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Schnauze voll vom Arbeitsleben!

Gungrave

Mitglied
Grüße Euch,

wie die Überschrift schon sagt habe ich die Schnauze voll vom Arbeitsleben. Ich fühle mich nirgends so richtig wohl und habe ständig mit Rückschlägen zu kämpfen. Hatte jetzt einen neuen Job begonnen im Pflegebereich welcher mir nun nach bereits 2 Wochen gekündigt wurde da angeblich einige Kollegen mit mir unzufrieden waren obwohl ich immer noch Einarbeitung hatte und das MIR übermittelte Feedback von den meisten Kollegen gut war und ich mich langsam eingelebt habe da ich das Team und die Bewohner kennenlernte und endlich mehr aus mir rauskam. Ich muss dazu sagen dass ich im Laufe des Lebens ein ziemlicher Misanthrop geworden bin und es HASSE fremde Menschen kennenzulernen oder zwischen vielen Menschen zu sein die ich nicht kenne. Ich werde dann schnell verunsichert, bekomme Angstschweiß und mache dementsprechend Fehler, wie es hier Anfangs auch der Fall war... und sicherlich zu meiner Kündigung geführt hat. Einziger "Vorteil" an dem Ganzen, ich kann dadurch schnell selektieren welche Menschen mir sympathisch sind und welche nicht. Sehe es also nicht nur als Nachteil einen gewissen Hass und Verunsicherung auf die Menschheit zu haben, aber im Berufsleben wird man gleich abgeschoben wenn man nicht funktioniert wie man zu funktionieren hat.. Dabei habe ich mir wirklich Mühe gegeben und immer geschaut ob es was zu tun gibt und mir immer selbstständig Aufgaben gesucht.. all der Fleiß für eine weitere Kündigung

Das ist nicht der erste Job den ich aufgrund meiner Ängste und Unsicherheit verloren habe und ich habe es langsam satt dass mich Menschen gleich verurteilen ohne mich richtig zu kennen! Wenn ich mich Wohl fühle bin ich sehr gesprächig und lasse viel Humor miteinfließen was bei den meisten Menschen gut ankommt. Mir wurde schon öfter gesagt ich solle Kabarettist werden .. natürlich wissen diese Menschen aber nichts über meine Ängste also ist das sowieso ausgeschlossen.

Ich weiß nicht was ich noch machen soll, ich fühle mich leer und habe einfach keine Lust mehr auf diese Leistungsgesellschaft in denen jeder der nicht nach dem 0815 Prinzip funktioniert gleich ersetzt wird. Auf Pflege habe ich eigentlich mittlerweile auch keine richtige Lust mehr da die genannte Unsicherheit und Angstschweißausbrüche gegenüber den Patienten mir den Job zur Hölle machen. Habe damals 3 Jahre meine Ausbildung in einem Altenheim erfolgreich abgeschlossen und mich da echt durchgebissen. Bin da fast jeden Tag schweißgebadet rumgerannt aber da das Kollegium anfangs sehr gut war hab ich es durchgezogen.

Ich bin sehr sozial, dafür aber ebend sehr Verunsichert wenn ich fremde Menschen "kommandieren", waschen, kleiden usw. muss.

Das gilt aber nicht nur für die Pflege, auch andere Jobs wie Büro, Produktion, Taxifahrer die ich alle schon durch habe hielten meist nicht lange und ich fühlte mich nirgends richtig Wohl. Nicht wegen der Arbeit an sich, sondern wegen den Menschen..

Was soll ich tun? Habe jetzt Panik dass ich mich an's Jobcenter wenden muss und die mich in irgendwelche Hilfsjobs stecken in denen man behandelt wird wie der letzte Dreck .. sollte ich vielleicht mal eine Therapie starten und mich erstmal via Krankengeld abdocken? Ist das überhaupt möglich bei diesem "Krankheitsbild"?

Habe jetzt einfach drauf losgeschrieben .. hoffe es hat alles Hand und Fuß... ich bedanke mich im Vorraus für's Lesen und für eure Antworten.

Liebe Grüße,

Michael
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Hallo Michi

Ich kenne das sehr gut. Blöderweise habe ich immer wieder solche Beschäftigungen angetreten, statt endlich zu kapieren, das ist nichts für mich, dafür bin ich halt nicht gebaut.
Ich rate dir deshalb, hab nicht Wut, sondern ziehe deine Schlüsse daraus, bis jetzt war das nicht dabei, das für dich stimmig und richtig ist, was eigentlich nichts anderes bedeutet, als geh weiter schauen.
Bleib dabei, sobald du Stress spürst, nein danke.
Es gibt noch viele Nischen, die zu dir passen könnten.
Zum Beispiel, wenn du Pfleger gelernt hast, dann könntest du vielleicht EINE Person betreuen, daheim, gegen eine ganz normale, nicht einmal schlechte Bezahlung. Nebenan hat die Frau x kürzlich einen Schlaganfall gehabt, sie braucht wenigstens vier Stunden täglich jemand, der kommt und für sie einkaufen geht etc. - ihr Sohn hat jemanden dafür angestellt mit Versicherung und allem drum und dran.
Schau um eine wohlhabende Klientin, nimm dir, Zeit, mach diese Arbeit gern und dann gehts dir vielleicht wie der Tante meiner Freundin, die fährt mit ihrem Betreuer überallhin auf Urlaub, er wird überaus gut entlohnt und sehr dankbar angenommen, zum Leidwesen ihrer Verwandtschaft hat sie ihm ihr Vermögen vermacht, weil der Zeit hat, die Verwandten nicht.
Ich jedenfalls wäre dankbar, wenn ich niemanden hätte und jemand wäre für mich da, falls ich gebrechlich bin und nicht in der Lage, alles alleine zu meistern. Solche lieben Leute gibts doch unendlich viele. Man braucht nicht machen, was man nicht gern macht, dafür ist das Leben zu kurz, um es mies zu verbringen.
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Was dein "Schwitzen vor Angst" betrifft, das legt sich, da brauchst du nicht mit dir hadern, das ist fünfzig, fünfundfünfzig mal so, beim Sechsundfünfzigsten mal auf einmal nicht mehr. In uns wird ständig umgebaut und jeden Tag entwickeln wir uns weiter.
 

Amatio

Aktives Mitglied
Hallo Michael,

da Du Menschen allgemein nicht magst, brauchst Du wohl einen Job, bei dem Du alleine arbeiten kannst. Vielleicht von Zuhause aus im Home Office.

Geh mal zum Jobcenter und kläre Deinen Jobvermittler über Deine Problematik auf. Sag zu ihm, er soll Dich bitte zu einer Überprüfung Deiner Leistungsfähigkeit schicken. Das bieten manche Institutionen an wie z.B. Berufsförderungswerke. Das dauert dann vier Wochen; und danach bekommt das Jobcenter von denen ein Gutachten über Deine Voraussetzungen und Einschränkungen. Dann können sie Dir hoffentlich einen Job im Home Office vermitteln.

Viel Glück!

LG Amatio
 
G

Gelöscht 77808

Gast
Kannst Du mal für dich prüfen, warum Du mit Deiner Quali keine häusliche Pflege machen kannst?
Du bekommst je Kunde xy Minuten und musst nach der Dokumentation zum nächsten.
Es gibt niemanden der Dir am Telefon Druck macht, die Leute können es auch nicht, weil Du nicht lange genug dort bist um irgendwas auszuhalten ( abgesehen von schwierigeren Leuten generell) und es gibt auch keine Gruppen bei den Patienten, die Dich als Opfer aussuchen können. Man hat mit sich selbst genug zu tun.
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Glaubst du, dass es irgendjemandem im Arbeitsleben je anders ergangen wäre, TE?
Wir lernen bereits als Baby und erst recht später im Kindergarten und in der Schule, beim Beobachten der Geschwister, Eltern usw. halbwegs mit Fremden zurechtzukommen. Manchen wird das leicht gemacht, manchen nicht so.
Unsere Mutter hatte biographiebedingt ( sie wurde sehr, sehr eingeschüchtert als Kind) sich vor Menschen zu fürchten. Das haben wir mitgekriegt, dass sie ganz anders war, wenn wer auftauchte und deshalb haben wir angenommen, Fremde sind Gefahr. Das brauchte seine Zeit, um dieses Programm zu löschen.
Wer keine Anfangsangst hat, der musste das auch mal lernen. Der eine früher, der andere später.
 

Mayamaus99

Aktives Mitglied
Hallo Michi

Ich kenne das sehr gut. Blöderweise habe ich immer wieder solche Beschäftigungen angetreten, statt endlich zu kapieren, das ist nichts für mich, dafür bin ich halt nicht gebaut.
Ich rate dir deshalb, hab nicht Wut, sondern ziehe deine Schlüsse daraus, bis jetzt war das nicht dabei, das für dich stimmig und richtig ist, was eigentlich nichts anderes bedeutet, als geh weiter schauen.
Bleib dabei, sobald du Stress spürst, nein danke.
Es gibt noch viele Nischen, die zu dir passen könnten.
Zum Beispiel, wenn du Pfleger gelernt hast, dann könntest du vielleicht EINE Person betreuen, daheim, gegen eine ganz normale, nicht einmal schlechte Bezahlung. Nebenan hat die Frau x kürzlich einen Schlaganfall gehabt, sie braucht wenigstens vier Stunden täglich jemand, der kommt und für sie einkaufen geht etc. - ihr Sohn hat jemanden dafür angestellt mit Versicherung und allem drum und dran.
Schau um eine wohlhabende Klientin, nimm dir, Zeit, mach diese Arbeit gern und dann gehts dir vielleicht wie der Tante meiner Freundin, die fährt mit ihrem Betreuer überallhin auf Urlaub, er wird überaus gut entlohnt und sehr dankbar angenommen, zum Leidwesen ihrer Verwandtschaft hat sie ihm ihr Vermögen vermacht, weil der Zeit hat, die Verwandten nicht.
Ich jedenfalls wäre dankbar, wenn ich niemanden hätte und jemand wäre für mich da, falls ich gebrechlich bin und nicht in der Lage, alles alleine zu meistern. Solche lieben Leute gibts doch unendlich viele. Man braucht nicht machen, was man nicht gern macht, dafür ist das Leben zu kurz, um es mies zu verbringen.
So einfach ist dieser Job nun auch nicht. Man muss ständig mit den Launen und Gebrechen des zu Betreuenden auskommen und das auch im " Urlaub ", der oft mehr Stress ist als alles andere.
Ich kenne das von einer Bekannten, die diesen " Job" auch mal getestet hat- immer auf Abruf dasein etc, das kann auch der Horror sein.
Das " Gehalt " ist gemessen an der Arbeit ein Witz

Auch wenn sich die Verwandten jetzt nicht kümmern, wenn es ans Erbe geht, wird ganz schnell der Anwalt eingeschaltet und jeder Cent wird begutachtet und auf ein Pflichtteil geklagt!
Das wird dann richtig angenehm
 

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