind die Fragen meiner Tochter. Sage ich ihr, sie solle selber entscheiden, kommt der Vorwurf, "ja super lass mich mal hängen".

Sie hat seit dem Vorfall ein großes Stück Selbständigkeit wieder verloren ist ein Stück weit an manchen Tagen als sei sie ein Kleinkind.

Vllt. weiss jemand von euch welche Therapie da am geeignetsten wäre.

Danke für eure Antworten. Bitte entschuldigt, wenn ich etwas durcheinander schreibe, aber es ist so viel, was einem durch den Kopf geht.
 

Sori

Sehr aktives Mitglied
Hallo Anne,

sowas wirft natürlich viele Fragen auf und mir ist klar, dass Du selbst auch unsicher bist.

Also lasst Euch gemeinsam beraten und erklären, was die Vor- und Nachteile der beiden Therapien sind.
Meistens wird sowas eh kombiniert.
Eine Traumatherapie ist in solchen Fällen aber meist schon ratsam, weil eben das Trauma bearbeitet wird. Dabei wird ja dann automatisch mit am jetzigen Verhalten gearbeitet.

Klar sollst Du Deiner Tochter nicht vorschreiben was sie machen sollen, aber Du musst sie Stück für Stück zurück in die Selbstständigkeit bringen. Wenn sie sich nicht entscheiden kann, informiert Euch beide, macht eine Pro- und Contraliste und sprecht drüber. Damit sie nicht das Gefühl hat, allein gelassen zu werden. Aber auf der anderen Seite muss sie es letztlich allein entscheiden, das würde ich auch so sagen.
"Ich unterstütze dich und geb Dir Tipps, aber Du bist erwachsen und ich kann das für dich nicht entscheiden, das musst Du selber".

Es wird sicher noch lange dauern, bis sich zwischen Euch wieder ein "normales" Mutter-Tochter-Verhältnis eingestellt hat. Aber das liegt nicht an Dir, sondern eben an diesem Ar....., der das Deiner Tochter angeran hat...

Ein schwerer Weg, aber Deine Posts zeigen, wie sehr Du Dich bemühst und Deine Tochter liebst und das ist das Wichtigste. Deine Tochter wird das spüren und wertschätzen, auch wenn sie das derzeit vielleicht nicht so zum Ausdruck bringen kann.

LG

Sori
 

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