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Saba's Selbstmitleidssuhle (Bitte keine Kommentare)

Saba66

Aktives Mitglied
Heute habe ich das erste Mal nach sehr langer Zeit mal wieder mein Soll,
meinen Plan für den Tag geschafft.
Die Konditionierung das alles unterhalb der Stufe absolute Perfektion
zu wenig ist,das ich viel leisten muss um mir einen Wert zu verdienen
wirklich ablegen kann ich die nicht.
Morgen am Vormittag erst mal der Gospelgottesdienst.
Ich ziehe Circus Krone doch vorsichtig wieder in Erwägung aber...
Erst mal sehen ob und wie das morgen klappt bevor ich weitere Pläne
mache.
Den Rest vom Durcheinander in meinem Kopf sortiere ich dann wahrscheinlich
wieder mal in der Nacht.
Da muss sich das ein oder andere erst setzen.
 

Saba66

Aktives Mitglied
Ich bin in so ziemlich alles in meinem Leben irgendwie rein gestolpert und dann
sinnbildlich kleben geblieben oder von außen rein geschubst worden.
Etwas Gewohntes,etwas was ich kenne werde ich immer mit ganzer Kraft
fest halten,daran werde ich mich klammern auch wenn es rein rational
vielleicht schon lange nicht mehr passt.
Bloß nichts Neues. Auf keinen Fall etwas Neues.
Einfach mal etwas anders machen als sonst,als immer,ist für mich unvorstellbar,
völlig undenkbar.
Ich bin so starr das Routinen,Abläufe,Gewohnheiten praktisch in Stein gemeißelt sind,
nicht angetastet werden dürfen.
Zwingt man mir Veränderung auf bricht meine kleine Welt zusammen,
geht alles in Trümmer.
Veränderung,anders,neu,fremd,nicht vertraut gehört mit zum Schlimmsten
was passieren kann.
Jahrzehnte hat meine Mutter für mich gedacht und entschieden,über mich bestimmt.
Sie wusste besser was gut für mich ist,was ich mag,hat mir vorgegeben was ich
zu tun und zu denken habe,meine Hobbys und Interessen ausgesucht.
Da wusste ich was von mir erwartet wird auch wenn die Latte viel zu hoch lag
um das Ziel richtig und genug zu werden jemals zu erreichen.
Das mir jemand Halt,Sicherheit,Orientierung gibt,jemand den ich nachahmen,
hinter dem ich mich verstecken kann das fehlt mir so sehr.
Das kannst du nicht Saba. Du bist viel zu langsam Saba.
Früher musste ich nur einen hysterischen Anfall hinlegen wenn mir etwas nicht
sofort und mühelos gelang und die Kavallerie, Mama oder Familie, kam herbei
geeilt um mich zu retten,um es für mich zu tun.
Heute ist schon lange niemand mehr da.
Nur das das kannst du nicht Saba ist geblieben.
An meinen ersten Kater bin ich durch eine blöde Aktion im Vollsuff gekommen.
Also bin ich auch in die Katzenhaltung rein gestolpert.
Vor meinen Katzen musste ich keine Angst haben. Die waren die einzigen die
mich geliebt und angenommen haben wie ich bin,die mich weder ständig
kritisiert noch ausgelacht haben.
Bedingungslos geliebt und angenommen werden das war für mich eine neue
Erfahrung.
Das ist es was ich mir wünsche.
Saba passt mit ihrem so sein nicht in die Welt der Normalos.
Die Menschen wollen mich nicht haben,die geben mir keine Liebe.
Für das Außen bin ich die Lachnummer,der abstoßende Freak,das Monster.
Echte,stabile Zugehörigkeit,gemocht/lieb gehabt werden das sind
unerfüllbare Träume.
So wie ich bin/ticke/fühle ist man nicht.
Ich habe aus sehr gutem Grund Angst vor den Menschen,fürchte sie.
Ich kann meine Bedürfnisse nicht selbst befriedigen.
Dafür bin ich darauf angewiesen das andere mir geben.
Also muss ich ab und zu,wenn meine emotionale Bedürftigkeit unerträglich
wird,wohl oder übel den Kontakt suchen obwohl ich weis wie es ausgeht.
Kritik,Vorwürfe,Hohn,Spott,Ablehnung,Zurückweisung,fallen gelassen werden.
Ein Teil des Problems ist sicherlich das ich Begriffe wie z.B. Freund oder Liebe
komplett anders definiere als die Normalos.
Geltungssüchtig ist noch eins der harmlosesten,nettesten Etiketten das sie mir
anhängen.
 

Saba66

Aktives Mitglied
Heute,im Halbschlaf kurz vor dem Aufwachen habe ich von Lizy geträumt.
Vermisse ich meine Katze ?
Hmm.
Die ehrliche Antwort ist kein Ruhmesblatt für mich.
Nein.
Die ersten Tage nach ihrem Tod waren schlimm.
Das leere Haus,das plötzliche Fehlen der über viele Jahre
eingespielten Abläufe und festen Routinen.
Da hätte es nur einen winzigen Anstoß von außen gebraucht
um meine berechtigte Vernunftsentscheidung nach Lizy
keine Katze mehr umzuschmeißen.
Inzwischen komme ich mit dem neuen Ist-Zustand klar.
Gut das ich mich in der Verlassenheitspanik der ersten Tage nicht
zu hysterischen,unüberlegten Schnellschüssen habe
hinreißen lassen.
Saba kann nicht lieben.
Selbst bei meiner Mutter,meiner Göttin, vermisse ich nicht sie als
Mensch sondern nur den Nutzen den sie für mich hatte.
Was an mir echt ist und was nur Hysterie,Drama,fishing for Aufmerksamkeit,
Show oft blicke ich da selbst nicht mehr durch.
Die Gefahr das Hysterie,Geltungssucht,emotionale Bedürftigkeit mich
in die Sch... reiten besteht immer.
In punkto der Entscheidung Hilfe suchen/annehmen ja oder nein bin ich
bisher keinen Schritt weiter gekommen.
Die Dauerfrage was will ich,will ich das,will ich das wirklich.
Ich will Aufmerksamkeit,beachtet werden,den Platz im Mittelpunkt,Wichtigkeit.
Ist da sonst noch etwas ?
Hmm,nein. Nicht wirklich.
 

Luisa1960

Aktives Mitglied
Saba,
Meine Meinung dazu, wenn du sagst, du hast deine Katze nicht wirklich geliebt.
Man sollte ein Tier nicht zu sehr vermenschlichen.
Die Katze registriert das nicht, sie spürt nur, da kümmert sich jemand um mich, streichelt mich, gibt mir Futter und Schutz. Ob der Mensch sie nun wirklich von Herzen liebt, ist ihr egal.
bzw. soweit gehen ihre Empfindungen nicht.
Also mach dir deswegen keine Vorwürfe.
Du hast für sie gesorgt und das war genug.
 

Saba66

Aktives Mitglied
Ich habe Lizy und den Katzen davor das gegeben was ich trotz meiner
eigenen Baustellen geben konnte.
Ob das genug war ?
Da habe ich meine Zweifel.
Ich habe lange gebraucht um wenigstens auf der rationalen Ebene
im Ansatz zu verstehen das für die Welt da draußen lieben und
brauchen nicht dasselbe sind wie es für mich gilt.
Für mich bedeutet lieben emotional abhängig sein,den anderen
brauchen.
Dafür das es der Person die,dem Tier das ich brauche gut geht
tue ich sehr viel,fast alles aber...
Selbstlose Liebe meinerseits ist das eben nicht sondern um ... zu.
Die positive Gefühlspalette Liebe,Freude,Dankbarkeit,Empathie ist
in mir einfach nicht angelegt.
Nähe,Berührung,Körperkontakt das war in meiner Familie nicht üblich.
Länger als für kurze Momente kann ich Nähe nicht aushalten
obwohl ich mich danach sehne.
Spätestens nach 1-2 Minuten werde ich panisch,wird es mir zu eng und ich
muss mich befreien.
Deshalb konnte ich auch Lizy immer nur kurz auf dem Schoß haben.
Ja,natürlich habe ich meine Katze vermenschlicht.
Es gibt eben schon seit Jahren keine Menschen mehr in meinem Leben.

Das mit dem Gospelgottesdienst hat gut geklappt heute.
Ich hatte Glück einen Platz auf einer Bank im Hintergrund
ergattert zu haben wo wir nur zu zweit,also mit Abstand saßen.
Auf dem Platz hatten sie diesmal keine Reihen aus Biergartenbänken
sondern ganze Biergartengarnituren aufgebaut.
Da war schon alles voll als ich kam.
So eng hätte ich auch nicht sitzen können.
Mit Fremden dicht an dicht an einem Tisch geht für mich gar nicht.
Die Bank wo ich saß war im Halbschatten,ich hatte mein Gesicht gut
mit LSF 50 eingecremt und ein Basecap auf.
Inzwischen nehme ich das mit der Stelle auf der Nase doch etwas ernster.
Diesmal gab es nach dem Gottesdienst kein längeres Konzert des
Gospelchors wie das bisher üblich war sondern nur 3 Titel
als Zugabe.
Da war ich schon ein wenig enttäuscht.
Na ja,alles wird teurer und das Budget für Veranstaltungen wird halt nicht mehr.
Wo sollte es her kommen ?
Mein Kaff gehört zu den unzähligen chronisch klammen Kleinstädten in diesem
unserem Lande.
Ich habe Riesenrespekt vor unserer Kulturreferentin.
Die hat in den letzten Jahren trotz knapper Mittel hier wahre Wunder bewirkt.

Die gut 1 Stunde Veranstaltung habe ich weitgehend problemlos mit nur
gelegentlichen leichten Anzeichen von Schwindel bewältigt.
Auch der Gang zum Wurststand,mmmh lecker Mettwurst (Rindswurst) vom
Feuer,hat ohne Schwanken geklappt.

Soll ich am Donnerstag den Circusbesuch in Bad K. wagen ?
Dann wäre der Feiertag nicht so langweilig und öde.
Aber...
Das wäre eben eine ganz andere Herausforderung.
Ich bin schon ewig nicht mehr so weit Auto gefahren und dort
würde ich auf sehr viel mehr Menschen treffen als
heute.
Habe zwar gelesen das Krone sein Zelt deutlich verkleinert hat.
Trotzdem wäre es eine große Veranstaltung.
Ich will nicht in der Panikattacke und im worst case im Krankenhaus
landen.
Besser wär's ich lass das.
Geht es gut wär's ein großer Fortschritt.
Aber was ist wenn nicht ?
Ende Juni habe ich eine Karte für Karl May in M. .
Da kommen ein paar hundert Besucher.
Das ist schon ein Stück größer als heute.
Langsam Saba. Nicht mit der Brechstange.
Nicht mit dem Kopf durch die Wand wollen.
 

Saba66

Aktives Mitglied
Halbwegs objektiv/realistisch einzuschätzen ob meine Erwartungen,
mein Anspruchsdenken,meine Reaktionen,mein Verhalten angemessen
sind,hmm ja,schwierig.
In der Situation,spontan,gelingt mir das äußerst selten bis nie.
Das verursacht Angst und Unsicherheit.
Es trifft mich jedes mal völlig unvermutet,aus heiterem Himmel
wenn mal wieder die wütenden Vorwürfe für mein so sein wie
ich bin auf mich einprasseln,ich mal wieder fallen gelassen,verlassen
werde.
Meine eigene Wichtigkeit,meine Fähigkeiten,Verhalten anderer
realistisch einzuschätzen,in rein geschäftsmäßige Höflichkeit/
Freundlichkeit nicht gleich echtes Interesse an mir/ein
Freundschaftsangebot hinein zu interpretieren auch das ist
schwierig.
Wer mir gibt weil ich dafür bezahlt,es mit Manipulation/
emotionaler Erpressung erzwungen habe ist deswegen nicht
gleich ein enger Freund der mich lieb hat,der ohne mich nicht
leben kann sagt der rationale Verstand.
Hmm ja.
Ich hasse sie so sehr diese ständige Notwendigkeit zur Verstellung,
zur eisernen Selbstkontrolle.
Wenn ich endlich mal unter Menschen bin möchte ich eigentlich
nur eins los werden,abladen,mich ausjammern,bedauert,bemuttert
und getröstet werden.
In der kurzen Zeit bis ich wieder allein sein muss so viel Aufmerksamkeit
nehmen wie ich kriegen kann.
Reden,reden,reden,über mich reden,meinen ganzen kindlichen Jammer,
meinen Frust,mein Selbstmitleid los werden.
Während die Uhr unbarmherzig gegen mich läuft,die so unendlich
kostbare knappe Zeit um an Aufmerksamkeit zu kommen,
endlich wichtig zu sein/beachtet zu werden ungenutzt
verstreicht schweigend,interessiert guckend in den Hintergrund
verbannt zu sein,außer Hallo,Tschüss und maximal 1-2 kurzen
Smalltalksätzchen nichts sagen zu dürfen das bringt mir nichts.
Wenn ich mein so lange aufgestautes Aufmerksamkeits- und
Mitteilungsbedürfnis nicht entladen darf dann kann ich es
auch gleich lassen noch unter Menschen zu gehen.
Hätte mir gestern im Suff beinah spontan eine Karte für Krone
bestellt. Klein Saba wäre dafür. Die will was erleben,die will
Spaß.
Der unterdrückte rationale Verstand gibt mal wieder die
Spaßbremse und mahnt zur Vorsicht.
Die Grenze zwischen halbbewusst/bewusst erzeugten hysterischen
Scheinzusammenbrüchen aus Gründen des fishing for Aufmerksamkeit
und echten Panikattacken ist wie so vieles andere bei mir fließend.
Manchmal ist es tatsächlich echte Panik und keine Hysterie.
Die Angst vor der Angst.
Der Grat zwischen mich sinnvoll,dosiert,bewusst Angstauslösern aussetzen,
mich nicht zu sehr abzuschotten,zu schonen und dem ich übertreib,
man ruft mir im worst case einen Krankenwagen,ich lande im Krankenhaus
ist verdammt schmal.
 

Saba66

Aktives Mitglied
Man hört aus dem Außen immer nur neue Negativnachrichten.
Der jetzt schon drastische Hausarzt- und Psychotherapeutenmangel
gerade in eher ländlichen Regionen wie meiner.
Das die Pflege so nicht mehr finanzierbar ist.
Meine Angst vor der Zukunft wird ständig größer.
Alleinstehende ohne Familie wie ich haben verdammt schlechte Karten.
Wir bösen Babyboomer kassieren dann den Vorwurf unseren Teil
vom Generationenvertrag nicht eingehalten,zu wenig Kinder bekommen
zu haben.
Ich hätte mir persönlich nie,nie,nie,auf gar keinen Fall Ehe und Familie
vorstellen können. Da ist die Frau doch immer die Doofe die sich aufopfern
darf damit es Mann und Kindern gut geht und die selbst ständig zu kurz
kommt.
Hoffentlich habe ich mich tot gesoffen bevor ich pflegebedürftig werde
sonst oh je,oh je.
Würde gerne mal bei meinem früheren Hausarzt abklären lassen ob meine
diversen kleinen Baustellen alle unter Alter und ungesunde Lebensweise
fallen,wie es durch den Suff mit meiner Leber aussieht aber ich trau mich nicht.
So überlastet wie die Praxen heutzutage alle sind kann ich nicht damit rechnen
sanft und verständnisvoll behandelt zu werden.
Bin schon mal aus einer Praxis barsch raus geekelt worden als ich nicht mehr
anders konnte als mich als Alki zu outen.
Eine wie ich landet in der Schublade nerviger,hysterischer Hypochonder,unnötiger
Arztbesuch.Störfaktor.
Der Anfangselan gewisse Dinge anzuleiern weicht den Zweifeln,
dem Pessimismus.
 

Saba66

Aktives Mitglied
Eine ganze Weile hatte ich diese kruden,wirren Träume wie jetzt die letzten
Nächte von Lizy von meiner Mutter und meiner Familie.
Das sind keine Alpträume,das passiert immer im Halbschlaf kurz
vor dem Aufwachen.
Nichts was irgendeinen Sinn macht einfach nur wirr
und ich bin mir dessen bewusst das ich träume.
 

Saba66

Aktives Mitglied
Das Ende vom Lied war das ich eine ganze Weile gebraucht habe
um mir klar zu werden welcher Tag heute ist.
In solchen Momenten zweifele ich ernsthaft an meinem Verstand.
Irgendwann wird der Suff meine letzten grauen Zellen erledigt haben.
Seit Lizy tot ist erlebe ich wie damals nach dem Tod meiner Mutter
wieder die Panikstarre bei jedem Geräusch in der Nacht.
Damit kann ich aber inzwischen besser umgehen als damals.
Manches ist ein deja vu.
 

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