Erstmal danke für die vielen Antworten! Ihr seid richtig klasse.
Bei einer Rechtsanwältin für Familienrecht war ich bereits. Die konnte mir leider auch nicht besonders viel helfen, weil sie meinte, dass "Geschäfte des tägl. Lebens" vom Ehegatten übernommen werden dürfen. Das Darlehen würde unter solch ein Geschäft fallen (was ich auch nicht wirklich glauben konnte). Ich selbst bin auch in der Justiz (mittlerer Dienst) tätig, ein paar Basics hab ich also. Sie meinte jedoch, dass wir kaum Chancen hätten, aus der Haftung für irgendwelche Rechnungen genommen zu werden. Für zwei Rechnungen hab ich aufgrund dessen bereits eine Ratenzahlung i.H.v. jeweils 50,- € vereinbart. Das war anscheinend ein Fehler, oder?
Einen Beratungsschein oder PKH/VKH wird uns höchstwahrscheinlich nicht bewilligt werden, weil meine Mutter im Wege der voraus genommenen Erbfolge das Elternhaus ihrer Mutter überschrieben bekommen hat (ca. 2002). Dabei handelt es sich um einen unbelasteten, vermieteten Bauernhof (ca. 240,- €/Monat) in einem 20 Seelen-Dorf mitten in der Pampa von Sachsen. Das ist zwar im Prinzip abrissreif und nichts wert (im Gegenteil: da kommen noch Kosten auf uns zu, z.B. für eine Klärgrube oder etwas in der Art), dennoch unbelastet und deshalb keine Chance auf Beratungsschein. Wir wollen dieses Grundstück schnellstmöglich verkaufen, Interessenten wird es außer den aktuellen Mietern aber eher nicht geben, was den Preis vermutlich auch noch ein ganzes Stück drücken wird. Trotzdem wird ein Verkauf unausweichlich sein, da wir irgendwie den Kredit für die selbst bewohnte Immobilie retten müssen. Die Bank weiß zwar über unsere Lage Bescheid und gibt ein wenig Aufschub, aber ewig kann ich die auch nicht hinhalten.
Meine Mutter ist nach meiner Einschätzung schon noch geschäftsfähig. Sie ist mMn aber nicht in der Lage, ihre finanziellen Angelegenheiten usw. zu regeln, da ihr Konto (was für ein Unsinn) bei der comdirect bank ist, die keine Schalter o.Ä. hat. Ich habe ihr am Freitag nun ein "normales" Konto bei der Sparkasse eingerichtet, das ich schnellstmöglich in ein "P-Konto" umwandeln wollte. Das comdirect Konto wurde von meinem Vater nämlich auch kurz vor dem Vorfall noch richtig schön ausgeschöpft, sodass es mit 2.800,- € im Minus war. Ich habe leider nicht schnell genug reagieren können, um ihre Rente usw. aufzuhalten, sodass ihr gesamtes Einkommen für Januar für den Dispositionskredit drauf ging. Das muss aber schleunigst nachgeholt werden, wir brauchen auch Geld zum Leben! Ich bin mir sicher, dass sie auch mit dem Sparkassen-Konto noch einige Unterstützung brauchen wird.
Das ist alles so schlimm, ich kann es kaum in Worte fassen. Verantwortung und Rückschläge hatte ich auch vorher schon genug (der werte Herr hat mir ja schon seit 2011 den Haushalt überlassen und mich eingebunden, wo es nur ging, z.B. bei der Sanierung), langsam bekomme ich aber das Gefühl, dass mir das alles ein wenig zu groß ist. Die Unterlagen habe ich inzwischen einigermaßen sortieren können (da waren zwei UMZUGSKARTONS voll mit unsortierten, teilweise wichtigen Unterlagen; außerdem bergeweise ungeöffnete Post), nur kann ich auch nicht bei jeder Rechnung nachvollziehen, ob sie beglichen ist, oder nicht.
Wie man seiner schwerbehinderten Frau und seinem eigenen Sohn so etwas antun kann, wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben. Er war ja sogar noch so dreist und hat sich Ende 2015 noch Geld von mir geliehen. Das waren meine ganzen hart ersparten Reserven (seit 1. Ausbildungsgehalt hab ich jeden Monat 300,- € weggelegt, das Geld hat mir im Alltag schon manchmal gefehlt). Inzwischen wundert mich bei dem Mann aber gar nichts mehr. Ich hab sogar die Vermutung (zumindest gibts dafür zahlreiche Anhaltspunkte), dass er seinen letzten Krankenhausaufenthalt von zwei Wochen wegen eines diabetischen Schocks einfach selbst initiiert hat. Was ist das bitte für ein Mensch?!
Ich werde auf jeden Fall noch einen weiteren Anwalt um Rat fragen, da muss ich in den sauren Apfel beißen und die 230,- € investieren. Auf welchem Gebiet muss der den bestenfalls spezialisiert sein? Familienrecht eher nicht, oder?
Danke für eure Hilfe und Anteilnahme, das hilft ungemein.
Euer dunkin
Bei einer Rechtsanwältin für Familienrecht war ich bereits. Die konnte mir leider auch nicht besonders viel helfen, weil sie meinte, dass "Geschäfte des tägl. Lebens" vom Ehegatten übernommen werden dürfen. Das Darlehen würde unter solch ein Geschäft fallen (was ich auch nicht wirklich glauben konnte). Ich selbst bin auch in der Justiz (mittlerer Dienst) tätig, ein paar Basics hab ich also. Sie meinte jedoch, dass wir kaum Chancen hätten, aus der Haftung für irgendwelche Rechnungen genommen zu werden. Für zwei Rechnungen hab ich aufgrund dessen bereits eine Ratenzahlung i.H.v. jeweils 50,- € vereinbart. Das war anscheinend ein Fehler, oder?
Einen Beratungsschein oder PKH/VKH wird uns höchstwahrscheinlich nicht bewilligt werden, weil meine Mutter im Wege der voraus genommenen Erbfolge das Elternhaus ihrer Mutter überschrieben bekommen hat (ca. 2002). Dabei handelt es sich um einen unbelasteten, vermieteten Bauernhof (ca. 240,- €/Monat) in einem 20 Seelen-Dorf mitten in der Pampa von Sachsen. Das ist zwar im Prinzip abrissreif und nichts wert (im Gegenteil: da kommen noch Kosten auf uns zu, z.B. für eine Klärgrube oder etwas in der Art), dennoch unbelastet und deshalb keine Chance auf Beratungsschein. Wir wollen dieses Grundstück schnellstmöglich verkaufen, Interessenten wird es außer den aktuellen Mietern aber eher nicht geben, was den Preis vermutlich auch noch ein ganzes Stück drücken wird. Trotzdem wird ein Verkauf unausweichlich sein, da wir irgendwie den Kredit für die selbst bewohnte Immobilie retten müssen. Die Bank weiß zwar über unsere Lage Bescheid und gibt ein wenig Aufschub, aber ewig kann ich die auch nicht hinhalten.
Meine Mutter ist nach meiner Einschätzung schon noch geschäftsfähig. Sie ist mMn aber nicht in der Lage, ihre finanziellen Angelegenheiten usw. zu regeln, da ihr Konto (was für ein Unsinn) bei der comdirect bank ist, die keine Schalter o.Ä. hat. Ich habe ihr am Freitag nun ein "normales" Konto bei der Sparkasse eingerichtet, das ich schnellstmöglich in ein "P-Konto" umwandeln wollte. Das comdirect Konto wurde von meinem Vater nämlich auch kurz vor dem Vorfall noch richtig schön ausgeschöpft, sodass es mit 2.800,- € im Minus war. Ich habe leider nicht schnell genug reagieren können, um ihre Rente usw. aufzuhalten, sodass ihr gesamtes Einkommen für Januar für den Dispositionskredit drauf ging. Das muss aber schleunigst nachgeholt werden, wir brauchen auch Geld zum Leben! Ich bin mir sicher, dass sie auch mit dem Sparkassen-Konto noch einige Unterstützung brauchen wird.
Das ist alles so schlimm, ich kann es kaum in Worte fassen. Verantwortung und Rückschläge hatte ich auch vorher schon genug (der werte Herr hat mir ja schon seit 2011 den Haushalt überlassen und mich eingebunden, wo es nur ging, z.B. bei der Sanierung), langsam bekomme ich aber das Gefühl, dass mir das alles ein wenig zu groß ist. Die Unterlagen habe ich inzwischen einigermaßen sortieren können (da waren zwei UMZUGSKARTONS voll mit unsortierten, teilweise wichtigen Unterlagen; außerdem bergeweise ungeöffnete Post), nur kann ich auch nicht bei jeder Rechnung nachvollziehen, ob sie beglichen ist, oder nicht.
Wie man seiner schwerbehinderten Frau und seinem eigenen Sohn so etwas antun kann, wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben. Er war ja sogar noch so dreist und hat sich Ende 2015 noch Geld von mir geliehen. Das waren meine ganzen hart ersparten Reserven (seit 1. Ausbildungsgehalt hab ich jeden Monat 300,- € weggelegt, das Geld hat mir im Alltag schon manchmal gefehlt). Inzwischen wundert mich bei dem Mann aber gar nichts mehr. Ich hab sogar die Vermutung (zumindest gibts dafür zahlreiche Anhaltspunkte), dass er seinen letzten Krankenhausaufenthalt von zwei Wochen wegen eines diabetischen Schocks einfach selbst initiiert hat. Was ist das bitte für ein Mensch?!
Ich werde auf jeden Fall noch einen weiteren Anwalt um Rat fragen, da muss ich in den sauren Apfel beißen und die 230,- € investieren. Auf welchem Gebiet muss der den bestenfalls spezialisiert sein? Familienrecht eher nicht, oder?
Danke für eure Hilfe und Anteilnahme, das hilft ungemein.
Euer dunkin