Hallo part2,
Das ist wirklich eine ambivalente Geschichte.
Einerseits braucht es zur Zeugung eines Kindes ZWEI Menschen, einen Mann und eine Frau. Genau aus diesem Grund hat jedes Kind ein Recht auf Mutter UND Vater. Einem Kind den Vater vorsätzlich vorenthalten zu wollen, ist zwar gesetzlich leider möglich - aber es gibt viele Initiativen von Betroffenen, die für ihr Recht zu wissen, wo sie herkommen kämpfen. Über seine eigene Herkunft im Dunkeln zu tappen kann nicht zuletzt in der Pupertät des Kindes bis hinein ins Erwachsenenalter schwere Identitätskrisen auslösen. Ein Mensch, der nicht weiss, woher er kommt, fühlt sich entwurzelt, und nicht selten beginnt der Heranwachsende sich von der Mutter abzulösen, die ihm bewusst, für ihn "bösartig" den Vater vorenthält. Aus genau so einer Situation entsteht ja der bekannte "Vaterkomplex". Willst du dass dein Kind sich sein leben lang nicht sicher ist, wer es ist? Würdest du für die Anonymität des Vaters riskieren dass dein Kind sich von dir abwendet?
Auf der anderen Seite ist es für ein Kind natürlich auch nicht leichter, in einer Familie großzuwerden, in dem der Vater zB gewaltätig ist oder auch "einfach nur" die Eltern zB nach einer Scheidung im Sorgerechtsstreit leben. Dieses Leid zumindest wäre dem Kind das seinen Vater nicht kennt, erspart. Ich finde aber eine Abwägung, welcher Schmerz einem Kind wohl weniger schaden würde absolut unvertretbar.
Ich denke die einzige Möglichkeit für eine Frau, die keine Beziehung möchte, ein Kind zu haben, OHNE dem Kind übermäßig zu schaden (natürlich wird es sich trotzdem fragen "warum haben meine eltern sich nicht lieb?" und vielleicht könnte das der auslöser für spätere beziehungsprobleme sein) - ist von einem Mann, zu dem sie ein freundschaftliches Verhältnis
hat und der bereit ist auch wirklich ein Vater für das Kind zu sein, selbst wenn er zB finanziell von der Fürsorgepflicht entwunden ist (falls das gesetzlich überhaupt zu regeln ist).
Sollte das gegeben sein, solltest du dich dennoch aufrichtig fragen ob du das Kind "haben willst" oder ob DU bereit bist für das Kind zu sorgen und vor allem es auch loszulassen! Es gibt wahnsinnig viele Fälle von Müttern, die in ihrer Mann-Frau-Beziehung nicht erfüllt sind (besonders vielleicht auch MANCHE alleinerziehende Mütter - natürlich nicht alle!) und sich dannan das Kind klammern. Ich habe mich mit dieser Thematik einmal genauer befasst, die Psychische Erkrankung, die bei solchen Kindern, denren Mütter sie "zu viel" geliebt haben, bzw die auf eine egoistische Weise geliebt haben, nennt sich "narzisstische Persönlichkeitsstörung". Bist du wirklich in der Lage dein Kind selbstlos aufzuziehen und es nicht zum "Ersatz-Partner" zu machen?
Außerdem solltest du selbstkritisch erforschen, ob du denn, wenn du zu Beziehungen mit Männern - aus welchem Grund auch immer - nicht fähig bist - überhaupt fähig wärst eine Bindung zu deinem Kind aufzubauen? Auch der Mutterinstinkt ist nicht unbedingt immer angeboren und gleich stark ausgeprägt. Was, wenn dein Kind ein Sohn ist? Würdest du damit klarkommen?
Denke daran, ein Kind ist ein Mensch! Du darfst nicht über das Schicksal deines Kindes entscheiden wie über seine Kleidung!
Wenn du dir nicht absolut sicher bist, deinem Kind das geben zu können, was es braucht (und das meine ich nicht finanziell!), solltest du lieber keines bekommen. An diese Maxime hält sich zwar leider niemand, jeder X-beliebige Depp der zu blöd zum verhüten ist bekommt ein Kind, mal ganz plakativ gesagt - aber genau das ist der grund warum es so viel Hass und Elend auf der Welt gibt. Wenn du für dein Kind das beste willst, stelle sicher, dass du ihm das auch geben kannst. Und bis dahin kannst du dir ja immer noch einen Hund kaufen ;-)
lg
Grow
pS Übrigens, wa sich in diesem moralapostel-schwall ganz vergessen habe: Es ist schon mal auf jeden Fall SUPER dass du dir erstens VORHER gedanken machst, zweitens den ethischen aspekt hinterfragst und drittens anscheinend in de rlage bist dein handeln zu reflektieren. dass ist schon mal mehr als die meistenleute von sich sagen könenn ;-)