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Schatzkästchen für Depressive: Mutmacher-Thread

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Manchmal bin ich selbst in einer Ruhepause gestresst, obwohl alles erledigt ist und ich dennoch denke, das und das und jenes kannst noch machen aber gleichzeitig ist es mir zuviel ... dass kann den ganzen Tag bei mir andauern ...
...oder ich habe Zeit und stresse mich extra mit Aufgaben um mir selber keine Zeit zu gönnen, welche ich mir nicht verdient habe .
@Lisfara

Hi Lisfara,

das kenne ich ein bisschen. Sich selbst überfordern - zuviel tun oder tun wollen, rumhetzen wie ein munterer Hamster im Laufrad und wenn man dann zur Ruhe kommen möchte, dann turnen die Gedanken in einem rum und lassen einen nicht entspannen.
Das geht mir besonders so, wenn ich zuviel Kaffee trinke.

Hast Du mal Meditation probiert? Meditative Musik anmachen, tiefe Atemzüge und dann meinetwegen die Atemzüge zählen oder eine geführte Meditation machen (gibt es viele auf youtube). Oder auch autogenes Training - hinlegen, jeden Muskel einzelen anspannen und entspannen.

Mir hilft es manchmal, wenn ich in eine meiner vielen Kladden meinen Tagesplan aufschreibe. Wenn der abgehakt ist, ist gut, mehr muss ich dann nicht machen. Wie Tobi31 schon schrieb, helfen auch abendliebe Spaziergänge, um zu entspannen.



Ich bin ein Meister im aufschieben von dingen. Ich mache immer nach einem Muster meinen Haushalt und sonstige Sachen, aber diese Routine läuft immer gleich ab. Mir fällt es schwer neue Tätigkeiten in meinen Plan hinzuzunehmen. Zum Beispiel Sachen ausmisten oder was man nicht alltäglich macht. Gut da ich schon immer alleine gelebt habe stress ich mich in der Hinsicht auch nicht, aber es ist eine fiese Angewohnheit
@Tobi31

Hi Tobi31

ich finde es schon mal toll, dass Du regelmäßig den Haushalt machst, das macht auch nicht jeder.
Ja, aufschieben ist eine unschöne Sache, das kann ich auch wunderbar.

Oft hilft es, die Sachen, die man aufschiebt, in kleine angenehme Teilchen zu zerlegen. Und dann, wenn man gerne was Schönes machen möchte (was Leckeres essen- einen Film gucken - lesen etc. etc.),
dann zuerst ein Teilchen von der Sache machen, die man aufschiebt und dann als Belohnung das, was man gerne macht.

Wenn ich mir z.B. sage, dass ich einen bestimmten Zeitungsartikel lesen möchte (der vielleicht etwas trocken ist, aber trotzdem möchte ich die Informationen haben), dann lese ich vielleicht eine Spalte und als "Belohnung" dann eine Seite in einem Buch, was ich gerne lese.

Oder beim Aufräumen hilft mir, dass ich z.B. immer nur 15 Sachen wegräume und dann etwas am Computer spiele und dann wieder 15 Sachen.

Ausmisten ist wirklich eine ganz wichtige Sache - wenn man das schafft, dann fühlt man sich viel leichter und lebensfroher. Da gibt es viele Videos auf youtube zu

und 2 Bücher kann ich da empfehlen:


Karen Kingston: Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags:


Das ist ein super Buch, was einen sehr motiviert, aufzuräumen und auszumisten und was vor allem sehr schön die negative, klebrige Energie von Gerümpel und zuvielen Sachen erklärt. Das hat mir gut geholfen.

Und dann noch dieses Buch, was auch gut ist.


Marie Kondo: Magic Cleaning


Manche Dinge sind für uns etwas fremd - wenn sie z.B. von wegwerfen redet (das muss man dann ersetzen durch "spenden oder verschenken"). In der japanischen Kultur, habe ich gehört, verschenkt man keine gebrauchten Sachen. Aber dennoch habe ich mit diesem Buch viel an Kleidung aussortiert.
 
G

Gelöscht 86383

Gast
Andere Reize schaffen bzw. Kontrast setzen ....
Wenn möglich, unter die Dusche, ein paar Übungen machen, scharf essen.....
Im Stress runterkommen - und wenn es einen auf dem Sofa überfällt: Aufstehen.
Und nicht lang in die Zukunft oder Vergangenheit denken, am besten lediglich an die nächsten ~15 Minuten.
(Man verzeihe den etwas abgehackten Schreibstil)
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
@roman12

Da ist auch eine gute Möglichkeit, wenn es einem schlecht geht: die nächsten 15 min. füllen nicht an die Vergangenheit oder Zukunft denken. Das überfordert und deprimiert einen nur.

Andere Reize schaffen bzw. Kontrast setzen ....
Wenn möglich, unter die Dusche, ein paar Übungen machen, scharf essen.....
Im Stress runterkommen - und wenn es einen auf dem Sofa überfällt: Aufstehen.
das habe ich nicht verstanden - wozu ist das? Gegen Depression oder Stress? Und wenn einen was auf dem Sofa überfällt?
 
G

Gelöscht 86383

Gast
das habe ich nicht verstanden - wozu ist das? Gegen Depression oder Stress? Und wenn einen was auf dem Sofa überfällt?
Ok, ich habe mich auch etwas ungeschickt ausgedrückt.
Wenn einen die Depressionen im Stress überfällt: Runterkommen.
Kommt dieses Gefühl in Ruhe, bspw. auf dem Sofa: Sofa lüften ;) - aktiv werden.
 

kaela

Aktives Mitglied
Sehr wichtig gegen Depressionen finde ich schlicht: Weinen. Sich zurückziehen und heulen. Meiner Erfahrung nach ist eine Depression (major depression) in vielen Fällen mindestens teilweise ein Gefühlsstau. Aufgrund der (oft erziehungsbedingten) Tatsache, dass man glaubt, in der Schule, Arbeitswelt oder bei der Kindererziehung jederzeit funktionieren zu müssen, unterdrückt man das Weinen, oder man ist damit aufgewachsen, dass "Jungs nicht heulen" oder "Heulen nichts besser macht". Für sehr viele Männer ist Weinen ja ein totales Tabu - meiner Ansicht nach eines der Tabus mit den schlimmsten Folgen überhaupt (z. B. Alkoholismus, Drogen, Gewalt, Narzissmus-Teufelskreis).
Wenn man lange Zeit glaubt, unbedingt "durchhalten" zu müssen, sich keine "Schwäche" erlauben zu dürfen und deshalb nicht heult, entsteht ein Gefühlsstau. Man will letztendlich die ganze Wucht des Schmerzes nicht fühlen, aber dafür fühlt man insgesamt weniger, selbstverständlich auch weniger Freude. Im Extremfall fühlt man überhaupt keine Freude mehr, keine Verbundenheit mehr mit sich selbst, keine Verbundenheit mit der Außenwelt mehr. Wenn weder Menschen, andere Lebewesen oder Dinge mehr positiv besetzt sind, wenn einen nichts mehr freut, dann wird das Leben zu einer Wüste, zu einer sinnlosen Leere, die Angst macht und einen in die totale Verzweiflung führt.

Es ist eine Binsenweisheit, aber viele Leute wollen nicht wissen, wie wichtig sie ist: Heulen ist das natürlichste Mittel, um den inneren Stress loszuwerden. Die chemische Zusammensetzung von Tränen, die aus seelischem Schmerz geweint werden, ist eine andere als bei Tränen während dem Zwiebelschneiden. Schmerz-Tränen enthalten Stresshormone, die durchs Heulen rausgespült werden. Weinen bringt vor allem dann viel, wenn man sich richtig ausheult. Bei mir ging es nie über 1,5 Stunden. Es ist also nicht uferlos. Danach fühlt man sich leichter, allein schon körperlich (der Druck auf der Brust und der Kloß in der Kehle werden kleiner oder verschwinden sogar, manche Kopf- und Augenschmerzen verschwinden, die Füße werden wieder warm ...), man hat eine etwas oder sogar deutlich bessere Stimmung, hat mehr Hoffnung, sieht die eigene Situation nicht mehr total verfahren an, es fallen einem wieder Ideen ein, um das eine oder andere in seinem Leben zu verbessern ... Mit anderen Worten: Mat hat danach wieder mehr positive Energie. Manchmal hab ich nach dem Heulen gesungen, weil es mir wieder so gut ging!

Eigentlich kennen wir alle aus unserer frühen Kindheit, wie gut Weinen tut. Aber viele Familien und unsere Gesellschaft verpönen es - und ja, es tut natürlich weh, den Schmerz zu spüren. Aber wann ist man eigentlich wirklich stark? Wenn man sich den negativen Gefühlen stellt und es einem danach deutlich besser geht - oder wenn man nur eine scheinbar starke Fassade aufrechterhält? Ich wäre immer noch in der Hölle und total schwach, wenn ich während meiner schlimmsten Zeit nie geheult hätte.

Klar müssen wir alle funktionieren. Aber nicht rund um die Uhr.
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Heulen ist das natürlichste Mittel, um den inneren Stress loszuwerden. Die chemische Zusammensetzung von Tränen, die aus seelischem Schmerz geweint werden, ist eine andere als bei Tränen während dem Zwiebelschneiden. Schmerz-Tränen enthalten Stresshormone, die durchs Heulen rausgespült werden. Weinen bringt vor allem dann viel, wenn man sich richtig ausheult.
@kaela danke, das ist hochinteressant. Ich habe selbst immer feststellen können, dass Weinen gut tut, also, dass es einem danach besser geht und man sich er-leicht-erter fühlt. Aber dass mit den Stresshormonen war mir neu. Ein sehr guter Tipp.

Allerdings gibt es natürlich Menschen, die nicht leicht weinen können - vielleicht wegen der Erziehung und Glaubenssätzen oder weil sie innerlich so erstarrt sind, dass es lange braucht, bis sie "schmelzen".
Auch wenn sie vielleicht sich gerne mal alles von der Seele weinen wollten.
 

kaela

Aktives Mitglied
Wikipedia- Weinen:
[...] Durch Weinen produzierte Tränen unterscheiden sich in ihrer chemischen Zusammensetzung von Tränen, welche zur Befeuchtung des Augapfels produziert wurden, und enthalten deutlich größere Anteile der Hormone Prolaktin, Adrenocorticotropin und Leu-Enkephalin[6] sowie der Elemente Kalium und Mangan.[7] [...]

Wikipedia-Adrenocorticotropin:
[...] Da ACTH bei verschiedenen Formen von Stress vermehrt ausgeschüttet wird, bezeichnet man es auch als Stresshormon. Mögliche Stressoren sind Arbeit, Verletzungen, Krankheiten, Operationen, Emotionen, Depressionen, physische und psychische Belastungen. [...]

Hallo Binchy,
toller Thread! :)

Ja, ich weiß, viele Leute haben Schwierigkeiten zu weinen. Da hilft nichts als Ausprobieren und Dranbleiben. Also vielleicht traurige Musik anhören, bestimmte Filme ansehen, sich bestimmte erlebte oder ausgedachte Szenen vorstellen, Gesicht zum Weinen verzerren und hoffen, dass es funzt ;) ... der stärkste Auslöser ist individuell unterschiedlich.
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied

DarkRose

Aktives Mitglied
Zwar OT, aber dat muss aus mir raus, ist aber KEIN Einschleimen:

Liebe Binchy (und Andere, kann mir die Namen noch nicht so merken),

ich bin noch nicht lange hier bei HR, aber was Du und natürlich auch viele Andere,(welche ich viel und gern lese und von lerne) hier leistest ist Wahnsinn ...Du/Ihr gebt mit soviel Herz Eure Hilfe, Ansichten,etc. weiter...Es wird sich gekümmert, nachgefragt, Hilfe angeboten .....ich habe sowas noch nie erlebt und bin erstaunt, dass es so liebe Menschen gibt.... wirklich Danke vom ganzen Herzen!

Zurück zum Thema:

die Tips wie man sich zum Weinen bringt, finde ich klasse, da es eines von meinen Problemen ist , da es unter "Gefühle zeigen" fällt
 

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