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Schwierige Situation mit dem Chef

Linda922

Mitglied
Hallo zusammen,

ich weiß gar nicht wo ich genau anfangen soll. Bin ziemlich verzweifelt wegen meiner aktuellen beruflichen Situation.
Ich bin Anfang 30, habe auch mit recht guten Noten mein Studium beendet. Anschließend habe ich für über 2 Jahre in der freien Wirtschaft gearbeitet. Bei verschiedenen Arbeitgebern bevor ich dann vor 2,5 Jahren zum Staat (Behörde) gegangen bin. An sich hat mir der Job dort auf jeden Fall besser gefallen. Dort war ich dann auch 1,5 Jahre in der gleichen Abteilung. Anschließend habe ich dann intern eine Stelle an einem für mich näheren Ort angeboten bekommen, die ich dann auch angenommen habe. Allerdings war der Aufgabenbereich in dieser neuen Abteilung absolut nicht meins (hat mich inhaltlich nicht interessiert) und auch waren die Kollegen alle wesentlich älter als ich, sodass ich da weniger Kontakt zu Kollegen hatte (trotzdem waren alle sehr nett). Ich habe mich dann nach paar Monaten an den Abteilungsleiter und den Behördenleiter gewandt und wollte in eine andere Abteilung (vor allem inhaltlich andere Aufgaben) wechseln.
Mir wurde gesagt, dass man verstehe, wenn ich wechseln will, aber es grundsätzlich nicht so gern gesehen ist wenn die Leute so viel durchwechseln.
Natürlich habe ich mich auch intern umgehört, ob irgendwelche Stellen in der Behörde frei werden. Habe dann auch mir ein paar Abteilungen angeschaut, die mich inhaltlich interessieren, aber leider war da nicht absehbar, ob da überhaupt was frei wird.
Dann habe ich gehört, dass in einer anderen Abteilung (die ich jetzt aber vom Inhaltlichen her weniger auf dem Schirm hatte) gleich mehrere Stellen frei werden. Ich war jedoch etwas skeptisch, denn ich hatte schon sehr merkwürdige Dinge über den Chef / Abteilungsleiter dort gehört. Es heißt intern, man nenne diese Abteilung "Blondinen" Abteilung. Und tatsächlich arbeiten dort (neben ein paar wenigen Männern) nur blonde attraktive Frauen (Anmerkung hierzu: ich bin auch blond und nicht hässlich würde ich mal so behaupten).

Ich hab dann mal dort ein Gespräch vereinbart um mir die Abteilung genauer anzusehen. Der Abteilungsleiter war extrem freundlich und zuvorkommend. Mir wurde gesagt, dass die Work-Life Balance und auch das gemeinsame Miteinander total toll ist (zugegebener maßen sind dort auch mehr Mitarbeiter/innen in meinem Alter). Leider war es aber so, dass mich in der Abteilung eigentlich nur ein bestimmter Aufgabenbereich interessiert hätte, dieser aber aktuell nicht frei wurde. Der Abteilungsleiter stellte mir aber in Aussicht, dass diese Stelle in den nächsten Monaten eventuell frei werden würde und er mir die jetzt schon sicher zusagt. Ich solle aber dann erstmal jetzt die freigewordene Stelle nehmen und in seine Abteilung kommen.

Obwohl die Aufgaben dort nun auch nicht 100 % das waren was ich wollte, dachte ich mir, besser als gar nicht wechseln können und sagte zu.
Es ging dann doch viel schneller als ich dachte... Obwohl ja der Behördenleiter zunächst nicht so begeistert von einem Wechsel war, ging es, nachdem ich diesem Abteilungsleiter zugesagt hatte, plötzlich ganz schnell. Seitdem ich dann da zugesagt hatte, bekam ich jedes Wochenende eine Nachricht auf Whatsapp (manchmal zusätzlich noch unter der Woche) von dem neuen Abteilungsleiter. Es ging sogar so weit, dass er mir selfies von sich geschickt hat. Es ging meistens darum dass er mir schönes Wochenende usw wünscht und er sich so freut dass ich bald in seiner Abteilung bin usw. Das fand ich schon ziemlich seltsam, wusste nie wie ich reagieren soll. Außerdem meinte er, dass er weiß was über ihn geredet wird, aber dass hier so viele hübsche Frauen arbeiten, sei reiner Zufall, er hätte einfach nur " Glück" gehabt (der Abteilungsleiter ist ca. 30 jahre älter als ich und verheiratet).

Als ich dann angefangen hatte, hat er mir die ersten Wochen fast die Hälfte meiner Arbeit abgenommen. Er wollte es mir da offenbar so schön wie möglich machen. Hat mir auch oft Komplimente zu meinem Äußeren und Kleidung gemacht, was auch nicht wirklich professionell erschien...
Erst nach und nach habe ich dann auch erst erfahren, dass die Abteilung eigentlich so überlastet ist, dass schon länger neue Mitarbeiter gesucht werden und eigentlich so viel Arbeit dort ist, dass eine weitere Abteilung gegründet werden müsste (es fehlen aber die Leute). Von den anderen Mitarbeiterinnen habe ich dann nach und nach erfahren, dass sie teilweise gezielt von dem Abteilungsleiter ausgesucht und für die Abteilung quasi angeworben wurden...es also kein Zufall ist, dass die dort arbeiten. Außerdem soll er wohl mal was mit einer Mitarbeiterin gehabt haben. Als das raus kam, hat er irgendwie dafür gesorgt, dass sie wegversetzt wird..

So, irgenwann kam dann der Punkt, wo er mir nichts mehr abnahm und ich quasi in Arbeit versunken bin. Von der angepriesenen Work-Life Balance keine Spur. Ich habe jetzt also eine Stelle die mich auch nicht so wirklich inhaltlich interessiert und zusätzlich erheblich mehr Stress. Dazu habe ich erfahren, dass er anderen Mitarbeiter/inenn weniger Arbeit gibt als mir, seit ein paar Monaten. Hab gefragt aus welchem Grund, da kam aber nie eine richtige Antwort. Ich hatte dann seit längerer Zeit das Gefühl, dass er nur am Anfang (als er wohl irgendwie dachte da geht was) nett zu mir war und mir teilweise komplett falsche Dinge erzählt hat um mich für seine Abteilung zu gewinnen und dann eben es ihm egal war, da er gemerkt hat, auf seine Annäherungsversuche kommt keine Reaktion.
Nach einiger Zeit ist die Situation komplett eskaliert. Ich war eine Woche krank und als ich wieder kam, wollte ich nochmal mit ihm sprechen, um ihm zu sagen, dass er bitte die Aufgaben in der Abteilung gerecht verteilen möge, da es keinen ersichtlichen Grund gibt, warum ich mehr als andere übernehmen soll.

Er ist daraufhin komplett ausgerastet. Ich habe sowas noch nie erlebt. Er unterstellte mir, ich hätte mich "extra" krank gemeldet, weil ich unzufrieden wäre und kein Bock habe zu arbeiten. Außerdem merke er, dass ich keinen Bock auf die Aufgaben an sich habe. Ich würde alles nur so hinrotzen (O-Ton). Ich solle doch einfach in Abteilung "xy" gehen, denn da hätte ich dann gar nichts zu tun und ich würde mich ja null für ihn und seine Abteilung interessieren. Außerdem würde ich nachmittags hier immer schon abhauen, um meine Kosmetiktermine wahrzunehmen (ich war tatsächlich einmal Freitag NACH der Arbeit bei einer Gesichtsbehandlung, ansonsten habe ich wie jeder andere dort auch mal einen Arzt Termin am nachmittag gehabt).
Er hatte mich in einer unmöglichen Art und Weise nieder gemacht und ich konnte da auch nicht mehr sagen, da die Stimmung so gereizt war.

Am nächsten Tag habe ich dann gefragt ob es möglich wäre nochmal "normal" miteinander zu sprechen, daraufhin kam nur, er habe jetzt keine Zeit und er entschuldige sich und ich solle mir keine Gedanken machen.

Habe dann nochmal versucht an einem anderen Tag mit ihm zu sprechen. Habe ihm gesagt, dass ich mich nie aus böser Absicht krank gemeldet habe und mich aber auch gar nicht dafür rechtfertigen muss, wenn ich mal krank bin.
Daraufhin kam von ihm nur, dass er nichts von dem was er gesagt hat zurücknehme.

Dazu kommt, dass er sich auch seit einiger Zeit an jedem noch so kleinen Fehler den ich mache komplett aufhängt und mich nur noch schlecht macht. Er will alles was ich mache korrigieren. Teilweise auch richtig lächerliche Dinge wie "also hier würde ich den Satz umstellen....".

Ich bin jetzt komplett verzweifelt, da ich in einem dreiviertel Jahr eigentlich als Beamtin auf Lebenszeit ernannt werden soll und dieser Abteilungsleiter meine Bewertung dafür schreiben soll. Außerdem kann ich schlecht zum Behördenleiter damit gehen, der eh schon von meinem Wechsel nicht begeistert war. Er hatte mir auch damals gesagt, ich könne dann nicht mehr wechseln.
Für mich ist das eine absolut toxische Arbeitsatmosphäre.
Ich kann natürlich jetzt einfach das ganze Theater von ihm ignorieren und weiterhin meinen Job machen und dann nach einiger Zeit nochmal versuchen zu wechseln...
will nur jetzt wegen so einem Menschen nicht alles hinschmeißen...
Die andere Option ist natürlich es komplett eskalieren zu lassen und mich insbesondere mit den whatsapp chats und allem was noch so passiert ist, an den Personalrat und/ oder Behördenleiter zu wenden. Allerdings raten mir davon viele Leute ab, da ich sicherlich gegenüber jemandem der schon Ewigkeiten dort als Abteilungsleiter arbeitet wohl den Kürzeren ziehe (wie wohl auch die mit der er was am Laufen gehabt haben soll...)

Hat jemand mal Ähnliches erlebt und hat einen Tipp?
 

Erytheia

Sehr aktives Mitglied
Vermutlich bist Du keine Einzelfall in der "Blondinen" Abteilung. Hier wäre es von Vorteil sich näher mit Deinen Kolleginen zu unterhalten, ob ähnliche Begebenheiten vorgefallen sind. Dann könnte man gemeinsam gegen den "Triebleiter" vorgehen. Was die Chance auf Erfolg erhöhen würde.
 

Linda922

Mitglied
Vermutlich bist Du keine Einzelfall in der "Blondinen" Abteilung. Hier wäre es von Vorteil sich näher mit Deinen Kolleginen zu unterhalten, ob ähnliche Begebenheiten vorgefallen sind. Dann könnte man gemeinsam gegen den "Triebleiter" vorgehen. Was die Chance auf Erfolg erhöhen würde.
Danke für deine Antwort.
Nein, leider kann ich da keinen Rückhalt erwarten. Zumindest die aktuellen Abteilungsmitglieder haben mir versichert, dass er nie weiter gegangen ist. Also nie mehr als nur Komplimente.
Außerdem wollen die sich trotzdem alle mit ihm gut stellen, da diese Kolleginnen natürlich auch alle eine gute Bewertung von ihm wollen.
 
Hat mir auch oft Komplimente zu meinem Äußeren und Kleidung gemacht, was auch nicht wirklich professionell erschien...
Das find ich auch leicht übergriffig und nicht professionell. Wenn er Komplimente und Lob über deine Arbeit usw. .. äußert, dann ist das ok.

Vielleicht waren die Komplimente auch mit gewissen Blicken verbunden und er hat dich auch öfter angeschaut und beobachtet?
Außerdem meinte er, dass er weiß was über ihn geredet wird, aber dass hier so viele hübsche Frauen arbeiten, sei reiner Zufall, er hätte einfach nur " Glück"
Das gefällt ihm , dass er mit schönen Frauen zusammen arbeitet und betont das auch noch.
Wie sieht er denn so aus optisch? Er ist schon 60 und du erst Anfang 30?
 
M

Meinung123

Gast
Hallo zusammen,

ich weiß gar nicht wo ich genau anfangen soll. Bin ziemlich verzweifelt wegen meiner aktuellen beruflichen Situation.
Ich bin Anfang 30, habe auch mit recht guten Noten mein Studium beendet. Anschließend habe ich für über 2 Jahre in der freien Wirtschaft gearbeitet. Bei verschiedenen Arbeitgebern bevor ich dann vor 2,5 Jahren zum Staat (Behörde) gegangen bin. An sich hat mir der Job dort auf jeden Fall besser gefallen. Dort war ich dann auch 1,5 Jahre in der gleichen Abteilung. Anschließend habe ich dann intern eine Stelle an einem für mich näheren Ort angeboten bekommen, die ich dann auch angenommen habe. Allerdings war der Aufgabenbereich in dieser neuen Abteilung absolut nicht meins (hat mich inhaltlich nicht interessiert) und auch waren die Kollegen alle wesentlich älter als ich, sodass ich da weniger Kontakt zu Kollegen hatte (trotzdem waren alle sehr nett). Ich habe mich dann nach paar Monaten an den Abteilungsleiter und den Behördenleiter gewandt und wollte in eine andere Abteilung (vor allem inhaltlich andere Aufgaben) wechseln.
Mir wurde gesagt, dass man verstehe, wenn ich wechseln will, aber es grundsätzlich nicht so gern gesehen ist wenn die Leute so viel durchwechseln.
Natürlich habe ich mich auch intern umgehört, ob irgendwelche Stellen in der Behörde frei werden. Habe dann auch mir ein paar Abteilungen angeschaut, die mich inhaltlich interessieren, aber leider war da nicht absehbar, ob da überhaupt was frei wird.
Dann habe ich gehört, dass in einer anderen Abteilung (die ich jetzt aber vom Inhaltlichen her weniger auf dem Schirm hatte) gleich mehrere Stellen frei werden. Ich war jedoch etwas skeptisch, denn ich hatte schon sehr merkwürdige Dinge über den Chef / Abteilungsleiter dort gehört. Es heißt intern, man nenne diese Abteilung "Blondinen" Abteilung. Und tatsächlich arbeiten dort (neben ein paar wenigen Männern) nur blonde attraktive Frauen (Anmerkung hierzu: ich bin auch blond und nicht hässlich würde ich mal so behaupten).

Ich hab dann mal dort ein Gespräch vereinbart um mir die Abteilung genauer anzusehen. Der Abteilungsleiter war extrem freundlich und zuvorkommend. Mir wurde gesagt, dass die Work-Life Balance und auch das gemeinsame Miteinander total toll ist (zugegebener maßen sind dort auch mehr Mitarbeiter/innen in meinem Alter). Leider war es aber so, dass mich in der Abteilung eigentlich nur ein bestimmter Aufgabenbereich interessiert hätte, dieser aber aktuell nicht frei wurde. Der Abteilungsleiter stellte mir aber in Aussicht, dass diese Stelle in den nächsten Monaten eventuell frei werden würde und er mir die jetzt schon sicher zusagt. Ich solle aber dann erstmal jetzt die freigewordene Stelle nehmen und in seine Abteilung kommen.

Obwohl die Aufgaben dort nun auch nicht 100 % das waren was ich wollte, dachte ich mir, besser als gar nicht wechseln können und sagte zu.
Es ging dann doch viel schneller als ich dachte... Obwohl ja der Behördenleiter zunächst nicht so begeistert von einem Wechsel war, ging es, nachdem ich diesem Abteilungsleiter zugesagt hatte, plötzlich ganz schnell. Seitdem ich dann da zugesagt hatte, bekam ich jedes Wochenende eine Nachricht auf Whatsapp (manchmal zusätzlich noch unter der Woche) von dem neuen Abteilungsleiter. Es ging sogar so weit, dass er mir selfies von sich geschickt hat. Es ging meistens darum dass er mir schönes Wochenende usw wünscht und er sich so freut dass ich bald in seiner Abteilung bin usw. Das fand ich schon ziemlich seltsam, wusste nie wie ich reagieren soll. Außerdem meinte er, dass er weiß was über ihn geredet wird, aber dass hier so viele hübsche Frauen arbeiten, sei reiner Zufall, er hätte einfach nur " Glück" gehabt (der Abteilungsleiter ist ca. 30 jahre älter als ich und verheiratet).

Als ich dann angefangen hatte, hat er mir die ersten Wochen fast die Hälfte meiner Arbeit abgenommen. Er wollte es mir da offenbar so schön wie möglich machen. Hat mir auch oft Komplimente zu meinem Äußeren und Kleidung gemacht, was auch nicht wirklich professionell erschien...
Erst nach und nach habe ich dann auch erst erfahren, dass die Abteilung eigentlich so überlastet ist, dass schon länger neue Mitarbeiter gesucht werden und eigentlich so viel Arbeit dort ist, dass eine weitere Abteilung gegründet werden müsste (es fehlen aber die Leute). Von den anderen Mitarbeiterinnen habe ich dann nach und nach erfahren, dass sie teilweise gezielt von dem Abteilungsleiter ausgesucht und für die Abteilung quasi angeworben wurden...es also kein Zufall ist, dass die dort arbeiten. Außerdem soll er wohl mal was mit einer Mitarbeiterin gehabt haben. Als das raus kam, hat er irgendwie dafür gesorgt, dass sie wegversetzt wird..

So, irgenwann kam dann der Punkt, wo er mir nichts mehr abnahm und ich quasi in Arbeit versunken bin. Von der angepriesenen Work-Life Balance keine Spur. Ich habe jetzt also eine Stelle die mich auch nicht so wirklich inhaltlich interessiert und zusätzlich erheblich mehr Stress. Dazu habe ich erfahren, dass er anderen Mitarbeiter/inenn weniger Arbeit gibt als mir, seit ein paar Monaten. Hab gefragt aus welchem Grund, da kam aber nie eine richtige Antwort. Ich hatte dann seit längerer Zeit das Gefühl, dass er nur am Anfang (als er wohl irgendwie dachte da geht was) nett zu mir war und mir teilweise komplett falsche Dinge erzählt hat um mich für seine Abteilung zu gewinnen und dann eben es ihm egal war, da er gemerkt hat, auf seine Annäherungsversuche kommt keine Reaktion.
Nach einiger Zeit ist die Situation komplett eskaliert. Ich war eine Woche krank und als ich wieder kam, wollte ich nochmal mit ihm sprechen, um ihm zu sagen, dass er bitte die Aufgaben in der Abteilung gerecht verteilen möge, da es keinen ersichtlichen Grund gibt, warum ich mehr als andere übernehmen soll.

Er ist daraufhin komplett ausgerastet. Ich habe sowas noch nie erlebt. Er unterstellte mir, ich hätte mich "extra" krank gemeldet, weil ich unzufrieden wäre und kein Bock habe zu arbeiten. Außerdem merke er, dass ich keinen Bock auf die Aufgaben an sich habe. Ich würde alles nur so hinrotzen (O-Ton). Ich solle doch einfach in Abteilung "xy" gehen, denn da hätte ich dann gar nichts zu tun und ich würde mich ja null für ihn und seine Abteilung interessieren. Außerdem würde ich nachmittags hier immer schon abhauen, um meine Kosmetiktermine wahrzunehmen (ich war tatsächlich einmal Freitag NACH der Arbeit bei einer Gesichtsbehandlung, ansonsten habe ich wie jeder andere dort auch mal einen Arzt Termin am nachmittag gehabt).
Er hatte mich in einer unmöglichen Art und Weise nieder gemacht und ich konnte da auch nicht mehr sagen, da die Stimmung so gereizt war.

Am nächsten Tag habe ich dann gefragt ob es möglich wäre nochmal "normal" miteinander zu sprechen, daraufhin kam nur, er habe jetzt keine Zeit und er entschuldige sich und ich solle mir keine Gedanken machen.

Habe dann nochmal versucht an einem anderen Tag mit ihm zu sprechen. Habe ihm gesagt, dass ich mich nie aus böser Absicht krank gemeldet habe und mich aber auch gar nicht dafür rechtfertigen muss, wenn ich mal krank bin.
Daraufhin kam von ihm nur, dass er nichts von dem was er gesagt hat zurücknehme.

Dazu kommt, dass er sich auch seit einiger Zeit an jedem noch so kleinen Fehler den ich mache komplett aufhängt und mich nur noch schlecht macht. Er will alles was ich mache korrigieren. Teilweise auch richtig lächerliche Dinge wie "also hier würde ich den Satz umstellen....".

Ich bin jetzt komplett verzweifelt, da ich in einem dreiviertel Jahr eigentlich als Beamtin auf Lebenszeit ernannt werden soll und dieser Abteilungsleiter meine Bewertung dafür schreiben soll. Außerdem kann ich schlecht zum Behördenleiter damit gehen, der eh schon von meinem Wechsel nicht begeistert war. Er hatte mir auch damals gesagt, ich könne dann nicht mehr wechseln.
Für mich ist das eine absolut toxische Arbeitsatmosphäre.
Ich kann natürlich jetzt einfach das ganze Theater von ihm ignorieren und weiterhin meinen Job machen und dann nach einiger Zeit nochmal versuchen zu wechseln...
will nur jetzt wegen so einem Menschen nicht alles hinschmeißen...
Die andere Option ist natürlich es komplett eskalieren zu lassen und mich insbesondere mit den whatsapp chats und allem was noch so passiert ist, an den Personalrat und/ oder Behördenleiter zu wenden. Allerdings raten mir davon viele Leute ab, da ich sicherlich gegenüber jemandem der schon Ewigkeiten dort als Abteilungsleiter arbeitet wohl den Kürzeren ziehe (wie wohl auch die mit der er was am Laufen gehabt haben soll...)

Hat jemand mal Ähnliches erlebt und hat einen Tipp?
Ähnliches erlebt nicht. Mein Tipp wäre: komplette Beweise (WA usw) sichern, Gedächtnisprotokoll schreiben, damit du hinterher noch alles weißt und halbes Jahr warten.

Falls dieser Typ dir mit seiner Beurteilung die Ernennung zur Beamtin unmöglich macht, an Anwalt für Arbeitsrecht wenden. Evtl kannst du schon vorher bei der Gewerkschaft eintreten (ist VERDI für euch zuständig?), meist bieten Gewerkschaften Rechtsschutz für Mitarbeiter.

Ansonsten liegt es an dir, ob die anderen Vorteile dieser Arbeit für dich noch überwiegen oder ob du dich anderweitig orientieren möchtest.

Wenn ich in deiner Situation wäre, würde ich vermutlich versuchen, als Beamtin ernannt zu werden und mich dann bei der nächsten Wahl zum Personalrat als Kandidatin aufstellen zu lassen.

Aber ich kenne deine Prioritäten nicht.
 

Linda922

Mitglied
Ähnliches erlebt nicht. Mein Tipp wäre: komplette Beweise (WA usw) sichern, Gedächtnisprotokoll schreiben, damit du hinterher noch alles weißt und halbes Jahr warten.

Falls dieser Typ dir mit seiner Beurteilung die Ernennung zur Beamtin unmöglich macht, an Anwalt für Arbeitsrecht wenden. Evtl kannst du schon vorher bei der Gewerkschaft eintreten (ist VERDI für euch zuständig?), meist bieten Gewerkschaften Rechtsschutz für Mitarbeiter.

Ansonsten liegt es an dir, ob die anderen Vorteile dieser Arbeit für dich noch überwiegen oder ob du dich anderweitig orientieren möchtest.

Wenn ich in deiner Situation wäre, würde ich vermutlich versuchen, als Beamtin ernannt zu werden und mich dann bei der nächsten Wahl zum Personalrat als Kandidatin aufstellen zu lassen.

Aber ich kenne deine Prioritäten nicht.
nein wir sind alles Beamte, haben also keine Gewerkschaft.
Grundsätzlich glaube ich müsste er sich schon sehr viel einfallen lassen, dass er meine Verbeamtung verhindern könnte, denn ich habe bereits nach 1,5 Jahren schonmal eine "Zwischenbewertung" bekommen, in der ich für geeignet befunden wurde.
Mir ist auch bisher kein Fall bekannt geworden, bei dem man dann erst nach 3 Jahren dann gesagt hätte, geht gar nicht und wird nicht verbeamtet. Aber ja, sollte es doch Probleme geben, muss ich mir wohl dann wenn es so weit ist einen Anwalt nehmen.
Aber natürlich kann er mir eine unterirdische Bewertung reindrücken.
Allerdings muss diese Bewertung auch immer noch vom Behördenleiter mitgetragen werden.
Ich glaube aber gehört zu haben, dass man die Bewertung erstmal eröffnet bekommt seitens des Behördenleiters und dann auch den Empfang per Unterschrift bestätigen muss.
Es soll aber auch schon Leute gegeben haben, die dann nicht unterschrieben haben und eine Änderung der Bewertung fordern...

Ist nur insgesamt einfach eine blöde Situation für mich, da ich ja gehofft hatte, dass ich mir selbst was Gutes tue mit dem Wechsel und jetzt stehe ich wesentlich schlechter da als zuvor und bin quasi der Willkür dieser Person ausgesetzt.
 

Linda922

Mitglied
Das find ich auch leicht übergriffig und nicht professionell. Wenn er Komplimente und Lob über deine Arbeit usw. .. äußert, dann ist das ok.

Vielleicht waren die Komplimente auch mit gewissen Blicken verbunden und er hat dich auch öfter angeschaut und beobachtet?


Das gefällt ihm , dass er mit schönen Frauen zusammen arbeitet und betont das auch noch.
Wie sieht er denn so aus optisch? Er ist schon 60 und du erst Anfang 30?
Naja er hat eine Tochter die etwas älter ist als ich....
Ja auch mit Blicken.. also auf jeden Fall flirty. Ich würde eben sagen sowohl das als auch die privaten whatsapp Nachrichten sind absolut unangemessen. Mit meinen sonstigen Abteilungsleitern hatte ich nie überhaupt einen privaten Nachrichtenaustausch auf whatsapp.
Eine Straftat ist es aber wohl nicht. Nur denke ich, dass ich wohl irgendwie ihn in seinem Stolz gekränkt habe bzw. mich eben auch einfach anders verhalten habe als von ihm erhofft (nur nett lächeln, schöne Kleider tragen, sich nicht beschweren und am besten immer den Mund halten).

Daneben ist es wohl auch so, dass er seit dem letzten Seitensprung nie wieder auf Fortbildungen die außerhalb stattfinden, mitgehen kann. Alle meine Kolleg/innen sagen über ihn, er dürfe wegen seiner Frau nicht mehr irgendwo anders übernachten....
Es ist wirklich alles extrem skuriell.
 
M

Meinung123

Gast
nein wir sind alles Beamte, haben also keine Gewerkschaft.
Grundsätzlich glaube ich müsste er sich schon sehr viel einfallen lassen, dass er meine Verbeamtung verhindern könnte, denn ich habe bereits nach 1,5 Jahren schonmal eine "Zwischenbewertung" bekommen, in der ich für geeignet befunden wurde.
Mir ist auch bisher kein Fall bekannt geworden, bei dem man dann erst nach 3 Jahren dann gesagt hätte, geht gar nicht und wird nicht verbeamtet. Aber ja, sollte es doch Probleme geben, muss ich mir wohl dann wenn es so weit ist einen Anwalt nehmen.
Aber natürlich kann er mir eine unterirdische Bewertung reindrücken.
Allerdings muss diese Bewertung auch immer noch vom Behördenleiter mitgetragen werden.
Ich glaube aber gehört zu haben, dass man die Bewertung erstmal eröffnet bekommt seitens des Behördenleiters und dann auch den Empfang per Unterschrift bestätigen muss.
Es soll aber auch schon Leute gegeben haben, die dann nicht unterschrieben haben und eine Änderung der Bewertung fordern...

Ist nur insgesamt einfach eine blöde Situation für mich, da ich ja gehofft hatte, dass ich mir selbst was Gutes tue mit dem Wechsel und jetzt stehe ich wesentlich schlechter da als zuvor und bin quasi der Willkür dieser Person ausgesetzt.
Ja, das ist dumm gelaufen. O. K., ich glaube rauszuhören, dass du eigentlich gern dort bleiben möchtest.

Also, prinzipiell kann ich mir vorstellen, dass manche Chefs neue Mitarbeiter gern austesten, in dem Sinne, dass er wissen wollte, wie viel du maximal schaffen kannst. Habe ähnliches aus anderen Bereichen gehört, wo nichts mit einer Vorliebe für Blondinen im Raum stand.

Deine Interpretation als Rache von ihm ist natürlich auch eine mögliche Erklärung, um das näher einschätzen zu können, wäre es wichtig zu wissen, ob er zwar eitel ist, aber grundsätzlich fair, oder einfach ein A*.

Wenn du bleiben willst für ein, zwei Jahre und erst später wechseln, würde ich an deiner Stelle noch einmal das Gespräch mit ihm suchen.

Lass dir einen Termin dafür von ihm geben. Bereite dich gedanklich darauf vor, damit du sachlich bleibst. Vorwürfe, wie, dass du in der Arbeitszeit Kosmetiktermine wahrnehmen würdest, sind völlig ungerechtfertigt und sowas brauchst du auch nicht auf dir sitzen zu lassen. Das gilt auch für Vorwürfe, du würdest Arbeitszeitbetrug begehen (das ist krankfeiern ja eigentlich)

Erklär ihm, dass du mit anderen im Team gesprochen hattest und es dir um Fairness ging , dass du selbstverständlich sein Weisungsrecht als Vorgesetzter, was die Art und Menge an Arbeit angeht, voll anerkennst und du einfach auch rückmelden wolltest, dass du voll ausgelastet warst (schließlich soll Arbeit auch zeitnah erledigt werden).

Versuch wieder eine professionelle, sachorientierte Atmosphäre zwischen euch her zu stellen.

Was du geschrieben hast, klingt für mich nach nochmal lesen so, als hätte er den Eindruck, dass du ihn nicht als Vorgesetzten anerkennst. Sowas mag kein Vorgesetzter, egal wie die Vorgeschichte war und auch unabhängig vom Geschlecht.

Wenn es 'unschädliche' Änderungen sind, die er an deinen Texten vornimmt, dann diskutier nicht mit ihm darüber. Sag sowas wie 'ich erkenne jetzt nicht, warum diese Formulierung besser ist, aber Sie sind der Chef' und zucke innerlich die Achseln.

Tipp: Es gibt Unterschiede im männlichen und weiblichen Kommunikationsverhalten (statistisch gesehen). Für viele Männer ist Hierarchie wichtiger als die Sachebene, für viele Frauen ist es umgekehrt.
 

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