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Schlage mich selbst - hat wer dasselbe durchgemacht?

Verri

Mitglied
Hallo,

aus familiären Problemen schlage ich mir mittlerweile aus Verzweiflung selbst ins Gesicht, weil ich keine Auswege mehr sehe. Begonnen hat es mit dem Wegbeißen von der Haut rund um die Finger, dann kam das Kratzen und jetzt das Schlagen. Das passiert immer im Streit mit meinem Freund, der sich vernachlässigt fühlt durch meine Situation.

Hat wer Erfahrung mit Selbstverletzung? Wie kann ich mich besser kontrollieren? Mein Gesicht ist schon wieder rot von Striemen. In Therapie war ich schon, meine Mutter erpresst mich emotional, ich konnte durch die psychologische Hilfe ausziehen, aber die Probleme sind immer noch da. Ich kann mich aber doch nicht ständig schlagen, wenn Verzweiflung hochkommt...ich seh ohnehin schon total fertig aus, bin erst 23 und hab Tränensäcke als wär ich mindestens doppelt so alt, habe ständig Verdauungsprobleme und einfach keine Lust mehr am Leben, denke oft an den Tod. Jeder Tag ist mir verpestet.

Wäre für jeden Tipp dankbar, Bücher haben mir bisher auch geholfen.

Danke und LG
 
G

GrayBear

Gast
... Wie kann ich mich besser kontrollieren? ...
Hallo liebe Verri,

ich bin kein Fachmann, ich kann Dir nur schildern, welche Gedanken mir beim Lesen Deiner Zeilen gekommen sind. Mir scheint, dass Du Deine Wut in Dir gegen Dich selbst richtest, um ein "Ventil" zu finden, damit nicht alles aus den Fugen gerät.

Mich würde es sehr wütend machen, wenn mich meine Mutter erpressen würde oder meinem Freund seine eigenen Probleme wichtiger sind und ihn mehr beschäftigen als ich und er nicht zu mir hält. Wahrscheinlich ist da noch so einiges mehr.

Den Frieden zu wahren kann eine notwendige und gute Strategie sein, aber der Preis dafür ist auf die Dauer entscheidend. Musst Du die Nähe zu Deiner Mutter aufrecht erhalten? Ich bin normalerweise sehr dafür, erst einmal herauszufinden, warum es in einer Beziehung kracht und funkt, denn zu lernen gibt es immer etwas über sich selbst und andere. Und nicht selten stellt sich heraus, dass nur die Angst vor Veränderung und große Zweifel an den eigenen Fähigkeiten Situationen "zementiert" haben, die man mit etwas Mut recht schnell überwinden könnte. Verantwortung für andere zu übernehmen ist grundsätzlich eine gute Sache, aber nur, wenn "die anderen" das auch wollen und brauchen. Wie siehst Du die Beziehungen in Deinem Umfeld? Wie sehr sind sie "belastend"? Wie viel "Drama" steckt in ihnen?

Um mit Aggression besser umzugehen, gibt es verschiedene Strategien. Mir hat ein dickes, schweres Kissen geholfen, in das ich manchmal nach Leibeskräften brülle. Es hat schon heftige Schimpfworte abbekommen, aber das kappt die Spitzen. Und dann haue ich manchmal mit einem Stock auf ein größeres Kissen und zwar nehme ich den Stock über den Kopf und schlage immer gerade auf das Kissen ein. Die Verletzungsgefahr solltest Du (auch für andere) so klein wie möglich halten. Ein schneller Lauf bis zur Erschöpfung hilft ebenfalls. Es sollten Aktionen sein, bei denen Du Deinen Körper beteiligst und forderst, denn Wut ist sehr körperlich. Du wirst merken, nach ein paar Mal macht es sogar richtig Spaß.

Und dann prüfe Deine "Verpflichtungen". Wer raubt Dir Lebenskraft und Zeit? Wo musst Du mehr geben, als Du bekommst? Wut ist dazu da, um Grenzen zu setzen, um klar auszudrücken und zu verhindern, was nicht mehr geschehen darf. Was könnte das sein? Zumeist ist der erste Gedanke ein guter Hinweis.

Du hat eine Entwicklung vor Dir, die zuweilen schmerzhafte Erkenntnisse bringt. Entscheide erst einmal möglichst wenig spontan. Kannst Du Dir jemanden suchen, mit der/dem Du über all das reden kannst? Eine "Stimme der Vernunft" ist doch zuweilen ganz hilfreich.

Und ganz wichtig ist: nimm Dir nicht übel, was Du tust. Jeder Mensch kommt immer wieder in Situationen, in der er erst einmal nicht weiter weiß und im "Blindflug" trifft man eben auch falsche Entscheidungen. Morgen früh ist wieder ein Tag für neue und bessere Entscheidungen. Und dann kommen wieder ein paar falsche Entscheidungen und so geht es nun mal in unserem Leben.
 

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