@ Jord:
letztlich ist und bleibt Selbstschutz, ne funktionierende Selbstverteidigung IMMER ein JOb für einen selber. Hilfe gibt es, aber die können einen ja nicht 24 STunden am TAg verteidigen.
Ich denke mit ein bissel good will sich selber gegenüber und auch genügend Ausbildung in SAchen Selbstverteidigung kann man sich schon einen sehr guten SElbstschutz aufbauen.
Es stimmt zwar, dass die Täter oft viel zu geringe Strafen bekommen, aber deshalb gar nicht gegen sie vorzugehen wäre grundverkehrt. Es ist wichtig was zu unternehmen um ne Grenze klar zu machen.
Wichtig nach ner Gewalttat ist ne gerichtliche Verfügung die dem Täter ggf. auf Lebenszeit untersagt sich dem Opfer auf 100 m oder so zu nähern...dann hat man bei Verstoß die offzizielle Legitimation den Täter wieder einkassieren zu lassen, oder sich halt effektiv zur Wehr zu setzen.
Wo Gewalt im Spiel ist herrscht Krieg zwischen den Beteiligten..zwischen Täter und Opfer..da gibt es nix zu beschönigen..es ist und bleibt in erster Linie immer das Hauptding zwischen diesen beiden. Wichtig ist hier die Haltung des Opfers zu sich selber..jemand mit unbedingtem Willen zu überleben und auch ne Auseinandersetzung in seinem Sinne zu klären findet an sich MIttel und Wege das auch zu tun.
Angst ist ein Ding des richtigen Maßes, dem man niemals zu viel Raum gewähren darf..das habe ich bereits in meiner Kindheit gelernt und bin seit damals immer wieder dagegen an...erfolgreich wie ich denke..Respekt ist o.k. Achtsamkeit ist o.k. aber Angst ist ne Funktionsbremse..ist schlecht für einen. Gute Mittel gegen die ANgst sind Kampfsport z.b. Man verliert mit Zunahme des Selbstbewusstseins, des BEwußtseins: ich kann auch stark sein immer mehr Angst und mehr Selbstvertrauen..ein überlebenswichiges Grundgefühl. Denn immer wieder kommt man im Leben in Situationen in denen Angst unvorteilhaft ist.
Bei krankhafter ANgst hilft nur noch Therapie..Kombitherapie psychiatrisch-medikamentös um das aus dem Gleichgewicht geratene Hirnmilieu wieder runterzukochen um Angstzustände wegzukriegen und natürlich auch Ursachenforschung per psychologischer Beratung, Verhaltenstherapie etc. damit man von dort aus gegen die Angst vorgeht.
Angst hat auch in meiner family ne Rolle gespielt..interessant war wie unterschiedlich ich und meine Geschwister damit umgegangen sind. Mein gewalttätiger Vater contra seine Opfer...ich und meine jüngste Schwester hatten uns ab nem gewissen Alter abgregrenzt und zur Wehr gesetzt, Lärm gemacht, sind weggegangen, haben den Täter abgelehnt und uns auf unsere Weise gerächt, indem wir nicht schwiegen sondern offen vor aller Welt über die Arschigkeit seines Charakters geredet haben etc....unsere mittlere Schwester immer still und passiv verhalten. Sie ist vor einigen Jahren an einer Angstpsychose erkrankt....tja so kanns kommen. Ich hab immer aktiv was gegen meine Ängste gemacht..es gab ne Zeit in der ich Schiss vor Menschen, Schiss vor Tieren, Schiss vor dem Leben hatte..aber ich hatte irgendwann keinen Bock mehr auf dieses bekloppte Lebensgefühl und hab mir WEge gesucht da weg zu kommen..habe mich auseinandergesetzt..im Leben gelernt wie ein aktiver Selbstschutz aussieht und mir nix mehr bieten lassen.
Aber dazu muss man halt seinen Hintern hochkriegen! Ich hab damals gegen meine Tierphobie ne kleine Hardcore-Konfrontationstherapie unternommen..indem ich mich Stück für Stück Pferden angenähert habe..erst nur mit Handschuhen angefaßt, dann mit der Hand..immer ein Stückchen weiter mit totaler Angst, die dann aber erstaunlich rasch verflog..ist ja alles Gewohnheitssache. Aus der Angst wurde dann Vorsicht und das war o.k...so konnte ich weiterkommen.
Mein Weg durch die Pubertät war weg von den Ängsten...ich hab dafür gesorgt, dass ich so oft wie möglich rauskam aus meinem problembeladenen Elternhaus und dem dort herrschenden Terrorismus durch meinen Vater...ich hab angefangen mir meine eigenen Identität zusammenzubasteln...hatte meine Reitjobs, meine Freundinnen, meine Kunst, meine eigenen Interessen...dazu ist die Pubertät ja schliesslich da, oder? Um den A**** hochzukriegen und wie Hänschen-Klein in die WEite Welt hinauszuwandern um erwachsen zu werden, wer dazu Schiss hat, der ist verloren!
Ich hatte es auch aufgrund der schiefgelaufenen Erstsozialisation sprich aufgrund meines besch*** Elternhauses oft schwieriger als andere, was verdammt ungerecht ist, aber so ist es nun einmal. Aber gerade das hat mich glaube ich auf der anderen Seite auch stärker und selbstbewusster als andere gemacht. Man muss nicht immer nur die Nachteile erlebter Traumata betonen, sondern auch auf die Vorteile gucken. Was einen nicht umbringt, macht einen nur stärker! Man hat was über die Menschen gelernt und sollte dieses Wissen anwenden und fertig. Wichtig ist es gut zu verarbeiten und dann das Buch der Vergangenheit irgendwann zu schließen, die Schatten hinter sich zu lassen und nur die positiven Lerneffekte mit nach vorne in die Zukunft tragen. Das ist die Kunst zu LEBEN..die an sich jeder Mensch erlernen kann...wenn er sich die Chance dazu gibt und auch genügend für die Verarbeitung der Kindheitstraumata unternimmt. Es reicht nämlich nicht einfach zu überleben..die Lebensqualität ist sehr wichtig und mit der klappt es nur, wenn man offiziell abrechnet, den Dämonen der Vergangenenheit frech und offen ins Gesicht guckt und sagt: verpisst euch, ihr gehört nicht mehr zu meinem Leben!
Gruß
Tyra