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Schmerz – wenn die Eltern einen nicht lieben

G

Gelöscht 116354

Gast
Hallo liebe Mitglieder,



ich habe hier oft geschrieben. Ich weiß. Es ist auch „besser“ geworden. Mein Vater hat einen jüngeren Bruder, um den er sich kümmert. Und dieser Bruder ist kaum älter als ich. Und das geht ja schon lange. Er fühlt sich so an, als wäre er, der Lieblingssohn meiner Eltern.

Meine Mutter hat selber zugegeben, das sie ihn unterstützen, weil er alleine nicht so viel hinkriegt. Er will (überstürzt?) heiraten. Meine Eltern planen die Hochzeit. (Oder mitorganisieren sie zumindest).



Jedenfalls, habe ich ein sehr schlechtes Selbstwertgefühl. Meine Gefühle und Emotionen waren kaum wichtig in meiner Herkunftsfamilie. Ich war unwichtig – so fühlt es sich bei mir an.

Und dieses Verhalten ist jetzt noch präsent. Ich denke immer, ich müsse mich anpassen, meine Gefühle und Emotionen sind unwichtig. Ich müsste nett und freundlich sein.



Ich sitze manchmal zuhause rum und weine. Weil ich das Gefühl habe, das ich abgelehnt werde. Oder das sie sich nicht für mich interessieren. Der Bruder von meinem Vater ist wichtiger.

Da er mein Vater ist – ist mein Leben dann unwichtig? Dieses Lebensgefühl – das tut weh.

Ich habe mir so sehr eigene Kinder gewünscht. Bisher – hat es sich nicht ergeben.

Meine Therapeutin hat gesagt, ich sollte hingehen, nur, wenn ich freundlich bleiben kann. Aber sofort sollte ich „freundlich“ sein. Diesen Ansatz kann ich verstehen.

Meine Eltern und Geschwister und alle sind nicht böse. Sie sind, wie sie sind. Aktion, Reaktion; Aktion, Reaktion. So ist das Leben.

Ich bin, aus dieser Verletzung, heraus, so feindselig geworden. Wie ein kleines, streitsüchtiges Kleinkind.

Ich weiß nicht, wie ich diesen Schmerz verarbeiten kann. Gestern war ich da, und nach einer Weile, bin ich wieder so sauer geworden. Aus dieser Enttäuschung heraus.

Das zeigt – ich sollte den Kontakt abbrechen.

Ich bin tief in Inneren wie ein kleines verwundetes Kind. Und durch die Ablehnung spüre ich tiefen Schmerz.

Ich habe zumindest versucht mit meiner Mutter zu sprechen. Sie hat ja selber versucht zuzugeben, dass mein Onkel unselbstständig ist und meine Eltern ihn deshalb unterstützen.

Aber dann ist mein Vater reingegangen. Er hat „gerochen“ das ich versucht habe, meine Mutter zu „manipulieren“. Ich wollte eigentlich nur sprechen. Aber es geht nicht. Er ist dann in die Küche reingestürmt und fragte lautstark „Fina, was ist denn schon wieder los?“.

Das habe ich so oft versucht, und dann kam „Was ist da schon wieder los“.

Ich möchte auch einfach einen Brief an meine Eltern schreiben. An die Mutter. Ohne Vorwürfe, wertneutral.

Es gibt wohl keinen Weg diesen Schmerz aufzulösen.

Es gibt dafür keine Lösung.

Vielleicht war es gut, das ich noch einmal da war. Das hat mir gezeigt, dass ich den Kontakt wirklich so ruhen lassen sollte. Was soll das bringen? Ich weiß – dass ich mich wie ein wütendes Kleinkind benehme und rumtobe. Aber das sollte aufhören.

Auch auf mein Beziehungsleben wirkt es sich aus. Wenn mich das so sehr belastet, … emotional aufwühlt…

Ich habe durch diese ganze Geschichte kein Selbstwertgefühl, wie kann ich dann den richtigen Partner finden? Ich verstelle mich ja sehr lange und mache lange Mist mit…

Aber das wäre dann ein eigenes Thema wert.
 

CabMan

Aktives Mitglied
Leider erkennen nicht alle Menschen, wenn ihre Nächsten Hilfe brauchen. Vielleicht hat Dein Vater das Gefühl, dass er Dir nicht helfen kann, auch wenn er es möchte. Dein Onkel ist jung. Es scheint nicht gerade ein brüderliche Beziehung zu sein. Trotzdem verstehe ich, dass Du auch gerne in den Arm genommen werden möchtest. Menschliche Wärme ist sehr wichtig.
 
G

Gelöscht 124742

Gast
Also meine kleinen Gedanken zu dem Thema: Ich halte nicht viel von Familie. Nicht von Eltern, nicht von Kindern.

Auf Liebe von Menschen, die mich lieben "müssen", weil ich ihr Kind bin, kann ich verzichten. Auf Liebe zu Menschen, die ich lieben "muss", weil sie mein Kind sind, kann ich verzichten.

Mir reicht die Liebe von den und zu den Menschen, die sich für mich und für die ich mich entschieden habe. Freiwillige Liebe.

Es wäre viel gewonnen, wenn wir uns davon lösen könnten, Zwangsliebe aufgrund von Zeugung und Aufzucht zum Kern unseres Daseins zu machen.
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Ich bin tief in Inneren wie ein kleines verwundetes Kind. Und durch die Ablehnung spüre ich tiefen Schmerz.
Wenn du dieses ständige Schmollen und diese dauernde Selbstbemitleidung aufgeben würdest, dann wärst du raus aus dieser Ecke.
Du wirfst deinen Kamaraden, deiner Familie vor, was du selbst auch nicht schaffst- mit Güte, Humor und Frohsinn leben und immer das Richtige zu tun. Hör doch auf, die Schuld bei anderen zu suchen.
 
G

Gelöscht 116354

Gast
Wenn du dieses ständige Schmollen und diese dauernde Selbstbemitleidung aufgeben würdest, dann wärst du raus aus dieser Ecke.
Du wirfst deinen Kamaraden, deiner Familie vor, was du selbst auch nicht schaffst- mit Güte, Humor und Frohsinn leben und immer das Richtige zu tun. Hör doch auf, die Schuld bei anderen zu suchen.
Guter Beitrag. Das meint meine Therapeutin doch wohl. Ich sollte nur dahin gehen, wenn ich es schaffe, freundlich zu sein.

Und wenn ich es nicht schaffe... sollte ich da wegbleiben.

Ich sollte anfangen FREUNDLICH zu sein.
 

57-55

Aktives Mitglied
@Fina
Einen Brief zu schreiben finde ich sehr hilfreich, eigentlich wollte ich zu einem Gespräch unter sechs Augen raten.
Nachdem ich gelesen habe, wie Dein Vater reagiert, halte ich es nicht mehr für eine gute Idee.
In dem Brief solltest Du alle Deine Gefühle offenbaren, aber bitte keine Vorwürfe, sondern nur, wie Du Dich in der Familie fühlst. Als fünftes Rad am Wagen.

Es ist essenziell, dass Du an Dir arbeitest freundlich zu sein und zu bleiben.

Was @Hollunderzweig sagt, hat einen wahren Kern, aber lasse Dir bitte nicht einreden, dass Du an allem Schuld bist.
Solche Situationen entstehen in aller Regel nicht nur durch die Fehler einer Seite.
Dein Vater scheint mir sehr empathielos, Dir gegenüber zu sein, Deine Mutter steht wohl in seinem Schatten. Da ist der Brief (ohne Vorwürfe) eine optimale Wahl.

Solange Du es nicht schaffst, einen Besuch freundlich und ohne Dir selbst weh zu tun zu beenden, solltest Du den Kontakt deutlich reduzieren.
 
Zuletzt bearbeitet:

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Wer ist die Mutter? Doch auch nur ein Mensch und ihr vorwerfen, nicht genug geliebt zu haben, das ist wohl das Gleiche, wie wenn man jemand vorwirft, nicht oft genug gelacht zu haben. Da gings ihr vielleicht nicht gut, oder sie hatte Sorgen, Frust, Schmerzen. Man bekommt Kinder, weiß oft gar nicht wie man das alles schaffte, ihnen das alles zuzuschaufeln, was Kinder so fordern und zum Schluss bahaupten die dann noch, das war viel zu wenig, das hätte viel mehr sein müssen. Mehr konnte sie halt damals nicht. Macht es halt besser, statt ständig nachzutreten auf sie. Oder seht, was alles gut war, was sicher auch mächtig viel war.
Man hat so viel bekommen, was man gar nicht mehr weiß. Es ist typisch für unzufriedene Menschen, ihr Unglück wen anderen in die Schuhe zu schieben.
 

57-55

Aktives Mitglied
Liebe @Fina wir kennen weder Dich noch Deiner Eltern, nur das, was wir hier lesen.
Darauf sollten wir uns konzentrieren.
Warum hier zum Teil auf Dir herumgehackt wird, anstatt Dir zu helfen, ist mir ein Rätsel.
Wenn auch möglicherweise ein Kern an Wahrheit in einigen Äußerungen steckt, dann kann man das auch auf eine freundliche und höfliche Art herüberbringen.

Bitte lasse Dich nicht verunsichern und nehme nur das an, was Du für Dich gebrauchen kannst.
 

cucaracha

Urgestein
Ich würde mich nicht in die anderen Beziehungen einmischen.
Wenn deine Eltern deinen Onkel unterstützen dann lasse sie doch einfach machen.

Es ist sehr traurig, wenn Eltern ihre Kinder nicht lieben können.....leider ist dies öfter der Fall.
Die Eltern hatten oft selber eine schwierige Kindheit/ Elternbeziehung gehabt und sie haben ihre eigenen Probleme.

Versuche von den Eltern emotional unabhängiger zu werden und gib ihnen nicht so viel Macht über deine Gefühlswelt.

An deiner Stelle würde ich versuchen jemanden zu finden der dich liebt, z.B. einen guten Partner.
 
G

Gelöscht 116354

Gast
Wer ist die Mutter? Doch auch nur ein Mensch und ihr vorwerfen, nicht genug geliebt zu haben, das ist wohl das Gleiche, wie wenn man jemand vorwirft, nicht oft genug gelacht zu haben. Da gings ihr vielleicht nicht gut, oder sie hatte Sorgen, Frust, Schmerzen. Man bekommt Kinder, weiß oft gar nicht wie man das alles schaffte, ihnen das alles zuzuschaufeln, was Kinder so fordern und zum Schluss bahaupten die dann noch, das war viel zu wenig, das hätte viel mehr sein müssen. Mehr konnte sie halt damals nicht. Macht es halt besser, statt ständig nachzutreten auf sie. Oder seht, was alles gut war, was sicher auch mächtig viel war.
Man hat so viel bekommen, was man gar nicht mehr weiß. Es ist typisch für unzufriedene Menschen, ihr Unglück wen anderen in die Schuhe zu schieben.
Interessanter Ansatz. Meine Mutter hatte es auch nicht leicht.. bei diesem Mann..
Früh und jung geheiratet.. und der Mann ein Choleriker.
Dominate Schwiegermutter im Haus.

sie hätte aber zumindest mich vor ihren Mann beschützen soll. Ich hatte als Kind Angst vor ihm. Und sie hat ihn verteidigt. Das hat mich psychisch krank gemacht. Denke ich.

Hätte sich mich geschützt vor ihm, wäre mein Selbstwertgefühl anders, denke ich.
Das ist der springende Punkt.


@Fina
Einen Brief zu schreiben finde ich sehr hilfreich.
Denkst du.. ich sollte ihn abschicken?


@Fina
Es ist essenziell, dass Du an Dir arbeitest freundlich zu sein und zu bleiben.
Denke ich auch. Ich sollte freundlich bleiben und... zu werden..
 

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