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Schlechtes Gewissen vor potentieller Kündigung

fever_dream_high

Neues Mitglied
Ihr Lieben,

ich wende mich mit einem Luxusproblem, wie manche es wohl nennen würden, an euch.
Dennoch zerbreche ich mir meinen kleinen Kopf und fürchte, dass ich vielleicht platze, wenn ich meine Gedanken nicht mal rauslasse.

Ich habe Freitagmorgen ganz unerwartet erfahren, dass ich ein Jobangebot in einer anderen Firma bekommen habe. Dort habe ich mich vor einigen Jahren schon mal beworben, wo es aber nicht passte. Ich habe nämlich auch eigentlich keine große Erfahrung in dem Bereich, in dem ich dort arbeiten würde. Das war für mich aber auch ein Grund weswegen es mich gereizt hätte, da ich gerne neues lerne und mich neuen Herausforderungen stelle.
Ich muss dazu sagen, dass ich am kommenden Dienstag erst noch ein Gespräch mit der Chefin haben werde, die auch diejenige war, deren Idee es auch war, mich für die Stelle zu berücksichtigen. (Ich habe Kontakte in der Firma und sie hat jemanden gebeten mich zu fragen, ob meinerseits noch Interesse an dem Job besteht) Es ist also alles noch Zukunftsmusik, es gibt keinen handfesten Vertrag oder ähnliches. Aber es ist schon so, dass eine 95% Chance besteht, dass ich den Job haben kann.

Um mal die Eckdaten zu klären und auch gleich die positiven Veränderungen aufzuzählen:

Aktueller Job:
Starre Arbeitszeiten (9-18 Uhr), keine Gleitzeit, kein Home Office möglich
Eintönige Arbeit, meist zu wenig zu tun, oft Langeweile, werde nicht wirklich gefordert (was aber einfach am Job liegt, nicht daran das man mir nicht mehr zutraut)
Einfache Fahrtzeit ca. 40 Minuten. Mit Stau gerne auch mal 50 Minuten - 1 Stunde. Also fast 2 Stunden täglich nur für's Pendeln.
Ich bin in meiner Position alleine, benötige immer zwingend eine Vertretung wenn ich in die Pause gehe, Urlaub habe, Arzttermin habe, etc. Macht alles sehr unflexibel.
Keine Aufstiegsmöglichkeiten

Neuer Job:
Gleitzeit bzw. zumindest in einem kleinen Rahmen möglich, 2 Tage Home Office möglich
Neuer Aufgabenbereich, müsste komplett neu eingearbeitet werden, würde sicher viele neue Dinge kennenlernen/erlernen, zusätzliche Stelle wird bei denen auf jeden Fall benötigt, da bei Urlaub oder Krankheitsausfall einfach immer diese eine Person fehlt und dadurch viel Stress/Mehrarbeit für die anderen Kollegen entsteht - es wäre also genug Arbeit da, ohne das man sich im Normalfall kaputt arbeitet
5 Minuten einfacher Fahrtweg (mit dem Fahrrad 15-20 Minuten)
Aufstiegsmöglichkeiten wurden bereits angesprochen, da in 4 Jahren eine ältere Kollegin in Rente geht und dann ihr Job von jemandem besetzt werden soll, der nicht von extern kommt

Die einzige Unbekannte in dieser Gleichung ist aktuell das Gehalt. Diese Frage klärt sich dann am Dienstag.
Ich wäre aber auch bereit auf 100-200€ Gehalt (Brutto) zu verzichten, da mir dadurch die Fahrtkosten fast vollständig entfallen. (Aktuell 120-140€ im Monat). Auf weniger würde ich mich wohl nicht einlassen wollen, da ich mich nicht grundlegend verschlechtern möchte und meinen aktuellen Lebensstil beibehalten möchte.

Klingt ja alles erstmal komplett logisch was ich tun soll. Und ja, ich merke nochmal an, dass ich weiß das ich noch gar nichts offizielles habe. Es geht hier wirklich nur um mein Gedankenkino und die Frage: was ist, wenn es soweit kommt?

Denn, ich mag meinen Job. Klingt vielleicht blöd, nach den ganzen negativen Punkten. Aber das Arbeitsumfeld ist wirklich gut und alles ist sehr entspannt. Medienbranche halt. Wir sind 150 Mitarbeiter, aber in meinem Team/Abteilung nur 3 (+1 Azubi). Wir verstehen uns super gut, auch persönlich. Meine Chefin ahnt nichts davon, dass ich auch nur in Betracht ziehe zu gehen.
Erst zu Beginn des Jahres bekam ich eine nette Gehaltserhöhung. Die habe ich in den letzten 5 Jahren regelmäßig bekommen (auch mal 'nur'100€). Aber immer ohne danach fragen zu müssen. Außerdem wurde mein Titel von Assistentin zu Managerin geändert - eher ein symbolischer Wert, da die Aufgaben sich nicht geändert haben. Aber hat gezeigt, dass man mich und meine Arbeit schätzt.
Ich weiß das es schwer wird meine Stelle neu zu besetzen, alleine wegen der Arbeitszeiten / geringen Flexibilität. Die Tatsache das vielleicht wenig zu tun ist wäre sicher für einige interessant, würde aber ja so nicht in der Stellenanzeige stehen. Ich bin daher nicht sicher, ob es möglich wäre mich adäquat zu ersetzen, bis meine Kündigungsfrist verstrichen ist. Dann bleibt vielleicht ein Großteil der Arbeit an der Azubine hängen, die mir sehr am Herzen liegt und hauptsächlich wegen mir eingestellt wurde.
Ich denke nur daran, dass wir in den kommenden Wochen einige große Projekte haben, die durch eine Kündigung meinerseits nur noch anstrengender werden würden. Neuen Mitarbeiter suchen, einarbeiten, etc...
Ich weiß das egoistisch denken in der Karriere groß geschrieben wird. Aber ich bin ein unglaublich emphatischer Mensch und ich hasse es andere zu enttäuschen. Vor allem wenn ich sie mag.

Nun sitze ich hier - habe wie gesagt noch gar kein Angebot oder Vertrag - und möchte schon in Tränen ausbrechen, wenn ich daran denke meiner Vorgesetzten sagen zu müssen das ich kündige. Denn ich weiß - wenn das Gehalt stimmt - wäre ich der größte Trottel der Welt, wenn ich die Chance nicht ergreife. Vermutlich wird sich so eine Möglichkeit nämlich nicht so bald nochmal bieten.

Und jetzt dürft ihr mich gerne dafür verurteilen. Falls überhaupt jemand so weit gelesen hat ;)
 

fever_dream_high

Neues Mitglied
Okay, ich gebe zu - das war etwas übertrieben formuliert. Es ist nur so, dass ich durchaus schon eine Antwort bekam (im privaten Umfeld), dass ich mich doch einfach glücklich schätzen sollte. Andere wären froh, wenn sie überhaupt einen Job haben/so eine Chance bekommen. Das ich "mir zu viele Gedanken mache" und und und...
 
G

Gelöscht 124822

Gast
Ich würde nicht wechseln , Dein Job ist gar nicht übel und woanders ist das Gras auch nicht grüner
Du kannst näher zu Deinem Arbeitsplatz einziehen und Veränderungen wie Home Office anstoßen, in der Corona Zeit war das bestimmt möglich
 

Kirschblüte

Aktives Mitglied
Ihr Lieben,

ich wende mich mit einem Luxusproblem, wie manche es wohl nennen würden, an euch.
Dennoch zerbreche ich mir meinen kleinen Kopf und fürchte, dass ich vielleicht platze, wenn ich meine Gedanken nicht mal rauslasse.

Ich habe Freitagmorgen ganz unerwartet erfahren, dass ich ein Jobangebot in einer anderen Firma bekommen habe. Dort habe ich mich vor einigen Jahren schon mal beworben, wo es aber nicht passte. Ich habe nämlich auch eigentlich keine große Erfahrung in dem Bereich, in dem ich dort arbeiten würde. Das war für mich aber auch ein Grund weswegen es mich gereizt hätte, da ich gerne neues lerne und mich neuen Herausforderungen stelle.
Ich muss dazu sagen, dass ich am kommenden Dienstag erst noch ein Gespräch mit der Chefin haben werde, die auch diejenige war, deren Idee es auch war, mich für die Stelle zu berücksichtigen. (Ich habe Kontakte in der Firma und sie hat jemanden gebeten mich zu fragen, ob meinerseits noch Interesse an dem Job besteht) Es ist also alles noch Zukunftsmusik, es gibt keinen handfesten Vertrag oder ähnliches. Aber es ist schon so, dass eine 95% Chance besteht, dass ich den Job haben kann.

Um mal die Eckdaten zu klären und auch gleich die positiven Veränderungen aufzuzählen:

Aktueller Job:
Starre Arbeitszeiten (9-18 Uhr), keine Gleitzeit, kein Home Office möglich
Eintönige Arbeit, meist zu wenig zu tun, oft Langeweile, werde nicht wirklich gefordert (was aber einfach am Job liegt, nicht daran das man mir nicht mehr zutraut)
Einfache Fahrtzeit ca. 40 Minuten. Mit Stau gerne auch mal 50 Minuten - 1 Stunde. Also fast 2 Stunden täglich nur für's Pendeln.
Ich bin in meiner Position alleine, benötige immer zwingend eine Vertretung wenn ich in die Pause gehe, Urlaub habe, Arzttermin habe, etc. Macht alles sehr unflexibel.
Keine Aufstiegsmöglichkeiten

Neuer Job:
Gleitzeit bzw. zumindest in einem kleinen Rahmen möglich, 2 Tage Home Office möglich
Neuer Aufgabenbereich, müsste komplett neu eingearbeitet werden, würde sicher viele neue Dinge kennenlernen/erlernen, zusätzliche Stelle wird bei denen auf jeden Fall benötigt, da bei Urlaub oder Krankheitsausfall einfach immer diese eine Person fehlt und dadurch viel Stress/Mehrarbeit für die anderen Kollegen entsteht - es wäre also genug Arbeit da, ohne das man sich im Normalfall kaputt arbeitet
5 Minuten einfacher Fahrtweg (mit dem Fahrrad 15-20 Minuten)
Aufstiegsmöglichkeiten wurden bereits angesprochen, da in 4 Jahren eine ältere Kollegin in Rente geht und dann ihr Job von jemandem besetzt werden soll, der nicht von extern kommt

Die einzige Unbekannte in dieser Gleichung ist aktuell das Gehalt. Diese Frage klärt sich dann am Dienstag.
Ich wäre aber auch bereit auf 100-200€ Gehalt (Brutto) zu verzichten, da mir dadurch die Fahrtkosten fast vollständig entfallen. (Aktuell 120-140€ im Monat). Auf weniger würde ich mich wohl nicht einlassen wollen, da ich mich nicht grundlegend verschlechtern möchte und meinen aktuellen Lebensstil beibehalten möchte.

Klingt ja alles erstmal komplett logisch was ich tun soll. Und ja, ich merke nochmal an, dass ich weiß das ich noch gar nichts offizielles habe. Es geht hier wirklich nur um mein Gedankenkino und die Frage: was ist, wenn es soweit kommt?

Denn, ich mag meinen Job. Klingt vielleicht blöd, nach den ganzen negativen Punkten. Aber das Arbeitsumfeld ist wirklich gut und alles ist sehr entspannt. Medienbranche halt. Wir sind 150 Mitarbeiter, aber in meinem Team/Abteilung nur 3 (+1 Azubi). Wir verstehen uns super gut, auch persönlich. Meine Chefin ahnt nichts davon, dass ich auch nur in Betracht ziehe zu gehen.
Erst zu Beginn des Jahres bekam ich eine nette Gehaltserhöhung. Die habe ich in den letzten 5 Jahren regelmäßig bekommen (auch mal 'nur'100€). Aber immer ohne danach fragen zu müssen. Außerdem wurde mein Titel von Assistentin zu Managerin geändert - eher ein symbolischer Wert, da die Aufgaben sich nicht geändert haben. Aber hat gezeigt, dass man mich und meine Arbeit schätzt.
Ich weiß das es schwer wird meine Stelle neu zu besetzen, alleine wegen der Arbeitszeiten / geringen Flexibilität. Die Tatsache das vielleicht wenig zu tun ist wäre sicher für einige interessant, würde aber ja so nicht in der Stellenanzeige stehen. Ich bin daher nicht sicher, ob es möglich wäre mich adäquat zu ersetzen, bis meine Kündigungsfrist verstrichen ist. Dann bleibt vielleicht ein Großteil der Arbeit an der Azubine hängen, die mir sehr am Herzen liegt und hauptsächlich wegen mir eingestellt wurde.
Ich denke nur daran, dass wir in den kommenden Wochen einige große Projekte haben, die durch eine Kündigung meinerseits nur noch anstrengender werden würden. Neuen Mitarbeiter suchen, einarbeiten, etc...
Ich weiß das egoistisch denken in der Karriere groß geschrieben wird. Aber ich bin ein unglaublich emphatischer Mensch und ich hasse es andere zu enttäuschen. Vor allem wenn ich sie mag.

Nun sitze ich hier - habe wie gesagt noch gar kein Angebot oder Vertrag - und möchte schon in Tränen ausbrechen, wenn ich daran denke meiner Vorgesetzten sagen zu müssen das ich kündige. Denn ich weiß - wenn das Gehalt stimmt - wäre ich der größte Trottel der Welt, wenn ich die Chance nicht ergreife. Vermutlich wird sich so eine Möglichkeit nämlich nicht so bald nochmal bieten.

Und jetzt dürft ihr mich gerne dafür verurteilen. Falls überhaupt jemand so weit gelesen hat ;)
Beruflich sollte man mit dem Verstand entscheiden und nicht mit dem Gewissen.

Ich würde den Job annehmen, sofern das Gehalt stimmt. Aus eigener Erfahrung sind 2 Std. tägliche Fahrzeit verlorene Lebenszeit und können zur Nervenprobe werden.
Ausserdem hast du die Möglichkeit, aufzusteigen, was ein höheres Gehalt mit sich bringt.

Der Aspekt, neuer Aufgabenbereich, neues Umfeld, Erweiterung der beruflichen Qualifikation usw, kann nur vorteilhaft sein.

Dann brauchst du nur noch Glück, dass du diesen Job tatsächlich bekommen kannst.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Ich würde nicht wechseln , Dein Job ist gar nicht übel und woanders ist das Gras auch nicht grüner
Du kannst näher zu Deinem Arbeitsplatz einziehen und Veränderungen wie Home Office anstoßen, in der Corona Zeit war das bestimmt möglich
Was ist an einem eintönigen Job ohne Aufstiegschancen, dazu noch 2 Std. verplemperte Pendel-Zeit täglich "nicht übel"? Zu solch einem Job zieht man doch nicht auch noch hin?! Auf dem Positiv-Konto steht doch anscheinend allein das nette Klima und das allein reicht doch auf Dauer nicht für ein erfülltes Berufsleben. Das ist zwar nicht zu unterschätzen, aber warum sollte das im neuen Job nicht auch so sein?

Für mich gäbs hier wenig zu überlegen, auch wenn deinem Zögern sicherlich ehrenwerte Motive zugrunde liegen. M. E. solltest du dir allerdings diese Gedanken weniger machen, denn niemand ist unersetzlich und man wird eine Lösung dafür finden. Sollte deine Chefin nicht die Inhaberin des Ladens sein und sich ihr eine ähnlich gute Chance bieten, dann kannst du recht sicher sein, dass sie die ergreift ohne darüber nachzudenken, wie es dir damit geht. Ihr habt ein Vertragsverhältnis, seid keine Freundinnen.

Ich würde übrigens auch keinesfalls proaktiv mit dem Angebot des Gehaltsverzichts auf die neue Chefin zugehen. Sie wollen dich haben und da ist es legitim, wenn du auf die Gehaltsfrage antwortest, dass du aktuell xy bekämst und du das Geld schon auch gerne im neuen Job haben würdest. (Sollte der Job deutlich anspruchsvoller sein könntest du sogar ein bisschen aufschlagen und abwarten, was man dazu sagt - das ist bei freiwilligen Wechseln sogar üblich). Vergiss nicht, dass du eine Probezeit in Kauf nimmst. Das sollte Entgegenkommen genug sein, vor allem, da der neue Job ja vermutlich doch anspruchsvoller sein wird. Verkauf dich nicht unter Wert, auch das ist ein Vertragsverhältnis, bei dem du der Firma etwas zu bieten hast - und das kostet eben.

Kann es sein, dass du noch sehr unerfahren und jung bist? Bitte nicht als Vorwurf verstehen, aber so erkläre ich mir deine Überlegungen.

Entscheide sachlich, nicht emotional. Dein Bedauern gegenüber den alten Kollegen kannst du später noch zum Ausdruck bringen. Allerdings sprechen zu viele Kriterien für einen Wechsel als dass du diese Chance ungenutzt verstreichen lassen solltest. Das ist zumindest meine Meinung.

Alles Gute für dich!
 
Zuletzt bearbeitet:

Piepel

Aktives Mitglied
Aus meiner Sicht kann man mit noch weniger Geld besser leben, wenn die Umstände besser werden.

Alleine die Gleitzeit führt dazu, dass Du nie mehr zu spät kommen kannst - also auch nicht früher da sein musst um kostenlos herum zu hängen.
Wenn Deine Arbeit dann noch Deinen Interessen entspricht und zum Hobby wird, brauchst Du keine Ersatzbefriedigung wie "endlich mal dies und jenes" mehr, weil es Dir durchgehend gut geht.
Übrigens fährt Dein Auto nicht nur auf Sprit, sondern es gibt weitere erhebliche laufleistungs-abhängige Kosten. Zb km-abhängiger Ölwechsel, Reifen, Bremsen, ggf Zahnriemen, die genauso sicher anfallen wie Tanken - aber gerne ausgeblendet werden. Auch das rechtfertigt eine Verringerung des Einkommens.

Die Azubine wird jemand anderen finden um das zu tun was sie soll: ihre Ausbildung abschließen.
Sie tut dies bereits wenn Du in Urlaub bist.
Ich würde überlegen, ob der Wechsel Sinn macht und es -wenn ja - tun.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Warum soll die TE eigentlich so misstrauisch ins Gespräch gehen? Diese Notwendigkeit sehe ich gar nicht und im worst case strahlt man das sogar aus.

Ich würde mir das Gesamtpaket erst einmal völlig unvoreingenommen anhören und auf dieser Basis entscheiden. Die aktuell noch blinden Flecke wie konkrete Arbeitsinhalte, Arbeits(zeit)modell, Entwicklungsmöglichkeiten und Gehalt zunächst klären und dann zu Hause in aller Ruhe die Hard und Soft Facts beider Jobs gegeneinander abwägen. Ich würde sogar fragen, ob ich den Arbeitsplatz mal sehen kann. Sollten die potenzielken Kollegen noch da sein kann man so womöglich mal die Stimmung erschnuppern.

Direkt noch vor Ort entscheiden würde ich mich noch nicht, ein seriöser Arbeitgeber gibt einem Gelegenheit zur Nacht Schlaf drüber zwecks Reflexion. Schau auch mal bei kununu - womöglich gibt es da Mitarbeiterbewertungen.

Solange würde ich im alten Job auch noch nichts sagen. Kommt es dann wider Erwarten doch nicht zum Wechsel könnte das ansonsten nämlich unangenehme Folgen haben, da man erwartet, dass du bald den nöchsten Anlauf zur Veränderung nimmst. Das Bescheidgeben würde ich sogar noch solange herauszögern, bis mir tatsächlich der neue Arbeitsvertrag vorliegt.
 
Zuletzt bearbeitet:

fever_dream_high

Neues Mitglied
Guten Morgen an alle und erstmal vielen Dank das ihr euch die Zeit genommen habt, eure Erfahrungen und Meinungen mit mir zu teilen. Es ist schön auch andere Sichtweisen zu lesen und vor allem natürlich zu wissen, dass meine Bedenken nicht ganz ungewöhnlich sind.

Um mal ein paar Fragen zu beantworten:

Ich würde nicht wechseln , Dein Job ist gar nicht übel und woanders ist das Gras auch nicht grüner
Du kannst näher zu Deinem Arbeitsplatz einziehen und Veränderungen wie Home Office anstoßen, in der Corona Zeit war das bestimmt möglich
Nein, ein Umzug ist keine Option. Ich wohne außerhalb einer Großstadt, hier ist meine Familie, mein Leben, habe eine tolle Wohnung und mein Ehemann ist auch an diesen Ort gebunden. Ich würde das niemals aufgeben um in eine minderwertige, teurere Wohnung in einer Großstadt zu ziehen.
Home Office ist in meiner Position DEFINITIV keine Option.

Ich würde übrigens auch keinesfalls proaktiv mit dem Angebot des Gehaltsverzichts auf die neue Chefin zugehen.
Nein das keineswegs. Ich werde ihr sagen, falls sie fragt, was ich aktuell verdiene und natürlich mit dem Standpunkt rangehen, dass ich dieses Gehalt mindestens halten will. Dann sehe ich was sie sagt. Ich meinte nur, dass wenn alles andere stimmt+ eine Verbesserung für mich wäre, ich eben ihr etwas entgegen kommen könnte. Aber eben auch da nur bis zu einem gewissen Punkt.

Kann es sein, dass du noch sehr unerfahren und jung bist?
Kann man sicher so sagen. Ich bin 28. Ich habe nach meiner Ausbildung noch ein paar Monate in meinem Betrieb gearbeitet und dann dort gekündigt. Da war das weniger problematisch, da dort das Klima und die Umstände schlechter waren. Seitdem arbeite ich bei meinem jetzigen Arbeitgeber.

Wurde dir mitgeteilt, warum man dich plötzlich will?
Also, wie bereits erwähnt im Ausgangspost, kenne ich Personen die in der Firma arbeiten. Eine inzwischen seit 17 Jahren. Daher habe ich viel mitbekommen und kenne ein wenig die Umstände.
Nachdem ich mich damals beworben habe, war es eben nicht der richtige Zeitpunkt. Doch in den letzten 1-2 Jahren kam sehr viel mehr Arbeit dazu, da die Firma auch expandiert hat und aber erstmal nicht mehr Personal eingestellt werden wollte. Im Normalfall klappt das laut meinen "Kontakten" dort wohl auch. Aber die Chefs haben nun eingesehen, dass es im Fall von Urlaub einer Person oder wenn dann noch mal zusätzlich jemand ausfällt - es einfach zu viel für die Abteilung wird. Ein Problem das es überall gibt, aber sie möchte nun eben ihren Mitarbeitern diesen Stress ersparen. Das finde ich persönlich sogar sehr positiv, den meisten ist es nämlich egal, wenn im Krankheitsfall die Mehrarbeit an den anderen Mitarbeitern hängen bleibt.

Und was ich noch vergessen habe zu erwähnen: ich habe während meines Abiturs auch ein zweiwöchiges Praktikum dort absolviert, welches mir Spaß gemacht hat und wo ich die Chefin, sowie einige andere Mitarbeiter kennengelernt habe und die jetzt immer noch da arbeiten. Ich kenne also den Arbeitsplatz und würde sogar eine Handvoll Leute kennen, die mir damals zumindest sympathisch erschienen ;)
Ich habe mich damals dann aber für eine ganz andere Richtung entschieden, weil ich jung und dumm war und glaubte, dass ich 'etwas beweisen' müsste. Daher stand ein Job bei denen nach dem Abitur nie zur Debatte. Das kam dann erst nach Beendigung meiner Ausbildung wieder auf.
 
Vor kurzem war ich selbst in ähnlicher Lage. Ich mag den aktuellen Job, das Team ist traumhaft und das Geld ist in Ordnung. Allerdings sind die Aufgaben nicht spannend bzw. auch nicht viel zu tun. Der Wechsel zum neuen Arbeitgeber bedeutet nicht nur mehr Geld, sondern auch spannende Aufgaben. Dennoch ist die Entscheidung mir nicht einfach gefallen. Ich hatte tatsächlich auch schlechtes Gewissen. Ich kann auch schlecht damit umgehen, wenn ich Menschen enttäuschen muss. Aber weißt du was? Ich habe es dennoch gemacht.

Bei deinem Gehaltsverhandlung würde ich niemals den jetzigen Gehalt nennen. Sondern Summe X, die höher als dein jetziger Gehalt sein soll.
 

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